Zimmerlinde als Topf- und Zimmerpflanze pflegen
Sparrmannia africana
Aus der Gattung Sparrmanniaa, wird die aus Südafrika stammende Kapländische Zimmerlinde (Sparrmannia africana), seit etwa 150 Jahren als Zimmerpflanze gepflegt.
Die Pflege einer Zimmerlinde ist mittelschwer, einige Ansprüche der Pflanze sollten möglichst erfüllt werden.
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Unterfamilie: Grewioideae
Gattung: Zimmerlinden
Handelsname: Zimmerlinde, Sparrmannia africana
Wissenschaftl. Name: Sparrmannia africana L.f.
Unter Glas (in Wohnungen) gepflegte Art/en, Sorten oder Varietäten: Kapländische Zimmerlinde (Sparrmannia africana)
Wuchshöhe unter Glas (Wohnung): je nach Alter 30 bis 150 cm
Heimat / Herkunft:: Südafrika
Schwierigkeit: mittelschwer
Beschreibung & Pflege der Zimmerlinde
Sparrmannia africana
Die Kapländische Zimmerlinde ist als Zimmerpflanze für eine natürliche Raumklimaverbesserung zu empfehlen. Aufgrund der recht großen Blattmasse und der damit verbundenen hohen Verdunstungsrate ist diese Pflanze gut geeignet, die Luftfeuchtigkeit in geschlossenen Räumen zu erhöhen.
Zimmerlinden bilden etwa 20 cm lange, fast herzförmige, hellgrüne, leicht behaarte, zarte Blätter, die an 15 bis 20 cm langen Stielen sitzen. Die lindenähnliche Blattform ist der Namensgeber für die deutsche Bezeichnung der Sparrmannia.
Bei jungen Pflanzen sind der Hauptstamm und die Zweige ebenfalls hellgrün gefärbt und flaumig behaart. Mit der Zeit verholzt der Stamm und wird braun.
Vom Januar bis in den April bilden sich weiße, vierzählige Blüten an langstieligen Blütendolden. Wenn die Zimmerlinde in einem kühlen Gebäude gepflegt werden, bilden sie diese Blüte fast das ganze Jahr aus. Die Blütenknospen wachsen nach unten geneigt, die sich öffnende Blüte richtet sich dann aber nach oben auf, aus ihr ragen gelbe und an der Spitze braun gefärbte Staubfäden heraus. Die Blüten der Zimmerlinde verwelken bereits nach wenigen Tagen.
Standort / Licht
Zimmerlinden pflegt man an einem hellen bis halbschattigem Standort. Bei unzureichenden Lichtverhältnissen blüht die Pflanze nicht und bildet unnatürlich lange Blattstiele aus.
Die Beleuchtungsstärke am Standort der Zimmerlinde sollte ganzjährig mindestens 1500 Lux betragen.
Während des Sommers ist eine ausreichende Beleuchtung kein Problem, vorausgesetzt man stellt die Pflanze nicht in eine dunkle Ecke des Zimmers. In der lichtarmen Jahreszeit sollte man die Lichtwerte überprüfen, nur ein ausreichend hell gepflegte Zimmerlinde bleibt auch während der Überwinterung gesund und schädlingsfrei.

Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern
Während der Hauptwachstumsphase gießt man eine Zimmerlinde reichlich. Im Inneren des Topfballens sollte während der Wachstumszeit immer eine durchdringende, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen. Selbst kurze Trockenphasen sind zu vermeiden.

1. Vor dem Gießen lässt man nur die oberste Schicht des Substrates leicht Antrocknen. Dann gießt man gründlich.
2. Beim Gießen verabreicht man der Zimmerlinde soviel Wasser, bis dieses aus dem Abzugsloch herausläuft und sich ansammelt.
3. Das in dem Untersetzter verbliebene Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet. Auch Pflanzen mit einem hohen Wasserbedarf leiden wenn die Wurzeln längere Zeit im Wasser stehenbleiben.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode
Die Zimmerlinde legt eine Ruheperiode ein. Aufgrund des geringeren Lichtangebotes und den kürzeren Tagen während der Wintermonate, verlangsamt sich das Wachstum der Pflanzen deutlich.
Niedrigere Temperaturen, idealerweise zwischen 6 und 12 ° Celsius, sind für die Überwinterung vorteilhaft. Während dieser Zeit gießt man eine Zimmerlinde sparsamer, das Substrat wird nur mäßig feucht gehalten. Man kontrolliert das Substrat regelmäßig und vermeidet weiterhin Ballentrockenheit und Staunässe.
