Schiefteller
Schiefteller (Achimenes) ist eine mit etwa 26 Arten verbreitete Pflanzengattung aus der Familie der Gesneriengewächse (Gesneriaceae). Zahlreiche Arten, Hybriden und Sorten erfreuen vom Frühjahr bis zum Sommer durch reichliche Blätter- und Blütenbildung. Sie werden überwiegend als blühende Zimmerpflanzen mit hübschem Blattschmuck verwendet.
Eine neue Blüte blüht nur wenige Tage, die Blühperiode der Schiefteller zieht sich aber über einen längeren Zeitraum hinweg. Die Größe der Triebe und Blätter sowie die Länge der Blüten kann je nach Art stark variieren. Die größeren Schiefteller Arten bilden Triebe von über 75 cm Länge. Die ursprünglichen Formen blühen eher bescheiden, mittlerweile gibt es aber zahlreiche gezüchtete Sorten die ausgesprochen blühfreudig sind.
Die Schiefteller-Arten mit langen Trieben eignen sich sehr gut als dekorative Ampelpflanzen. Zum Ende der Blütezeit welken die Blätter und die Pflanze bereitet sich auf die winterliche Ruhezeit vor. Sobald die Triebe der Schiefteller vollständig abgetrocknet sind, schneidet man diese kurz über der Erde ab. Die unterirdischen Rhizome verbleiben zum überwintern in dem Pflanzgefäß. > Achimenes im Forum
Name: Achimenes, Schiefteller, Achimenes Hybriden
Wissenschaftl. Name: Achimenes Pers.
Familie: Gesneriengewächse (Gesneriaceae)
Wuchshöhe: 20 bis 50 cm
Blütezeit: bei hellem Standort fast ganzjährig
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze
Hilfreiche Seiten: Gesnerien pflegen
Lexikon / Übersicht: Gesnerien
Schwierigkeit: mittelschwer bis anspruchsvoll
Arten & Pflege der Achimenes
Die Achimenes Pflege ist mittelschwer bis anspruchsvoll, einige Ansprüche der Pflanze sollten möglichst gut erfüllt werden.
Achimenes longiflora ( Bild ansehen )
Achimenes longiflora, wird im Handel unter den Namen Schiefteller oder Achimenes-Hybriden angeboten. A. longiflora wächst mit etwa 30 bis 40 cm langen, meist herabhängenden Trieben. Die bis zu 9 cm lang werdenden, breit lanzettlichen, gegenständig angeordneten Blätter besitzen einen gezähnten Rand. Aus den Blattachseln bilden sich bis zu 5 cm lange Blütenröhren mit schief abstehenden, großen Blütentellern in den Farben Rot, Rosa, Blau oder Weiß.
Achimenes grandiflora ( Bild ansehen )
Achimenes grandiflora hat haarige, aufrechte, grüne oder rote Triebe, die 30-45 cm lang werden. Die auffallend grolien Blätter sind behaart, rauh und ähnlich gefärbt wie die der A. erecta. Die tief-purpurrot gefärbten Blüten sind im Inneren der Kronröhre weiß.
Bildnachweise: Achimenes longiflora von Vinayaraj, Achimenes grandiflora von Scott, Lizenz CC BY-SA 3.0, über Wikimedia Commons.
Standort / Licht
Schiefteller pflegt man an einem hellen Standort mit etwas zerstreuter Morgen- oder Nachmittagssonne. Einige Sorten geben sich auch mit einem schattigeren Platz zufrieden. Vor der prallen Mittagssonne müssen die Schiefteller jedoch geschützt werden. Während der recht langen Ruheperiode spielen die Lichtverhältnisse für die einziehenden Pflanzen keine Rolle.
Die minimale Beleuchtungsstärke für die Schiefteller Arten, Hybriden und Sorten beträgt etwa 1500 Lux.
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Schiefteller Gießen / Wässern
Mit Beginn der Vegetationsperiode, sobald die Rhizome im Frühjahr neu austreiben, werden die Schiefteller mäßig aber gleichmäßig gegossen. Man lässt man das Substrat zwischen den einzelnen Wassergaben in der obersten Schicht leicht antrocknen. Im Inneren des Topfballens bleibt eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen, das Substrat darf nicht durchtrocknen.
Während der Blüte gibt man der Pflanze häufige, jedoch geringe Wassergaben. Die Schiefteller sind während dieser Zeit besonders empfindlich gegenüber Staunässe. Nach dem Gießen im Untersetzer oder Übertopf verbliebenes Wasser sollte immer zügig abgegossen werden.
