Zimmerfarne pflegen, Teil 3 - Substrate & Umtopfen

 

Im Zimmer gepflegte Farne stammen aus Gegenden, deren Böden stets einen reichen Vorrat an organischem Material aufweisen. Bei epiphytischen Farnen ist immer für einen guten Wasserabzug gesorgt, und auch terrestrische Farne finden im natürlichen Habitat eine verhältnismäßig lockere, durchlässige Erde vor. Die Erde für Farnpflanzen sollte deshalb einen hohen Gehalt an organischen Stoffen haben und gut wasserdurchlässig sein.

Zur Pflege eines Farns verwendet man am besten eine Mischung aus Komposterde und grobem Torf. Im Handel erhältliche Qualitätserden für Topfpflanzen haben alle wichtigen Eigenschaften um ein gesundes Wachstum der Farne zu gewährleisten. Wählen Sie eine lockere, mittelgrobe Erde mit ausreichend Nährstoffen aus.

Für die meisten Farne liegt der geeignete ph-Wert zwischen 5 und 6. Auf dem Verpackungsaufdruck der Erde wird der ph-Wert (Säuregrad) angegeben.

Zur Verbesserung des Wasserabzugs gibt man vor dem Einfüllen des Substrats eine etwa 4 cm hohe Schicht Tonscherben oder grobe Kiesel in das Pflanzgefäß.

Hochwertige Blumenerden lassen sich bequem online bestellen, die Auswahl ist recht groß und ein Vergleich der Preise kann sich lohnen.

Umtopfen der Farne

Ein Farn sollte nur dann umgepflanzt werden, wenn seine Wurzeln den Topf vollständig ausgefüllt haben oder wenn die sich oberflächlich ausbreitenden Rhizome bereits kräftig über den Rand des Pflanzgefäßes hinauswachsen. Ein sehr gut gedeihender, unter idealen Kulturbedingungen wachsender Farn entwickelt sich sehr schnell und muss jährlich umgetopft werden. Bei schlechteren Kulturbedingungen kann ein solcher Farn aber auch bis zu zwei Jahren in demselben Pflanzgefäß bleiben.

Die beste Zeit für das Umtopfen eines Farnes ist das zeitige Frühjahr bis zum frühen Sommer. Wenn der Farn für seinen Standort zu groß wird, sollte man ihn teilen und für die Vermehrung verwenden.

Pflanzgefäße für Farne

Schwertfarn, Nephrolepis exaltata

Schwertfarn, Nephrolepis exaltata von Tbatb, CC BY-SA 4.0

Mit Ausnahme einiger großer Blechnum Arten bilden die meisten Farne keine tiefreichenden Wurzeln aus. Die flachwurzelnden Farnpflanzen wachsen besser, wenn man sie in flache Schalen oder halbhohe, breite Töpfen eintopft, wo sich die Wurzeln genügend in der Fläche ausbreiten können. Zudem ist in flachen Schalen die Gefahr geringer, dass sich die Erde verdichtet und der für die Farne so wichtige Wasserabzug nach dem Gießen nicht mehr gewährleistet ist.

Auch Farne die oberirdische Rhizome bilden benötigen eine ausreichend große Ausbreitungsfläche. Diese Farn Arten sollte man ebenfalls in eine Schale pflanzen, deren Durchmesser etwa des doppelten bis dreifachen ihrer Tiefe entspricht.

Blumenampeln für Farne

Blumenampeln sind für die Pflege besonders gut geeignet. Die Rhizome können sich kriechend über die gesamte Oberfläche der Pflanzschale ausbreiten und dann ebenso wie die ausladenden Farnwedel über den Rand herabhängen. Für die Pflege in Blumenampeln eignen sich alle Zimmerfarne, besonders aber die Farne der Gruppen Davallia oder Nephrolepis.

Der mit Farnen bepflanzte Moosstab

aufgebundener Geweihfarn

Geweihfarn im Terrarium /Gewächshaus aufgebunden

Kleinwüchsige, flachwurzelnde Farne Phyllitis oder Nephrolepis sehen sehr hübsch aus, wenn man sie an einem dick ummantelten Moosstab gepflegt. Für diese Art der Pflege breitet man ein feinmaschiges, kunstoffummanteltes Drahtgeflecht auf einer Unterlage aus. Dann deckt man das Drahtgeflecht großzügig mit Sphagnum ab. Auf das Sphagnum gibt man eine etwa 3 cm starke Schicht grobfasriger Erde. Nun legt man ein abgelängtes (an dem unteren Ende muss das Rohr etwa 10 bis 15 cm überstehen) Kunststoffrohr an die Längsseite des Drahtgeflechtes und wickelt das vorbereitete Sphagnum mit der Erde um das Rohr, das Drahtgeflecht mit dem Sphagnum bildet die dabei Außenfläche. Die gesamte Rolle wird mit Bindedraht geschlossen. Das überstehende Rohrende wird mittig in ein mit Blumenerde gefülltes Pflanzgefäß gesteckt. Danach öffnet man mit einer geeigneten Schere die Drahtsäule an einigen Stellen in unterschiedlichen Höhen und pflanzt die kleinen Farne in die vorbereiteten Öffnungen.

Moosstab

In das Pflanzgefäß selber kann man weitere Farnarten einsetzten. Das Gießwasser wird zukünftig langsam auf den oberen Teil des Moosstabes geschüttet, so dass die Säule gut durchfeuchtet wird.

Einkaufstipp: Sphagnum Moos (Amazon)

Weiter zu Teil 4: Farnpflanzen vermehren »

Teile diesen Beitrag:

Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Farne - Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5

Zuletzt aktualisiert: