Lebende Steine - sukkulente Pflanzen pflegen
Lithops
Lithops ist eine etwa 40 Arten zählende Gattung sukkulenter Pflanzen aus der Familie der Mittagsblumengewächse (Aizoaceae). Lithops Arten sind überwiegend im südlichen Afrika verbreitet.

Lithops Sammlung
von Acabashi, CC BY-SA 4.0
Im Handel werden Lithops auch unter dem Namen Lebende Steine angeboten. Er verweist auf die Ähnlichkeit der Pflanzen mit den Steinen, zwischen denen die Lithops an ihren natürlichen Standorten wachsen.
Namen: Lebende Steine, Lebende Kiesel
Wissenschaftl. Name: Lithops (N.E.Br.)
Familie: Mittagsblumengewächse (Aizoaceae)
Wuchshöhe: bis etwa 10 cm
Blütezeit: September, Oktober
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Hilfreiche Seiten: Sukkulenten pflegen
Lexikon / Übersicht: Sukkulenten
Schwierigkeit: mittelschwer bis anspruchsvoll
Boden pH-Wert: 5,0 bis 6,0
minimale Beleuchtung: 3000 bis 5000 Lux
Arten / Sorten - Steckbrief
Die Pflege der Lebenden Steine (Lithops) ist nicht ganz einfach, da die Ansprüche der Pflanze an den Standort und die Pflege möglichst gut erfüllt werden müssen.

Lithops, Foto von Maunzi
Lithops sehen den vielen Steinen, zwischen denen sie in den trockenen Gebieten Südafrikas wachsen, täuschend ähnlich. Aus der für Sukkulenten verhältnismäßig langen Pfahlwurzel entwickelt sich der kurze, unterirdisch wachsende Erdstamm, aus dem sich ein Paar dicker, fleischiger, halbkreisförmiger Blätter entwickelt. Aus dem Schlitz oder der Spalte an der Verbindungsstelle der beiden Blätter wächst in der Zeit vom späten Sommer bis zum Herbst eine einzelne strahlenförmige Blüte.
Die fleischigen Blätter der Lebenden Steine haben selten einen größeren Durchmesser als 5 cm, die Blüte dieser Sukkulenten kann jedoch durchaus größer sein. Die Blattoberflächen sind flach oder gewölbt, einfarbig oder hübsch gemustert. Als Blattfärbung kann fast jede Tönung und Kombinationen auftreten, die zum dem jeweiligen felsigen und trockenen Untergrund passen. Nachdem die Lithops verblüht ist, verwelken und vertrocknen die alten Blätter allmählich, während sich als Ersatz bereits ein neues Blattpaar bildet.
Lithops julii

Lithops lesliei
von Dornenwolf;, CC BY 2.0
Lithops julii – Die Blatter dieser Lithops Art sind dunkeltaubengrau, die Oberseite ist heller taubengrau mit einer attraktiven Zeichnung aus rostfarbenen Linien und dunkelbraunen Punkten.
Die weißen, 2 bis 3 cm breiten Blüten bilden sich im Herbst.
Lithops lesliei

Lithops lesliei, von
Stan Shebs, CC BY-SA 3.0
Lithops lesliei wächst mit oberseits flachen, bis zu 3 cm dicken Körperchen mit einem etwa 6 mm tiefen Spalt.
Die Farben dieser Art variiert je nach Lichtverhältnissen von Perlgrau über Graurosa bis Olivgrün. Die Oberseite ist mit rostfarbenen Flecken gesprenkelt.
Die 3 cm breiten, goldgelben Blüten bilden sich im Spätsommer. Die Unterseite der Blumenblätter ist rosarot getönt. Diese frühblühende und blühwillige Art sollte in keiner Sukkulentensammlung fehlen.
Lithops ruschiorum