Wenn die Pflanze dann endgültig verblüht ist und einzutrocknen beginnt, reduziert man die Wassergaben weiter. Nach dem Abschneiden der eingetrockneten Triebe werden die in der Erde verbliebenen Rhizome bis zum zeitigen Frühjahr überhaupt nicht gegossen. Gegen Ende der Ruheperiode kann man dann durch sparsame Wassergaben das Wachstum der neuen Triebe anregen. Dies ist auch der richtige Zeitpunkt um die Pflanzen umzutopfen oder zu vermehren.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Luftfeuchtigkeit
Eine Luftfeuchtigkeit von 50 bis 70%, ist für alle Schiefteller Arten vorteilhaft. Besonders während der Zeit der Knospenbildung sollte die Luftfeuchtigkeit nicht zu niedrig sein. Bei einer ausreichend hohen Luftfeuchtigkeit entwickeln sich die Pflanzen und deren Blüten prächtig, sofern auch die anderen Pflegebedürfnisse ausreichend erfüllt werden.
Schiefteller überwintern / Ruheperiode
Nach der Blütezeit welken die Blätter, und die Pflanze bereitet sich auf die Ruhezeit vor. Wenn die Triebe trocken sind, schneidet man sie ganz unten ab und lässt die Schiefteller bei etwa 10 ° Celsius in ihrem Gefäß überwintern. Während dieser Zeit werden die in der Erde verbliebenen Rhizome überhaupt nicht gegossen und nicht gedüngt. Das Lichtangebot ist während der Überwinterung nicht wichtig. Gegen Ende der Ruheperiode kann man dann durch sparsame Wassergaben und ausreichend beleuchteten Standort, mindestens 1500 Lux., das Wachstum der neuen Triebe anregen.
Zum Überwintern geeignet sind frostsichere, ungeheizte Räume, mit oder ohne Fenster. Ein kühler Kellerraum, ein Treppenhaus, ein Wintergarten oder eine frostfreie Garage geben meist einen guten Überwinterungsraum ab.
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Aufenthalt im Sommer
Die Schiefteller kann während der warmen Jahreszeit an einem geschützten, hellen bis halbschattigem Standort im Freien gepflegt werden. Etwas zerstreutes Sonnenlicht ist für das Wachstum der Pflanze vorteilhaft. Die Schiefteller dürfen nicht direkt von der prallen Mittagssonne beschienen werden. Man sorgt für eine gute Beschattung und Streulicht. Die Nachttemperaturen sollten nicht unter 15 ° Celsius sinken.
Temperatur
Schiefteller gedeihen gut bei Temperaturen zwischen 16 und 26 °C. Fällt die Temperatur während der Vegetationsperiode unter 12 °C, so können die Pflanzen Schaden nehmen.
Während der Ruheperiode eignen sich für die in der Erde befindlichen Rhizome kühle Temperaturen zwischen 10 und 12°Celsius. Man achte aber darauf, dass die überwinternden Pflanzen keinem Frost ausgesetzt werden, die Rhizome sind nicht frosthart.
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Schiefteller vermehren
Teilung
Schiefteller lassen sich gut durch geteilte Rhizome vermehren. Ende Februar bis Mitte März setzt man pro Pflanzgefäß 4 bis 12 Rhizomstücke waagerecht 1 bis 2 cm tief ein und treibt diese in hellem, nicht vollsonnigem Licht mit mäßigen Wassergaben bei Temperaturen um 20 bis 25 °Celsius an.
Stecklinge
Auch die Vermehrung durch Kopfstecklinge funktioniert gut. Im Frühsommer schneidet man 8 bis 10 cm lange Triebspitzen ab und setzt diese in die empfohlene Erdmischung. Die Stecklinge bewurzeln leicht, wenn man die Erde feucht hält und die jungen Pflanzen an einen hellen, nicht sonnigen Ort stellt.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
Ideal für die Pflege der Schiefteller ist ein schwach saurer Boden pH-Wert von 5,0 bis 6,5. Die Pflanzen gedeihen auch in einfacher, handelsüblicher Blumenerde auf Kompostbasis. Der pH-Wert ist auf der Verpackung angegeben und sollte innerhalb der tolerierten Werte von 5,0 bis 6,5 liegen. Bei falschem pH-Wert wird sich die Pflanze nicht gesund entwickeln können.
Schiefteller pflanzt man mit einem Zusatz von Landerde in ein Torf- oder Humussubstrat. Zusätzlich verwendet man für einen guten Wasserabzug Fremdstoffe wie Quarzsand oder Perlite.
