Pfeilblatt / Zimmerpflanzen pflegen
Alokasie / Tropenwurz

Alocasia sanderiana

Alocasia sanderiana, Yercaud-elango, CC BY-SA 4.0

Deutscher Name: Pfeilblatt / Alokasie / Tropenwurz
Wissenschaftl. Name: Alocasia
Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
Wuchshöhe: 50 bis 120 cm
Schwierigkeit: anspruchsvoll
Verwendung: Blattschmuckpflanze

Beschreibung / Steckbrief / Arten

Die Pfeilblätter, im Handel auch unter den Bezeichnungen Tropenwurz oder Alokasie (Alocasia) zu finden, sind eine Pflanzengattung in der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Einige Arten und Hybriden werden als Kohlenhydrate liefernde Pflanzen und Zierpflanzen genutzt. Alocasia-Arten sind große immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen. Oft sind aufrechte Rhizome vorhanden und meist ist ein großer oberirdischer „Stamm“ vorhanden, an dem die Blätter spiralig angeordnet sind. Die einfachen Laubblätter sind gestielt.

Alocasia lowii (Syn. Alocasia longiloba)

Alocasia lowii

Alocasia lowii, KENPEI, CC BY 3.0

Alocasia lowii, auch unter dem Synonym Alocasia longiloba und den Namen Trivialnamen Alokasie, Pfeilblatt und Tropenwurz im Handel zu finden, besitzt dreieckig zugespitzte, etwa 45 cm lange Blätter, die auf 35 bis 45 cm langen Stielen sitzen. Die Blätter dieser Pfeilblätter sind ledrig und olivgrün gefärbt. Diese Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 80 bis 120 cm. Der Platzbedarf einer Alocasia lowii ist relativ groß.

Alocasia lowii veitchii
Die Sorte entwickelt dunkelgrüne Blätter mit einer olivgrüner Äderung. Die Blattform und Blattlänge entspricht der Alocasia lowii.


Alocasia sanderiana (Gelappte Alokasie, Sanders Pfeilblatt)

Alocasia sanderiana

Sanders Pfeilblatt, Alocasia sanderiana
Von Hoya bicknellii, CC BY-SA 4.0

Alocasia sanderiana hat herzförmig-ovale und bis zu 40 cm lange Blätter. Die unteren Lappen dieser Blätter sind fast zusammengewachsen. Die Blattoberseiten dieser Alokasien sind bronzefarben und haben einen metallischen Schimmer. Die olivgrünen Adern sind dunkler als die Blätter gefärbt, die Blattunterseiten dieser Variation haben eine kräftige Einfärbung.

Standort / Licht

Pfeilblätter benötigen einen hellen Standort, sie vertragen jedoch keine direkte Sonnenbestrahlung. Alle Pfeilblatt-Sorten bevorzugen den Halbschatten, nach einer Eingewöhnungszeit kommen diese Pflanzen auch mit sehr schattigen Standorten gut zurecht. Die Beleuchtungsstärke am Standort des Pfeilblatts sollte mindestens 800 bis 1000 Lux betragen.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Pfeilblätter werden mäßig mit zimmerwarmem, weichem Wasser gegossen. Man achtet darauf, dass das Substrat nicht gänzlich austrocknet, Ballentrockenheit muss vermieden werden.

Pflanzen mäßig gießen

So wird gegossen:

  1. Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen, das Substrat darf nicht durchtrocknen.
  2. Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
  3. Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.

 

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Luftfeuchtigkeit

Luftfeuchtigkeit erhöhen

Ein Pfeilblatt benötigt eine hohe relative Luftfeuchtigkeit. Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit wird die Pflanze regelmäßig mit Wasser besprüht.

Zusätzlich sollte man die Pfeilblätter in wassergefüllte Schalen oder Untersetzer auf Kieselsteine stellen.

Die Pflanze ist ideal für eine geschlossene Pflanzenvitrine oder ein geschlossenes Blumenfenster geeignet. Hier kann man eine hohe Luftfeuchtigkeit am besten erreichen und kontrollieren.

Temperatur

Pfeilblätter benötigen von Oktober bis März Temperaturen von mindestens 18 °C. Während der Wachstumsphase zwischen Frühling und Herbst liegt die Idealtemperatur für ein Pfeilblatt zwischen 20 und 25 °C.

Vermehren der Pflanze

Vermehrt wird ein Pfeilblatt am besten durch Teilung eines Rhizomes. Man schneidet das Rhizom in einzelne Stücke, lässt diese ein wenig antrocknen und pflanzt sie dann in ein Torf-Sand-Gemisch.

Weitere Vermehrungsarten sind die Aussaat oder das Abtrennen der sich seitlich bildenden Kindel.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Ideal für die Pflege der Pfeilblätter ist ein Boden ph-Wert von 5,5 bis 6,5.