Lithops ruschiorum
von Lithopsian, CC BY-SA 4.0
Lithops ruschiorum wächst mit gegenständigen, dickfleischigen, oberseits flachen Blättern. Aus dem die Blätter trennenden mittigem Spalt wachsen im Laufe der Zeit neue Blätter heran.
Die Farben der Oberfläche dieser Art passt sich der Umgebung an. Diese Anpassung ist ein Selbstschutz dieser Sukkulenten um sich vor Tierfrass zu schützen.
Ältere, gut gepflegte, Lebenden Steine bilden weiß bis gelblich gefärbte Blüten aus.
Standort / Licht
Lebende Steine pflegt man ganzjährig an einem hellen Standort bis sehr hellen, möglichst vollsonnigen Standort. Lebende Steine vertragen auch die pralle Mittagssonne. Südostfenster oder Südwestfenster eignen sich zur Pflege dieser Sukkulenten besonders gut. Die minimale Beleuchtungsstärke zur Pflege der Lithops beträgt etwa 3000 bis 5000 Lux.
Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Lebende Steine Gießen / Wässern
Lebende Steine werden während der Wachstumsphase sehr sparsam gegossen, gerade soviel, dass der Topfballen leicht durchfeuchtet wird. Vor der jeweils nächsten Wassergabe lässt man die Erde immer gut antrocknen. Nässe ist unbedingt zu vermeiden. Auch wenn man das Gießen einmal vergisst, nimmt ein Lebender Steinedas nicht übel. Die Pflanzen sind Blattsukkulent und können sich einige Zeit selber mit gespeicherter Feuchtigkeit versorgen. Wenn Lebende Steine vernässt werden, neigen die Pflanzen zur Fäulnis.

Lithopssammlung von Abu_Shawka, CC0
Sparsames Gießen
- Vor dem Gießen lässt man das Substrat zu ca. 2/3 abtrocknen und feuchtet es danach nur leicht an.
- Für die Wassergabe schüttet man etwas Wasser auf die Oberfläche des Topfballens und wartet bis dieses aufgesogen wurde.
- Mit einem Feuchtigkeitsmesser prüft man wie weit das Wasser eingedrungen ist. Findet man noch trockene Stellen in der Erde, so widerholt man den Vorgang nochmals. Beim sparsamen Gießen darf das Substrat nicht zu feucht werden. Wenn Wasser aus dem Abzugsloch fließt, so hat man bereits zu viel gegossen.
Die Fingerprobe funktioniert hier nicht mehr. Mit genügend Erfahrung kann man beim Hochheben des Pflanzgefäßes den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats relativ gut einschätzen.
Bei großen Pflanzgefäßen oder Pflanzkübeln benötigt man jedoch ein Feuchtigkeitsmessgerät, ansonsten kommt es schnell zu Fehleinschätzungen, die zur Ballentrockenheit oder zur Vernässung des Substrats führen können.
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Regenwasser ist für die Bewässerung aller Lithops Arten optimal, die Pflanzen nehmen aber auch mit gewöhnlichem, nicht zu kalkhaltigem Leitungswasser vorlieb.
Lesetipp: Sukkulenten richtig Gießen
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Luftfeuchtigkeit
Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Zimmerpflanzen, vertragen die Lebenden Steine ohne Probleme auch eine niedrige Luftfeuchte.
Lithops überwintern / Ruheperiode
Lebende Steine sollten zwischen Oktober und Februar an einem sehr hellen Standort mit Temperaturen zwischen 8 und 12 °C überwintern. Währen der Ruheperiode werden die alten Blätter durch neue ersetzt. Deren Wasserbedarf wird durch den Vorrat der alten Blätter gedeckt.
Lebende Steine werden während der gesamten Ruheperiode nicht gegossen, sofern sie an einem entsprechend kühlen Platz gepflegt werden. Man gießt die Lebenden Steine erst wieder im nächsten Jahr zu Beginn der Wachstumsphase im März.
Ein kühler Kellerraum, ein Treppenhaus, ein Wintergarten oder eine frostfreie Garage geben einen guten Überwinterungsraum ab. Um das für die Überwinterung notwendige Licht bereitzustellen, eignen sich 20 cm über den Pflanzen angebrachte Leuchtstoffröhren bzw. noch energiesparendere Pflanzlampen mit LED. Bei einem Standort im Wintergarten oder vor ausreichend großen Süd-, Südwest-, oder Südostfenstern mit ungehindertem Lichteinfall ist in der Regel keine Zusatzbeleuchtung erforderlich.
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Standort im Sommer

Lithops im Sommer
von yellowcloud, CC BY 2.0
Lebende Steine können während der warmen Jahreszeit an einem sehr hellen bis vollsonnigem Standort im Freien gepflegt werden. Lebende Steine dürfen im Frühling jedoch nicht sofort in das pralle Sonnenlicht gestellt werden.
Die harte UV Strahlung kann die Blätter der Sukkulente verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken der Blätter zu erkennen. Um die Lebenden Steine an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend.
Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Lithops an ihren endgültigen vollsonnigen Standort stellen. Sobald die nächtlichen Temperaturen 10 °Celsius erreichen, stellt man die Pflanzen an ihren Platz in der Wohnung, bzw. ab ca. Mitte Oktober an den kühleren Überwinterungsplatz.
Temperatur
Lebende Steine gedeihen bei normalen Zimmertemperaturen, höhere sommerliche Temperaturen sind dem gesunden Wachstum durchaus förderlich. Die Temperatur kann fast bis zum Gefrierpunkt sinken, sollte aber in der Regel eigentlich nicht unter 10 °C liegen. Während der Ruheperiode eignen sich Temperaturen um die 8 bis 12 °C.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Lithops vermehren

