Brassia pflegen
Die Brassien sind epiphytisch wachsende Orchideen mit sehr interessant geformten Blüten. An den aufrechten, eiförmigen oder zylindrischen Scheinbulben sitzen zwei bis drei dicke, lederartige, schmal-elliptische, dunkelgrün gefärbte Blätter. Die Blütenstände aller hier beschriebenen Brassia Arten entspringen direkt der Pseudobulbe. Am oberen Teil des leicht gebogenen Blütenschafts entwickeln sich eine Reihe von Blüten, die meistens in Form langer Trauben auftreten.
Das ungewöhnlichste Merkmal der Brassia-Blüten ist die ungewöhnliche Form der Sepalen und Petalen. Diese sind so lang und schmal, dass sie Beine von Spinnen aussehen. Die kurze Lippe hängt meist zwischen den unteren Sepalen heraus und sieht einer Zunge sehr ähnlich. Die Brassien eignen sich gut für die Pflege in einem lichtdurchfluteten Badezimmer ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Steckbrief / Beschreibung
Die Orchidee Brassia ist eine Gattung mit einem hohen züchterischem Potential. In den vergangenen Jahren wurden von interessierten Orchideenfreunden gute Zuchterfolge geleistet. Neben der Gattung Phalaenopsis wurde besonders die Gattung Brassia stark in verschiedene Gattungen eingekreuzt. Die Gattung der Brassia findet sich nun immer wieder in den verschiedensten Multihybriden vor. Wir haben Ihnen hiereinige interessante und ungewöhnliche Gattungsnamen mit den dazugehörigen eingekreuzten Gattungen aufgelistet:
Aliceara (Alcra.) =
Brassia x Miltonia x Oncidium
Bakerara (Bak.) =
Miltonia x Ododontoglossum x Oncidiumx Brassia
Beallara (Bllra.) =
Brassia x Cochlioda x Miltonia x Ododontoglossum
Brassidium (Brsdm.) =
Oncidium x Brassia
Degamoara (Dgmra.) =
Brassia x Miltonia x Ododontoglossum
Miltassia (Mtssa.) =
Miltonia x Brassia
Odontobrassia (Odbrs.) =
Ododontoglossum x Brassia
Die Motive für das Einkreuzungen verschiedener Gattungen sind sehr vielseitig:
Durch die Kreuzungen entstehen zahlreiche neue Farben und Formen, neue duftende, große Blüten mit großen Lippen und spinnenartigen Blütenblättern. Blühzeiten, der Blütezeitraum, gestiegene Widerstandskraft und positiv veränderte Temperaturansprüche sind gerne gesehene Nebeneffekte der Einkreuzungen.
Brassia brachiata ist eine großblumige Orchidee mit eiförmig-länglichen Pseudobulben, aus denen zwei Lanzettliche, bis zu 30 cm lange Blätter entspringen. Der bis zu 75 cm hoch werdende Schaft trägt 10 bis 12 Blüten, die bei diesen Orchideen einen Durchmesser von bis zu 35 cm erreichen können. Die Sepalen und Petalen sind linealisch geformt und grün-gelb. Die Petalen sind am Grunde braun-rot gefleckt. Die Lippe ist geigenförmig, weißlich gefärbt und mit dunkelgrünen, flachen Warzen besetzt.
Brassia caudata hat zylindrische, meist gelb-grüne Pseudobulben, die 7 bis 15 cm lang und 2,5 cm breit werden. Die Pseudobulben der Orchideen bilden zwei oder drei 18 bis 22 cm lange und 7 cm breite Blätter aus. An den bis zu 45 cm hohen Blütenständen dieser Orchideen entwickeln sich im Spätsommer bis zu zwölf stark duftende Blüten. Die einzelnen Blüten sind bis zu 12 cm lang und messen bis zu 7 cm im Durchmesser. Die hellen, grünlichgelben Sepalen und Petalen sind vor allem am unteren Ende braun gefleckt und gestreift. Die nahezu dreieckige Lippe ist hellgelb und hat rötlichbraune Flecken.
