Baumfreund pflegen
Philodendron gloriosum,
Foto: Myplantcollection, CC BY-SA 4.0
Name: Baumfreund, Baumlieb
Wissenschaftl. Name: Philodendron
Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
Wuchshöhe: je nach Kletterhilfe bis 3 m, es gibt kletternde und nicht kletternde Arten
Verwendung: Blattschmuckpflanze, Ampelpflanze, Kletterpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht
Steckbrief / Beschreibung
Baumfreunde sind hübsche Kletterpflanzen
Die meisten Arten der umfangreichen Gattung Philodendron (Baumfreund) gehören zu den Kletterpflanzen. Die auffälligen, interessant aussehenden Blattformen der kräftig gefärbten, dicken, ledrigen Blätter des Baumfreund haben diese Pflanzen zu beliebten und oft gepflegten Zimmerpflanzen gemacht.
Blüten sind in Zimmerkultur selten
Manchmal entwickeln sich die unscheinbaren, kleinen Blüten, in Zimmerkultur sind sie jedoch recht selten. In der freien Natur ranken sich die Triebe des Philodendron an Bäumen empor; die Luftwurzeln bieten guten halt und klammern sich fest an die Rinde der Wirtsbäume. wohl die sich an den Blattknoten der Triebe bildenden Luftwurzeln eines Philodendron Feuchtigkeit und Nährstoffe aufnehmen können, decken die Pflanzen ihren Nährstoffbedarf doch hauptsächlich durch die fest im Boden verankerten Hauptwurzeln.
Hoch kletternd oder sanft fallend
In Wohnungen kann ein Philodendron bei guten Kulturbedingungen eine Höhe von etwa 3 m erreichen, vorausgesetzt man bietet den Trieben eine Kletterhilfe in Form von Moosstäben oder grobrindigen Ästen. Einige der kleinblättrige Philodendron Arten kann man hervorragend in Blumenampeln kultivieren, sie kommen in diesen besonders schön zur Geltung.
Unterschiedlich geformte Blätter je nach Alter
Die wenigen nicht kletternden Arten der Gattung Philodendron bilden einen kurzen, gedrungenen Stamm aus, an dem eine lockere Blattrosette sitzt. Die beiden meisten Arten glänzenden, grünen, manchmal an der Unterseite rot getönten Blätter unterscheiden sich nicht nur je nach Art in Größe und Form sehr, sondern bei einigen Philodendron Arten auch je nach ihrem Alter. Als Blattformen findet man herzförmige, lanzettförmige und spatenförmige mit glatten, leicht eingeschnittenen oder auch stark gelappten Ränder. Bei manchen Philodendron Arten sind die Blätter der jungen Philodendron Pflanzen vollkommen anders geformt als bei ausgewachsenen Pflanzen der gleichen Art. Für die Kultur in Wohnungen findet man etwa 10 unterschiedliche Sorten im Handel.
Philodendron bipennifolium ist eine schnell wachsende Kletterpflanze die auch in Wohnungen eine Höhe von 2,5 m erreicht, vorausgesetzt man bietet ihr eine geeignete Kletterhilfe an. Die Blätter eines jungen Philodendron bipennifolium sind fast herzförmig, im Alter werden sie langgestreckt und bilden zwei längliche Lappen an der Blattbasis. Die grünen, ins olivfarbene gehenden, etwa 35 cm langen und gute 20 cm breiten Blätter des Philodendron bipennifolium bilden sich an kräftigen, bis zu 30 cm langen Stielen.
Philodendron bipinnatifidum gehört zu den nicht kletternden Philodendron Arten. Mit einer Höhe von etwa 130 cm wird diese Pflanze mittelgroß. Die breit pfeilförmigen, etwa 40 cm langen und 30 cm breiten Blätter bilden sich in einer unregelmäßigen Rosette an 40 bis 60 cm langen, kräftigen Stielen. Die Blätter des Philodendron bipinnatifidum scheinen aus Fiedern zu bestehen, sie aber nicht ganz bis zur Mittelrippe ausgebuchtet. Philodendron bipinnatifidum bildet im Laufe der Zeit einen kurzen, dicken Stamm aus. Die Blätter einer Jungpflanze sind mehr herz- als pfeilförmig und heben nur leichte Einbuchtungen an den Rändern.
