Zimmer-Alpenveilchen / Knollenpflanzen pflegen
Cyclamen
Alpenveilchen sind hübsch blühende Knollenpflanzen, die zur erfolgreichen Pflege einen Teil des Jahres im Freien verbringen sollten. Die zahlreichen, einzeln an Stängeln sitzenden Blüten der Cyclamen gibt es in den Farben purpurrot, malvenfarben, rosarot, rot, dunkelrot, weiß und lachsrosa.
Cyclamen persicum, Kulturform
Foto: Fanghong, CC BY-SA 3.0
Name: Cyclamen
Deutscher Name: Alpenveilchen
Familie: Myrsinaceae
Wuchshöhe: bis 30 cm
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze
Blütezeit: August bis April
Schwierigkeit: mittelschwer bis anspruchsvoll
Arten / Sorten - Steckbrief
Bei den als Zimmerpflanzen gepflegten Alpenveilchen handelt es sich um Sorten des Cyclamen persicum (Zimmer-Alpenveilchen), einer Pflanze, die in Griechenland, der Türkei, Zypern und im westlichen Syrien beheimatet ist. Bei einigen Variationen sind die Blütenblätter am Rande kontrastreich gefärbt oder wellig gekräuselt.
Cyclamen persicum
Zimmer-Alpenveilchen, Kulturform
Foto: Darkone, CC BY-SA 2.0,
In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche neue Alpenveilchen Züchtungen.
Die neuen Züchtungen werden im Handel selten unter einem Sortennamen angeboten.
Man kann sie jedoch in unterschiedliche Blüten-Gruppen einordnen, es gibt Alpenveilchen mit
- großen, ganzrandigen Blüten
- großen, gefransten Blüten und gefranstem Rand (Rokoko-Sorten)
- Blüten und federartigem Kamm (Cristata-Sorten)
- Blüten und einem rotem Auge und farbigem Rand (Viktoria-Sorten)
- kleinen, duftenden Blüten (Wellensiek-Sorten)
Besonders beliebt sind die Sorten mit dunklem Auge, andersfarbigen Blütenblatträndern oder gefranstem Blütenrand.
Cyclamen persicum
Cyclamen persicum, wird im Handel unter den Namen Persisches Alpenveilchen oder Zimmer-Alpenveilchen angeboten.
Cyclamen persicum 'Silver Leaf'
Foto: Francine Riez, CC BY-SA 3.0
Aus einer runden Basisknolle entwickelt Cyclamen persicum herzförmige Blätter in Form einer kompakten, grundständigen Rosette. Die Blätter haben eine ausgesprochen hübsche Zeichnung.
Aus der Knolle entwickeln sich an schlanken, 15 bis 25 cm hohen Stielen die duftenden, veilchenähnlichen Blüten. Großblumige Sorten des Cyclamen persicum erreichen eine Wuchshöhe von 25 bis 30 cm.
Die Blüten einer Cyclamen persicum können Rot, Dunkelrot, Lila, Weiß oder Lachsfarben sein.
Cyclamen persicum Miniaturformen
Die Miniaturformen des Cyclamen persicum bilden ebenfalls aus einer runden Basisknolle herzförmige Blätter in Form einer kleinen, kompakten, grundständigen Rosette. Die Blätter haben eine Zeichnung in schönen Farbtönen.
Aus der Knolle entwickeln sich an schlanken, 10 bis 20 cm hohen Stielen meist angenehm duftende, veilchenähnlichen Blüten.
Standort / Licht in Lux
Alpenveilchen pflegt man an einem kühlen, luftigen, hellen aber nicht vollsonnigem Standort. Nur im Winter sollten diese Pflanzen auch direktes Sonnenlicht bekommen. Auf einer Fensterbank, über einer Heizung, ist es den Alpenveilchen zu warm, sie verblühen schneller und werfen meist ihre Blätter ab. Direkte, pralle Sonneneinstrahlung und Zugluft vertragen Alpenveilchen ebenfalls nicht. An einem zu warmen und zu sonnigen Standort können Alpenveilchen schnell absterben.
Die minimale, durchschnittliche Beleuchtungsstärke für ein Cyclamen beträgt etwa 1000 Lux.
Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.
Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.
Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.
Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.
Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.
