Hamatocactus pflegen

Hamatocactus

Hamatocactus

Foto: Erich K

Name: Thelocactus setispinus, syn. Hamatocactus setispinus
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Wuchshöhe: bis 60 cm hoch und 12 cm breit
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht

Steckbrief / Beschreibung

Die zu den Wüstenkakteen gehörenden Hamatocactus bilden nur einen einzelnen Körper, Seitensprosse treten bei dieser Kakteen Art normalerweise nicht auf. Aus den Areolen des Hamatocactus bilden sich die seidigen gelb gefärbten Blüten mit einem Durchmesser von 7 bis 10 cm. Während des Sommers oder im frühen Herbst bilden sich gleichzeitig drei bis vier Blüten; die Blühdauer beträgt einige Tage.

Hamatocactus setispinus bildet duftende Blüten
Hamatocactus setispinus hat einen dunkelgrün gefärbten Körper, der nach einigen Jahren eine Höhe von etwa 15 cm und eine Breite von 10 cm erreichen kann. Hamatocactus setispinus bilden rund 12 schmale, wellig gehöckerte Rippen, an denen die weißfilzigen Areolen der Kakteen sitzen. Diesen Areolen entspringen etwa 15 dünne, 2 bis 3 cm lange, bräunlich gefärbte Randdornen sowie 1 bis 3 längere, stärkere, an der Spitze hakenförmige Mitteldornen. Auch junge Hamatocactus setispinus treiben bereits Blüten, diese sind gelb gefärbt, in der Mitte rot und duften sehr gut.

Standort / Licht

Hamatocactus benötigen für einen gesunden Wuchs unbedingt viel Sonnenlicht. Wenn die Kakteen ganzjährig der Sonne ausgesetzt sind, bilden sie schön gefärbte Dornen und auch Blüten. Wer die Möglichkeit hat, sollte diese Wüstenkakteen im Sommer auf die Terrasse oder einen sonnigen Balkon stellen.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
Einkaufstipp: Pflanzlampen u. Beleuchtungssysteme für dunkle Standorte, denn lichtarme Ecken in der Wohnung kann man mit einer modernen Beleuchtung und attraktiven Zimmerpflanzen zu einem Blickfang aufwerten.

Gießen / Wässern

Ein Hamatocactus wird während der Wachstumsphase nur mäßig gegossen, man sollte die oberste Substratschicht vor dem nächsten Wässern immer antrocknen lassen.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Hamatocactus überwintern / Ruheperiode

Von November bis März benötigen diese Wüstenkakteen praktisch kein Wasser. Man achte also nur darauf, dass das Substrat nicht vollständig vertrocknet.

Standort im Sommer

Gerne im Freien an einem halbschattigen bis vollsonnigen Standort.

Die Kakteen dürfen im Frühling nicht direkt in das pralle Sonnenlicht gestellt werden. Die harte UV Strahlung kann die Kaktee verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken zu erkennen.

Um die Hamatocactus an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Kakteen an ihren endgültigen vollsonnigen Standort stellen.

Temperatur

Während der Zeit des Wachstums kommt der Hamatocactus mit den üblichen Zimmertemperaturen gut zurecht. In der Ruhephase sind Temperaturen zwischen 4 und 8 Grad °C ideal.

Hamatocactus vermehren

Üblicherweise bildet der Hamatocactus keine Seitentriebe aus. Deshalb zieht man einen Hamatocactus aus Samen heran. Samen für diese Wüstenkakteen sind im Handel erhältlich.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Diese Wüstenkakteen bekommen ein Substrat aus drei Teilen grober Komposterde und einem Teil scharfem Sand. Man achte unbedingt darauf, dass das Gemisch locker und gut wasserdurchlässig ist. Im Handel sind fertige Substratmischungen für Kakteen erhältlich, diese können Sie hier bestellen:

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Hamatocactus umtopfen

Im zeitigen Frühjahr kontrolliert man die Wurzelbildung der Kakteen. Hierzu nimmt man den Hamatocactus vorsichtig aus seinem Topf. Wenn die Wurzeln einen sehr dichten Ballen gebildet haben, wird der Hamatocactus in einen größeren Topf umgepflanzt. Auch der Abstand der Kaktee zu dem Topfrand sollte 2 cm nicht unterschreiten. Falls die Wurzelbildung noch nicht so stark ausgeprägt ist und ein Umzug in einen größeren Topf noch nicht notwendig ist, so schüttelt man bei der Kontrolle die alte Erde vorsichtig aus dem Wurzelballen des Hamatocactus heraus und ersetzt sie durch frisches Substrat.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Im Frühjahr und Sommer verabreicht man dem Hamatocactus alle zwei Wochen einen kalireichen Flüssigdünger. Während der lichtarmen, winterlichen Ruheperiode werden die Kakteen nicht gedüngt.

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Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Die Areolen von Hamatocactus setispinus scheiden eine Flüssigkeit aus, auf der sich schwarzer Schimmel rasch entwickelt. Wenn diese Erkrankung auftritt, spült man die Stelle mit warmem Wasser ab und stellt den Hamatocactus zum Trocknen an einen warmen Platz. > Russtau erkennen

Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Kakteen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut zu erkennen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Hamatocactus Bilder 

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Hamatocactus Nachwuchs

Hamatocactus

Hamatocactus Nachwuchs
Foto: Erich K.

Hamatocactus in Blüte

Hamatocactus

Hamatocactus in Blüte
Foto: Erich K.

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Kakteengewächse, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5