Einfache Blumenerde aus dem Baumarkt, Gartencenter oder der Gärtnerei sind nur bedingt empfehlenswert, da einige Anforderungen an Pufferkraft, Wasser- und Nährstoffregulierung, etc. nicht dauerhaft gewährleistet sind.
Wenn man die Schiefteller in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt. Da das eigene Substrat, im Gegensatz zu einfacher Blumenerde, über einen langen Zeitraum nicht zusammensackt und verdichtet, kann man auf ein jährliches Umtopfen verzichten.
Substratmischung für Schiefteller
Schiefteller pflanzt man mit einem Zusatz von Landerde in ein Torf- oder Humussubstrat mit Zumischung von etwas Quarzsand.
- 3 bis 5 Anteile Torfsubstrat (Humussubstrat) = herkömmliche Blumenerde
- 1 Anteil Ackererde mit Tonanteil
- 1 Anteil Quarzsand
Der Boden pH-Wert von 5,0 bis 6,5 wird mit der Zugabe von mehr oder weniger Landerde eingestellt. Wichtig dafür ist das Mischungsverhältnis von Landerde zu saurem Torfsubstrat (Verpackungsaufdruck pH-Wert beachten). Alles muss gut miteinander vermischt werden. Mit einem pH-Meter oder mit Indikatorstreifen kann man den pH-Wert der fertigen Mischung ermitteln und gegebenenfalls korrigieren.
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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die richtige Mischung für Zimmerpflanzen
Schiefteller umtopfen
Im zeitigen Frühjahr befreit und reinigt man die Rhizome sorgfältig von der Erde des Vorjahrs. Falls genügend Rhizome vorhanden sind, kann man diese zur Vermehrung teilen, sie lassen sich leicht auseinanderziehen. Die Rhizome werden etwa 2 cm tief waagrecht in flache Töpfe mit frischem Substrat eingepflanzt. In einem 10 cm durchmessenden Topf haben etwa sechs bis acht Rhizome Platz. Für Ampelpflanzen nimmt man mindestens ein Dutzend Rhizome.
Nach dem Einsetzen stellt man die Pflanzgefäße an einen hellen Platz bei Temperaturen zwischen 20 und 25 °Celsius. Das Substrat wird dann schwach angefeuchtet und darf danach nicht mehr austrocknen.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Vom frühjährlichen Austrieb der Rhizome bis zur Ausbildung der ersten Blütenknospen düngt man die Schiefteller wöchentlich mit einer schwachen Konzentration eines stickstoffreichen Flüssigdüngers. Der höhere Stickstoffanteil begünstigt ein kräftiges und gesundes Wachstum der Blätter. Mit Beginn der Knospenbildung stellt man auf einen Blühdünger mit höherem Phosphat- und Kaligehalt um.
Während der trockenen Überwinterung entfällt das Düngen gänzlich.
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
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Schiefteller schneiden
Wenn die Triebe der Schiefteller abgetrocknet sind, schneidet man sie ganz unten ab und lässt die Pflanze bei etwa 10 ° Celsius in ihrem Gefäß überwintern. Siehe Überwinterung
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Zu kaltes Gießwasser oder zu starke Sonnenbestrahlung führt zu ringförmigen Blattflecken.
Schiefteller werden manchmal von Blattläusen befallen. Hin und wieder sollte man die Pflanzen sorgfältig auf einen Befall mit diesen Pflanzenschädlingen kontrollieren.
Die Pflanze kann von Thripsen heimgesucht werden. Die von Thripsen befallenen Schiefteller verlieren ihre Vitalität und zeigt Wachstumsstörungen. Stark befallenen Blätter sterben ab.
Ein Schiefteller ist unter ungünstigen Pflegebedingungen anfällig gegenüber einem Befall mit weißer Fliege. Die ausgewachsenen Tiere und die Larven der weißen Fliege saugen Pflanzensaft aus den Blättern, überwiegend sind sie auf den Blattunterseiten zu finden.
Bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit verbreitet sich manchmal die Rote Spinne auf den Pflanzen. Besonders die Blattunterseiten müssen hin- und wieder sorgfältig kontrolliert werden, ansonsten nimmt man die Schädlinge meist zu spät wahr.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Eine Schiefteller ist vermutlich nicht giftig, da in der Literatur keine Hinweise auf eine potentielle Toxizität gefunden wurden.
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Schiefteller Bilder
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Schiefteller
Foto: Tertielle
Lizenz: Public Domain