Während der Überwinterung werden die Zimmerlinden nur ein- bis zweimal schwach gedüngt.
Zu Beginn der Vegetationsperiode werden die Zimmerlinden wieder kräftiger gegossen. Beginnt die Pflanze nun kräftig auszutreiben, so fängt man auch wieder mit dem regelmäßigen Düngen der Zimmerlinde an.

Um während der Ruheperiode den Feuchtigkeitsgehalt im Inneren des Topfes richtig einschätzen zu können, benötigt man ein Feuchtigkeitsmessgerät für Zimmerpflanzen. Dies gilt ganz besonders für größere Pflanzgefäße, bzw. für Kübelpflanzen.
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Zum Überwintern geeignet sind frostsichere, ungeheizte Räume (auch mit Nordfenster). Ein kühler Kellerraum, ein Treppenhaus, ein Wintergarten oder eine frostfreie Garage geben einen guten Überwinterungsraum ab. Um das für die Überwinterung notwendige Licht bereitzustellen, eignen sich 20 cm über den Pflanzen angebrachte Leuchtstoffröhren bzw. noch energiesparendere Pflanzlampen mit LED. Bei einem Standort im Wintergarten oder vor ausreichend großen Süd-, Südwest-, oder Südostfenstern mit ungehindertem Lichteinfall ist in der Regel keine Zusatzbeleuchtung erforderlich.
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Standort im Sommer
Die Zimmerlinde kann während der warmen Jahreszeit an einem geschützten, hellen bis halbschattigem Standort im Freien gepflegt werden. Etwas Morgen- oder Nachmittagssonne ist für ein gesundes Wachstum dieser Pflanze von Vorteil.
Pflanzen die in geschlossenen Räumen überwintert werden, dürfen zu Beginn der warmen Jahreszeit nicht sofort dem vollen Sonnenlicht unter freiem Himmel ausgesetzt werden. Die harte UV Strahlung kann die Blätter der Zimmerlinde verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken auf den Blättern zu erkennen. Um die Pflanze an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen schattigen bis halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Pflanze an ihren endgültigen, sonnigeren Standort stellen.
Zimmerlinde vermehren
Die Zimmerlinde wird im Frühling mit etwa 15 cm langen Triebteilstecklingen oder Kopfstecklingen vermehrt. Man kann die Stecklinge in ein Glas mit Wasser stellen, sie ziehen schnell Wurzeln.
Alternativ pflanzt man die Kopfstecklinge direkt in ein Gemisch aus Torf und Sand.
Bis zum ersten Austrieb wird das Pflanzgefäß an einen hellen, nicht sonnenbeschienen Ort gestellt und das Substrat nur leicht feucht gehalten. Nach dem Austrieb wird die Jungpflanze wie ein ausgewachsenes Exemplar weiterkultiviert. Im Frühjahr bewurzelte Stecklinge der Zimmerlinde blühen oft bereits im späten Winter.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
Ideal für die Pflege der Zimmerlinde ist ein Boden ph-Wert von 6,2 bis 7,0.
Blumenerde kaufen: Die Zimmerlinden gedeihen auch in handelsüblicher Blumenerde auf Kompostbasis. Der pH-Wert ist auf der Verpackung angegeben und sollte innerhalb der tolerierten Werte von 6,2 bis 7,0 liegen. Bei falschem pH-Wert des Substrats wird sich die Zimmerlinde nicht gesund entwickeln können. Die einfachen Blumenerden aus dem Baumarkt, Gartencenter oder der Gärtnerei sind jedoch nur bedingt empfehlenswert, da einige Anforderungen an Pufferkraft, Wasser- und Nährstoffregulierung, etc. nicht gewährleistet sind.
Substrat selber mischen: Eine Zimmerlinde pflanzt man idealerweise in ein Substratgemisch aus hochwertiger Blumenerde, lehmhaltiger Ackererde (die oberste Bodenschicht der Landwirtschaft), Perlit oder Quarzsandanteilen. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt.
Substratmischung für eine Zimmerlinde
- 2 Teile hochwertige Blumenerde
- 2 Teile Ackererde mit Tonanteil
- 1 Teil 6 mm Grus oder Lavagranulat
Alles muss gut miteinander vermischt werden.
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Torffreie / Torfreduzierte Rhododendron- und Hortensien Erde dient als Basis für Mischungen mit niedrigem pH-Wert.
