Epiphyllum pflegen

Epiphyllum

Name: Epiphyllum
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Wuchshöhe: 60 cm herabhängend
Verwendung: Blattschmuckpflanze, Ampelpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht

Steckbrief / Beschreibung

Fast alle gepflegten Epiphyllum bestehen aus Kreuzungen zwischen echten Epiphyllum Arten und anderen Blattkakteen. Die Epiphyllen Hybriden bilden stark eingekerbte, flache, bis zu 60 cm lange und 5 cm breite Triebe. Wenn man diese Kakteen nicht als Ampelpflanzen kultivieren möchte, müssen die Triebe abgestützt oder nach oben gebunden werden.

Die Triebe dieser Kakteen verzweigen sich bereits von der Basis aus. In den Kerben zwischen den einzelnen Pflanzensegmenten bilden sich die winzig kleine Borsten tragenden Areolen. Diesen Areolen entspringen in den oberen Bereichen der Triebe die im Frühjahr auftretenden Blüten. Einige Arten können bei guten Kulturbedingungen auch mehrmals innerhalb eines Jahres Blüten ausbilden. Die sich mehrere Tage haltenden Einzelblüten haben einen Durchmesser von etwa 13 cm. Die Farbe unterscheidet sich je nach Art, es kommen praktisch alle Farben außer blau vor. Insbesondere die weißblühenden Arten bilden stark duftende Blüten.

Epiphyllum ackermannii ist eine besonders blühfreudige Sorte. Die schalenförmigen, etwa 12 cm breiten, meist hell bis mittelroten Blüten bilden sich zu allen Jahreszeiten.

Epiphyllum hookeri bildet stark nach Lilien duftende Blüten. Die sich nachts öffnenden Blüten sind im Inneren rein weiß, die äußeren Blütenblätter sind gelb und braun gefärbt.

Standort / Licht

Epiphyllum benötigen einen hellen Standort ohne zu starke Sonnenbestrahlung. Am besten eignet sich ein halbschattiger Platz.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Vom Frühjahr bis zum frühen Herbst gießt man reichlich, die Erde sollte beim Gießen gründlich durchfeuchtet werden. Vor der nächsten Wassergabe lässt man nur die Erdoberfläche gut abtrocknen.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

 Nach der Blüte geht der Kaktus in eine kurze Ruheperiode über. In diesen 3 bis 4 Wochen achtet man nur darauf, dass der Erdballen nicht völlig austrocknet.

Standort im Sommer

Diese Blattkakteen kann man im Sommer ins Freie stellen, sie müssen aber vor der Mittagssonne geschützt werden. Ideal zur Kultivierung dieser Kakteen ist eine Blumenampel die man in die unteren Äste eines schattenspendenden Baumes hängt.

Temperatur

Wie alle Blattkakteen benötigen auch die Epiphyllum einen warmen Standort und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Man besprüht die Kakteen täglich mit zimmerwarmem, weichem Wasser und stellt die Pflanzgefäße in mit Wasser gefüllte Untersetzer auf Kieselsteine.

Epiphyllum vermehren

Man vermehrt diese Blattkakteen am besten durch Stecklinge in der Zeit vom Frühjahr bis Sommer. Man schneidet der Epiphyllum einen 11 bis 17 cm langen, gesunden Trieb ab und lässt diesen einen Tag lang abtrocknen. Dann wird der Steckling in kleinen Gruppen von mehreren Exemplaren etwa 3 bis 4 cm tief direkt in das für diese Kakteen empfohlene Substrat gesetzt. In den nächsten 3 bis 4 Wochen hält man das Substrat nur leicht feucht, danach kann man die jungen Kakteen wie ausgewachsene Epiphyllum behandeln.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Man verwendet eine Erdmischung aus einem Teil scharfem Sand und drei Teilen Komposterde.

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Epiphyllum umtopfen

Im Frühjahr topft man die Epiphyllum in etwas größere Töpfe um. Epiphyllen, die eine Höhe von mehr als 20 cm erreichen sollten gestützt werden, wenn man sie nicht als Ampelpflanzen kultivieren will.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Zur Unterstützung der Knospenbildung düngt man diese Kakteen im Abstand von 14 Tagen. Sobald sich ein Teil der Knospen geöffnet haben, stellt man die Düngung vollständig ein.

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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Pflanzen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Epiphyllum zu erkennen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Epiphyllum Bilder 

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Epiphyllum hookeri

Epiphyllum

Epiphyllum hookeri
Foto: Epiforums
Bestimmte Rechte vorbehalten

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Kakteengewächse, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5