Allamanda / Zimmerpflanzen pflegen
Dschungelglocken, Allamande, Goldtrompete
Allamanda, auch Dschungelglocke oder Goldtrompete genannt, werden als Zierpflanzen für Zimmer beziehungsweise Wintergarten verwendet. Manche Allamanda Arten stellen hohe Ansprüche an die Luftfeuchtigkeit und gedeihen am besten im Gewächshaus. Für eine Verwendung in der Wohnung sind nur Zuchtformen geeignet.

Allamanda catharticatica
Wee_Hong, CC BY-SA 4.0
Deutscher Name: Dschungelglocken / Allamande / Goldtrompete
Wissenschaftl. Name: Allamanda L.
Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
Wuchshöhe: 2 bis 3,5m, als Kletterpflanze mit Rankhilfe
Schwierigkeit: pflegeleicht, für Anfänger geeignet
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze
Beschreibung / Steckbrief / Arten

Allamanda catharticatica
Yesodhasekar, CC BY-SA 4.0
Allamanda sind immergrüne, vielverzweigte Klettersträucher. Einige Arten klimmen und erreichen mit Rankhilfen Wuchshöhen von bis zu 450 Zentimetern. Allamanda bilden meist farbenprächtige, große, mehrheitlich gelbe Blüten.
Allamanda cathartica
Allamanda cathartica ist eine hübsche Kletterpflanze mit gelben Blüten. Die Pflanze eignet gut für ein Blumenfenster. Die dunkelgrünen, glänzenden Blätter werden 12-18 cm lang.
Die Blüten einer Allamanda cathartica bestehen aus einer schmalen Röhre, deren 5 Blumenblätter sich zu einem eleganten Trichter öffnen. Die Blüten sind üblicherweise orangegelb gefärbt und erreichen einen stattlichen Durchmesser von bis zu 10 cm. Mit dieser Blütenpracht gehört die Allamanda cathartica zu einer der attraktivsten Blütenschmuckpflanzen in Wohnungen.
Es gibt eine schwachwüchsige aber buschig wachsende Sorte, Allamanda cathartica var. grandiflora, und eine weitere, Allamanda cathartica var. hendersonii, die als starkwüchsig und kräftig blühend gilt.
Allamanda blanchetii

Allamanda blanchetii
Vinayaraj, CC BY-SA 3.0
Allamanda blanchetii, die Violette Goldtrompete, auch Dschungelglocke genannt bildet große, seidig schimmernde Blütentrichter in dunklem Purpurrot bis Violett.
Bei einer Pflege mit konstanten Temperaturen zwischen 15 und 18 °C kann sich die Blütezeit über den gesamten Sommer erstrecken.
Das Wuchsbild der Allamanda blanchetii ist eine Mischung aus Kletterpflanze und Strauch. Schneidet man die langen, aufrecht strebenden Triebe regelmäßig zurück, so formen sie immer dichtere Sträucher, an deren Trieb-Enden die großen Blüten sitzen.
Allamanda schottii

Allamanda schottii
CC BY-SA 2.5, Bernard Loison
Allamanda schottii, auch Strauch-Allamanda genannt, gehört nicht zu den kletternde und klimmenden Arten. Das Wuchsbild ist buschig mit zahlreichen sich an der Basis verzweigenden trieben.
Die dunkelgrün gefärbten, großen, glattrandigen Blätter sind glänzend und fest.
Vom Hochsommer bis in den Herbst bildet Allamanda schottii große, gelbe, mit dunkelgelben Linien verzierte Blütentrichter. Allamanda schottii sind kältetoleranter als die übrigen Arten, sie können den Winter bei Temperaturen um 8 bis 10 °C überwintern.
Bei kühlen Temperatruen verlieren sie einen Großteil ihres Laubes, während es bei Winterstandorten über 15 °C weitgehend erhalten bleibt.
Standort / Licht in Lux
Allamanda Arten pflegt man ganzjährig an einem hellen bis sehr hellen, auch vollsonnigen Standort.
Gut geeignet sind nach Süden-, Osten- oder Westen ausgerichtete Blumenfenster.
Eine Allamanda benötigt an ihrem Standort mindestens 2000 Lux durchschnittliche Beleuchtungsstärke.
Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Allamanda Gießen / Wässern
Eine Allamanda wird mäßig aber gleichmäßig gegossen. Die Erde sollte gleichmäßig feucht sein und darf nicht zu stark vernässen, da ansonsten die Wurzeln und Triebe der Pflanze verfaulen. Vor der jeweils nächsten Wassergabe lässt man nur die Oberfläche der Erde antrocknen. Ballentrockenheit muss ebenfalls vermieden werden.
Mäßiges Gießen
- Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm, antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt so eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen. Das Substrat darf nicht durchtrocknen.
- Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
- Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.