Philodendron "Burgundy" ist eine aus unterschiedlichen Philodendron Arten entstandene Hybride. Philodendron "Burgundy" gehört zu den kletternden, aber langsam wachsenden Philodendron Arten. Selbst bei guten Kulturbedingungen ist mit kaum mehr als 15 cm Zuwachs pro Jahr zu rechnen. Die Pflanze wird nicht so hoch wie breit, denn ihr dichtwachsendes Laub bildet sich an bis zu 35 cm langen, waagrechten, rot gefärbten Blattstielen. Die länglich, lanzettlich geformten, auf der Oberseite olivgrün gefärbten Blätter werden etwa 10 cm breit und 30 cm lang. Die Unterseite der jungen Blätter ist hellrot gefärbt, bei den älteren Blättern des Philodendron "Burgundy" geht diese Färbung dann in ein dunkles Burgunderrot über.
Philodendron elegans gehört ebenfalls zu den kletternden Philodendron Arten. Die bis zu 70 cm langen Triebe bilden an den ca. 35 cm langen Stielen große, 45 cm lange und ca. 30 cm breite Blätter aus. Diese sind tief, fast fiederartig eingeschnitten, die Einbuchtungen reichen jedoch nicht ganz bis zur Mittelrippe. Die 2 bis 4 cm breiten Blattabschnitte weisen eine sichelförmige Biegung auf.
Philodendron erubescens ist eine hochwachsende, sehr hübsche Philodendron Art. Wenn man dieser Pflanze eine geeignete Kletterhilfe zur Verfügung stellt, kann sie eine Höhe von etwa 2 m erreichen. Die etwa 40 cm langen und 20 cm breiten, pfeilförmigen Blätter des Philodendron erubescens sind auf der Unterseite kupferfarben und auf der Oberseite dunkelgrün und stark glänzend. Der Stamm und die bis zu 30 cm langen Blattstiele haben eine purpurne Färbung.
Philodendron imbe wächst sehr schnell und erreicht mit einer geeigneten Kletterhilfe schon nach einigen Jahren eine Höhe von etwa 2,5 m. Die im Gegensatz zu den meisten anderen Philodendron Arten dünnen Blätter sind mittelgrün, pfeilförmig und mit 25 cm Länge und 10 cm Breite mittelgroß. Die Blattstiele können 30 cm Länge erreichen und wachsen horizontal vom Stamm weg. Einige Sorten des Philodendron imbe sind an den Blattunterseiten und an den Stielen schwach rot gefärbt.
Philodendron laciniatum ist eine kletternde, aber langsam wachsende Philodendron Art. Er wird meist nicht höher als 1,5 m und auch diese Höhe erreicht er erst nach einigen Jahren erfolgreicher Kultivierung. Die an bis zu 40 cm langen Blattstielen wachsenden Blätter werden etwa 25 cm lang und 15 cm breit. Sie sind mittelgrün gefärbt, stark glänzend und drei oder fünfteilig gelappt.
Philodendron melanochrysum (Philodendron andreanum) , ebenfalls eine langsam wachsende, kletternde Philodendron Art, erreicht eine Höhe von ca. 2,2 m. Die Einbuchtungen der jungen, rundlich herzförmigen Blätter verwachsen im Alter. Die älteren Blätter wachsen an den bis zu 45 cm langen Stielen in die Länge und nehmen eine pfeilartige Form mit ca. 60 cm Länge und 25 cm Breite an. Ihre Färbung ist dunkelgrün bis bronzefarben und sie weisen eine hellgrüne Äderung auf.
