Clerodendrum pflegen

Clerodendrum

Clerodendrum

Clerodendrum thomsoniae
Foto: Kurt Stueber
Lizenz: GFDL 

Deutscher Name: Losstrauch, Losbaum
Wissenschaftl. Name: Clerodendrum
Familie: Lamiaceae
Wuchshöhe: mit Kletterhilfe 3 m
Blütezeit: Juni bis Oktober
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze, Ampelpflanze
Schwierigkeit:
mittelschwer

Steckbrief / Beschreibung

Aus der Gattung Clerodendrum  sind Clerodendrum thomsoniae, Clerodendrum speciosissimum und Clerodendrum ugandense (Schmetterlingsstrauch) als Zimmerpflanze von Bedeutung. Der kräftig wachsende, rankende Strauch mit den attraktiven Blüten kann auch in Wohnungskultur eine Höhe von über 3 m erreichen. Um die Wuchshöhe zu beschränken, kann Clerodendrum aber jederzeit eingekürzt werden. Diese Pflanze kommt sehr schön zur Geltung, wenn man die rankenden Triebe an einem Spalier hochbindet. Clerodendrum ist auch als Ampelpflanze sehr gut zu kultivieren.

Die Blätter des Clerodendrum sind ziemlich derb, oval geformt, bis zu 14 cm lang und 7 cm breit, dunkelgrün gefärbt mit einer etwas helleren Zeichnung neben den Adern. Vom Frühjahr bis in den frühen Herbst bilden sich an den Triebspitzen Trugdolden aus jeweils bis zu 35 Einzelblüten. Aus einem schmalen Spalt an der Spitze Kelche schauen die scharlachrot gefärbten, sternförmigen Blumenkronen hervor.

Die Sorte Clerodendrum thomsoniae "Delectum" bildet dunkelpurpurrote Blüten in sehr großen Dolden aus. Die Blätter der Sorte Clerodendrum thomsoniae "Variegatum" sind am Rand blass grün gefärbt. Der mittlere Teil dieser Blätter zeigt eine hell- und dunkelgrüne Marmorierung. Die strauchige Art Clerodendrum speciosissimum bildet rote Blüten, Clerodendrum ugandense blüht in kräftigem Blau.

Standort / Licht

Clerodendrum braucht einen hellen Standort. Ein wenig Sonne in den Morgen- oder Abendstunden verträgt die Pflanze sehr gut. Im Sommer benötigt der Clerodendrum aber Schutz vor direkter und zu kräftiger Sonnenbestrahlung.

Um Clerodendrum  erfolgreich zum Blühen anzuregen benötigt die Pflanze während der Hauptwachstumszeit außer einem hellen und warmen Standort auch zusätzliche Luftfeuchtigkeit. Deshalb besprüht man den Clerodendrum täglich mit zimmerwarmem, kalkfreiem Wasser und stellt die zusätzlich Töpfe in wassergefüllte Schalen oder Untersetzer auf Kieselsteine.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

In der Zeit des Hauptwachstums gießt man Clerodendrum so reichlich, dass der Topfballen durchgehend feucht bleibt. Überschüssiges Wasser muss nach dem Gießen aber aus dem Untersetzer entfernt werden, Staunässe schadet den empfindlichen Wurzeln eines Clerodendrum  sehr schnell. Der Topf darf auf keinen Fall im Wasser stehen.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Die Winterruhe muss der Clerodendrum an einem kühleren Standort - Ideal sind Temperaturen von 10 bis 15 °C - einhalten. Während dieser Zeit gießt man einen Clerodendrum nur so viel, dass der Erdballen nicht ganz austrocknet.

Temperatur

In der Hauptwachstumszeit pflegt man die Pflanzen gut bei Wohnungstemperaturen zwischen 18 und 24 °C.

Vermehren der Pflanze

Einen Clerodendrum vermehrt man im Frühjahr durch 10 bis 15 cm lange Kopftecklinge. Die Stecklinge betupft man an der Schnittfläche mit einem Bewurzelungshormon und steckt sie in einen Topf mit einem Substratgemisch aus gleichen Teilen Torf und scharfem Sand. Über den Topf stülpt man einen Plastikbeutel oder setzt ihn in einen leicht beheizten Vermehrungskasten.

Bei Temperaturen ab mindestens 21 °C erfolgt die Bewurzelung an einem hellen, nicht vollsonnigen Platz nach etwa 4 bis 6 Wochen. Die erfolgreiche Bewurzelung wird durch neuen Austrieb angezeigt. Man entfernt den Plastikbeutel oder nimmt die Pflanze aus dem Vermehrungskasten und beginnt nun mäßig zu gießen. Der Topfballen sollte gerade etwas feucht gehalten werden. Etwa vier Monate nach der Bewurzelung setzt man den Clerodendrum in das Erdgemisch für ausgewachsene Exemplare.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

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Zur Pflege von Clerodendrum verwendet man ein Erdgemisch auf Kompostbasis.

Umtopfen

Junge Pflanzen werden erst dann in einen größeren Topf gesetzt, sobald der Topf stark durchwurzelt ist. Damit die Clerodendrum fleißiger blühen, sollte man ein eher etwas zu kleines Pflanzgefäß wählen. Auch für große Clerodendrum eignen sich Töpfe mit einem Durchmesser von 15 bis 20 cm. Am Ende der Ruheperiode, im zeitigen Frühjahr, sollte ein Clerodendrum auch dann umgetopft werden, wenn man bei der gleichen Topfgröße bleibt. Dabei entfernt man vorsichtig ein Großteil des alten Substrates und ersetzt dies durch ein frisches Erdgemisch dem man ein wenig organischen Volldünger als Grunddüngung beimischt.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Zur Zeit des Hauptwachstums gibt man alle zwei Wochen einen handelsüblichen Flüssigdünger.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Kürzen / Schneiden der Clerodendrum

Sobald sich am Ende der Ruheperiode junge Triebe zu bilden beginnen, schneidet man den Zuwachs des vergangenen Jahres um mindestens die Hälfte zurück. Durch den Rückschnitt sorgt man für eine kompakte Form und buschigen Wuchs.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Der Clerodendrum darf weder zu viel noch zu wenig Wasser bekommen. Schwächelnde Pflanzen leiden schnell unter einem Befall mit Blattläusen, Spinnmilben oder Weißen Fliegen.

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Clerodendrum paniculatum

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Clerodendrum paniculatum
Foto: IKAl
Bestimmte Rechte vorbehalten

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Clerodendrum quadriloculare
Foto: Forest & Kim Starr
Bestimmte Rechte vorbehalten

Clerodendron speciosissimum

Clerodendrum

Clerodendron speciosissimum
Foto: Kurt Stueber
GFDL

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