Spitzblume / Zimmerpflanzen pflegen
Ardisia

Die Spitzblume (Ardisia), auch  Gewürzbeere genannt, ist mit mehr als 400 Arten hauptsächlich in der Neotropis und den tropischen Gebieten Asiens verbreitet.

Ardisia crenata

Ardisia crenata von Dick Culbert, CC BY 2.0

Deutscher Name: Ardisie, Spitzblume, Gewürzbeere
Wissenschaftl. Name: Ardisia Sw.
Unter Glas (in Wohnungen) gepflegte Art/en, Sorten oder Varietäten: Ardisia crenata, Ardisia elliptica
Synonyme:  Ardisia crenulata, Ardisia crispa
Familie: Primelgewächse (Primulaceae)
Wuchshöhe unter Glas (Wohnung): 50 bis 100 cm
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze
Blütezeit: Juni bis August
Fruchtzeit:
Oktober bis Dezember
Schwierigkeit: pflegeleicht, für Anfänger gut geeignet

Beschreibung / Steckbrief / Arten

Aus der großen Gattung Ardisia werden nur die beiden Arten Ardisia crenata und Ardisia elliptica als Zimmerpflanzen gepflegt. In Wohnungen werden diese aufrecht wachsenden Sträucher bis zu 1 m hoch.

Ardisia crenata

Ardisia crenata, auch gekerbte Spitzblume, Korallenbeere oder Gewürzbeere genannt, zeichnet sich durch ihren schlanken Wuchs aus.

Ardisia crenata wächst als Strauch und erreicht Wuchshöhen von etwa 1 bis 3 Metern.

Die Rinde der Zweige, die Unterseiten der Blätter und die Blütenstands sind anfänglich mit sehr kleinen rötlich gefärbten Drüsen bedeckt.

Diese entwickeln sich jedoch bald zurück und verschwinden dann gänzlich. Die stielrunden Zweige der gekerbten Spitzblumen besitzen eine Querschnitt von etwa 4 mm und eine bräunliche Rinde.

Die elliptischen, lanzettlichen, wechselständig angeordneten Blätter (Bild ansehen) der Ardisia crenata werden bis zu 15 cm lang. Sie haben einen krauswelligen, leicht knotigen Rand, sind dunkelgrün, punktiert, ledrig und stark glänzend.

Den Blattachseln der Ardisia crenata entspringen dicke Büschel von kleinen sternförmigen, weißen oder rosaroten Blüten ( Bild ansehen ).

Den Blüten folgen an den nahezu waagrechten Stielen ungefähr 1 cm große, glänzende Beeren ( Bild ansehen ), die sich allmählich hellrot färben. Die Beeren an einer Ardisia crenata bleiben meist bis zur Blüte des darauffolgenden Jahres hängen. Wichtig dafür ist jedoch eine erhöhte Luftfeuchtigkeit um die 60 bis 65 %.


Ardisia elliptica

Ardisia elliptica mit Beeren

Ardisia elliptica mit Beeren
Forest & Kim Starr, CC BY 3.0

Ardisia elliptica wächst als immergrüner Strauch. Im Laufe der Zeit erreicht die Pflanze Wuchshöhen von 1 bis 2 Metern. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl (unbehaart). Die Rinde des Strauchs ist schwarz länglich punktiert bis gestreift.

Die überwiegend wechselständig angeordneten Laubblätter (Bild ansehen) einer Ardisia elliptica sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Im Gegensatz zur Ardisia crenata sind die Blätter einer Ardisia elliptica glatt gerandet.

Die matte Blattunterseite ist dicht punktiert, besonders entlang des Blattrandes.

Standort / Licht in Lux

Spitzblumen pflegt man an einem hellen Standort mit einigen Stunden Morgen- oder Abendsonne. In den heißen Sommermonaten sollte man die Spitzblumen vor der prallen Mittagssonne schützen.

Eine leichte Abschattung vor der prallen Mittagssonne durch eine Markise oder durchsichtige Vorhänge sollte die Pflanze in den heißen Sommermonaten vor Verbrennungen schützen.

Bei zu wenig Licht verlieren die Blätter ihre Farbe und werden grün, die Spitzblumen wachsen unansehnlich und sparrig. Die Blühwilligkeit lässt an einem zu dunklen Standort fast vollständig nach.
Gut geeignet sind nach Osten- oder Westen ausgerichtete Blumenfenster.

Eine Spitzblume benötigt an ihrem Standort mindestens 1000 bis 1500 Lux durchschnittliche Beleuchtungsstärke.

 

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
Einkaufstipp: Pflanzlampen u. Beleuchtungssysteme für dunkle Standorte, denn lichtarme Ecken in der Wohnung kann man mit einer modernen Beleuchtung und attraktiven Zimmerpflanzen zu einem Blickfang aufwerten.

