Gummibaum pflegen

Ficus elastica

Deutscher Name: Gummibaum
Wissenschaftl. Name: Ficus elastica
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)
Wuchshöhe: bis über 3 m
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht

Steckbrief / Beschreibung

Der in Kultur sehr verbreitete Gummibaum gilt als pflegeleicht. Der Gummibaum ist mit seinen großen, ledigen, kräftig grünen und glänzenden Blättern eine Zier für jeden Pflanzenfreund. Gummibäume eignen sich gut als attraktive Solitärpflanzen für Wohnzimmer und Büro. Die Blätter des Gummibaums entwickeln sich aus hellroten Blattscheiden, die nach öffnen des Blattes abfallen. Die Unterseite der Blätter sind ebenfalls rot gefärbt. 

Black Prince: Die Unterart Black Prince besitzt große, rundliche Blätter mit dunkelgrüner Färbung.

Ficus robusta: Die häufig anzutreffende Sorte Ficus robusta gilt als sehr widerstandsfähiger Gummibaum, ebenfalls mit großen rundlichen Blättern.

Neben den einheitlich gefärbten Arten des Ficus elastica gibt es auch buntblättrige Sorten. Hierzu zählen:
Ficus tricolor: Der Ficus tricolor mit cremefarbenen und rosaroten Flecken auf dunkelgrünem Hintergrund.
Ficus tricolor: Der Ficus doescheri mit cremefarbener und grauer Musterung auf den Blättern.
Ficus variegeta: Zu den bunten Sorten des Gummibaums zählt auch die Form Ficus variegeta mit gelb gefleckten und gelb geränderten Blättern.


Standort / Licht

Gummibäume gedeihen gut an halbschattigen bis hellen Standorten. Einige Stunden Sonnenlicht (nicht in der prallen Mittagssonne) ist für eine kräftige Blattfärbung und eine gesunde Blattbildung sehr von Vorteil. Die einfarbig grünen Sorten des Gummibaums kommen mit etwas weniger Sonnenlicht noch gut zurecht, die buntblättrigen Gummibäume sollten ein wenig mehr tägliches Sonnenlicht bekommen. So behält der buntblättrige Gummibaum seine hübsche Färbung und einen guten Farbkontrast.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Gummibäume sollten nicht zu feucht gehalten werden. Vor dem Gießen des Ficus elastica lässt man die Erde an der Oberfläche stets etwas abtrocknen. Zu reichliches Gießen des Gummibaums  führt zum Abfallen der Blätter. Zum Gießen verwendet man zimmerwarmes und abgestandenes Wasser. Der Gummibaum verträgt keine Staunässe, überschüssiges Gießwasser sollte aus dem Untersetzer abgeschüttet werden.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Gummibaum überwintern / Ruheperiode

Von Oktober bis Februar ist ein kühlerer Standort mit Temperaturen von etwa 16 °C (nicht kälter) vorteilhaft. Während dieser Monate gießt man den Gummibaum sparsamer und düngt nur 1 bis 2 mal.

Temperatur

Die bei uns üblichen Zimmertemperaturen sind für Gummibäume gut geeignet. Da der Gummibaum keine robuste Zimmerpflanze ist, verträgt er Temperaturen unter 16 °C nur schlecht.

Gummibaum vermehren

Der Gummibaum lässt sich durch Kopfstecklinge und Triebstecklinge vermehren. Bis zur Anwurzelung vergeht jedoch einige Zeit und aufgrund des recht hohen Wasserverlustes durch die großen Blätter kann es dabei zu Verlusten kommen. Um die Wasserverdunstung etwas auszugleichen, sollte man den Kopfsteckling regelmäßig mit weichem Wasser einsprühen. Eine sicherere Methode zur Vermehrung der Gummibäume ist das Abmoosen. Fragen zur genauen Vorgehensweise werden gerne im Forum beantwortet.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Eine gute Erdmischung für Gummibäume besteht auf Kompostbasis mit ein wenig Torf.