Wer die Pflanze von unten bewässern möchte, gibt ein wenig Wasser in den Untersetzer und wartet bis alles aufgesogen wurde. Dies widerholt man je nach Topfgröße mehrmals. Es sollte kein Wasser in dem Untertopf stehenbleiben.
Als Gießwasser nimmt man für eine Allamanda weiches, abgestandenes und zimmerwarmes Wasser. Idealerweise verwendet man sauberes, bei Bedarf gefiltertes Regenwasser
Allamanda dürfen nicht zu nass gepflegt werden. Ein trockener Wurzelballen muss aber ebenfalls vermieden werden. Im Inneren des Topfballens sollte immer eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit bestehen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Standort im Sommer
Eine Allamanda kann während der warmen Jahreszeit an einem geschützten, sonnigen bis halbschattigem Standort im Freien gepflegt werden. Die Nachttemperaturen sollten nicht unter 15 bis 18 ° Celsius sinken. Ein ganzjähriger Standort im Wintergarten ist besonders empfehlenswert, da die aus den Tropen stammenden Allamanda auf möglichst ausgeglichene Klimabedingungen mit viel Wärme und Feuchte eingestellt sind.
Temperatur
Allamanda pflegt man bei Temperaturen zwischen 18 und 25 °C. Während des Winters sind Temperaturen zwischen 15 und 18 °C zu empfehlen.
Eine Allamanda reagiert empfindlich auf Unterkühlung bei gleichzeitiger Nässe.
Die angegebenen Temperaturen sollte man nicht über einen längeren Zeitraum über- oder unterschreiten. Extreme Temperaturen und Temperaturschwankungen führen zu Hitze- oder Kältestress. Sind die Temperaturen über das zuträgliche Maß hinausgestiegen, äußert sich dies durch gelbe und verwelkte Blätter. Bei zu kalter Pflege oder nach einem kräftigem Kälteschock, z. B. durch übermäßiges Lüften im Winter, werden die Blätter weicher, schlaff und manchmal durchsichtig.
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Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
Allamanda vermehren
Allamanda vermehrt man am einfachsten durch Kopf- oder Teiltriebstecklinge. Man steckt im zeitigen Frühjahr 8 bis 11 cm lange Kopfstecklinge in kleine Töpfe.
Als Substrat verwendet man ein feuchtes Torf-Sand-Gemisch. Über die Stecklinge stülpt man einen Gefrierbeutel, oder man stellt die Töpfe in einen Vermehrungskasten. Der Standort der Stecklinge muss hell, darf aber auf keinen Fall sonnig sein. Die Bodenwärme sollte mindestens 21 °C betragen. Nach dem Anwurzeln werden die Jungpflanzen wie große Exemplare behandelt.

Der Topf wird nach dem Einsetzen des Seitentriebes mit einer Plastikhaube (z.B. Gefrierbeutel) abgedeckt und bei mittleren bis hellen Lichtverhältnissen abgestellt. Nach sechs bis acht Wochen sollte die junge Pflanze bereits gut eingewurzelt sein. Danach kann die junge Allamanda wie ein ausgewachsenes Exemplar dieser Art weiterkultiviert werden.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
Ideal für die Pflege der Allamanda ist ein humoses Substrat mit einem Boden pH-Wert von 5,5 bis 6,3. Bei falschem pH-Wert wird sich eine Allamanda nicht gesund entwickeln.
Wenn man eine Allamanda in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber. Die Herstellung ist nicht schwierig.

