Sukkulenten Gießen

Sukkulenten muss man regelmäßig gießen, obwohl sie eine lange Trockenheit besser vertragen als nichtsukkulente Pflanzen. Die Genügsamkeit der Sukkulenten darf man aber nicht übermäßig beanspruchen, es ist ein verbreiteter Irrtum, dass die meist aus periodisch trockenen Gebieten stammenden Sukkulenten nur sehr wenig oder gar kein Wasser brauchen.

Regenwasser ist für sukkulente Pflanzen günstiger, die meisten Sukkulenten nehmen aber auch mit gewöhnlichem, nicht zu kalkhaltigem Leitungswasser vorlieb.

Gießen der Sukkulenten

Auch Sukkulenten sterben ab, wenn sie dauerhaft zu seltenen oder zu sparsamen gegossen werden. Allerdings vertrocknen Sukkulenten nicht so schnell wie andere Zimmerpflanzen.  Es ist jedoch wichtig nicht in das Extrem zu fallen und die Sukkulenten genauso reichlich zu Gießen wie nicht sukkulente Pflanzen. Bei zu feucht gepflegten Sukkulenten kann vor allem während der jährlichen Ruheperiode schnell Fäulnis eintreten.

So wird gegossen

Man gießt Sukkulenten mäßig, überschüssiges Wasser in dem Untersetzer wird etwa 10 Minuten nach dem Wässerungsvorgang ausgeschüttet. Man darf die Sukkulenten erst dann erneut wässern, wenn die oberste Schicht des Topfballens vollständig ausgetrocknet ist.

In der freien Natur wachsen Sukkulenten während der feuchten Jahreszeit. Während der trockenen Jahreszeit gehen die Sukkulenten dann in eine Ruheperiode über, während dieser Zeit stellen sie ihr Wachstum ein und benötigen dann fast kein Wasser. Aus diesem natürlichen Rhythmus ergibt sich die Grundregel für die erfolgreiche Kultur praktisch aller Sukkulenten:

Gießen in der Vegetationsperiode

Man wässert die sukkulenten Pflanzen mäßig zur Zeit des Hauptwachstums. Die nächste Wässerung erfolgt erst wieder nachdem die oberste Schicht des Substrats gut abgetrocknet ist. Ein zu häufiges Gießen während der Wachstumsphase, ohne das Substrat zwischendurch antrocknen zu lassen, schadet den sukkulenten Pflanzen.

Mäßiges Gießen

  1. Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen, das Substrat darf nicht durchtrocknen.
  2. Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
  3. Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.

Wer die Pflanze von unten bewässern möchte, gibt ein wenig Wasser in den Untersetzer und wartet bis alles aufgesogen wurde. Dies widerholt man je nach Topfgröße mehrmals. Es sollte kein Wasser in dem Untertopf stehenbleiben.

Gießen in der Ruhezeit

Sukkulenten werden während der Ruheperiode nur sehr sparsam gegossen. Man gibt den Pflanzen gerade so viel Wasser, dass die Erde nicht vollständig austrocknet und keine Ballentrockenheit entsteht.

Sparsames Gießen

  1. Vor dem Gießen lässt man das Substrat zu ca. 2/3 abtrocknen und feuchtet es danach nur leicht an.
  2. Für die Wassergabe schüttet man etwas Wasser auf die Oberfläche des Topfballens und wartet bis dieses aufgesogen wurde.
  3. Mit einem Feuchtigkeitsmesser oder einem Holzstab prüft man wie weit das Wasser eingedrungen ist. Findet man noch trockene Stellen in der Erde, so widerholt man den Vorgang nochmals. Beim sparsamen Gießen darf das Substrat nicht zu feucht werden. Wenn Wasser aus dem Abzugsloch fließt, so hat man bereits zu viel gegossen.

Die Fingerprobe funktioniert hier nicht mehr. Mit genügend Erfahrung kann man beim Hochheben des Pflanzgefäßes den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats relativ gut einschätzen. Bei großen Pflanzgefäßen oder Pflanzkübeln benötigt man jedoch ein Feuchtigkeitsmessgerät, ansonsten kommt es schnell zu Fehleinschätzungen, die zur Ballentrockenheit oder zur Vernässung des Substrats führen können.

Vorsicht: Ein zu kräftiges Gießen und vernässen der Erde während der Ruhezeit lässt die Sukkulenten faulen und absterben.

Ceropegia sandersonii

Ceropegia sandersonii im Pflanzenforum

Bei Gefäßen aus Kunststoff sollte man besonders vorsichtig gießen, um eine Vernässung des Wurzelballens zu vermeiden. Schlechte Drainage, kalte Zugluft und zu häufiges Gießen sind die Ursachen für Fäulnis an Stamm oder Wurzel.

Empfindliche Sukkulenten gießen

Einige Sukkulenten haben kleine, weich behaarten oder bereifte Blätter und Triebe, an denen unbeabsichtigte Wasserspritzer durch Regen oder durch das Wässern unansehnliche Flecken zurücklassen. Für die Pflanze ist das nicht schädlich, es sieht jedoch unansehnlich.

Am besten stellt man die Pflanzgefäße mit solch empfindlichen Pflanzen zum Wässern in ein größeres Gefäß, das etwa 10 cm hoch mit Wasser gefüllt ist. Durch die Kapillarwirkung steigt die Feuchtigkeit in der Erde auf, bis auch die Oberfläche leicht feucht wird. Länger als etwa 10 Minuten darf das Pflanzgefäß nicht im Wasser bleiben, man nimmt es heraus und stellt es auf zwei parallel liegende Holzleisten, so dass überschüssiges Wasser etwa 15 Minuten lang frei aus dem Wasserabzugloch abtropfen kann.

Falls man die Sukkulenten aufgrund ihrer Wuchsform oder des Pflanzgefäßes nicht auf diese Weise bewässern kann, verwendet man eine Gießkanne mit einem langen und schlankem Gießrohr. Dabei achtet man darauf, dass die Blätter der Sukkulenten nicht bespritzt werden.

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Sukkulente, Wolfsmilch - Wikipedia, Euphorbia abyssinica, Euphorbia meloformis, Euphorbia obesa, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5

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