Philodendron scandens gehört zu den kletternden Philodendron Arten. Diese Pflanze wirkt aber auch sehr schön in Blumenampeln, ihre Blätter sind mit etwa 12 cm Länge und 8 cm Breite eher kleinwüchsig. Die am Ende spitz zulaufenden Blätter sind im jungen Stadium dünn, bronzefarben und durchscheinend. Im Alter färben sie sich dunkelgrün und wachsen in einer länglichen, pfeilartige Form. Die Blattstiele haben eine Länge von 5 bis 7 cm. Wie bereits erwähnt, kann man diese Philodendron Art als Hängepflanze oder als Kletterpflanze, eine entsprechende Wuchshilfe vorausgesetzt, kultivieren. Um der Philodendron scandens ein dichtes Wuchsbild zu geben, sollte man die Spitzen der Triebe bei dieser Art regelmäßig ausschneiden.
Philodendron selloum gehört zu den nicht kletternden Philodendron Arten. Philodendron selloum bildet unregelmäßige Blattrosetten, die einem kurzen und dicken Stamm entwachsen. Die etwa 60 bis 90 cm langen und 25 bis 65 cm breiten Blätter bilden sich an gebogenen, bis zu 90 cm langen Stielen. Die Wuchsform ähnelt der des Philodendron bipinnatifidum, die Blätter sind aber etwas kleiner und die Blatteinschnitte ragen nicht so tief in die Blattmitte. Ein weiteres, gutes Unterscheidungsmerkmal sind die parallel verlaufenden, durchscheinenden Flecken, die auf beiden Seiten des Blattes sichtbar sind und meist zum Rand hin auslaufen.
Standort / Licht
Einen Baumfreund pflegt man an einem hellen bis halbschattigem Standort mit ein wenig täglicher Sonneneinstrahlung während der frühen Morgen- oder Abendstunden. Obwohl die meisten Baumfreund Arten auch mit ungünstigeren Lichtverhältnissen zurecht kommen, ist die Wuchsform und die Blattfärbung an einem helleren Standort schöner. An einem zu schattigen Platz werden die Triebe lang und die Blätter stehen in einem größeren Abstand zueinander, auch die Blattfärbung ist nicht mehr so intensiv und die Blätter verlieren ihren Glanz.
Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.
Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.
Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.
Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.
Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.
Lichtmangel Symptome
- Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
- Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
- Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
- deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:
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Gießen / Wässern
Die Baumfreund Pflanzen werden regelmäßig gewässert, zwischen den einzelnen Wassergaben lässt man die oberste Schicht der Erde etwas antrocknen. In der Ruhezeit schränkt man das Gießen ein und achtet nur darauf, dass der Topfballen nicht austrocknet.
+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen
Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.
Grundsatz beim Gießen
Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.
Anzeichen für Überwässerung:
- Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
- Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
- Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.
Richtig gießen:
- Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
- Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
- Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
- Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
- Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.
Zusatztipps:
- Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
- Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
- Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.
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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?
Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.
So verhindert man das Wurzelsterben
Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.
Was tun bei Ballentrockenheit ?
Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur
Ein Baumfreund gedeiht bei normalen Raumtemperaturen bis 24 °C problemlos. Man sollte darauf achten, dass die Temperaturen auch im Winter (November bis Februar) nicht unter 14 bis 16 °C fallen. Eine Ausnahme bildet der Philodendron bipinnatifidum. Diese Art bevorzugt im Winter Temperaturen zwischen 12 und 14 °C, im Sommer eignet sich ein geschützter Platz im Freien.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Vermehren der Pflanze
Alle kletternden Baumfreunde kann man vegetativ durch Stecklinge vermehren. Im frühen Sommer schneidet man die Stecklinge unterhalb eines Blattknotens und entfernt alle unteren Blätter die mit der Erde in Berührung kommen können. Bei den kleinblättrigen Baumfreund Arten setzt man mehrere der so vorbereiteten Stecklinge in ein angefeuchtetes Gemisch aus gleichen Teilen Torf und scharfem Sand. Bei den großblättrigen Baumfreunden genügt jeweils ein einzelner Steckling pro Pflanzgefäß.
