Johannisbeere im Obstgarten - Sorten, Anbau und Pflege

Johannisbeere

Johannisbeersträucher gibt es mit roten, weißen und schwarzen Beeren. Die Schwarze Johannisbeere hat den höchsten Gehalt an Vitamin C, dafür ist deren Geruch etwas streng. Die Weiße Johannisbeere schmeckt süßer als die Rote Beere, doch Rote und Weiße Johannisbeeren ähneln sich ansonsten bezüglich der Pflege und der Ansprüche.

Wer sich nun gar nicht entscheiden kann, welche Johannisbeere er auswählen sollte, kann direkt mehrere Sträucher in den Garten pflanzen. Zum Beispiel könnten die Sträucher als Gartenbegrenzung oder am Rand des Gemüsebeetes gesetzt werden.

Pflanzung und Ansprüche

Johannisbeeren sollten einen sonnigen Standort bekommen, damit sich die Süßkraft der Beeren vollständig entwickeln kann. An einem halbschattigen Platz würde die Johannisbeere ebenfalls gedeihen, doch der Säuregehalt der Beeren ist dann höher, als an einem Sonnenplatz.

Ideal wäre ein Boden, der mittelschwer und nährstoffreich ist und einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6 vorweist. Johannisbeersträucher mögen einen leicht sauren Boden.

Die Johannisbeere gehört zu den Flachwurzlern. Deshalb wird in die obere Schicht der Erde Komposterde eingearbeitet. Ackerwinde, Girsch und andere Unkräuter sollten stets entfernt werden, um ein Hineinwachsen der Wurzeln in den Wurzelstock des Johannisbeerstrauches zu vermeiden.

Pflanzung der Johannisbeersträucher

Da die Johannisbeere früh austreibt, ist der beste Zeitpunkt für die Pflanzung der Herbst. Schwarze Johannisbeeren werden etwas tiefer in den Boden gepflanzt, als die Weiße oder die Rote Johannisbeere. Bei der Schwarzen Johannisbeere werden für die Verjüngung viele Jungtriebe gebraucht und diese bilden sich aus der Wurzel, wenn sie etwas tiefer in den Boden gepflanzt wird.

Vor der Pflanzung werden alle beschädigten Wurzelteile zurückgeschnitten, sodass nur gesunde Wurzelteile bestehen bleiben. Das Loch,  das ausgehoben wird, muss groß genug sein, um allen Wurzeln genügend Platz zu bieten. Nun wird der Johannisbeerstrauch in das Loch gestellt und die Wurzeln werden mit feuchtem Torf abgedeckt. Mittels Torf oder auch Torfersatzstoffen fördert man die Wurzelneubildung.

Das Pflanzloch wird mit Erde zugeschüttet. Dabei ist darauf zu achten, dass der gesamte Wurzelstock in den Boden eingebettet ist. Die Erde wird nun vorsichtig mit den Füßen festgetreten und die Pflanze wird anschließend gut gewässert. Zum Schluss wird der Boden rund um den Johannisbeerstrauch mit Rasenschnitt oder Stroh abgedeckt.

Johannisbeersträucher in Reihen gepflanzt

Bei einer Reihenpflanzung wird der Boden vorher etwa Spatentief auf 1,50 Meter Breite und der der gesamten Reihenlänge aufgelockert. Am besten lockert man den Boden mit einer Grabgabel auf, da sich mit diesem Gartengerät Erdklumpen leichter zerkleinern lassen, als mit dem Spaten. Mit der Grabgabel wird anschließend auch die Komposterde verteilt.

Der Pflanzabstand bei Roten und Weißen Johannisbeeren sollte etwa 1,50 Meter betragen und bei Schwarzen Johannisbeeren zwei Meter. Nach der Pflanzung werden die Sträucher geschnitten, sodass lediglich sechs starke Triebe bestehen bleiben. Diese Triebe werden auf ein Drittel der Länge gekürzt.

Von der Blüte bis zur Ernte

Anfang April beginnt die Blütezeit der Johannisbeere. Die Blüten sind von grüner Farbe und zwittrig. Sie hängen traubenförmig an den Sträuchern. Bei den Schwarzen Johannisbeeren gibt es selbstfruchtbare und selbstunfruchtbare Sorten, während die Weißen und Roten Johannisbeeren alle selbstfruchtbar sind. Der Ertrag der Roten und Weißen Johannisbeeren kann aber gefördert werden, indem zwei oder mehrere verschiedene Sorten gepflanzt werden.

Kommt es unmittelbar nach der Blütezeit zum „Rieseln“ der Beeren, kann dies verschiedene Ursachen haben. Meistens ist Spätfrost dafür verantwortlich. Es kann aber auch sein, dass wetterbedingt noch nicht genügend Bienen flogen und somit die Befruchtung nur mangelhaft war. Stehen in der Nachbarschaft keine anderen Sorten, fehlen Pollenspender und auch das kann der Grund für das „Rieseln“ sein.

Die Erntezeit der Johannisbeeren findet im Juni und Juli statt. Haben sich die Johannisbeersträucher gut entwickelt, kann der Ertrag eines Strauches der Roten Johannisbeere bis zu fünfzehn Kilogramm und der Schwarzen Johannisbeere bis zu fünf Kilogramm betragen.

Düngung und Pflege

Im Frühling wird oberflächlich Kompost in die Erde eingearbeitet. Damit wird die Basis für die Düngung geschaffen. Der Nährstoffbedarf wird jedes Frühjahr mit einem organischen Volldünger oder einem Blau-Volldünger gedeckt. Zuvor sollte jedoch eine Bodenanalyse durchgeführt werden. Die Ergebnisse zeigen, welche Menge an Dünger verwendet werden muss.

Häufig wird der Fehler begangen, Johannisbeersträucher auf den Rasen zu pflanzen und der Strauch wird dann vom Rasen umgeben. In dem Fall bekommen die Johannisbeersträucher nicht genügend Wasser und auch die Nährstoffe werden vom Rasen entzogen.

Johannisbeeren entwickeln sich gut, wenn der Boden um sie herum offen ist und vom Unkraut befreit wird. Da die Wurzeln flach wachsen, wird der Boden nicht umgegraben, sondern mit einer Grabgabel flach aufgelockert.

Empfehlenswert ist es, kurzes Schnittgras unter die Johannisbeersträucher zu verteilen. Diese Mulchschicht – die auch aus verrottetem Mist oder Stroh bestehen kann – sollte etwa fünfzehn Zentimeter hoch sein.  Durch diese Schicht sorgt man für eine gleichmäßig bleibende Feuchtigkeit im Boden und das Unkraut bekommt keine Chance zu wachsen.

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