Streptocarpus
Deutscher Name: Drehfrucht, Kapprimel
Wissenschaftl. Name: Streptocarpus
Familie: Gesneriaceae
Wuchshöhe: 15 bis 25 cm
Blütezeit: April bis September
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze
Schwierigkeit: mittelschwer
Hübsche, ausdauernd blühende Hybriden
Die Pflanzen aus der Gattung Streptocarpus (Drehfrucht) teilt man in Gruppen mit und ohne Stängel ein. In Wohnungen trifft man meist die stängellosen Arten und Sorten dieser Pflanzen an, sie sind die Urform vieler hübscher, reichlich blühender Hybridenformen.
Einige der Streptocarpus Sorten haben eine Besonderheit, die Pflanzen bilden nur ein einzeln stehendes großes Blatt, nach der Blüte sterben diese Pflanzen dann ab. Einige bilden kleinere Blätter, die der Basis eines größeren Blatts entwachsen. Es gibt aber auch Streptocarpus die mehrere gleich große Blätter in Form einer Rosette bilden. Die weit verbreiteten Hybriden gehören zu dieser Gruppe. Die Blütenstiele dieser Hybriden wachsen aus der Basis der Mittelrippe eines jeden Blatts und sie tragen meist mehrere Blüten.
Streptocarpus mit Stielen bilden wechselständig stehende Blätter an sich stark verzweigenden Stängeln. Die Blütenstiele dieser Arten wachsen dann aus den Blattachseln. Einige Arten tragen mehrere Blüten an einem Stiel, andere nur eine einzelne Blüte. Alle Drehfrucht Blüten bestehen aus einem fünfzähligem Kelch, der die verlängerte, zylindrisch geformte, zu einem ebenfalls fünfzähligen Saum ausgebreitete Blumenkrone umgibt. Nach der Blüte bilden sich in Spiralen gedrehte hübsche Samenkapseln. Um die anhaltende Blüte einer Streptocarpus zu fördern, entfernt man die Samenkapseln nachdem sie sich gebildet haben.
Steckbrief / Beschreibung
Streptocarpus "Constant Nymph" ist eine sehr beliebte und verbreitete Drehfrucht, diese Hybride bildet rosettenförmig angeordnete, kräftig grün gefärbte, länglich ovale, bis zu 30 cm lange Blätter. Der Basis einer Mittelrippe entwachsen vom Frühjahr bis in den Herbst mehrere Blütenstiele mit jeweils 2 bis 6 blau gefärbten und dunkelblau gestreiften Blüten. Die Blüten treten von Frühjahr bis Herbst auf. Aus Streptocarpus "Constant Nymph" sind viele weitere Sorten mit unterschiedlichsten Blütenfarben gezüchtet worden.
Wiesmoor Hybriden sind eine bereits seit langem gezüchtete Sorte. Diese Drehfrüchte haben eine große Ähnlichkeit mit den anderen Streptocarpus Hybriden, sie werden aber generell auf generativem Wege, also durch Aussaat der Samen, vermehrt. Um die Eigenschaften der Hybriden in der einmal gezüchteten Form zu erhalten, werden die meisten Streptocarpus Hybriden jedoch vegetativ vermehrt.
Streptocarpus rexii bildet rosettenförmig angeordnete, länglich oval geformte, behaarte, runzelige, leicht gekerbte, kräftig grüne, 20 cm lange und 5 cm breite Blätter. Die Pflanze bildet vier lange Blütenstiele mit bis zu jeweils drei Blüten aus. Die Blütenfarbe reicht von hellblau bis lila mit feinen dunklen Streifen im Blütenschlund. Bei guten Kulturbedingungen bildet die Streptocarpus rexii permanent neue Blüten aus.
Streptocarpus saxorum wächst mit sich verzweigenden, flach ausbreitenden Stengeln. Die sich samtig anfühlenden, elliptisch geformten, auf der Oberseite dunkelgrün gefärbten, auf der Unterseite blassgrünen Blätter dieser Streptocarpus Hybride wachsen in gegenständigen Paaren oder Quirlen zu dritt an den Stengeln. Die Blätter der Streptocarpus saxorum sind am Rand nach unten eingeschlagen und von kräftigen Adern durchzogen. An den 8 bis 15 cm langen Blütenstielen bilden sich einzelne behaarte, weißliche Blüten mit einem in zartem lila gefärbten Schlund.
Standort / Licht
Während der Wachstumsperiode pflegt man die Streptocarpus an einem hellen Platz ohne direkte Sonnenbestrahlung. Die Pflanzen wachsen besser an einem möglichst gleichmäßig beleuchteten Standort. Die Streptocarpus sollten aber möglichst nahe an einem Fenster stehen, damit das Licht für die Fotosynthese ausreicht.
Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern
Eine Streptocarpus gießt man gleichmäßig, der Topfballen wird beim Wässern gut angefeuchtet. Vor der jeweils nächsten Wassergabe lässt man die oberste Schicht der Erde leicht antrocknen. Da die Drehfrucht von Natur aus in Humus wurzeln, lieben die Pflanzen keinen Kalk. Zum Gießen verwendet man deshalb am besten Regenwasser.
