Zimmerhopfen - Justicia brandegeana, syn. Beloperone guttata

Zimmerhopfen

Zimmerhopfen von Mokkie, CC BY-SA 4.0

Deutscher Name: Zimmerhopfen, Zierhopfen
Wissenschaftl. Name: Justicia brandegeana (syn. Beloperone guttata)
Familie: Acanthaceae
Wuchshöhe: bis 60 cm
Schwierigkeit: pflegeleicht - Die Pflege der Zimmerhopfen ist einfach, die Pflanze verzeiht auch den einen oder anderen Pflegefehler.
Verwendung:
Blüten- und Fruchtschmuckpflanze, die Blüten sind ziemlich unscheinbar, die hopfenartigen Blütenstände sind jedoch ein hübscher, monatelanger Schmuck.

Von den Pflanzen der Gattung Beloperone wird die Art Beloperone guttata, der Zimmerhopfen als Zimmerpflanze gepflegt. Zimmerhopfen wird wegen seiner prächtigen, farbenfrohen Blütenähren sehr geschätzt.

Der Zimmerhopfen hat jährlich eine 10 Monate lange Wachstumsperiode. Die Blütenstände bilden sich während dieser gesamten Wachstumsphase. Zimmerhopfen entwickelt sich während der Wachstumsperiode zu einem kräftigen, bis zu 60 cm hohen Strauch.

Standort / Licht

Zimmerhopfen pflegt man an einem hellen Standort. Wenn der Zimmerhopfen täglich einige Stunden Sonnenbestrahlung bekommt bildet er seine prächtigen Blütenstände aus. Während der Mittagsstunden muss die pralle Sonne jedoch abgeschattet werden.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Der Zimmerhopfen wird in der Wachstumszeit reichlich gegossen. In der Ruheperiode gibt man nur soviel Wasser, dass die Erde nicht vollständig austrocknet. Gießt man in dieser Zeit zu viel, so neigt die Pflanze zum Abwerfen der Blätter.

Als Gießwasser und zum Besprühen nimmt man für die Zimmerhopfen weiches, abgestandenes und zimmerwarmes Wasser. Idealerweise verwendet man sauberes Regenwasser.

Pflanzen reichlich gießen

Reichliches Gießen

  1. Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats leicht antrocknen. Dann wird gegossen. Im Inneren des Topfballens sollte während der Wachstumszeit immer eine durchgehend gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen. Selbst kurze Trockenphasen sind zu vermeiden.
  2. Beim Gießen verabreicht man der Pflanze soviel Wasser, bis dieses kräftig aus dem Abzugsloch wieder herausläuft und sich im Untersetzer ansammelt.
  3. Dieses überschüssige Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.

Staunässe wird von dem Zimmerhopfen nicht vertragen. Auch Pflanzen mit einem hohen Wasserbedarf leiden wenn die Wurzeln längere Zeit im Wasser stehenbleiben.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Die Pflanzen wachsen gut bei normalen Zimmertemperaturen. Während der Ruheperiode eignen sich für den Zimmerhopfen Temperaturen zwischen 16 und 18°C.

Zimmerhopfen ist frostempfindlich, die Pflanzen können bereits bei Temperaturen von +5 °C Schaden nehmen.

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Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock

Zimmerhopfen vermehren

Den Zimmerhopfen vermehrt man im Frühling durch 8 bis 10 cm lange Kopfstecklinge. Hierfür entfernt man an der Basis des Stecklings vorsichtig das untere Blatt und steckt den Trieb in ein leicht feuchtes Gemisch aus gleichen Teilen scharfem Sand und Torf.

Der Steckling wird bis zur Wurzelbildung (6 bis 8 Wochen) nur sehr sparsam gegossen und mit einer Plastikhaube vor dem Vertrocknen geschützt. Zum heranziehen dichter und buschiger Zimmerhopfen setzt man vier bis fünf Stecklinge zusammen in ein Pflanzgefäß.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Man verwendet zur Pflege der Zimmerhopfen eine Komposterde mit einer Zumischung von etwas Acker- oder Gartenerde mit Tonanteil.

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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für meine Zimmerpflanze

Umtopfen

Die Zimmerhopfen wird bei Bedarf im zeitigen Frühjahr umgetopft.

Zum Umtopfen wird die alte Erde aus den Wurzeln geschüttelt, und sämtliche abgestorbenen toten Wurzeln der Pflanze werden abgeschnitten. Auch lebende Wurzeln können bei Bedarf etwas gestutzt werden. Nach dem Umtopfen schützt man die Pflanzen 2 bis 3 Wochen vor direkter Sonnenbestrahlung. Eine gut umgetopfte Pflanze erholt sich schnell und wird bald weiterwachsen.

Man topft eine Zimmerhopfen um, wenn

  • der Topf im Verhältnis zur Pflanze zu klein geworden ist
  • das Substrat zusammengesackt ist
  • der Topf vollständig durchwurzelt ist
  • wenn reichlich Wurzeln an die Oberfläche treten

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Eine Zimmerhopfen wird während der Vegetationsphase einmal monatlich mit Flüssigdünger gedüngt. Zwischen Oktober und März verzichtet man auf das Düngen der Pflanzen.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Zimmerhopfen schneiden

Um übermäßiges Wachstum einzudämmen, sollte die Pflanze jährlich zurückgeschnitten werden.

Um die Verzweigung des Zimmerhopfens zu fördern, werden die Spitzen junger Pflanzen zurückgeschnitten.

Lesetipp: Der richtige Rückschnitt von Pflanzen
Einkaufstipp: Gartenscheren und Astscheren für den Zimmergärtner

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Zimmerhopfen wird manchmal von Blattläusen befallen. Hin und wieder sollte man die Pflanzen sorgfältig auf einen Befall mit diesen Pflanzenschädlingen kontrollieren.

Die gemeine Spinnmilbe kann an dem Zimmerhopfen auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.

Zimmerhopfen ist anfällig gegenüber einem Befall mit weißer Fliege. Die ausgewachsenen Tiere und die Larven der weißen Fliege saugen Pflanzensaft aus den Blättern, überwiegend sind sie auf den Blattunterseiten zu finden.

Bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit verbreitet sich manchmal die Rote Spinne an den Blattunterseiten.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5