Lichtmangel Symptome
- Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
- Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
- Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
- deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:
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Gießen / Wässern
Blüte einer Cyclamen persicum
Foto: masaki ikeda, Gemeinfrei
Ein Alpenveilchen wird mäßig aber gleichmäßig gegossen. Das Substrat sollte gleichmäßig feucht sein und nicht zu stark vernässen, da ansonsten die Knollen, Blüten und Triebe der Alpenveilchen verfaulen. Vor der jeweils nächsten Wassergabe lässt man nur die Oberfläche der Erde antrocknen.
Man gießt die Alpenveilchen sehr vorsichtig neben die Knolle. Hierfür benötigt man eine Gießkanne mit einem langem, schlanken Ausguss. Wenn man die empfindlichen Knollen direkt angießt, neigen die Blütenknospen und jungen Blätter zur Fäulnis und das Alpenveilchen beginnt abzusterben.
Damit die Alpenveilchen im folgenden Jahr erneut blühen, reduziert man die Wassergaben in den Sommermonaten deutlich. Verlieren die Alpenveilchen dann ihr Laub, stellt man das Gießen vollständig ein.
Im frühen Herbst, wenn sich der neue Blattaustrieb zeigt, beginnt man die Alpenveilchen erneut mäßig und gleichmäßig zu gießen.
Mäßiges Gießen
- Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm, antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt so eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen. Das Substrat darf nicht durchtrocknen.
- Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
- Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.
Alternativ gibt man das Gießwasser direkt in den Untersetzer. Diesen Vorgang muss man eventuell mehrmals wiederholen. Nach 20 Minuten entfernt man das überschüssige, nicht aufgesogene Wasser, damit die Alpenveilchen nicht unter stauender Nässe leiden.
+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen
Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.
Grundsatz beim Gießen
Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.
Anzeichen für Überwässerung:
- Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
- Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
- Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.
Richtig gießen:
- Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
- Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
- Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
- Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
- Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.
Zusatztipps:
- Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
- Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
- Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.
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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?
Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.
So verhindert man das Wurzelsterben
Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.
Was tun bei Ballentrockenheit ?
Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Alpenveilchen überwintern / Ruheperiode
Das ausdauernde Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum) ist mehrjährig. Man entfernt verwelkte Blüten und Laub. Dann lässt man ein Alpenveilchen sechs bis acht Wochen lang ruhen, bevor die nächste Wachstumsperiode beginnt.
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Temperatur
Alpenveilchen vertragen keine hohen Temperaturen. Der ideale Temperaturbereich liegt zwischen 12 und 18 °C.
Vermehren der Alpenveilchen
Cyclamen persicum, Fruchtkapsel
Foto: Philmarin, CC BY-SA 3.0
Alpenveilchen vermehrt man durch Aussaat. Bei einer Bodentemperatur von 16 bis 20 C° keimen die Samen nach etwa 4 bis 6 Wochen.
Die Samen bedeckt man mindestens mit einer so dicken Erdschicht, die der Samendicke entspricht oder man setzt sie doppelt so tief ein, wie sie selbst hoch sind.
Im Anschluss gießt man sehr sparsam. So vermeidet man das Verfaulen der Samen bevor sie keimen.
Samen der Alpenveilchen halten sich nicht sehr lange und sollten deshalb immer möglichst frisch verwendet werden.
Vermehrung durch Aussaat
- Auf den Boden der Saatschale gibt man eine etwa 2 cm hohe Schicht feinen Kies oder Sand, so wird stauende Nässe verhindert. Über diese Drainageschicht verteilt man die feine Aussaaterde.
- Um die Samen nicht zu dicht auszusäen, drückt man flache Saatrillen in die Erde. Die Kante eines Lineals eignet sich gut für diese Arbeit.
- Man schüttet die Samen in eine geeignete Dose und verteilt mit den Fingern eine kleine Menge entlang der Saatrillen. Die Samen werden dünn mit Erde bedeckt.
- Damit die Samen nicht weggeschwemmt werden, feuchtet man die Oberfläche mit dem fein zerstäubten Wasser einer Blumenspritze an. Gießen mit einer Kanne schwemmt die feinen Samen weg und ist deshalb ungeeignet. Nach dem Anfeuchten deckt man die Schale mit einer Glasscheibe oder Plastikfolie ab und stellt sie an einen mäßig warmen (16 bis 20 C°) Ort.
