Honigpalme pflegen

Honigpalme

Honigpalme

Fotos: Claude G.

Deutscher Name: Honigpalme
Wissenschaftl. Name: Jubaea chilensis
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Wuchshöhe: 3 m und höher (30 m Freiland)
Verwendung: Blattschmuckpflanze, Solitärpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht

Steckbrief / Beschreibung

Die aus Chile stammende Honigpalme gilt als sehr robust und winterhart. Die bis zu 30 m hoch wachsende Honigpalme wird in ihrer Heimat zur Gewinnung von Palmwein, Zucker und Palmhonig benutzt. Die Honigpalme gedeiht gut in gemäßigten Zonen mit mildem Klima.

Dem grauen Stamm der Honigpalme entwachsen die weit ausladenden, bis zu 5,5 m langen Fiederblätter. Die walnussgroßen Früchte dieser Palme sind gelb gefärbt. Die Samen sind hartschalig, essbar und ähneln im Geschmack ein wenig der Kokosnuss.

Standort / Licht

In den Garten eingepflanzten Honigpalmen sollten einen vollsonnigen Standort bekommen. Pflegt man diese Palmen in der Wohnung, so wählt man den hellstmöglichen Standort, idealerweise ein in Richtung Süden ausgerichtetes Fenster.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Vom Frühling bis zum Herbst wird die Honigpalme gleichmäßig gegossen, so dass der Wurzelballen vollständig, bis zum Grund feucht ist. Zwischen den Wassergaben sollte die oberste Schicht der Erde jedoch etwas abtrocknen. Das kann in sehr heißen Sommerwochen bereits 2 bis 3 Tage später, in den milderen Jahreszeiten erst nach einer Woche oder noch später der Fall sein. Auch die Menge des Gießwassers und der Gießrhythmus schwanken sehr stark, abhängig von der Topf- und der Pflanzengröße.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Honigpalme überwintern / Ruheperiode

Im Winter schränkt man das Gießen ein. Die Gießhäufigkeit ist stark von den Temperaturen abhängig. Zwischen den Wassergaben lässt man das Substrat zu 2/3 abtrocknen.

Standort im Sommer

Vom Frühling bis zum späten Herbst sollte die Palme nach Möglichkeit einen vollsonnigen Standort im Freien bekommen.

Honigpalmen die an lichtarmen Standorten überwintert werden, dürfen im Frühling nicht direkt in das pralle Sonnenlicht gestellt werden. Die harte UV Strahlung kann die Blätter der Palmen verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken der Blätter zu erkennen. Um die Palme an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie  1 bis 2 Wochen an einen halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Honigpalme an ihren endgültigen vollsonnigen Standort stellen.

Temperatur

Die Honigpalmen wachsen gut bei normalen Wohnungstemperaturen. Eine im Freien kultivierte, an raues Klima gewöhnte Honigpalme, gilt als frostbeständig bis -15 °C. Diese Palme ist sehr robust, kurzzeitig werden auch noch stärkere Fröste vertragen.

Geeignete Schutzmaßnahmen bei starken, anhaltenden Frösten finden Sie hier: Überwinterung der Palmen im Garten

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Honigpalme vermehren

Man kann die Honigpalmen durch die Aussaat frischer Samen im zeitigen Frühjahr vermehren. Die Aussaat erfolgt bei einer Temperatur von mindestens 18 °C. Die Keimung dauert etwa 2 bis 3 Monate. Palmensamen sind im Fachhandel und über das Internet erhältlich.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Honigpalmen  benötigen einen lehmigen und sandigen Boden mit einem Zusatz von etwas etwas Kies, Blähtonbruch oder Lavagranulat. Torf- oder Humuserde ohne Zusätze eignen sich nicht, da ein solches Substrat zusammensackt und eine Drainage und Belüftung der Wurzeln nicht mehr gewährleistet ist. Als Basis kann man eine speziell auf die Bedürfnisse der Palmen abgestimmte Palmenerde verwenden.

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Honigpalme umtopfen

Je nach Wachstum setzt man die Honigpalme im Frühjahr in ein etwas größeres Pflanzgefäß um. Dabei kann man auch die alte Erde vorsichtig entfernen und durch neues Substrat ersetzen.

Generell sollte man für Palmen möglichst hohe Pflanzgefäße, Töpfe oder Kübel verwenden. Die Pfahlwurzeln der Palmen wachsen senkrecht nach unten, dafür benötigen sie ausreichend Platz. Wenn sich die oberen Wurzeln der Palmen aus dem Pflanzgefäß herausdrücken, wird es für die Wurzelstruktur zu eng. Spätesten zu diesem Zeitpunkt sollte man seine Honigpalme in ein größeres, höheres Gefäß umtopfen.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Zu Beginn der Wachstumsphase im Frühling gibt man alle zwei Wochen einen handelsüblichen Palmendünger. Als Alternative zum regelmäßigen Flüssigdünger arbeitet man einen Langzeitdünger in die obersten Substratschichten ein.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
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Kürzen / schneiden der Honigpalme

Da die Spitze der Honigpalme der einzige Vegetationspunkt ist, darf man die Spitzen nicht beschneiden. Die braun werdenden Blätter der Palme dürfen erst nach dem vollständigen eintrocknen von der Palme entfernt werden. Hierfür schneidet man den Blattstiel vorsichtig an der Basis ab. Dabei achtet man darauf, das ein kleines Stück des Stiels, etwa 3 cm,  am Stamm bleibt.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Wenn das Substrat der Palme im Sommer zu lange austrocknet und auch im Winter, besonders bei zu trockener Heizungsluft, neigen Honigpalmen zu einem Befall durch Spinnmilben, Schildläusen oder Wollläusen. Ein regelmäßiges Abbrausen oder Besprühen mit lauwarmem Wasser hilft einem Schädlingsbefall vorzubeugen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Fotos: Claude G.

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Palmengewächse, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5