Alokasie / Zimmerpflanzen pflegen
Pfeilblatt / Tropenwurz
Alocasia sanderiana, Yercaud-elango, CC BY-SA 4.0
Deutscher Name: Pfeilblatt / Alokasie / Tropenwurz
Wissenschaftl. Name: Alocasia
Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
Wuchshöhe: 50 bis 120 cm
Schwierigkeit: anspruchsvoll
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Beschreibung / Steckbrief / Arten
Alokasien (Alocasia), auch Tropenwurz oder Pfeilblatt genannt, sind eine Pflanzengattung in der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Einige Arten und Hybriden werden als Kohlenhydrate liefernde Pflanzen und Zierpflanzen genutzt. Alocasia-Arten sind große immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen. Oft sind aufrechte Rhizome vorhanden und meist ist ein großer oberirdischer „Stamm“ vorhanden, an dem die Blätter spiralig angeordnet sind. Die einfachen Laubblätter sind gestielt.
Alocasia lowii (Syn. Alocasia longiloba)
Alocasia lowii, auch unter dem Synonym Alocasia longiloba und den Namen Trivialnamen Alokasie und Tropenwurz im Handel zu finden, besitzt dreieckig zugespitzte, etwa 45 cm lange Blätter, die auf 35 bis 45 cm langen Stielen sitzen. Die Blätter dieser Alokasie sind ledrig und olivgrün gefärbt. Diese Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 80 bis 120 cm. Der Platzbedarf einer Alocasia lowii ist relativ groß.
Alocasia lowii veitchii
Die Sorte entwickelt dunkelgrüne Blätter mit einer olivgrüner Äderung. Die Blattform und Blattlänge entspricht der Alocasia lowii.
Alocasia sanderiana (Gelappte Alokasie, Sanders Pfeilblatt)
Sanders Pfeilblatt, Alocasia sanderiana
Von Hoya bicknellii, CC BY-SA 4.0
Alocasia sanderiana hat herzförmig-ovale und bis zu 40 cm lange Blätter. Die unteren Lappen dieser Blätter sind fast zusammengewachsen. Die Blattoberseiten dieser Alokasien sind bronzefarben und haben einen metallischen Schimmer. Die olivgrünen Adern sind dunkler als die Blätter gefärbt, die Blattunterseiten dieser Variation haben eine kräftige Einfärbung.
Standort / Licht
Alokasien benötigen einen hellen Standort, sie vertragen keine direkte Sonnenbestrahlung. Alle Sorten der Alokasie bevorzugen den Halbschatten, nach einer Eingewöhnungszeit kommen diese Pflanzen auch mit sehr schattigen Standorten gut zurecht. Die Beleuchtungsstärke am Standort der Alokasie sollte mindestens 800 bis 1000 Lux betragen.
Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.
Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.
Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.
Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.
Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.
Lichtmangel Symptome
- Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
- Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
- Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
- deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:
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Gießen / Wässern
Alokasien werden mäßig mit zimmerwarmem, weichem Wasser gegossen. Man achtet darauf, dass das Substrat nicht gänzlich austrocknet, Ballentrockenheit muss vermieden werden.
So wird gegossen:
- Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen, das Substrat darf nicht durchtrocknen.
- Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
- Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.
+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen
Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.
Grundsatz beim Gießen
Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.
Anzeichen für Überwässerung:
- Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
- Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
- Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.
Richtig gießen:
- Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
- Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
- Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
- Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
- Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.
Zusatztipps:
- Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
- Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
- Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.
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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?
Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.
So verhindert man das Wurzelsterben
Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.
Was tun bei Ballentrockenheit ?
Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Luftfeuchtigkeit
Die Alokasie benötigt eine hohe relative Luftfeuchtigkeit. Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit wird die Pflanze regelmäßig mit Wasser besprüht.
Zusätzlich sollte man die Alokasien in wassergefüllte Schalen oder Untersetzer auf Kieselsteine stellen.
Die Pflanze ist ideal für eine geschlossene Pflanzenvitrine oder ein geschlossenes Blumenfenster geeignet. Hier kann man eine hohe Luftfeuchtigkeit am besten erreichen und kontrollieren.
Temperatur
Alokasien benötigen von Oktober bis März Temperaturen von mindestens 18 °C. Während der Wachstumsphase zwischen Frühling und Herbst liegt die Idealtemperatur für eine Alokasie zwischen 20 und 25 °C.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Vermehren der Pflanze
Vermehrt wird eine Alokasie am besten durch Teilung eines Rhizomes. Man schneidet das Rhizom in einzelne Stücke, lässt diese ein wenig antrocknen und pflanzt sie dann in ein Torf-Sand-Gemisch.