Über die Anzuchtgefäße stülpt man Plastikbeutel und stellt sie bei normaler Zimmertemperatur an einen hellen, nicht sonnenbestrahlten Platz. Wenn ein neuer Austrieb nach ca. drei bis vier Wochen die erfolgreiche Bewurzelung der Stecklinge anzeigt, entfernt man den Plastikbeutel und wässert die jungen Pflanzen nun gleichmäßig sparsam. Im Abstand von etwa 4 Wochen kann man zusätzlich mit einem flüssigen Dünger in mittlerer bis schwacher Konzentration düngen. Nach einem halben Jahr topft man die jungen Baumfreund Pflanzen in das für ausgewachsene Exemplare empfohlenen Erdgemisch und pflegt sie wie ältere Exemplare weiter. Kleinblättrige Sorten topft man zu mehreren in die Pflanzgefäße, so erhält man buschige Pflanzen mit einem dichten Wuchsbild.
Die nicht kletternden Arten des Baumfreunds lassen sich am besten aus Samen heranziehen. Man bringt diese etwa 1 cm tief in die Anzuchterde, eine Mischung aus 1/2 Torferde und 1/2 Sand, und lässt die Samen dann bei einer Temperatur 25 bis 27 °C keimen. Wenn die Sämlinge eine Höhe von 5 bis 7 cm erreicht haben, vereinzelt (pikiert) man sie in einzelne Töpfe und pflegt sie wie große Exemplare.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
Man pflegt alle Baumfreund Arten in einem Gemisch zu gleichen Teilen aus Kompost-, Lauberde und grobem Torf.
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Umtopfen
Einen Baumfreund topft man außerhalb der kurzen Ruhezeit in größere Pflanzgefäße sobald das alte Pflanzgefäß gut durchwurzelt ist.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Der Nährstoffbedarf der Baumfreunde ist mäßig bis gering. Vom zeitigen Frühjahr bis gegen das Ende des Sommers gibt man einmal pro Monat einen Flüssigdünger. Während des Winterhalbjahres reichen ein- bis zwei Düngergaben aus.
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen
Kürzen / Schneiden der Baumfreund
Zu lange Triebe können ohne Gefahr gekürzt werden.
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Wer eine Lösung zu einem aktuellen Pflege- oder Schädlingsproblem sucht kann hier im Pflanzenforum mitmachen und Hilfe erhalten.
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Die kletternden Baumfreund Arten benötigen eine Wuchshilfe. Die Pflanzen sehen hübscher aus, wenn sie nicht angebunden werden, aber an trockenen Ästen und Stäben finden die Luftwurzeln keinen halt. Die sich an den Trieben bildenden Luftwurzeln benötigen dafür einen feuchten Untergrund. Als Wuchshilfe kann man Klettergerüste oder Äste in ausreichender Größe etwa 5 cm dick mit Sphagnum (Sumpfmoos) ummanteln. Einmal täglich sollte das Sphagnum mit Wasser eingenebelt werden, die Luftwurzeln beginnen dann sich einen festen Halt an der Unterlage zu suchen. Bis die Ranken des Baumfreund von alleine Halt gefunden haben, kann man die Triebe an der Wuchshilfe festbinden. Hinweis: Achten Sie darauf, dass die Wuchshilfe nicht zu kurz ist. Wenn der Baumfreund in die Höhe wächst, lassen sich die Äste oder Stäbe nur schwer verlängern.
Bodentrockenheit oder zu nasse Erde können braune Blattränder oder Blattflecken verursachen. Stark vernässte Erde führt oftmals zur Wurzelfäule. Die Baumfreunde sind anfällig für einen Befall mit Spinnmilben, Thripsen, Schild-und Wollläusen.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
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Foto: Forest & Kim Starr
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