Cyclamen persicum Samen
Foto: Philmarin, CC BY-SA 3.0
Bis zum Beginn der Keimung benötigt der Samen kein Licht. Da jedoch nie alle Samen gleichzeitig keimen, ist es besser das Anzuchtgefäß gleich an einen hellen Platz zu stellen. Wenn die Bedingungen stimmen, geht die Saat innerhalb von 4 bis 6 Wochen auf.
Sobald die ersten Sämlinge keimen, lässt man die Abdeckung etwas geöffnet. So wird den Sämlingen die dringend benötigte Luft zugeführt. Die empfindlichen Sämlinge sollten hell stehen, dürfen jedoch niemals der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
Ideal für die Pflege der Alpenveilchen ist ein Substrat mit einem schwach saurem bis fast neutralem Boden pH-Wert von 5,5 bis 6,8. Bei falschem pH-Wert wird sich ein Alpenveilchen nicht gesund entwickeln.
+ Info über ein gutes Substrat anzeigen
Ein gutes Substrat
Das richtige Substrat-Gemisch gewährleistet einen guten Halt der Pflanze und eine gute Belüftung des Wurzelbereiches. Ein Zusatz von Landerde stellt den pH-Wert ein und verbessert die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe.
Die Zusatzstoffe Quarzsand, Bims-Kies, Lavalit, Lavagranulat, Kleine Kiesel, Styromull, Splitt und ähnliches verbessern den Wasserabzug nach dem Gießen. Dies hilft Staunässe und damit Wurzelfäulnis vorzubeugen. Ein gutes Substrat verfügt über eine gute Puffereigenschaft und darf über einen längeren Zeitraum seine vorteilhaften Eigenschaften nicht verlieren.
Andere wichtige Eigenschaften für eine gute Topfpflanzenerde sind die Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe, die Luftführung innerhalb des Substrats und die Standfestigkeit um ein zusammensacken und verdichten der Erde zu verhindern.
Pufferkraft des Substrats
Die Pufferkraft eines Substrats ist sehr wichtig, sie verhindert:
- schnelles Austrocknen der Blumenerde
- Versalzungen an den Wurzeln
- größere Schwankungen im Nährstoffvorrat
- schnelle Veränderungen des pH-Werts
Ausführliche Informationen, Substratrezepte und Bezugsquellen finden Sie hier: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen
Wenn man ein Alpenveilchen in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt. Da das eigene Substrat, im Gegensatz zu einfacher Blumenerde, über einen langen Zeitraum nicht zusammensackt und verdichtet, kann man auf ein jährliches Umtopfen verzichten.
Substratmischung für Alpenveilchen
Ein Alpenveilchen pflanzt man in ein humoses Substrat mit einem Zusatz von Landerde. Zusätzlich verwendet man etwas groben Sand oder Perlite.
- 5 Anteile Humussubstrat
- 2 Anteile Landerde mit Tonanteil
- 1 Anteil Bims-Kies, Lavalit, gober Sand oder Lavagranulat
Alles muss gut miteinander vermischt werden.
Der Boden pH-Wert wird mit der Zugabe von mehr oder weniger Landerde eingestellt. Wichtig dafür ist das Mischungsverhältnis von Landerde zu Humussubstrat (Verpackungsaufdruck pH-Wert beachten).
Alles muss gut miteinander vermischt werden. Mit einem pH-Meter oder mit Indikatorstreifen kann man den pH-Werteinem pH-Meter oder mit Indikatorstreifen kann man den pH-Wert der fertigen Mischung ermitteln und gegebenenfalls korrigieren.
Als umweltverträgliche Substratgrundlage bietet sich torffreie Bio Komposterde an, z.B:
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+ Info: Bezugsquellen für Substrate & weitere Zutaten
Qualitäts-Blumenerde als Basis für Mischungen.
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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen
Alpenveilchen Umtopfen
Normalerweise braucht man Alpenveilchen nur alle 2 bis 3 Jahre umzutopfen. Wer seine Alpenveilchen in ein neues Pflanzgefäß umsetzen möchte, kann dies etwa 6 bis 8 Wochen nach dem Ende der Blütezeit tun. Wenn sich dann der erste Neuaustrieb zeigt, werden die Knollen in frische, humose Erde umgetopft. Man darf die Knollen nicht zu tief setzen, dass oberste drittel der Knolle sollte aus dem Substrat herausschauen.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Alpenveilchen werden nur während der Hauptwachstumsphase alle 2 Wochen mit Flüssigdünger in schwacher Konzentration gedüngt. Die ersten 2 Monate nach der Blütezeit werden Alpenveilchen nicht gedüngt.
