Fiederaralie pflegen

Polyscias

Deutscher Name: Fiederaralie
Wissenschaftl. Name: Polyscias
Familie: Araliengewächse (Araliaceae)
Wuchshöhe: 70 bis 150 cm
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Schwierigkeit: anspruchsvoll

Die Fiederaralien (Polyscias) wachsen Strauch- oder baumartig mit dekorativem, meist buntem Laub. In der freien Natur werden die Fiederaralien sehr hoch. In Wohnungen gepflegt, mit dem in Pflanzgefäßen eingeschränkten Platzangebot für die Wurzeln, wachsen die Fiederaralien als kompakte Sträucher und erreichen selten mehr als 130 cm Höhe. Zur der Gattung Polyscias gehören etwa 80 Arten, nur einige sind jedoch als Zimmerpflanzen verbreitet.

Steckbrief / Beschreibung

Polyscias balfourana bildet sich reich verzweigende, hellgrüne Stämme mit grauen Flecken und Streifen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fiederaralien behalten die Stämme auch bei älteren Pflanzen ihre Färbung und werden nicht braun. Die glänzenden, dunkelgrün gefärbten Blätter der Polyscias balfourana ändern mit dem Alter ihre Form. Bei jungen Pflanzen sind die an etwa 7 cm langen Stielen wachsenden Blätter meist halb geschlossen, rundlich geformt, und halb aufrecht wachsend. Bei den älteren Pflanzen besteht ein Blatt aus drei runden, kurzstieligen Blattfiedern am Ende des Hauptstiels. Die 5 bis 10 cm durchmessenden, dunkelgrün gefärbten Blattfiedern sind nierenförmig halbrund, am Ende stumpf und an der Basis herzförmig.

Polyscias balfourana "Marginata" bildet Blätter mit einem weißlichen Rand. Die Wuchsform entspricht der Polyscias balfourana.

Polyscias balfourana "Pennockii" hat eine gelb-grüne Zeichnung entlang der Hauptnerven. Die Wuchsform entspricht der Polyscias balfourana, die Blattfiedern sind im Durchmesser aber etwa 3 cm größer.

Standort / Licht

Fiederaralien wachsen am besten an einem hellen oder halbschattigem Standort ohne pralle Sonnenbestrahlung. Die Pflanzen vertragen keine Zugluft.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Die Fiederaralien werden mäßig gewässert, zwischen den einzelnen Wassergaben lässt man die oberste Schicht der Erde ganz leicht abtrocknen. Der Erdballen darf nicht zu trocken werden. Eine dauerhafte gleichmäßige, schwache Feuchtigkeit des Substrats ist bei diesen empfindlichen Pflanzen wichtig. Auf keinen Fall darf man die Erde zu stark vernässen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist für die erfolgreiche Pflege der Fiederaralien ebenfalls sehr wichtig.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Die Fiederaralien lieben ganzjährig warme Standorte, am besten über 18 °C. Temperaturen unter 17 °C wird von diesen Pflanzen nicht gut vertragen. Obwohl die Fiederaralie eigentlich keine richtige Ruheperiode einlegen, wachsen sie während der lichtarmen Wintermonate doch erheblich langsamer.

Fiederaralie vermehren

Im Frühjahr kann man eine Fiederaralie mit Kopfstecklingen vermehren. Man schneidet einen etwa 8 cm langen Steckling direkt unterhalb eines Blattknotens ab, entfernt die unteren Blätter und setzt den Steckling in ein Gemisch aus gleichen Teilen Torf und Sand. Ein vorheriges Eintauchen der Schnittstelle in ein Bewurzelungshormon ist für die Bewurzelung des Stecklings sehr hilfreich.

Über das Pflanzgefäß stülpt man einen Plastikbeutel und stellt es an einen nicht sonnigen aber hellen Platz mit einer Mindesttemperatur von 21 °C. Das Substrat wird bis zur Bewurzelung nur schwach gegossen, die Anzuchterde sollte nur leicht feucht sein, die Luftfeuchtigkeit muss hoch sein.

Nach 2 bis 3 Wochen zeigt bereits ein neuer Austrieb die erfolgreiche Bewurzelung der Stecklinge an. Man deckt die jungen Fiederaralien ab und wässert vorsichtig, wobei man die obersten zwei Drittel der Erde zwischen den jeweiligen Wassergaben abtrocknen lässt. Wenn sie jungen Pflanzen dann 7 bis 10 cm hoch gewachsen sind, beginnt man mit dem Düngen in schwacher Konzentration. Wenn die ersten Wurzeln an der Erdoberfläche austreten, topft man die jungen Pflanzen in größere Pflanzgefäße mit normaler Komposterde und pflegt sie wie ausgewachsene Fiederaralien.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Lockere Erde auf Kompostbasis eignet sich gut für die Pflege der Fiederaralie.

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Fiederaralie umtopfen

Die Fiederaralie wird im Frühjahr in größere Pflanzgefäße mit frischer Erde umgetopft.

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Düngen / Nährstoffbedarf

Vom späten Frühjahr bis zum frühen Winter düngt man in einem Abstand von etwa 14 Tagen. Während der kurzen Wintertage stellt man die Düngung vollständig ein.

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Kürzen / schneiden der Fiederaralie

Fiederaralien können bei Bedarf problemlos zurückgeschnitten werden.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

Forum

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Blattfall ist ein sicheres Anzeichen für eine falsche Pflege.

Die gemeine Spinnmilbe kann an der Fiederaralie auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.

Hin und wieder kann die Pflanze von Thripsen heimgesucht werden. Die von Thripsen befallenen Fiederaralie verliert ihre Vitalität und zeigt Wachstumsstörungen. Stark befallenen Blätter sterben ab.

Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Pflanzen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Fiederaralie zu erkennen.

Schildläuse erkennt man bei genauem Hinsehen leicht an den hoch gewölbten, festen Rückenschildern. Da die Schildläuse aufgrund ihrer Färbung jedoch gut getarnt sind, werden sie schnell übersehen. Man sollte seine Fiederaralie deshalb regelmäßig und sorgfältig untersuchen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Fiederaralie Bilder 

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PPolyscias guilfoylei - älterer Trieb

Fiederaralie

Polyscias guilfoylei - älterer Trieb
Foto: Forest & Kim Starr
Bestimmte Rechte vorbehalten

Polyscias fruticosa

Fiederaralie

Polyscias fruticosa
Foto: Forest & Kim Starr
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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5