Quarzsand zur Auflockerung und für einen guten Wasserabzug
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Bims als Zuschlagstoff, verbessert den Luftgehalt, die Wasserspeicherfähigkeit und die Durchwurzelbarkeit, fördert die Wurzelentwicklung, Körnung 0-4 mm.
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Lavagranulat: Eifel-Lava, rein mineralisches Material. Körnung ca. 0-12 mm.
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Vermiculite oder Blähton: aufgeblähtes Tonmineral zur Substratverbesserung: Lockerung, großes Anlagerungsvermögen für Nährstoffe und Wasser.
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Landerde / Ackererde mit Tonanteil:
mit den Zuschlagsstoffen Sand und Humus aus Kompost. Mutterboden gesiebt 0-20 mm
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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen
Zimmerlinde umtopfen
Die Zimmerlinde wird bei Bedarf im zeitigen Frühjahr umgetopft.
Man topft die Pflanze um, wenn
- der Topf im Verhältnis zur Pflanze zu klein geworden ist
- das Substrat zusammengesackt ist
- der Topf vollständig durchwurzelt ist
- wenn reichlich Wurzeln an die Oberfläche treten
Die Pflanzen dürfen zum Umtopfen nicht in Blüte stehen. Ungünstig ist es auch, wenn die Pflanzen bereits mit kräftigem Wachstum begonnen haben und die neuen Blätter noch sehr klein sind.
Zum Umtopfen der Zimmerlinde wird die alte Erde aus den Wurzeln geschüttelt, und sämtliche abgestorbenen toten Wurzeln der Pflanze werden abgeschnitten. Auch lebende Wurzeln können bei Bedarf etwas gestutzt werden. Nach dem Umtopfen schützt man die Pflanzen 2 bis 3 Wochen vor direkter Sonnenbestrahlung. Eine gut umgetopfte Pflanze erholt sich schnell und wird bald weiterwachsen.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Der Nährstoffbedarf einer gut wachsenden Zimmerlinde ist während des Sommers recht hoch. Während der Hauptwachstumszeit bekommt die Pflanze bei jedem dritten bis vierten Gießvorgang einen handelsüblichen Dünger für Zimmerpflanzen nach Herstellerangaben. Während des Winters düngt man seltener, zwischen November und März reichen meist ein bis zwei Düngergaben aus.
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen
Zimmerlinde schneiden
Frisch ausgetriebene Stecklinge werden zur Verzweigung angeregt, indem man im späten Frühjahr den Haupttrieb stutzt. Nach der Blüte sollte ein kräftiger Rückschnitt erfolgen.
Mehrjährige, zu große Pflanzen können kräftig zurückgeschnitten werden. Man kann die Triebe und Zweige der Pflanze um die Hälfte kürzen.
Da dabei meist unansehnliche Stümpfe zurückbleiben, ist es schöner neue Pflanzen aus Stecklingen heranzuziehen. Zum Schneiden nicht verholzter Triebe einer Pflanze verwendet man ein scharfes Messer.Verholzte Triebe beschneidet man immer mit einer Gartenschere. Sehr dicke Triebe werden mit einer Astschere oder mit einer Säge gekappt.
Lesetipp: Der richtige Rückschnitt von Pflanzen
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Wer eine Lösung zu einem aktuellen Pflege- oder Schädlingsproblem sucht kann hier im Pflanzenforum mitmachen und Hilfe erhalten.
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Der Befall mit Schmier- und Wollläusen kann bei diesen Pflanzen auftreten. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Zimmerlinde zu erkennen.
Schildläuse erkennt man bei genauem Hinsehen leicht an den hoch gewölbten, festen Rückenschildern. Da die Schildläuse aufgrund ihrer Färbung jedoch gut getarnt sind, werden sie schnell übersehen.
Die Zimmerlinde wird manchmal von Blattläusen befallen. Hin und wieder sollte man die Pflanzen sorgfältig auf einen Befall mit diesen Pflanzenschädlingen kontrollieren.
Die gemeine Spinnmilbe kann an der Zimmerlinde auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.
Die Zimmerlinde ist anfällig gegenüber einem Befall mit weißer Fliege. Die ausgewachsenen Tiere und die Larven der weißen Fliege saugen Pflanzensaft aus den Blättern, überwiegend sind sie auf den Blattunterseiten zu finden.
Hin und wieder kann die Pflanze von Thripsen heimgesucht werden. Die von Thripsen befallenen Zimmerlinde verlieren ihre Vitalität und zeigt Wachstumsstörungen. Stark befallenen Blätter sterben ab.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
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