Weitere Vermehrungsarten sind die Aussaat oder das Abtrennen der sich seitlich bildenden Kindel.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
Einkaufstipp: Aufzucht-, Anzucht u. Gewächshäuser zur Vermehrung
Erde / Substrat
Ideal für die Pflege der Alokasie ist ein Boden ph-Wert von 5,5 bis 6,5.
Blumenerde kaufen: Die Pflanzen gedeihen auch in handelsüblicher Blumenerde auf Kompostbasis. Der pH-Wert ist auf der Verpackung angegeben und sollte innerhalb der tolerierten Werte von 5,5 bis 6,5 liegen. Bei falschem pH-Wert des Substrats wird sich die Alokasie nicht gesund entwickeln können. Die einfachen Blumenerden aus dem Baumarkt, Gartencenter oder der Gärtnerei sind jedoch nur bedingt empfehlenswert, da einige Anforderungen an Pufferkraft, Wasser- und Nährstoffregulierung, etc. nicht gewährleistet sind.
Substrat selber mischen: Eine Alokasie pflanzt man idealerweise in ein Substrat aus Blumenerde auf Kompostbasis, lehmhaltiger Ackererde und Perlit. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt.
+ Info über ein gutes Substrat anzeigen
Ein gutes Substrat
Das richtige Substrat-Gemisch gewährleistet einen guten Halt der Pflanze und eine gute Belüftung des Wurzelbereiches. Ein Zusatz von Landerde stellt den pH-Wert ein und verbessert die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe.
Die Zusatzstoffe Quarzsand, Bims-Kies, Lavalit, Lavagranulat, Kleine Kiesel, Styromull, Splitt und ähnliches verbessern den Wasserabzug nach dem Gießen. Dies hilft Staunässe und damit Wurzelfäulnis vorzubeugen. Ein gutes Substrat verfügt über eine gute Puffereigenschaft und darf über einen längeren Zeitraum seine vorteilhaften Eigenschaften nicht verlieren.
Andere wichtige Eigenschaften für eine gute Topfpflanzenerde sind die Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe, die Luftführung innerhalb des Substrats und die Standfestigkeit um ein zusammensacken und verdichten der Erde zu verhindern.
Pufferkraft des Substrats
Die Pufferkraft eines Substrats ist sehr wichtig, sie verhindert:
- schnelles Austrocknen der Blumenerde
- Versalzungen an den Wurzeln
- größere Schwankungen im Nährstoffvorrat
- schnelle Veränderungen des pH-Werts
Ausführliche Informationen, Substratrezepte und Bezugsquellen finden Sie hier: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen
Substratmischung für die Alokasie
- 1 Teil Blumenerde auf Kompostbasis
- 3 Teile Ackererde mit Tonanteil
- 2 Teile 6 mm Grus oder Lavagranulat
Alles muss gut miteinander vermischt werden.
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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die richtige Mischung für Zimmerpflanzen
Umtopfen
Die Alokasie wird bei Bedarf im März oder Februar in größere Pflanzgefäße und in frisches Substrat umgetopft.
Man topft die Pflanze um, wenn
- der Topf im Verhältnis zur Pflanze zu klein geworden ist
- das Substrat zusammengesackt ist
- der Topf vollständig durchwurzelt ist
- wenn reichlich Wurzeln an die Oberfläche treten
Zum Umtopfen der Alokasie wird die alte Erde aus den Wurzeln geschüttelt, und sämtliche abgestorbenen toten Wurzeln der Pflanze werden abgeschnitten. Auch lebende Wurzeln können bei Bedarf gestutzt werden. Eine gut umgetopfte Pflanze erholt sich schnell und wird bald weiterwachsen.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
Einkaufstipp für Zubehör: Dekorative Pflanzgefäße und Übertöpfe vor dem Umtopfen bestellen
Düngen / Nährstoffbedarf
Der Nährstoffbedarf dieser Pflanzen ist recht hoch. Während der Hauptwachstumszeit wird die Alokasie alle zwei Wochen mit einer Düngerlösung nach Herstellerangaben gegossen. Von Oktober bis Ende Februar werden die Pflanzen nicht gedüngt.
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Wer eine Lösung zu einem aktuellen Pflege- oder Schädlingsproblem sucht kann hier im Pflanzenforum mitmachen und Hilfe erhalten.
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Bei Staunässe kommt es leicht zur Fäulnis an den Wurzeln. Die Alokasie ist anfällig für den Befall mit Spinnmilben, Thripsen, weißen Fliegen, Blattläuse und Schildläuse
Bilder der Alokasien
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Alocasia augustiana
von Frank Vincentz CC BY-SA 3.0
Alocasia lowii von KENPEI - CC BY 3.0