Adiantum pflegen

Adiantum (Frauenhaarfarne) sind eine Gattung von Farnen. Sie sind verbreitete Zimmerfarne und werden oft in Gartencentern angeboten. Adiantum wird wegen der glänzenden, dünnen und dem Menschenhaar ähnlich sehenden Blattstielen auch Frauenhaarfarn genannt.

Frauenhaarfarne eignen sich sehr gut als dekorative Ampelpflanzen. Weniger bekannt ist die Verwendung dieses Farns als Heilpflanze. Mit dem Frauenhaarfarn werden z. B. Angina und Bronchitis behandelt. > Der Frauenhaarfarn in der Naturheilkunde

Adiantum capillus-veneris

Deutscher Name: Frauenhaarfarn, Venushaar
Wissenschaftl. Name: Adiantum
Familie: Saumfarngewächse (Pteridaceae)
Wuchshöhe: etwa 50 cm, der Fächerfrauenhaarfarn bis zu 100 cm
Verwendung: Grazil aussehender Farn mit dekorativen Wedeln
Schwierigkeit: pflegeleicht, empfindlich gegenüber Zugluft

Beschreibung & Pflege der Frauenhaarfarne

Die Frauenhaarfarn Pflege ist einfach, die Pflanze verzeiht auch den einen oder anderen Pflegefehler. Die Frauenhaarfarne wachsen terrestrisch oder in kleinen Humusansammlungen auf Felsen.

Adiantum capillus-veneris ( Bild ansehen )

Gewöhnlicher Frauenhaarfarn (Adiantum capillus-veneris), auch als Venushaar bekannt, wird als Zimmerfarn selten größer als 30 cm.

Dieser hübsche Farn hat hellgrüne, dreieckige Wedel mit zahlreichen gefächerten und zart gefiederten Blättern. Gut gepflegte Exemplare können Wedel mit einer Länge von 60 cm und einer Breite von 25 cm bilden.

Adiantum raddianum ( Bild ansehen )

Dreieckiger Frauenhaarfarn, der Adiantum raddianum, auch als Brasilianisches Frauenhaar bezeichnet, kann in der Wohnung gepflegt eine Höhe von 50 cm und eine Breite von 70 cm erreichen. Die dreieckigen, dunkelgrün gefärbten Wedel können bis 20 cm lang werden und messen bis 15 cm in der Breite. Die Farnwedel sind in zahlreiche zarte, keilförmige Blätter unterteilt.

Es gibt von Adiantum raddianum viele Sorten, die sich in der Größe, Farbe oder Form nur wenig unterscheiden. Bei allen Sorten gibt es jedoch auch eine Gemeinsamkeit, die Wedel wachsen anfangs halb aufrecht und neigen sich im Alter graziös zu Boden.

Adiantum tenerum ( Bild ansehen )

Fächer-Frauenhaarfarn, der Adiantum tenerum, wird bis etwa 1 m hoch. Die dreieckig geformten, blass grünen Wedel sind in zahlreiche fächerförmige Blättchen unterteilt, die an ihren Rändern stark gelappt sein können. Bei einigen Sorten schimmern die Wedel leicht rosenrot. Adiantum tenerum 'Farleyense' bildet zu Boden geneigte Wedel mit stark gegliederten, am Rand leicht gekräuselten Blättern. Die Wedel des Adiantum tenerum 'Wrightii' sind in der Jugend rosarot gefärbt, ältere Wedel schlagen dann in ein frisches, kräftiges Grün um.

Adiantum hispidulum ( Bild ansehen )

Rauer Frauenhaarfarn (Adiantum hispidulum), auch als Australisches Frauenhaar bekannt, wird meist nicht höher als 30 cm. Seine 20 bis 30 cm langen und 15 cm breiten Wedel bilden gespreizte Ausläufer und gleichen iin der Form den Fingern einer Hand. Die fast rechteckigen, ledrigen Blätter sind anfangs rotbraun und werden mit zunehmeder Reife mittelgrün.