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Wer eine Lösung zu einem aktuellen Pflege- oder Schädlingsproblem sucht kann hier im Pflanzenforum mitmachen und Hilfe erhalten.
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Vorsicht: Alle Pflanzenteile der Alpenveilchen sind giftig, insbesondere der Saft aus der Knolle. Verwenden Sie beim Umgang mit Alpenveilchen Handschuhe!
Cyclamen persicum
Foto: מצילומי יהודית גרעין-כל, CC BY 2.5
Verwelkte Blüten müssen mit dem gesamten Stiel entfernt werden, sobald sie zu verblassen beginnen. Am einfachsten geht dies, wenn man den Blütenstiel etwas dreht und dann mit einem kräftigen Ruck ausrupft. Unbedingt sollte man auch beschädigte oder vergilbte Blätter entfernen, denn wenn die Reste der Blatt- oder Blütenstiele an der Knolle bleiben, gehen diese sehr schnell in Fäulnis über. Verblühte Alpenveilchen werden meistens weggeworfen, da sie erst im nächsten Herbst oder Winter wieder blühen.
Alpenveilchen mehrere Jahre kultivieren
Will man Alpenveilchen mehrere Jahre in Folge zur Blüte bringen, was ziemlich schwierig ist, schränkt man ab der beginnenden Vergilbung der Blätter im Juni die Wassergaben ein, gießt anschließend gar nicht mehr und entfernt das gesamte Laub.
Dann lagert man die Knollen in ihren Töpfen an einem nicht zu feuchten, aber kühlen Ort bis zum Austriebsbeginn im zeitigen Herbst.
Zu Beginn des Austriebs stellt man das Alpenveilchen an einen hellen, kühlen Ort und gießt mäßig, so dass der Ballen bis zur Ausbildung kräftigerer Blätter gerade ein wenig feucht ist. Danach kann man die Pflanze wie ein ausgewachsenes Exemplar weiterpflegen.
Alpenveilchen werden manchmal von Cyclamenmilben befallen. Hin und wieder sollte man die Pflanzen sorgfältig auf einen Befall mit diesen Pflanzenschädlingen kontrollieren. > Cyclamenmilben bekämpfen / Symptome erkennen
Auch der Dickmaulrüssler findet die Alpenveilchen recht schmackhaft, die typischen Fraßspuren des Dickmaulrüsslers sind jedoch leicht an den Blättern der Pflanzen zu erkennen. Die Larven des Dickmaulrüsslers sind schwerer zu entdecken, oft bemerkt man sie nur wenn die Pflanze bereits stark geschädigt ist, oder wenn sich die Käfer entwickeln und die Fraßspuren sichtbar werden. > Dickmaulrüssler bekämpfen / Fraßspuren erkennen
Ein Alpenveilchen wird manchmal von Blattläusen befallen. Hin und wieder sollte man die Pflanzen sorgfältig auf einen Befall mit diesen Pflanzenschädlingen kontrollieren.
Die gemeine Spinnmilbe kann an Alpenveilchen auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.
Hin und wieder kann ein Alpenveilchen von Thripsen befallen werden. Die von Thripsen befallenen Alpenveilchen verlieren ihre Vitalität und zeigt Wachstumsstörungen, es zeigen sich helle, später braun gefärbte Blütenflecken. Stark befallenen Blätter sterben ab.
Faulende Blütenstiele und braune Blattflecken, die von einem dünnen grauen Rasen überzogen werden, sind Anzeichen für den Befall mit einem Grauschimmelpilz (Botrytis). Betroffene Blätter sollten schnell abgerissen und entsorgt werden.
Bei der manchmal auftretenden Cyclamenwelke (Fusarium oxysporum) beginnen die Blätter zu welken, an der Wurzelknolle sind Nekrosen erkennbar.
Quellen
Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Zwiebel- und Knollenpflanzen, Wikipedia - Pflanzenknolle, Zimmer-Alpenveilchen - Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5
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