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Temperatur
Die Streptocarpus wachsen bei normalen Zimmertemperaturen das ganze Jahr über. Bei der Pflege dieser Pflanzen sollte man bei Temperaturen ab 24 °C für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. Ein mit Kieseln und Wasser gefüllter Untersetzter leistet hierbei gute Dienste. Fallen die Temperaturen unter etwa 13 °C, beginnen fast alle Drehfrüchte eine Ruheperiode einzulegen.
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Vermehren der Drehfrucht
Mit Ausnahme der stengelbildenden Streptocarpus saxorum vermehrt man die Streptocarpus Hybriden im zeitigen Frühjahr durch Blattstecklinge. Man schneidet dafür ein Blatt von der Pflanze und zerteilt es durch Querschnitte in zwei bis vier Teile. Diese Teilstücke werden mit der unteren Schnittkante in ein kleines Pflanzgefäß etwa 10 mm tief in ein Gemisch aus Torf und Sand gesteckt. Danach stellt man die Töpfe an einen hellen, aber nicht sonnigen Platz und hält das Substrat mäßig feucht. An der Schnittkante des Blattstecklings bilden sich nach etwa 5 Wochen Wurzeln und kleine Pflänzchen. Sobald die Pflanzen etwa 7 cm hoch sind, werden sie vom Blatt abgetrennt, einzeln in Pflanzgefäße umgetopft und danach wie ausgewachsene Drehfrucht weiterbehandelt.
Die stengelbildende Streptocarpus saxorum vermehrt man im Frühjahr mit 7 bis 10 cm langen Kopfstecklingen. Die Stecklinge dieser Drehfrucht werden jeweils einzeln etwa 1,5 cm tief in ein angefeuchtetes Gemisch aus Torf und Sand gesteckt. Danach stellt man sie an einen hellen Standort ohne direkte Sonnenbestrahlung. Das Substrat muss nun bis zum ersten neuen Austrieb permanent leicht feucht gehalten werden. Danach werden die kleinen Pflanzen wie ausgewachsene Exemplare weiterkultiviert.
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Erde / Substrat
Ideal für die Pflege der Streptocarpus ist ein Substrat mit einem schwach saurem Boden pH-Wert von 5,0 bis 6,0
Blumenerde kaufen: Die Streptocarpus gedeihen in handelsüblicher Blumenerde auf Kompostbasis. Der pH-Wert ist auf der Verpackung angegeben und sollte innerhalb der tolerierten Werte von 5,0 bis 6,0 liegen. Bei falschem pH-Wert des Substrats wird sich die Streptocarpus nicht gesund entwickeln können. Die einfachen Blumenerden aus dem Baumarkt, Gartencenter oder der Gärtnerei sind jedoch nur bedingt empfehlenswert, da einige Anforderungen an Pufferkraft, Wasser- und Nährstoffregulierung, etc. nicht immer gewährleistet sind.
Substrat selber mischen: Eine Streptocarpus pflanzt man idealerweise in ein Substrat aus Blumenerde auf Kompostbasis, lehmhaltiger Ackererde, Perlit oder Quarzsandanteilen. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt.
Auf den Boden des Pflanzgefäßes sollte man für einen besseren Wasserabzug eine Schicht Tonscherben legen.
Substratmischung für die Streptocarpus
Streptocarpus pflanzt man mit einem Zusatz von Landerde in ein Torf- oder Humussubstrat. Zusätzlich verwendet man etwas Quarzsand
- 5 Anteile Humussubstrat
- 1 Anteil Ackererde
- 1 Anteile Quarzsand
Alles muss gut miteinander vermischt werden.
Der Boden pH-Wert von 5,5 bis 6,5 wird mit der Zugabe von mehr oder weniger Landerde eingestellt. Wichtig dafür ist das Mischungsverhältnis von Landerde zu saurem Torf oder Humussubstrat (Verpackungsaufdruck pH-Wert beachten). Alles muss gut miteinander vermischt werden. Mitteinem pH-Meter oder mit Indikatorstreifen kann man den pH-Werteinem pH-Meter oder mit Indikatorstreifen kann man den pH-Wert der fertigen Mischung ermitteln und gegebenenfalls korrigieren.
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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen
Umtopfen der Streptocarpus
Streptocarpus sind flachwurzelnde Pflanzen, sie gedeihen am besten in flachen Pflanzgefäßen oder Schalen. Wenn der Topf gut durchwurzelt ist, kann man die Drehfrucht zum Ende der Blühzeit oder im Frühjahr umtopfen.
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Düngen / Nährstoffbedarf
Die Streptocarpus wird alle 14 Tage mit einem handelsüblichen Flüssigdünger gedüngt.
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Die im Handel erhältlichen Pflanzen sind unter der Bezeichnung Streptocarpus Hybriden zusammengefasst, bei einigen Sorten ist nur eine vegetative Vermehrung möglich, andere wiederum können auch generativ durch die Samenaussaat vermehrt werden.
Eine Drehfrucht neigt bei schlechter Belüftung und hoher Luftfeuchtigkeit zu einem Befall mit Mehltau. Zusätzlich sollte man die Drehfrucht regelmäßig an den Unterseiten der Blätter auf einen Befall durch Wollläuse kontrollieren.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
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Bilder der Streptocarpus
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Drehfrucht
Streptocarpus gardenii
Foto: Andel Früh
Bestimmte Rechte vorbehalten

Drehfrucht
Streptocarpus
Foto: Tracy
Bestimmte Rechte vorbehalten