Adiantum capillus-veneris von Júlio Reis, CC BY-SA 3.0, Adiantum raddianum von Forest & Kim Starr, CC BY 3.0, Adiantum hispidulum von Yercaud-elango, CC BY-SA 4.0

Standort / Licht

Der Adiantum benötigt einen hellen Standort ohne Sonneneinstrahlung. Auch halbschattige Standorte sind noch gut geeignet. Die zarten Wedel der Farne müssen vor dem direktem Sonnenlicht geschützt werden. Hat man nur ein sonniges Fenster als Standort zur Verfügung, so hilft die Abschattung mit einem leichtem Vorhang oder einer etwas größeren, abschattenden Pflanze.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Der Adiantum wird mäßig gegossen. Die Oberfläche der Erde kann vor der nächsten Wassergabe leicht antrocknen. Das Gießen der Farne erfordert etwas Erfahrung im Umgang mit Zimmerpflanzen und muss vorsichtig geschehen. Wird der Adiantum zu wenig gegossen, so trocknet der Farn aus. Gießt man den Adiantum zu kräftig, so kann es schnell zu Staunässe und Wurzelfäulnis kommen. 

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Adiantum gedeiht bei normalen Zimmertemperaturen. Steigen die Temperaturen über 25 °C, so stellt man den Farn in ein mit Kieseln und Wasser gefüllten Untersetzter. Auch tägliches Einsprühen mit warmem, kalkfreiem Wasser ist bei höheren Temperaturen zu empfehlen. Adiantum verträgt kühle Temperaturen bis 12 °C.

Vermehren der Pflanze

Die Rhizome des Adiantum wachsen waagerecht knapp unter der Erdoberfläche. Die Vermehrung durch das Teilen der Rhizome ist bei diesen Farnen einfach und immer erfolgreich. Man nimmt den Farn aus seinem Pflanzgefäß und trennt Teilstücke mit mindestens 3 Wedeln ab. Die abgetrennten Pflanzen können einzeln oder in kleinen Gruppen in neue, nicht allzu hohe Pflanzgefäße eingesetzt werden.

Die jungen Farne sollten wie oben beschrieben, sehr vorsichtig gegossen werden. Der Wasserbedarf junger Farne mit wenigen Wedeln ist erheblich geringer als der Wasserbedarf voll ausgebildeter Farne.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

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Vorteilhaft ist eine Erdmischung im leicht sauren ph-Bereich. Der Adiantum wird in eine Mischung aus gleichen Teilen Laub- und Komposterde mit etwas Torfzusatz eingetopft. Da der Adiantum ansonsten keine besonderen Ansprüche an die Erde stellt, kann man alternativ auch humus- und torfhaltige Blumenerde oder ein Gemisch aus grober Lauberde und Torf verwenden.

Umtopfen

Ein Umtopfen der Farne sollte man erst dann vornehmen, wenn sich die dunklen Wurzeln an der Oberfläche der Erde zeigen. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist das zeitige Frühjahr.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Der Adiantum hat nur einen geringen Nährstoffbedarf. Achten Sie darauf diese Farne nicht zu überdüngen. Die Farne bekommen bei einer Kultivierung in einer Erdmischung auf Torfbasis während der Wachstumsphase alle 4 bis 6 Wochen eine Düngung mit einem schwach konzentrierten Flüssigdünger. Werden die Farne in Gemischen aus Lauberde, Komposterde oder Blumenerde gepflegt, so benötigen die Adiantum nur alle 8 bis 10 Wochen eine leichte Düngergabe.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

Forum

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Adiantum neigen zum Befall mit Blattälchen. Hin und wieder sollte man die Pflanzen sorgfältig auf einen Befall mit diesen Nematoden / Fadenwürmern kontrollieren.

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Bilder der Adiantum

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Frauenhaarfarn / Adiantum

Adiantum

Adiantum pedatum
Foto: Phyzome
Lizenz: GFDL

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