Spitzblume Gießen / Wässern

Eine Spitzblume wird mäßig aber gleichmäßig gegossen. Die Erde sollte gleichmäßig feucht sein und darf nicht zu stark vernässen, da ansonsten die Wurzeln und Triebe der Pflanze verfaulen. Vor der jeweils nächsten Wassergabe lässt man nur die Oberfläche der Erde antrocknen.

Mäßiges Gießen

  1. Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm, antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt so eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen. Das Substrat darf nicht durchtrocknen.
  2. Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
  3. Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.
Pflanzen mäßig gießen

Wer die Pflanze von unten bewässern möchte, gibt ein wenig Wasser in den Untersetzer und wartet bis alles aufgesogen wurde. Dies widerholt man je nach Topfgröße mehrmals. Es sollte kein Wasser in dem Untertopf stehenbleiben.

Als Gießwasser nimmt man für eine Spitzblume weiches, abgestandenes und zimmerwarmes Wasser. Idealerweise verwendet man sauberes, bei Bedarf gefiltertes Regenwasser

Spitzblumen dürfen nicht zu nass gepflegt werden, Ein trockener Wurzelballen muss aber ebenfalls vermieden werden. Im Inneren des Topfballens sollte immer eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit bestehen.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
Einkaufstipp: Automatische (Urlaubs) - Bewässerung für Pflanzen & Feuchtigkeitsmesser

Luftfeuchtigkeit

Eine leicht erhöhte Luftfeuchtigkeit, 60 bis 65 %, ist für einen lang anhaltenden Beerenschmuck der Spitzblume vorteilhaft. Bei einer ausreichend hohen Luftfeuchtigkeit gedeihen die Spitzblumen gesund und entwickeln sich prächtig, sofern auch die anderen Pflegebedürfnisse ausreichend erfüllt werden.

Im Forum: Optimale Luftfeuchtigkeit durch Untersetzer

Im Forum: Chancen und Risiken von hoher Luftfeuchtigkeit?

Info: Luftfeuchtigkeit für Pflanzen erhöhen: Tipps & Tricks

Ideal für tropische Pflanzen:

Zusätzliche Tipps:

  • Pflanzen einsprühen: Weiches, zimmerwarmes Wasser verwenden
  • Gefiltertes Regenwasser bevorzugen (keine Flecken auf Blättern)
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Spitzblume Überwintern / Ruheperiode

Spitzblumen benötigen eine Ruheperiode von Mitte Oktober bis Anfang März. Während dieser Zeit benötigen die Spitzblumen weniger Wasser, die Gießmenge und Häufigkeit muss den niedrigeren Temperaturen angepasst werden.

Ardisia crenata mit Beeren

Ardisia crenata mit Beeren
Yercaud-elango, CC BY-SA 4.0

Während der Ruheperiode, von Oktober bis März, sollten die Temperaturen für eine Spitzblume zwischen 12 und 16 °C liegen. Während dieser Zeit lässt man die Erdschicht zwischen den Wassergaben oberflächlich abtrocknen, wenn die Pflanzen bei normaler Zimmertemperatur gepflegt werden.

Senkt man die Temperatur jedoch unter 14 °C, gießt man noch etwas sparsamer. Man kontrolliert das Substrat regelmäßig und vermeidet Ballentrockenheit.

Während der Überwinterung werden die Spitzblumen nur einmal schwach gedüngt.

Zu Beginn der Vegetationsperiode, etwa Anfang April, werden die Pflanzen wieder etwas kräftiger gegossen. Beginnt die Spitzblume nun frisch auszutreiben, so fängt man auch wieder mit dem regelmäßigen Düngen an.

Zum Überwintern geeignet sind frostsichere, ungeheizte Räume. Ein kühler Kellerraum, ein Treppenhaus, oder ein Wintergarten geben einen guten Überwinterungsraum ab. Um das für die Überwinterung notwendige Licht bereitzustellen, eignen sich 20 cm über den Pflanzen angebrachte Leuchtstoffröhren bzw. noch energiesparendere Pflanzlampen mit LED. Bei einem Standort im Wintergarten oder vor ausreichend großen Süd-, Südwest-, oder Südostfenstern mit ungehindertem Lichteinfall ist in der Regel keine Zusatzbeleuchtung erforderlich.

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Lesetipp: Ruhe- und Vegetationsperiode der Pflanzen

Standort im Sommer

Die Spitzblume kann während der warmen Jahreszeit an einem geschützten, hellen bis halbschattigem Standort im Freien gepflegt werden. Etwas Morgen- oder Nachmittagssonne ist für ein gesundes Wachstum dieser Pflanze von Vorteil. Die Spitzblume sollte nicht direkt von der prallen Mittagssonne beschienen werden.

