Echinopsis pflegen

Echinopsis eyriesii

Deutscher Name: Seeigelkaktus
Wissenschaftl. Name: Astrophytum asterias, syn. Echinopsis
Familie: Cactaceae
Blütezeit: Juni - September
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Schwierigkeit: mittelschwer

Steckbrief / Beschreibung

Die jungen Kakteen der Gattung Echinopsis besitzen kugelige Triebe, welche im Alter säulenförmig werden. Ab dem dritten Jahr beginnen diese Kakteen prächtige Blüten, meist größer als die Pflanze selbst, zu bilden. Die Blütezeit beginnt im späten Frühjahr und zieht sich über den ganzen Sommer hindurch. Fast alle Arten der Echinopsis bilden eine Vielzahl von Bodentrieben aus.

Standort / Licht

Der Echinopsis sollte das ganze Jahr über direkte Sonneneinstrahlung bekommen.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Der Kaktus wird während der Hauptwachstumszeit reichlich gegossen. Der Topfballen sollte dabei gründlich angefeuchtet werden. Um Staunässe zu vermeiden, darf nach dem Gießen das überschüssige Wasser nicht in dem Untersetzter oder Übertopf stehenbleiben.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Während der Ruhezeit von Oktober bis Februar gießt man sehr sparsam und achte nur darauf, dass der Topfballen der Kakteen nicht vollkommen austrocknet.

Standort im Sommer

 Im Sommer ist ein vollsonniger Platz im Freien der ideale Standort für diese Kakteen.

Die Echinopsis dürfen im Frühling nicht direkt in das pralle Sonnenlicht gestellt werden. Die harte UV Strahlung kann die Kaktee verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken zu erkennen.

Um die Echinopsis an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Echinopsis an ihren endgültigen vollsonnigen Standort stellen.

Temperatur

Die Kakteen wachsen problemlos bei normalen Zimmertemperaturen. Während der Ruheperiode im Winter sollten die Temperaturen um die 10 °C liegen. Die winterliche Ruheperiode mit kühlen Temperaturen ist für die Blütenbildung im Sommer eine wichtige Voraussetzung.

Echinopsis Vermehren

Echinopsis lässt sich unproblematisch durch seine Seitentriebe vermehren. Im zeitigen Frühjahr trennt man vorsichtig einen oder mehrere Triebe ab und lässt diese drei Tage antrocknen. Danach pflanzt man die jungen Triebe in die für diese Kakteen empfohlene Erdmischung und behandelt sie wie ältere Exemplare. Auch die Vermehrung durch Samen ist zu empfehlen. Nach der Blüte bildet sich eine fleischige Frucht. Aus dieser Beere drückt man die Samen heraus und lässt diese auf Löschpapier trocknen. Danach sollten die Samen der Kakteen bis zur Aussaat kühl gelagert werden.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Für die Kultur des Echinopsis verwendet man ein Substrat aus einem Teil scharfem Sand und zwei Teilen Erde auf Torf- oder Kompostbasis. Im Handel sind fertige Substratmischungen für Kakteen erhältlich, diese können Sie hier bestellen:

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Echinopsis Umtopfen

Wenn die Wurzeln der Kakteen das Pflanzgefäß ausfüllen, sollte man den Echinopsis in ein größeres Pflanzgefäß umtopfen. 

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Düngen / Nährstoffbedarf

Man düngt den Echinopsis ca. alle 14 Tage mit einem Flüssigdünger

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Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Einige Arten dieser Kakteen bilden bereits als junge Pflanzen zahlreiche Seitentriebe. Diese hindern die Mutterpflanze daran sich voll zu entwickeln und Blüten auszubilden. Um ein gesundes und kräftiges Wachstum mit Blütenbildung zu gewährleisten, sollte man diese zahlreichen Nebentriebe vorsichtig entfernen.

Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Pflanzen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Echinopsis zu erkennen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Echinopsis Bilder 

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Echinopsis oxygona

Echinopsis

Echinopsis oxygona
Foto: Mario Morais
Lizenz: GFDL

Echinopsis spachiana

Echinopsis

Echinopsis spachiana
Foto: Aaron Logan
Bestimmte Rechte vorbehalten

Echinopsis terscheckii

Echinopsis

Echinopsis terscheckii
Foto: Stan Shebs
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Kakteengewächse, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5