Bischofsmütze
Astrophytum myriostigma
Wissenschaftlicher Name: Astrophytum myriostigma Lem.
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Gattung: Astrophytum
Wuchshöhe: 30 bis 100 cm
Durchmesser: 15 bis 30 Zentimeter
Schwierigkeit: anspruchsvoll
Hilfreiche Seiten: Kakteen pflegen
Lexikon / Übersicht: Kakteen
Pflege der Bischofsmütze
Die Pflege der Bischofsmützen Kakteen ist anspruchsvoll, da die Pflegeansprüche gut erfüllt werden müssen.
Bischofsmütze (Astrophytum myriostigma)
Astrophytum myriostigma, wegen seiner Form auch Bischofsmütze genannt, verändert nach etwa zwei Jahren seine Kugelform und wird zylindrisch. Der Kaktus kann bis zu 25 cm hoch und 12 cm breit werden. Der Stamm des Astrophytum myriostigma hat eine grüne Grundfarbe und besitzt keine Stacheln. Dafür ist er aber mit winzigen, silbrigen Wollflöckchen bewachsen. Diese verleihen dem Kaktus einen silbrig-weißgrauen Schimmer.
Am Körper der Kaktee befinden sich 3 bis 8 scharfkantige Rippen. Astrophytum myriostigma ssp. quadricostatum ist eine Form mit vier Rippen. Astrophytum myriostigma nudum besitzt fünf Rippen, jedoch keine Wollflöckchen. Die bis zu 5 cm breiten Blüten dieser Kakteen Art sind leuchtend gelb und in der Mitte rötlich gefärbt.
Bildnachweis: Astrophytum myriostigma von Petar43 unter CC BY-SA 4.0, über Wikimedia Commons
Standort / Licht
Die Bischofsmütze pflegt man an einem hellen bis sehr hellen Standort. Südfenster kommen als Standort in Frage, die kräftige Mittagssonne sollte hier aber durch Gardinen oder ähnliches etwas abgeschwächt werden. Dicht vor einem Südfenster wachsende Bäume oder Büsche erfüllen meist die gleiche abschattende Funktion.
Während des Sommers ist dies eine ausreichende Lichtstärke kein Problem, vorausgesetzt man stellt die Pflanze nicht in eine dunkle Ecke des Zimmers. In der lichtarmen Jahreszeit sollte man die Lichtwerte überprüfen, nur ein ausreichend hell gepflegter Astrophytum bleibt auch während der Überwinterung gesund und schädlingsfrei.
Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Bischofsmütze Gießen / Wässern
In der Vegetationsperiode gießt man die Bischofsmütze mäßig. Während der Ruhezeit wird nur so viel gegossen, dass der Topfballen nicht vollständig austrocknet.

Mäßiges Gießen der Bischofsmütze
- Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt immer eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen, das Substrat darf nicht durchtrocknen.
- Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
- Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.
Wer seinen Kaktus von unten bewässern möchte, gibt ein wenig Wasser in den Untersetzer und wartet bis alles aufgesogen wurde. Dies widerholt man je nach Topfgröße mehrmals. Es sollte kein Wasser in dem Untertopf stehenbleiben.
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Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Luftfeuchtigkeit
Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Zimmerpflanzen verträgt die Bischofsmütze problemlos eine niedrige Luftfeuchtigkeit. Dennoch sollte man seinen Kaktus hin und wieder etwas mit zimmerwarmem, kalkfreiem Wasser einsprühen und dafür etwas sparsamer gießen.
Astrophytum überwintern / Ruheperiode
Vom Spätherbst bis zum Ende des Winters hält man eine Ruhezeit bei Temperaturen von 4 bis 10 °C ein.
Bischofsmützen brauchen zur Blütenbildung eine ausgesprochene Ruhezeit von mindestens 16 Wochen. In dieser Zeit stellen die Kakteen das Wachstum ein. Damit sie das tun, darf man sie in der Ruheperiode nicht, bzw. fast nicht gießen. Das ist aber nur möglich, wenn sie bei einer Temperatur von 4°C bis höchstens 10°C untergebracht sind. Bei dieser Temperatur verdunsten sie nur sehr wenig Wasser. Versuchen Sie nicht, Ihre Kakteen in geheizten Wohnräumen zu überwintern, indem Sie einfach nicht gießen. Die Pflanzen werden ums Überleben kämpfen, und keine Möglichkeit zur Blütenbildung haben.
Zum Überwintern geeignet sind frostsichere, ungeheizte Räume. Ein kühler Kellerraum, ein Treppenhaus, ein Wintergarten oder eine frostfreie Garage geben einen guten Überwinterungsraum ab. Um das für die Überwinterung notwendige Licht bereitzustellen, eignen sich 15 bis 20 cm über den Pflanzen angebrachte Leuchtstoffröhren bzw. noch energiesparendere Pflanzlampen mit LED. Bei einem Standort im Wintergarten oder vor ausreichend großen Süd-, Südwest-, oder Südostfenstern mit ungehindertem Lichteinfall ist in der Regel keine Zusatzbeleuchtung erforderlich.
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Standort im Sommer
Die Bischofsmütze kann während der warmen Jahreszeit an einem geschützten, hellen Standort im Freien gepflegt werden. Morgen- oder Nachmittagssonne ist für ein gesundes Wachstum dieser Kakteen notwendig. Bischofsmützen sollten während des Sommers nicht direkt von der prallen Mittagssonne beschienen werden.