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Gummibäume umtopfen

Die Töpfe für den Gummibaum sollten nicht zu groß gewählt werden. Wenn die Wurzeln des Gummibaums etwas eingeschränkt sind, entwickelt sich die Pflanze am besten. Man sollte jedoch darauf achten, dass der Ficus elastica nicht zu kopflastig wird und die Standsicherheit gewährleistet ist. Ein umtopfen ist erst dann notwendig, wenn Wurzeln das Abzugsloch des Pflanzgefäßes verstopfen oder wenn an der Oberfläche der Erde ein feines Netz aus Wurzeln sichtbar wird. Die zum Umtopfen des Gummibaums günstigste Zeit ist das Frühjahr von Ende Februar bis Anfang März.

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Düngen / Nährstoffbedarf

Der Nährstoffbedarf des Gummibaums ist mäßig. Man düngt den Ficus elastica ca. alle 14 Tage bis 3 Wochen mit einem flüssigen Volldünger in mittlerer Konzentration.

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Kürzen / schneiden des Gummibaums

Wenn der Gummibaum zu groß für seinen Standort wird, kann man ihn problemlos zurückschneiden. Der Gummibaum bildet nach dem Schnitt neue Seitentriebe. Diese lassen die Pflanze kompakter erscheinen als unbeschnittene Exemplare.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

Forum

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Die ledrigen Blätter des Gummibaums sollten regelmäßig mit einem feuchten Schwamm abgewischt werden. Man achte darauf die jungen Blätter nicht zu beschädigen. Selbst kleine Kratzer auf den jungen Blättern führen zur Narbenbildung während der weiteren Entwicklung.

Bei trockener Luft und höheren Temperaturen im Sommer achte man bei einem Gummibaum auf Schädlingsbefall durch die rote Spinne. Bei einer Schädigung mit der roten Spinne sind die befallenen Blätter der Pflanze mit einem feinen Gespinst überzogen. Bei einer  genaueren Untersuchung sieht man kleine helle bis gelblich weiße Flecken. Bei stärkerem Befall mit der roten Spinne ändert sich die Farbe der Blätter von grün zu gelb und graugün bis kupferbraun.

Die gemeine Spinnmilbe kann an dem Gummibaum auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.

Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Pflanzen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Gummibäume zu erkennen.

Hin und wieder kann die Pflanze von Thripsen heimgesucht werden. Die von Thripsen befallenen Gummibäume verlieren ihre Vitalität und zeigt Wachstumsstörungen. Stark befallenen Blätter sterben ab.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Gummibaum Bilder 

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ficus elastica

Gummibaum

Koehler's Medicinal-Plants
Lizenz: Public Domain

Ficus elastica

Gummibaum

Foto: KENPEI
Lizenz: GFDL

Birkenfeige / Ficus benjamina

Ficus bejamini - BirkenfeigeDer im Volksmund Birkenfeige genannte Ficus benjamina ist ein buschiger, graziler Baum, der sich als Jungpflanze in gemischten Blumenarrangements besonders gut einfügt. Ältere Exemplare des Ficus benjamina sollten einen eigenen Platz als Solitärpflanze bekommen. > Pflege des Ficus benjamina / Birkenfeige

Lorbeerfeige / Ficus retusa / Ficus microcarpa

Ficus retusaDiese beliebte Ficus-Art wächst mit feinen Blättern und bildet dicke, sich verzweigende Luftwurzeln. Die Lorbeerfeige bildet bei guten Bedingungen in Zimmerkultur hübsche, aber ungenießbare Früchte aus. Ficus retusa wächst in kurzen, reich verzweigten Trieben. Die buschige Pflanze hat ovale, kräftig dunkelgrüne, glänzende Blätter. > Pflege des Ficus microcarpa

Kletter Ficus / Ficus pumila / Ficus repens

Ficus pumila / FeigenbaumDieser Ficus wird von uns Pflanzenfreunden entweder als solitäre Ampelpflanze oder als Bodendecker für größere Solitärpflanzen gehalten. Der KletterFicus ist eine kleine, sich stark verzweigende, klimmende Pflanze. Die dünnen,  grünen und herzförmigen Blätter werden 2 cm lang und sind leicht gewellt. Die Unterart Variegata ist buntblättrig mit cremefarbigen oder weißen Tupfern.  > Pflege des Ficus pumila

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5