4. Künstliche Beleuchtung
Der Grüne Daumen
von Jan Mehlich CC BY-SA 3.0
Künstliche Beleuchtung von Pflanzen fördert das Pflanzenwachstum.
Die richtige Beleuchtung setzt nicht nur wunderschöne Akzente in den Abendstunden. Auch einige Pflanzen profitieren, gerade im Winter, von zusätzlichen Lichtquellen. Denn neben Luft, Nährstoffen und Wasser benötigen Pflanzen ausreichend Sonnenlicht. Reicht dies nicht aus, können nicht genügend Nährstoffe gebildet werden. Mit einer künstlichen Lichtquelle lässt sich die Lichtzufuhr der Pflanzen allerdings sicherstellen.
Unterschiedliche Lichtfarben
Um Pflanzen künstlich zu beleuchten, muss das Licht nachgeahmt werden, welches die Pflanze in der Natur nutzt. Das sogenannte weiße Licht (Sonnenlicht) wird vom menschlichen Auge zwar als weiß wahrgenommen, besteht aber aus unterschiedlichen Farben mit verschiedenen Wellenlängen. Mithilfe eines Prismas lässt sich das weiße Licht in blaues Licht im Kurzwellenbereich, in langwelliges rotes Licht und grünes Licht im mittleren Wellenbereich zerlegen.
Das rote und blaue Licht kann von Pflanzen absorbiert werden und das grüne Licht wird dagegen reflektiert. Für ein optimales Wachstum der Pflanzen ist neben der richtigen Beleuchtungsstärke auch das Mischungsverhältnis von rotem und blauem Licht entscheidend. Erhält die Pflanze ein Übermaß an rotem Licht, wächst sie sehr stark und bildet jede Menge instabiler Neuaustriebe. Überwiegt das blaue Licht entwickelt die Pflanze kaum Blüten und wächst nur minimal.
In der Praxis sieht es wie folgt aus: Pflanzen in Vegetationsruhe benötigen zum Überwintern überwiegend blaues Licht und einen geringen Anteil an rotem Licht. Pflanzen, die auch im Winter wachsen und blühen, brauchen einen höheren Anteil an rotem Licht.
Nicht jede Lichtquelle eignet sich für die Pflanzenbeleuchtung
Um die optimalen Wachstumsbedingungen für Pflanzen zu schaffen, hält der Handel eine breite Palette an künstlichen Lichtquellen bereit.
Gasentladungslampen
Gasentladungslampen, auch Leuchtstoffröhren genannt, verfügen über ein breites Farbspektrum und benötigen ein Vorschaltgerät. Zur Pflanzenbeleuchtung eignen sich Standardröhren mit "kaltweißem" Licht, da sie dem Sonnenlicht ähnlich sind. Daneben gibt es im Handel hochwertige Leuchtstoffröhren, deren Wirkungsgrad höher ist. Denn sie liefern bis zu 25 Prozent mehr Licht bei konstanter Stromaufnahme. Weniger geeignet sind Leuchtstoffröhren mit sogenanntem "warmweißem" Licht, da sie zu viel rotes Licht liefern.
Natriumdampflampen
Sogenannte Natriumdampflampen erzielen eine hohe Lichtausbeute und werden als künstliche Lichtquellen effizient eingesetzt. Besonders um die Pflanze in der Blütephase zu beleuchten. Sie benötigen wie die Leuchtstoffröhren ein Vorschaltgerät.
Metallhalogendampflampen
Metallhalogendampflampen bedürfen ebenso eines Vorschaltgeräts und sind durchaus ein vollwertiger Ersatz für die Sonne. Ihr Lichtspektrum liegt im blauen und weißen Bereich, wodurch sie Pflanzen effektiv als zusätzliche Lichtquelle in den Wintermonaten dienen. Da sie kein rotes und gelbes Licht liefern, können Metallhalogenlampen auch in der Wachstumsphase bei Pflanzen eingesetzt werden.
LED-Lampen
In den letzten Jahren konnten sich auch LED-Lampen als Pflanzenbeleuchtung im Außenbereich etablieren. Aufgrund einer hohen Absorption, können mit LEDs sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Zudem arbeiten sie sehr effektiv und verbrauchen nur wenig Strom. LED-Lampen haben zusätzlich den großen Vorteil, dass sie fast jede Lichtfarbe im Farbspektrum präzise abgeben können.
Glühlampen
Letztlich sei erwähnt, dass Glühlampen generell ungeeignet sind. Zum einen ist der Wirkungsgrad sehr gering und zum anderen bedienen sie kaum den blau-violetten Lichtbereich.
Dauer und Intensität der Beleuchtung
Pflanzen, die keinen Winterschlaf halten, stammen aus tropischen oder subtropischen Gebieten. Solche Pflanzen sollten während der lichtschwachen Wintermonate ungefähr neun Stunden bei einer Lichtstärke von mindestens 700 Lux beleuchtet werden.