Pflanzen die in geschlossenen Räumen überwintert werden, dürfen zu Beginn der warmen Jahreszeit nicht sofort dem vollen Sonnenlicht unter freiem Himmel ausgesetzt werden. Die harte UV Strahlung kann die Blätter der Spitzblume verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken auf den Blättern zu erkennen.

Um die Pflanze an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen schattigen bis halbschattigen Platz. Etwas zerstreute Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Pflanze an ihren endgültigen, sonnigeren Standort stellen.

Temperatur

Spitzblumen bevorzugen einen etwas kühleren Standort, im Idealfall bei einer Temperatur von maximal 20 °C. Sind die Temperaturen höher muss, damit die Beeren nicht vorzeitig abfallen, für ausreichende Luftfeuchtigkeit gesorgt werden.

Luftfeuchtigkeit erhöhen

Man kann zur Erhöhung der Luftfeuchte die Spitzblume in wassergefüllte Schalen auf Kieselsteine stellen und bei warmen Temperaturen täglich besprühen.

Während der Ruheperiode, von Oktober bis März, sollten die Temperaturen abgesenkt werden. Idealerweise liegen die Temperaturen nun zwischen 12 und 16 °Celsius.

Die angegebenen Temperaturen sollte man nicht über einen längeren Zeitraum über- oder unterschreiten. Extreme Temperaturen und Temperaturschwankungen führen zu Hitze- oder Kältestress. Sind die Temperaturen über das zuträgliche Maß hinausgestiegen, äußert sich dies durch gelbe und verwelkte Blätter. Bei zu kalter Pflege oder nach einem kräftigem Kälteschock, z. B. durch übermäßiges Lüften im Winter, werden die Blätter weicher, schlaff und manchmal durchsichtig.

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Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock

Spitzblume vermehren

Ardisia gekeimter Samen

Ardisia Sämling
DouglasGoldman, CC BY-SA 4.0

Spitzblumen werden aus Samen im Frühjahr angezogen. Man kann dies zwar auch bei Spitzblumen in Zimmerkultur machen, doch ist es einfacher, junge Pflanzen beim Gärtner zu kaufen.

Zur Vermehrung kann man im späten Frühjahr von den Seitentrieben Achselstecklinge zuschneiden. Die Stecklinge werden in ein Gemisch aus gleichen Teilen Torf und grobem Sand gesteckt. Das Substrat wird mäßig feucht gehalten.

Stecklingesvermehrung

Nach 6 bis 8 Wochen bilden die Stecklinge Wurzeln. Vorteilhaft ist es, wenn die Stecklinge in eine Bodentemperatur von ungefähr 25-30 °C erhalten.

Zur Anzucht ohne Vermehrungskasten stülpt man einen Plastikbeutel über die Töpfe mit den Stecklingen und stellt sie an einen hellen Ort mit gleichmäßigen Temperaturen, jedoch nicht unter 21 °C.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
Einkaufstipp: Aufzucht-, Anzucht u. Gewächshäuser zur Vermehrung

Erde / Substrat

Ideal für die Pflege der Spitzblumen ist ein humoses Substrat mit einem Boden pH-Wert von 5,0 bis 6,0. Bei falschem pH-Wert wird sich eine Spitzblume nicht gesund entwickeln.

+ Info über ein gutes Substrat anzeigen

Ein gutes Substrat

Das richtige Substrat-Gemisch gewährleistet einen guten Halt der Pflanze und eine gute Belüftung des Wurzelbereiches. Ein Zusatz von Landerde stellt den pH-Wert ein und verbessert die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe.

Die Zusatzstoffe Quarzsand, Bims-Kies, Lavalit, Lavagranulat, Kleine Kiesel, Styromull, Splitt und ähnliches verbessern den Wasserabzug nach dem Gießen. Dies hilft Staunässe und damit Wurzelfäulnis vorzubeugen. Ein gutes Substrat verfügt über eine gute Puffereigenschaft und darf über einen längeren Zeitraum seine vorteilhaften Eigenschaften nicht verlieren.

Andere wichtige Eigenschaften für eine gute Topfpflanzenerde sind die Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe, die Luftführung innerhalb des Substrats und die Standfestigkeit um ein zusammensacken und verdichten der Erde zu verhindern.

Pufferkraft des Substrats

Die Pufferkraft eines Substrats ist sehr wichtig, sie verhindert:

  • schnelles Austrocknen der Blumenerde
  • Versalzungen an den Wurzeln
  • größere Schwankungen im Nährstoffvorrat
  • schnelle Veränderungen des pH-Werts

Ausführliche Informationen, Substratrezepte und Bezugsquellen finden Sie hier: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen

Wenn man eine Spitzblume in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber. Die Herstellung ist nicht schwierig.

