Dolichothele pflegen

Dolichothele

Dolichothele

Foto: Krüger 

Name: Mammillaria longimamma syn.
Dolichothele longimamma
Dolichothele longimamma ssp uberiformis
Dolichothele uberiformis
M. longimamma var uberiformis, M. uberiformis
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Wuchshöhe: ca. 10 cm
Schwierigkeit: mittelschwer

Steckbrief / Beschreibung

Zu der Gattung Dolichothele gehören 6 bekannte Arten, von denen überwiegend Dolichothele longimamma in Zimmerkultur gepflegt wird. Dolichothele longimamma, ein Wüstenkaktus aus Mexiko, ist ein sehr naher Verwandter des Warzenkaktus Mammillaria.

Spiralförmig angeordnete Warzen
Ebenso wie der Mammillaria besitzt auch Dolichothele longimamma einen glatten, mit kegelförmigen Warzen bedeckten Stamm. Diese Warzen sind spiralförmig um den Stamm angeordnet und haben jeweils eine Areole an der Spitze. Die Areole bildet etwa zehn weißliche oder weißgelbe Dornen. In einem Alter von ca. 5 Jahren erreicht der Stamm der Kakteen einen Umfang von etwa 15 bis 17 cm. In diesem Alter bilden sich an der Basis der Kaktee oftmals einige Nebentriebe aus und an den Spitzen der Warzen bilden sich neue Triebe.

Blüten bilden sich im Frühsommer
Im zeitigen Sommer treibt der Dolichothele longimamma bis zu sechs glockenartig geformte, gelbe, einen Durchmesser von 4 bis 6 cm erreichende Blüten. Die Größe der Blüten ist eines der wesentlichen Merkmale zur Unterscheidung zwischen Dolichothele longimamma und den verschiedenen Warzenkaktusarten. Die Blüten der Warzenkakteen sind kleiner und erreichen nicht den Durchmesser der Blüten eines Dolichothele longimamma.

Die einzelne Blüte dieser Kaktee hält leider nur ein bis zwei Tage. Normalerweise gibt es nur eine Blütezeit pro Jahr; in manchen Fällen kommt es jedoch auch noch zu einer zweiten Blüte. Wie auch bei der Mammillaria entspringen die Blüten dieser Kakteen nicht den Areolen in der Mitte der Warzen, sondern den sekundären Areolen zwischen den einzelnen Warzen.

Standort / Licht

Dolichothelen benötigen für einen gesunden und kräftigen Wuchs viel Sonnenlicht. Wenn diese Kakteen ganzjährig der Sonne ausgesetzt sind, bilden sie sehr schön gefärbte Dornen und Blüten.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Während der Wachstumsphase gießt man die Kakteen gleichmäßig und lässt die oberste Schicht der Erde vor der nächsten Wassergabe gut abtrocknen. Um Fäulnis zu vermeiden darf kein Wasser auf den Kakteen, zwischen den Kindeln und der Mutterpflanze an der Basis haftenbleiben. Um dieses Problem zu vermeiden, sollte man die Kakteen besser von unten gießen. Hierzu stellt man den Topf in eine mit Wasser gefüllte Schale und wartet bis sich die Oberfläche der Erde leicht feucht anfühlt.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Von Oktober bis Anfang März  gießt man gerade soviel, dass die Erde nicht austrocknet. Der deale Standort ist nun kühl und hell (am besten sonnig) mit Temperaturen von 8 bis 10 °C. Die Kakteen werden während der Ruheperiode nicht gedüngt.

Temperatur

Die Dolichothele kommt während der Wachstumsphase gut mit den normalen Wohnungstemperaturen zurecht. Besser ist es jedoch, die Dolichothelen im Sommer ins Freie an einen vollsonnigen Platz zu stellen. Während der Ruhezeit im Winter sollten diese Kakteen einen kühlen und hellen (am besten sonnigen) Platz mit Temperaturen von 8 bis 10 °C bekommen.

Vermehren der Dolichothele

Dolichothelen können durch Samenaussaat vermehrt werden. Fragen zur genauen Vorgehensweise werden im Kakteen-Forum beantwortet. Die gruppenbildenden Arten vermehrt man direkt durch abtrennen der Kindel. Die Schnittfläche der abgetrennten Kindel lässt man zwei bis drei Tage antrocknen, dann drückt man die Kindel mit der Schnittfläche in den Topf mit der frischen Kakteenerde. Siehe Erdgemisch für Kakteen: Kakteen Teil 2

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

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Ein für Dolichothelen geeignetes Erdgemisch besteht aus einem Teil scharfem Sand oder Perlite und zwei Teilen Komposterde mit einem Zusatz von etwas Torf.

Umtopfen der Dolichothele

Es ist nicht notwendig Dolichothelen in jedem Jahr in einen größeren Topf umzupflanzen. Kleinere Exemplare dieser Kakteen können in 8 cm-Töpfen gepflegt werden. Es ist jedoch ratsam, die Kakteen zur Kontrolle der Wurzeln im zeitigen Frühjahr aus dem Topf zu nehmen. Ist das Substrat kräftig durchwurzelt, kann man die Dolichothele in einen größeren Topf umsetzen. Ansonsten schüttelt man möglichst viel von der alten Erde aus den Wurzeln und setzt die Kaktee in ihren alten Topf mit frischem Substrat zurück.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Die Kakteen werden während der Wachstumsphase etwa alle 4 Wochen mit einem kalireichen Volldünger oder einem speziellen Kakteendünger gedüngt. Im Winter stellt man das Düngen vollständig ein.

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Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Kakteen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der befallenen Pflanzen zu erkennen.

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Foto: Krüger

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Kakteengewächse, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5