Echinocereus pflegen

Echinocereus viridiflorus

Deutscher Name: Igelsäulenkaktus
Wissenschaftl. Name: Echinocereus
Familie: Cactaceae
Wuchshöhe: bis 40 cm
Blütezeit: Mai - August
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Schwierigkeit: mittelschwer

Steckbrief / Beschreibung

Die Gattung der Echinocereus wird wegen ihrer attraktiven Blüten und Dornen gerne in Zimmerkultur gehalten. Je nach Art sind die säulenförmigen Körper dieser Kakteen gedrungen und aufrecht stehend oder langwüchsiger und kriechend. Ein Erscheinungsmerkmal aller Echinocereus sind die, je nach Art, unterschiedlich geformten Rippen. Die meisten Arten dieser Kakteen bilden an der Basis oder auch weiter oberhalb Verzweigungen. Alle Arten der Igelsäulenkakteen bilden nach einigen Jahren sehr hübsche trichterförmige Blüten.

Standort / Licht

Der Echinocereus braucht für ein gesundes Wachstum das ganze Jahr hindurch direkte Sonneneinstrahlung.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Langsam wachsende Echinocereus sollten auch in der Wachstumsperiode nur mäßig gegossen werden. Zwischen den Wassergaben lässt man die Erde der Kakteen gut antrocknen. Die kriechend und schneller wachsenden Arten der Echinocereus werden während der Wachstumsphase reichlich gegossen. Die Erde wird stets feucht gehalten, überflüssiges Wasser nach dem Gießen sollte aber aus dem Untersetzer entfernt werden.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Während der Ruheperiode von Oktober bis März muss man das Gießen stark einschränken. Man achte nur darauf, dass die Erde nicht vollkommen austrocknet. Die Kakteen werden während dieser Zeit nicht gedüngt. Die Temperatur sollte 6 bis 8 °C betragen und darf bis auf 0 °C abfallen.

Standort im Sommer

 In den Sommermonaten sollte man diese Kakteen möglichst im Freiland kultivieren. 

Die Echinocereus dürfen im Frühling nicht direkt in das pralle Sonnenlicht gestellt werden. Die harte UV Strahlung kann die Kaktee verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken zu erkennen.

Um die Echinocereus an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Echinocereus an ihren endgültigen vollsonnigen Standort stellen.

Temperatur

Die Echinocereus brauchen zum gesunden Wachstum normale Zimmertemperaturen zwischen 18 und 26 °C. Während der Ruheperiode im Winter sollte man für Temperaturen um die 8 bis 10 °C sorgen. Der Echinocereus kann Temperaturen bis leicht unter den Gefrierpunkt vertragen.

Echinocereus Vermehren

Zur Vermehrung des Echinocereus kann man im Frühling vorsichtig einen Seitentrieb von der Mutterpflanze abschneiden. Den abgetrennten Trieb lässt man zwei bis drei Tage antrocknen. Danach setzt man ihn in ein Pflanzgefäß mit frischem Substrat (siehe Erdmischung) und behandelt ihn wie einen ausgewachsenen Kaktus. Die sich nicht verzweigenden Arten des Echinocereus vermehrt man durch Aussaat der Samen.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Für die Kultur des Echinocereus verwendet man ein Substrat aus 1/3 scharfem Sand und 2/3 Erde auf Torf- oder Kompostbasis.  Im Handel sind fertige Substratmischungen für Kakteen erhältlich, diese können Sie hier bestellen:

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Echinocereus Umtopfen

Sobald die Wurzeln der Kakteen das Pflanzgefäß ausfüllen, sollte man den Kaktus in ein größeres Pflanzgefäß umtopfen. Zur Kontrolle des Wurzelwachstums sollte man den Echinocereus im zeitigen Frühjahr aus seinem Pflanzgefäß herausnehmen. Falls ein Umtopfen der Kakteen noch nicht notwendig ist, schüttelt man das alte Substrat  vorsichtig aus den Wurzeln und setzt dann den Kaktus mit frischem Substrat wieder in das alte, gut gereinigte Pflanzgefäß zurück.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Man düngt den Echinocereus alle zwei bis drei Wochen mit einem kalireichen Flüssigdünger.

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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Kakteen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Echinocereus zu erkennen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Echinocereus Bilder 

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Echinocereus triglochidiatus

Echinocereus

Echinocereus triglochidiatus
Foto: Dave Powell
Bestimmte Rechte vorbehalten

Echinocereus

Echinocereus

Foto: Rinina25
Lizenz: GFDL

Echinocereus engelmannii

Echinocereus

Echinocereus engelmannii
Foto: Stan Shebs
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Kakteengewächse, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5