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Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt. Da das eigene Substrat, im Gegensatz zu einfacher Blumenerde, über einen langen Zeitraum nicht zusammensackt und verdichtet, kann man auf ein jährliches Umtopfen verzichten.

Substratmischung für Spitzblumen

Eine Spitzblume pflanzt man in ein humoses Substrat mit einem Zusatz von Landerde. Zusätzlich verwendet man etwas groben Sand oder Perlite.

  • 5 Anteile Humussubstrat
  • 2 Anteile Landerde mit Tonanteil
  • 1 Anteil Bims-Kies, Lavalit, grober Sand oder Lavagranulat

Alles muss gut miteinander vermischt werden.

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Der Boden pH-Wert wird mit der Zugabe von mehr oder weniger Landerde eingestellt. Wichtig dafür ist das Mischungsverhältnis von Landerde zu  Humussubstrat (Verpackungsaufdruck pH-Wert beachten).

Alles muss gut miteinander vermischt werden. Mit einem pH-Meter oder mit Indikatorstreifen kann man den pH-Wert der fertigen Mischung ermitteln und gegebenenfalls korrigieren.

Als umweltverträgliche Substratgrundlage bietet sich torffreie Bio Komposterde an, z.B:

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+ Info: Bezugsquellen für Substrate & weitere Zutaten

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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen

Umtopfen

Ardisia Blätter

Blätter einer Ardisia crenata
DouglasGoldman, CC BY-SA 4.0

Spitzblumen werden bei Bedarf im Frühjahr in größere Töpfe umgetopft.. Wenn eine ältere Spitzblume unansehnlich wird, ersetzt man sie durch aus Stecklingen herangezogene Jungpflanzen.

Man topft die Spitzblume um, wenn

  • der Topf im Verhältnis zur Pflanze zu klein geworden ist
  • das Substrat zusammengesackt ist
  • der Topf vollständig durchwurzelt ist
  • wenn reichlich Wurzeln an die Oberfläche treten

Neu gekaufte, frisch umgetopfte oder neu angezogene Ardisia müssen erst nach 2 bis 3 Jahren umgetopft werden, sofern sie in einem hochwertigen Substrat gepflegt werden. Minderwertiges Substrat sollte man nach dem Kauf durch eine eigene, abgestimmte Substratmischung ersetzen.

Spitzblumen dürfen zum Umtopfen nicht in Blüte stehen. Ungünstig ist es auch, wenn die Pflanzen im Frühling bereits mit kräftigem Wachstum begonnen haben und die neuen Blätter noch sehr klein sind.

Zum Umtopfen der Spitzblumen wird die alte Erde aus den Wurzeln geschüttelt, und sämtliche abgestorbenen toten Wurzeln der Pflanze werden abgeschnitten. Auch lebende Wurzeln können bei Bedarf etwas gestutzt werden. Nach dem Umtopfen schützt man die Pflanzen 2 bis 3 Wochen vor direkter Sonnenbestrahlung. Eine gut umgetopfte Pflanze erholt sich schnell und wird bald weiterwachsen.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Der Nährstoffbedarf der Spitzblumen ist mäßig.

Während der Hauptwachstumszeit, von März bis Oktober bekommt die Spitzblume bei jedem dritten bis vierten Gießvorgang einen handelsüblichen Dünger für Zimmerpflanzen nach Herstellerangaben. Während des Winters düngt man seltener, zwischen November und März reichen meist ein bis zwei schwache Düngergaben aus.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Spitzblumen schneiden

Nach 1 bis 2 Jahren sollten die Spitzblumen durch rechtzeitig herangezogene Kopfstecklinge ersetzt werden.

Wer die Pflanzen dennoch länger pflegen möchte, kann sie zu Beginn des Frühjahres um ca. 1/3 zurückschneiden. So kann ein sparriges, unschönes Wachstum verhindert werden.

Lesetipp: Der richtige Rückschnitt von Pflanzen
Einkaufstipp: Gartenscheren und Astscheren für den Zimmergärtner

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Der Befall mit Schmier- und Wollläusen kann bei den Spitzblumen vorkommen. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Pflanzen zu erkennen.

Schildläuse erkennt man bei genauem Hinsehen leicht an den hoch gewölbten, festen Rückenschildern. Da die Schildläuse aufgrund ihrer Färbung jedoch gut getarnt sind, werden sie schnell übersehen. Man sollte seine Spitzblume regelmäßig und sorgfältig untersuchen, denn die Pflanzen sind anfällig für einen Befall mit diesen Schädlingen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Ardisia - Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5

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