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Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt. Da das eigene Substrat, im Gegensatz zu einfacher Blumenerde, über einen langen Zeitraum nicht zusammensackt und verdichtet, kann man auf ein jährliches Umtopfen verzichten.
Substratmischung für Allamanda
Eine Allamanda pflanzt man in ein humoses Substrat mit einem Zusatz von Landerde. Zusätzlich verwendet man etwas groben Sand oder Perlite.
- 5 Anteile Humussubstrat
- 2 Anteile Landerde mit Tonanteil
- 1 Anteil Bims-Kies, Lavalit, grober Sand oder Lavagranulat
Alles muss gut miteinander vermischt werden.
Der Boden pH-Wert wird mit der Zugabe von mehr oder weniger Landerde eingestellt. Wichtig dafür ist das Mischungsverhältnis von Landerde zu Humussubstrat (Verpackungsaufdruck pH-Wert beachten).
Alles muss gut miteinander vermischt werden. Mit einem pH-Meter oder mit Indikatorstreifen kann man den pH-Wert der fertigen Mischung ermitteln und gegebenenfalls korrigieren.
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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen
Umtopfen

Allamanda cathartica
von Atamari, CC BY-SA 3.0
Allamanda werden bei Bedarf im Frühjahr in größere Töpfe umgetopft. Wenn eine ältere Allamanda unansehnlich wird, ersetzt man sie durch aus Stecklingen herangezogene Jungpflanzen.
Man topft die Allamanda um, wenn
- der Topf im Verhältnis zur Pflanze zu klein geworden ist
- das Substrat zusammengesackt ist
- der Topf vollständig durchwurzelt ist
- wenn reichlich Wurzeln an die Oberfläche treten
Neu gekaufte, frisch umgetopfte oder neu angezogene Allamanda müssen erst nach 2 bis 3 Jahren umgetopft werden, sofern sie in einem hochwertigen Substrat gepflegt werden.
Zum Umtopfen der Allamanda wird die alte Erde aus den Wurzeln geschüttelt, und sämtliche abgestorbenen toten Wurzeln der Pflanze werden abgeschnitten. Auch lebende Wurzeln können bei Bedarf etwas gestutzt werden. Nach dem Umtopfen schützt man die Pflanzen 2 bis 3 Wochen vor direkter Sonnenbestrahlung. Eine gut umgetopfte Pflanze erholt sich schnell und wird bald weiterwachsen.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Allamanda schneiden
Allamanda verträgt problemlos einen Rückschnitt vom Frühjahr bis zum Spätsommer.
Die rankenden Arten A. cathartica und A. blanchettii wickelt man so häufig um die Kletterhilfen, bis diese vollständig bewachsen sind. Zu lange Triebe kürzt man bei Bedarf beliebig weit ein.
Die buschig wachsende Art Allamanda schottii sollte zu Beginn des Frühlings gestutzt werden. So erreicht und erhält man ein dichtes, gut verzweigtes Wuchsbild.
Lesetipp: Der richtige Rückschnitt von Pflanzen
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Düngen / Nährstoffbedarf
Der Nährstoffbedarf einer gut wachsenden Allamanda ist mäßig bis hoch.
Allamanda düngt man bei jedem zweiten bis vierten Gießvorgang mit einem handelsüblichem Volldünger für Zimmerpflanzen nach Herstellerangaben.
Alternativ kann man im Frühling einen Langzeitdünger benutzen. Bei Bedarf wird dieser im Sommer nochmals aufgefrischt.
Von November bis Februar ist eine schwache Düngergabe ausreichend.
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
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Giftigkeit / Toxizität
Alle Pflanzenteile einer Allamanda sind giftig. Der Pflanzensaft kann zu Hautreizungen und Dermatitis führen.
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Wer eine Lösung zu einem aktuellen Pflege- oder Schädlingsproblem sucht kann hier im Pflanzenforum mitmachen und Hilfe erhalten.
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Allamanda Sorte ‘Red Wine’
Mokkie, CC BY-SA 4.0
Allamanda werfen im Winter einen Teil ihrer Blätter ab. Die Pflanzen können sich aber je nach Licht- und Wärmeangebot auch vollständig entlauben. Der Neuaustrieb erfolgt dann mit steigenden Temperaturen im Frühling.
Der Befall mit Schmier- und Wollläusen kann bei den Allamanda vorkommen. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Pflanzen zu erkennen.
Schildläuse erkennt man bei genauem Hinsehen leicht an den hoch gewölbten, festen Rückenschildern. Da die Schildläuse aufgrund ihrer Färbung jedoch gut getarnt sind, werden sie schnell übersehen. Man sollte seine Allamanda regelmäßig und sorgfältig untersuchen, denn die Pflanzen sind anfällig für einen Befall mit diesen Schädlingen.
Werden die Pflanzen bei zu trockener Luft gepflegt, so sind sie anfällig für einen Befall mit Spinnmilben.
Bei zu feuchter Pflege, besonders wenn die Blätter oder die ganze Pflanze regelmäßig besprüht wird, ist mit Mehltau zu rechnen.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.