Brassia verrucosa besitzt abgeflachte, oval geformte, mittelgrüne Pseudobulben, die etwa 8 cm lang und 6 cm breit werden. Auf den Pseudobulben sitzen zwei 30 cm lange und 5 cm breite Blätter. Auf dem bis 60 cm langen Blütenschaft der Orchidee bilden sich im Frühjahr und frühen Sommer bis zu 16 stark duftende Blüten. Die Einzelblüte dieser Orchidee kann 22 cm Durchmesser erreichen.
Standort / Licht
Orchideen der Gattung Brassia pflegt man ganzjährlich an einem hellen Standort. Trotzdem dürfen diese Orchideen aber niemals direkten Sonnenstrahlen ausgesetzt werden.
Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.
Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.
Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.
Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.
Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.
Lichtmangel Symptome
- Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
- Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
- Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
- deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:
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Gießen / Wässern
Heranwachsende Brassien werden gleichmäßig gegossen. Man achte darauf, bei jeder Wassergabe den Topfballen gründlich zu befeuchten. Vor der jeweils nächsten Wassergabe, lässt man den Topfballen aber zu zwei Dritteln antrocknen.
Nach dem Verblühen der Orchidee hält man eine Ruhepause von etwa drei Wochen ein. Während dieser notwendigen Ruhezeit wird nur so viel gegossen, dass die Erde nicht vollkommen austrocknet und die Pseudobulben nicht schrumpfen.
+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen
Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.
Grundsatz beim Gießen
Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.
Anzeichen für Überwässerung:
- Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
- Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
- Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.
Richtig gießen:
- Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
- Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
- Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
- Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
- Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.
Zusatztipps:
- Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
- Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
- Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.
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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?
Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.
So verhindert man das Wurzelsterben
Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.
Was tun bei Ballentrockenheit ?
Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur
Im Idealfall sollte für diese Orchideen die Temperatur ganzjährig tagsüber 18 bis 24 °C und nachts 10 bis 15 °C betragen.
Falls die Temperatur einige Tage hintereinander 24 °C übersteigt, stellt man die Pflanzgefäße in wassergefüllte Schalen auf Kieselsteine oder hängt wassergefüllte Untersetzer unter die Orchideen, sofern diese in Ampeln oder auf Epiphytenbäumen gepflegt werden. Zusätzlich werden die Blätter der Brassia Orchideen täglich mit weichem Wasser besprüht.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Vermehren der Pflanze
Orchideen der Gattung Brassia werden zur Vermehrung im Frühjahr geteilt, vorausgesetzt es sind ausreichend viele Pseudobulben vorhanden. Man zerschneidet die Rhizome in zwei oder mehr Teilstücke. An jedem Teilstück sollten sich mindestens zwei Pseudobulben befinden. Die Stücke setzt man in kleine Töpfe mit einem Durchmesser von 8 bis 10-cm. Alternativ können die Teilstücke der Rhizome auch an einem Epiphytenstamm befestigt werden. Bis zum neuen Austrieb werden die geteilten Rhizome nur mäßig gegossen. Danach kann man die Pflanzen wie ausgewachsene Orchideen weiterkultivieren.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
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Alle für Orchideen empfohlenen Kultursubstrate sind auch für Brassien geeignet. Brassien können in Töpfen, Ampeln oder an Epiphytenbäumen gepflegt werden. Wenn für neue Pseudobulben mehr Platz benötigt wird setzt man die Orchideen in größere Gefäße um. Das Umtopfen sollte man am besten im Frühjahr vornehmen. Siehe: Erdmischungen für Orchideen
Düngen / Nährstoffbedarf
Während der Hauptwachstumszeit düngt man bei jedem dritten oder vierten Gießen mit einen Blumendünger in sehr schwacher Konzentration.
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen
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Bilder der Brassia
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