Pflanzen die in geschlossenen Räumen überwintert werden, dürfen zu Beginn der warmen Jahreszeit nicht sofort dem vollen Sonnenlicht unter freiem Himmel ausgesetzt werden. Die harte UV Strahlung kann auch Kakteen verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken zu erkennen. Um die Kaktee an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen schattigen bis halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Kaktee an ihren endgültigen, sonnigeren Standort stellen.
Temperatur
Die Bischofsmütze pflegt man vom Frühling bis in den Spätherbst bei normal durchschnittlichen Wohnungstemperaturen zwischen 18 und 25 °Celsius. Während des Winters sind Temperaturen zwischen 4 und 10 °Celsius ideal.
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Astrophytum vermehren
Die Vermehrung der Bischofsmützen ist nur aus Samen möglich. Die beste Zeit zur Aussaat ist der zeitige Frühling.

- Auf den Boden der Saatschale gibt man eine etwa 2 cm hohe Schicht feinen Kies oder Sand, so wird stauende Nässe verhindert. Über diese Drainageschicht verteilt man die feine Aussaaterde.
- Um die feinen Kakteensamen nicht zu dicht auszusäen, drückt man flache Saatrillen in die Erde. Die Kante eines Lineals eignet sich gut für diese Arbeit.
- Man schüttet die Kakteen-Samen in eine geeignete Dose und verteilt mit den Fingern eine kleine Menge entlang der Saatrillen. Die Samen werden nicht mit Erde bedeckt.
- Damit die Samen nicht weggeschwemmt werden, feuchtet man die Oberfläche mit dem fein zerstäubten Wasser einer Blumenspritze an. Gießen mit einer Kanne schwemmt die feinen Samen weg und ist deshalb ungeeignet. Nach dem Anfeuchten deckt man die Schale mit einer Glasscheibe oder Plastikfolie ab und stellt sie an einen warmen (25 bis 27 °C) Ort.
Bis zum Beginn der Keimung benötigt der Samen kein Licht. Da jedoch nie alle Samen gleichzeitig keimen, ist es besser das Anzuchtgefäß gleich an einen hellen Platz zu stellen. Wenn die Bedingungen stimmen, geht die Saat innerhalb von zwei bis drei Wochen auf.
Sobald die ersten Sämlinge lässt man die Abdeckung etwas geöffnet. So wird den Sämlingen die dringend benötigte Luft zugeführt. Die empfindlichen Sämlinge sollten hell stehen, dürfen jedoch niemals der vollen Sonne ausgesetzt werden.
Es ist ratsam, die Sämlinge der Wüstenkakteen mindestens ein ganzes Jahr lang ungehindert wachsen zu lassen, bevor man sie in Töpfe oder Schalen pikiert und wie ausgewachsene Kakteen weiterpflegt.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
Notwendig ist eine Substrat Mischung aus Erde und mineralischen Bestandteilen. Einer möglichst humusarmen Blumenerde werden grobkörnige Perlite und etwas kalkfreier Sand (Quarzsand) zugesetzt, dann wird alles gründlich vermischt.
Bewährt hat sich eine Mischung aus:
20 bis 75% Sukkulentenerde (Kakteenerde), alternativ Pikiererde und 25 bis 80% mineralische Beimischung, wie Bims-Kies oder Lavalit, Lavagranulat und etwas Quarzsand.
Bausand, herkömmliche, stark nährstoffhaltige oder vorgedüngte Blumenerden für Garten- und Zimmerpflanzen, Erden aus Wald oder eignem Garten eignen sich nicht!
Wenn man die Bischofsmütze in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt. Da das eigene Substrat, im Gegensatz zu einfacher Blumenerde, über einen langen Zeitraum nicht zusammensackt und verdichtet, kann man auf ein jährliches Umtopfen verzichten.
Substratmischung für Bischofsmützen
- 1 Anteil Perlite, bestehend aus einem Gemisch von Feinkies, Grobsand, Lavalit oder Tonsplitt.
- 1 Anteil Anzuchterde
Alles muss gut miteinander vermischt werden.
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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die richtige Mischung für Zimmerpflanzen
Astrophytum umtopfen
Es ist nicht notwendig Bischofsmützen in jedem Jahr in einen größeren Topf umzupflanzen. Kleinere Exemplare dieser Kakteen können über mehrere Jahre hinweg in 8 cm-Töpfen gepflegt werden.
Es ist jedoch ratsam, die Bischofsmütze zur Kontrolle der Wurzeln im zeitigen Frühjahr aus dem Topf zu nehmen. Ist das Substrat kräftig durchwurzelt, kann man die Kakteen in einen größeren Topf umsetzen.
Wenn man bei der Wurzelkontrolle feststellt, das ein Umtopfen in ein größeres Pflanzgefäß noch nicht notwendig ist, schüttelt man möglichst viel von der alten Erde aus den Wurzeln und setzt die Kaktee in ihren alten Topf mit frischem Substrat zurück.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Vom Frühling bis zum Herbst bekommt die Bischofsmütze bei jedem dritten bis vierten Gießvorgang einen handelsüblichen Kakteendünge nach Herstellerangaben. Während des Winters düngt man nicht.
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
Düngemittel können Sie hier bestellen:
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
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Der Befall mit Schmier- und Wollläusen kann bei diesen Kakteen auftreten. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Bischofsmützen zu erkennen.
Bei zu nasser Pflege beginnen die Wurzeln schnell zu verfaulen.
Bischofsmützen sind anfällig für einen Befall mit Wurzelläusen.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
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