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Blumenerde kaufen: Die Pflanzen gedeihen auch in handelsüblicher Blumenerde auf Kompostbasis. Der pH-Wert ist auf der Verpackung angegeben und sollte innerhalb der tolerierten Werte von 5,5 bis 6,5 liegen. Bei falschem pH-Wert des Substrats wird sich das Pfeilblatt nicht gesund entwickeln können. Die einfachen Blumenerden aus dem Baumarkt, Gartencenter oder der Gärtnerei sind jedoch nur bedingt empfehlenswert, da einige Anforderungen an Pufferkraft, Wasser- und Nährstoffregulierung, etc. nicht gewährleistet sind.

Substrat selber mischen: Ein Pfeilblatt pflanzt man idealerweise in ein Substrat aus Blumenerde auf Kompostbasis, lehmhaltiger Ackererde und Perlit. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt.

Ein gutes Substrat

Das richtige Substrat-Gemisch gewährleistet einen guten Halt der Pflanze und eine gute Belüftung des Wurzelbereiches. Landerde stellt den pH-Wert ein und verbessert die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe. Ein gutes Substrat verfügt über eine gute Puffereigenschaft und darf über einen längeren Zeitraum seine vorteilhaften Eigenschaften nicht verlieren.

Durch die Fremdstoffe Quarzsand, Bims-Kies, Lavalit, Lavagranulat und andere geeignete Zuschlagstoffe verändert man nicht nur die physikalischen sondern auch die chemischen Eigenschaften des Substrats. Kleine Kiesel, Styromull, Splitt und ähnliches verbessern den Wasserabzug nach dem Gießen. Dies hilft Staunässe und damit Wurzelfäulnis vorzubeugen.

Andere wichtige Eigenschaften für eine gute Topfpflanzenerde werden von den Herstellern aus finanziellen und Transportgründen unzureichend berücksichtigt. Dies betrifft die Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe, die Luftführung innerhalb des Substrats und die Standfestigkeit um ein zusammensacken und verdichten zu verhindern.

Pufferkraft des Substrats

Auch die Pufferkraft eines Substrats ist sehr wichtig, die Pufferkraft verhindert:

  • schnelles Austrocknen der Blumenerde
  • Versalzungen an den Wurzeln
  • Schwankungen im Nährstoffvorrat
  • schnelle Veränderungen des pH-Werts

Ausführliche Informationen, Substratrezepte und Bezugsquellen finden Sie hier: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen

Substratmischung für Pfeilblätter

  • 1 Teil Blumenerde auf Kompostbasis
  • 3 Teile Ackererde mit Tonanteil
  • 2 Teile 6 mm Grus oder Lavagranulat

Alles muss gut miteinander vermischt werden.

Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die richtige Mischung für Zimmerpflanzen

Umtopfen

Ein Pfeilblatt wird bei Bedarf im März oder Februar in größere Pflanzgefäße und in frisches Substrat umgetopft.

Man topft die Pflanze um, wenn

  • der Topf im Verhältnis zur Pflanze zu klein geworden ist
  • das Substrat zusammengesackt ist
  • der Topf vollständig durchwurzelt ist
  • wenn reichlich Wurzeln an die Oberfläche treten

Zum Umtopfen der Pfeilblätter wird die alte Erde aus den Wurzeln geschüttelt, und sämtliche abgestorbenen toten Wurzeln der Pflanze werden abgeschnitten. Auch lebende Wurzeln können bei Bedarf gestutzt werden. Eine gut umgetopfte Pflanze erholt sich schnell und wird bald weiterwachsen.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Der Nährstoffbedarf dieser Pflanzen ist recht hoch. Während der Hauptwachstumszeit wird das Pfeilblatt alle zwei Wochen mit einer Düngerlösung nach Herstellerangaben gegossen. Von Oktober bis Ende Februar werden die Pfeilblätter nicht gedüngt.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Bei Staunässe kommt es leicht zur Fäulnis an den Wurzeln. Ein Pfeilblatt ist anfällig für den Befall mit Spinnmilben, Thripsen, weißen Fliegen, Blattläuse und Schildläuse

Bilder der Pfeilblätter

Klicken Sie zum Vergrößern auf die Vorschaubilder

Alocasia augustiana

Alocasia augustiana
von Frank Vincentz CC BY-SA 3.0

Alokasie lowii, Tropenwurz

Alocasia lowii von KENPEI - CC BY 3.0

Efeutute, Gelappte Alokasie, Sanders Pfeilblatt

Alocasia sanderiana von Dinkum, CC0

Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Riesenblättriges Pfeilblatt - Wikipedia, Pfeilblätter - Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5

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