Coffea pflegen

Coffea Arabica

Deutscher Name: Bergkaffee, Kaffeestrauch, Kaffeebaum, Kaffeepflanze, Arabica-Kaffee
Wissenschaftl. Name: Coffea
Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)
Wuchshöhe: 80 bis 150 cm
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Schwierigkeit:
mittelschwer

Steckbrief / Beschreibung

Der im tropischen und subtropischen Gebieten in zahlreichen Varianten kultivierte Kaffee stammt ursprünglich aus Äthiopien. Der in freier Natur bis zu 9 m hoch wachsende Kaffeebaum bildet eine dichte Blätterkrone, in den Blattachseln bilden sich die zahlreichen weißlich gefärbten, wohlriechenden Blüten. Die zu den Steinfrüchten zählende Kaffeekirsche ist bei den meisten Varianten des Kaffeestrauches kräftig rot gefärbt. In der Medizin verwendet man die sogenannte Kaffeekohle. Zu Ihrer Herstellung werden die getrockneten Kaffeebohnen bis zur Verkohlung der außen liegenden Samenschale geröstet und dann fein vermahlen. Der Kaffee lässt sich auch sehr gut als Zimmerpflanze kultivieren, in der Wohnung wird der Kaffeestrauch jedoch selten höher als 1,5 m.

Lesen Sie in unserem Heilpflanzenlexikon, Der Kaffee als Heilpflanze

Der Kaffeestrauch, coffea arabica, wächst als junge Pflanze einstämmig, im Laufe der Zeit wird die Pflanze buschig und erreicht als Topfpflanze eine Größe von bis zu 1,5 m. Die in gegenständigen Paaren wachsenden Blätter sind glänzend und dunkelgrün gefärbt. Die ovalen, am Ende spitz zulaufenden Blätter dieser Pflanzen haben gewellte Ränder, werden bis zu 13 cm lang und erreichen eine Breite von etwa 6 cm. Nach einigen Jahren erfolgreicher Kultivierung bilden die Kaffeesträucher weiße, stark duftende Blüten. Die sich daraufhin bildenden Früchte sind anfangs grün und färben sich später von rot zu schwarz.

Die kleinwüchsige Form coffea arabica "Nana" bildet Blüten und Früchte ab einer Größe von 40 bis 55 cm.

Standort / Licht

Coffea arabica benötigt einen hellen Standort mit direkter Sonnenbestrahlung. Im Sommer sollte man die Pflanzen allerdings vor der prallen Mittagssonne schützen.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Vom Frühling bis zum Herbst werden die Kaffeesträucher reichlich gegossen, der Erdballen sollte durchgehend leicht feucht sein. In der winterlichen Ruheperiode achtet man nur darauf, dass der Erdballen nicht gänzlich austrocknet.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Coffea arabica wächst bei normalen Wohnungstemperaturen. Fallen die Temperaturen jedoch unter 12 °C, so werfen die Pflanzen ihre Blätter ab.

Die Kaffeesträucher benötigen eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit, ansonsten färben sich die Spitzen der Blätter schwarz oder braun. Zur Vorbeugung sprüht man die Kaffeesträucher täglich mit kalkfreiem Wasser ein. Nach Möglichkeit sollte man zusätzlich das Pflanzgefäß in wassergefüllte Untersetzer auf Kieselsteine stellen.

Vermehren der Pflanze

Obwohl man die Kaffeesträucher auch mit Stecklingen vermehren kann, ist der Erfolg nicht immer gegeben. Die Stecklinge bewurzeln sich nur schwer, deshalb sollte man besser auf die Anzucht mit Samen zurückgreifen. Man legt einige frische  Samenkerne etwa 1 cm tief in ein Pflanzgefäß mit leicht angefeuchteter Aussaaterde und stülpt einen Plastikbeutel darüber. Besser ist es das Gefäß in einen beheizten Anzuchtkasten ( siehe: Zubehör ) zu geben.

Um die Samen dieser Pflanzen zur Keimung zu bringen, benötigen diese eine Mindesttemperatur von 23 °C. In den nächsten 3 bis 4 Wochen hält man die Erde nur leicht feucht. Sobald die Keimlinge aus der Erde wachsen, benötigen sie einen hellen Standort, der jedoch vor der direkten Sonnenbestrahlung geschützt sein sollte. Haben die jungen Pflanzen schließlich eine Höhe von 4 cm erreicht, entfernt man die Abdeckung. Nun können die kleinen Kaffeesträucher wie ausgewachsene Pflanzen weiterkultiviert werden.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
Einkaufstipp: Aufzucht-, Anzucht u. Gewächshäuser zur Vermehrung

Erde / Substrat

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Zur Pflege von Coffea arabica verwendet man Blumenerde auf Kompostbasis. Um die Pflanzen vor Staunässe zu schützen, sollte man eine Schicht Kiesel oder Tonscherben auf den Topfboden legen.

Umtopfen

Kaffeesträucher werden im zeitigen Frühjahr, kurz vor Beginn des ersten Austriebs in größere Pflanzgefäße umgesetzt.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Während der Wachstumsphase düngt man alle 14 Tage mit einem Volldünger.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Kaffesträucher neigen zum Befall von Schildläusen. Man sollte die Blattunterseiten regelmäßig kontrollieren und bei einem Befall mit diesen Schädlingen geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung ergreifen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Bilder der Coffea

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Kaffee / Coffea arabica

Kaffeeblüte

Coffea arabica
Foto: B.navez
Lizenz: GFDL

Kaffee / Coffea arabica

Kaffeekirschen

Coffea arabica
Foto: Fernando Rebelo
Lizenz: GFDL

Kaffee / Coffea arabica

Kaffee Fruchtstand

Coffea arabica
Foto: Fernando Rebelo
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5

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