Hanfpalme pflegen

Hanfpalme Trachycarpus

Hanfpalme

Trachycarpus fortunei
"wagnerianus"
Foto: Fotos: Claude G

Deutscher Name: Hanfpalme, Chusan Palme
Wissenschaftl. Name: Trachycarpus, syn. Chamaerops exelsa, Chamaerops fortunei
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Wuchshöhe: 2 bis 3 m (14m)
Verwendung: Blattschmuckpflanze, Solitärpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht

Steckbrief / Beschreibung

Aus der Gattung Trachycarpus eignet sich die Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) besonders gut für die Zimmerhaltung. Der in Zimmerkultur bis zu 3 m hoch wachsenden Hanfpalme entspringen fächerförmige Blätter an fein gezahnten Stielen. Die jungen Blätter sind eingefaltet und mit feinen hellgrauen oder braunen Haaren bedeckt. Wenn die Blätter der Hanfpalme älter werden entfalten sie sich und bilden eine runde, vielstrahlige Form.

Die ausgewachsenen Blätter erreichen eine Breite von bis zu 60 cm und haben auf der Oberseite eine dunkelgrüne Färbung. Die Unterseite der Blätter einer Hanfpalme sind grünbläulich gefärbt. Der Stamm bleibt unverzweigt und ist mit einem braunen, faserigen Gewebe bedeckt. Die älteren Blätter werden erst gelb und dann braun. Da diese unansehnlich gewordenen Blätter nicht von alleine abfallen, sollte man sie vorsichtig abschneiden oder abziehen.

Standort / Licht

Eine Hanfpalme benötigt einen hellen Standort und täglich einige Stunden Sonneneinstrahlung. Wird der Standort zu dunkel gewählt, entwickeln die Palmen nur sehr wenige oder keine neuen Blätter.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Die Hanfpalme wird während der Wachstumsphase regelmäßig gegossen. Zwischen den einzelnen Wassergaben lässt man die Erde in der obersten Schicht etwas abtrocknen. Wenn die Hanfpalme im Winter in normal temperierten Räumen gehalten wird, legt sie keine Ruheperiode ein. Aufgrund des schwächeren Lichteinfalls ist das Wachstum jedoch verlangsamt. Dementsprechend sollten auch die Wassergaben etwas eingeschränkt werden.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Hanfpalme überwintern / Ruheperiode

Von November bis März sollten die Temperaturen nicht über 12 °C steigen. Der Standort sollte auch während der Ruheperiode so hell wie möglich sein. Während der Ruhephase werden die Palmen nur ein- bis zweimal gedüngt und sparsam gewässert. Die Erde darf aber nicht austrocknen, die Hanfpalme verträgt keine Ballentrockenheit.

Hanfpalmen gelten als winterhart und können als Kübelpflanzen im Garten gepflegt und überwintert werden. Auch das Einpflanzen der Palme in den Garten ist möglich.

Standort im Sommer

Wer die Möglichkeit hat, sollte seine Hanfpalme vom Frühling bis zum Herbst an einem hellen, halbschattigen Standort im Freien pflegen. Die Freilandhaltung fördert das Wachstum und die Hanfpalme bildet kräftige und gesunde neue Blätter.

Temperatur

Hanfpalmen wachsen gut in normal temperierten Räumen. Fallen die Temperaturen unter 14 °C verlangsamt die Palme ihr Wachstum oder stellt es vollständig ein. Wichtig ist es, die Wassergaben in einem solchen Fall einzuschränken.

Hanfpalme vermehren

Hanfpalmen können durch Aussaat vermehrt werden. Der Vorgang ist jedoch recht langwierig. Wer es trotzdem versuchen möchte, sät frischen Samen im Frühjahr in Anzuchterde aus. Die Samen sollten einen warmen Standplatz bekommen und leicht feucht gehalten werden. Das Keimen kann bis zu einem Jahr dauern. Nun dauert es weitere zwei bis drei Jahre, bevor die junge Pflanze das Aussehen einer Hanfpalme annimmt.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Für Hanfpalmen verwendet man eine Erde auf Kompostbasis. Ideal ist auch eine vorgemischte Palmenerde.

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Hanfpalme umtopfen

Bei Bedarf topft man eine Hanfpalme im März / April um.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Gut wachsende Hanfpalmen düngt man alle 14 Tage mit einem speziellen Palmendünger. Hat die Palme aufgrund niedriger Temperaturen oder schlechter Lichtverhältnisse das Wachstum eingeschränkt, so verzichtet man auf Düngergaben bis sich die Wachstumsbedingungen wieder verbessern..

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

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Die Spitzen der Fächerstrahlen spalten sich im Alter über eine Länge von mehreren Zentimetern und beginnen sich zu verfärben. Bei einer Hanfpalme ist dies kein Anzeichen für eine Krankheit. Der Vorgang gehört zu dem natürlichen Lebenszyklus der Blätter. Die unansehnlichen Spitzen dieser Blätter können abgeschnitten werden, man achte aber darauf, nicht in das noch gesunde Gewebe der Palmblätter zu schneiden.

Die Blätter der Hanfpalme kann man mit der Brause und lauwarmem Wasser säubern. Alternativ stellt man die Palme im Sommer während eines kräftigen Regens ins Freie.

Schildläuse erkennt man bei genauem Hinsehen leicht an den hoch gewölbten, festen Rückenschildern. Da die Schildläuse aufgrund ihrer Färbung jedoch gut getarnt sind, werden sie schnell übersehen. Man sollte seine Hanfpalme deshalb regelmäßig und sorgfältig untersuchen.

Hin und wieder kann die Palme von Thripsen heimgesucht werden. Die von Thripsen befallenen Hanfpalme verliert ihre Vitalität und zeigt Wachstumsstörungen. Stark befallenen Blätter sterben ab.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Hanfpalme Bilder 

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Hanfpalme Trachycarpus fortunei

Hanfpalme

Trachycarpus fortunei
"wagnerianus"
Foto: Fotos: Claude G

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Hanfpalme

Trachycarpus fortunei
"wagnerianus"
Foto: Fotos: Claude G

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Palmengewächse, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5