Lithops vermehren
von yellowcloud, CC BY 2.0
Dicht stehende Lithops kann man im späten Frühling teilen. Man stellt frisch geteilte Pflanzen an einen hellen, nicht sonnigen Platz und gießt mäßig. Im Frühsommer stellt man die blühbereite Sukkulente in die volle Sonne.
Man kann Lebenden Steine auch gut aus Samen ziehen: Es dauert dann jedoch einige Jahre, bis die Sukkulente zum ersten Mal Blüten bildet.
Lesetipp: Sukkulenten erfolgreich vermehren
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Erde / Substrat
Ideal für die Pflege der Lebenden Steine ist ein Substrat mit einem Boden pH-Wert von etwa 5,8 bis 6,0. Man verwendet eine Substratmischung aus nährstoffarmer Erde und mineralischen Bestandteilen.
Ein Substrat für Lebende Steine sollte sehr gut wasserdurchlässig sein, damit sich nach dem Gießen kein Wasser stauen kann.
Ein einfaches und gutes Substrat-Rezept zum selber mischen:
1 Anteil Perlite, bestehend aus Feinkies, Grobsand und Tonsplitt. Dieses Gemisch wird mit einem ebenso großem Volumenanteil Qualitäts-Blumenerde auf Kompostbasis vermengt.
Die offenporigen, mineralischen Bestandteile, Perlite und Granulate unterstützen die Luftführung und Krümelstruktur des Substrats, sie speichern die Nährstoffe und Feuchtigkeit, lassen überschüssiges Wasser nach dem Gießen jedoch zügig ablaufen.
Hinweise zum Substrat
Zur Verbesserung des Wasserabzugs, als Schutz vor stauender Nässe, gibt man vor dem Einfüllen des Substrats eine etwa 4 cm hohe Schicht Tonscherben oder grobe Kiesel in das Pflanzgefäß.
Qualitäts-Blumenerde als Basis für Mischungen.
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Torffreie / Torfreduzierte Rhododendron- und Hortensien Erde dient als Basis für Mischungen mit niedrigem pH-Wert.
Quarzsand zur Auflockerung und für einen guten Wasserabzug
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Bims als Zuschlagstoff, verbessert den Luftgehalt, die Wasserspeicherfähigkeit und die Durchwurzelbarkeit, fördert die Wurzelentwicklung, Körnung 0-4 mm.
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oder
Lavagranulat: Eifel-Lava, rein mineralisches Material. Körnung ca. 0-12 mm.
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Vermiculite oder Blähton: aufgeblähtes Tonmineral zur Substratverbesserung: Lockerung, großes Anlagerungsvermögen für Nährstoffe und Wasser.
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Landerde / Ackererde mit Tonanteil:
mit den Zuschlagsstoffen Sand und Humus aus Kompost. Mutterboden gesiebt 0-20 mm
Substrat herstellen: Rezepte für Sukkulentensubstrate
Lithops umtopfen

Lithops vor dem umtopfen
von yellowcloud, CC BY 2.0
Wenn sich die Lebenden Steine - meist erst nach einigen Jahren - gegenseitig bedrängen, muss man die Sukkulenten umtopfen.
Lesetipp: Einpflanzen & Umtopfen von Sukkulenten
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Düngen / Nährstoffbedarf
Lebende Steine braucht man nur selten bis gar nicht zu düngen. man verwendet Kakteendünger. Eine schwache Düngung mit Kakteendünger pro Jahr sind ausreichend.
Lesetipp: Sukkulenten richtig düngen
Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Wer eine Lösung zu einem aktuellen Pflege- oder Schädlingsproblem sucht kann hier im Pflanzenforum mitmachen und Hilfe erhalten.
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Zu feuchte Pflege vertragen die Lebenden Steine nicht. Unter ungünstigen Pflegebedingungen kann es zu einem Befall mit Wollläusen oder Spinnmilben kommen.
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Quellen
Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Sukkulente, Lithops - Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5
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