Obst zum richtigen Zeitpunkt ernten

Um in den vollen Genuss des Obstes aus dem eigenen Garten zu kommen, muss zur richtigen Zeit geerntet werden. Werden die Früchte zu früh oder zu spät gepflückt, leidet die Qualität und das Obst lässt sich nicht optimal lagern beziehungsweise verarbeiten. Wann der richtige Erntezeitpunkt wird folgend erklärt.

Heidelbeeren

Heidelbeeren Vaccinium L.

Steinobst ernten

Wird der Fruchtfall stärker, ist der richtige Zeitpunkt zum Ernten gekommen. Man kann aber auch vom Obst probieren, wenn die Früchte reif wirken. Bei der Hauszwetsche wird erst dann geerntet, wenn die ersten Zwetschen anfangen zu schrumpfen.

Steinobst wird gepflückt, wobei Mirabellen und Zwetschen eine Ausnahme darstellen: Diese beiden Obstarten werden vom Baum geschüttelt.

Aprikosen und Pfirsiche werden abgedreht und angehoben, sodass sie sich vom Fruchtholz lösen.

Die Süßkirsche wird mit Stiel vom Fruchtholz abgezwickt oder mit der Schere abgeschnitten. Die Schere als Hilfsmittel bietet sich besonders für Sorten an, die sehr saftig sind.

Auch bei Sauerkirschen nimmt man eine Schere zur Hand, wenn sich die Früchte nicht gut pflücken lassen.

Kernobst ernten

  • Da Frühäpfel unterschiedlich reifen, pflückt man die Bäume wiederholt durch. Die Äpfel sollten nicht zu lange am Baum bleiben, da sie sonst mehlig werden.
  • „Oldenburg“ oder andere Sorten von Spätäpfeln werden erst geerntet, wenn sie voll ausgereift sind. Das ist unter anderem an der Farbe zu erkennen.
  • „Boskoop“, „Ontario“ und ähnliche Apfelsorten werden in der Regel Mitte Oktober geerntet, also vor der Vollreife.
  • Frühbirnen werden teigig, wenn man sie zu lange am Baum lässt. Deshalb sollte dieses Kernobst etwa eine Woche vor der Reife gepflückt werden.
  • Spätbirnen werden kurz vor der Vollreife geerntet. Die Birnen sollten mühelos durch leichtes Drehen und Anheben vom Fruchtholz gelöst werden können. Spätbirnen entwickeln dann durch eine kurze Lagerzeit ihr Aroma.
  • „Madame Verté“, „Gräfin von Paris“ und andere Birnensorten, die spät reifen, werden erst Ende Oktober gepflückt. Erntet man diese Sorten zu früh, kann sich das Aroma nicht voll ausbilden und der Geschmack erinnert an Rüben.
  • Quitten werden kurz vor dem ersten Frost geerntet. Dieses Kernobst reift nicht am Baum aus. Deshalb lässt man Quitten im Haus nachreifen.

Birnen und Äpfel können leichten Nachtfrost gut vertragen. Es ist lediglich darauf zu achten, dass die Früchte am Folgetag nicht direkt mit der Hand angefasst werden, da dies zu Faulstellen führen würde.

Abschürfungen und Druckstellen sollten bei der Ernte vermieden werden, weil die Früchte sonst faulen. Deshalb sollte schonend geerntet werden. Die Kisten, Körbe oder Eimer, in die das gepflückte Kernobst gelegt wird, sollte man mit einem weichen Material auslegen.

Nüsse ernten

Haselnüsse werden im September/ Oktober geerntet, wenn sich die Nüsse leicht aus der Hülse lösen lassen. Haselnüsse können gepflückt oder vom Strauch abgeschüttelt werden. Möchte man die Haselnüsse lagern, werden sie erst dann geerntet, wenn sich die Nüsse eigenständig aus den Hülsen lösen.

Walnüsse werden aufgesammelt, denn sie sind erst dann reif, wenn sie sich aus der grünen Schale lösen und vom Baum fallen. Nach dem Aufsammeln reinigt man die Walnüsse mit einer Bürste und legt sie zum Trocknen aus.

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