Cephalocereus pflegen
Deutscher Name: Schopfcereus, Greisenhaupt
Wissenschaftl. Name: Cereus
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Wuchshöhe: als Topfpflanze selten größer als 1 m
Blütezeit: Juli, August
Schwierigkeit: pflegeleicht bis mittelschwer
Steckbrief / Beschreibung
Cephalocereus senilis, der Star unter diesen Kakteen
Die Gattung Cephalocereus gehört zu den Wüstenkakteen. Die Art Cephalocereus senilis wird gerne in Wohnungen gepflegt. Wegen der dünnen, langen silberweißen Haare, die den blattlosen, säulenförmigen Stamm vollständig bedecken, nennt man diesen Wüstenkaktus auch Schopfcereus oder Greisenhaupt. An den 20 bis 30 flachen, senkrechten Rippen des Stammes, sitzen in dichter Reihe die Areolen der Kaktee. Den Areolen entwachsen nicht neben den bis zu 14 cm langen silberweißen Haaren auch 1 bis 5 gelbe, etwa 3 cm lange Stacheln.
Bis zu 200 Jahre werden diese Kakteen alt
In der mexikanischen Heimat erreicht Cephalocereus senilis im Alter von gut 200 Jahren die stattliche Höhe von 13 m. Als langsam wachsender Kaktus wird er in Wohnungen jedoch kaum höher als 40 cm und braucht in der Regel keine Töpfe mit mehr als 12 bis 15 cm Durchmesser. Da der Cephalocereus in Kulturhaltung das Reifestadium selten erreicht, setzt die Kaktee nur im Ausnahmefall Blüten an.
Standort / Licht
Das silberweiße Haarkleid der Kaktee dient als Schutz vor der prallen Sonnenbestrahlung. Das Haarkleid wird um so dicker, je intensiver die Sonnenbestrahlung ist. Um den Haarwuchs eines Cephalocereus anzuregen, stellt man das Greisenhaupt deshalb an einen Platz der von der Sonne beschienen wird.
Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.
Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.
Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.
Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.
Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.
Lichtmangel Symptome
- Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
- Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
- Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
- deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:
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Gießen / Wässern
In der Hauptwachstumszeit wird die Kaktee gleichmäßig gegossen, die Erde sollte durchgehend feucht sein. Zwischen den einzelnen Wassergaben lässt man das Substrat etwas abtrocknen.
+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen
Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.
Grundsatz beim Gießen
Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.
Anzeichen für Überwässerung:
- Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
- Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
- Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.
Richtig gießen:
- Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
- Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
- Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
- Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
- Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.
Zusatztipps:
- Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
- Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
- Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.
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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?
Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.
So verhindert man das Wurzelsterben
Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.
Was tun bei Ballentrockenheit ?
Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode
Im Winter hält man eine Ruheperiode bei Temperaturen unter 18 °C ein. Die untere Temperaturgrenze während der Ruhezeit beträgt 8 °C. Zu hohe Temperaturen und das schwache Licht während der kurzen Wintertage fuhren zu einem unnatürlich langem Stammwachstum der Kaktee. Während der Ruhezeit bekommt der Kaktus nur gerade so viel Wasser, dass die Erde nicht vollständig austrocknet. Zu kräftiges Gießen im Winter fördert ein unnatürliches Wachstum des Cephalocereus und kann zur gefürchteten Fäulnis an der Stammbasis und im Wurzelbereich der Kaktee führen.
Temperatur
Während des Hauptwachstums vom Frühjahr bis zum Herbst gedeiht das Greisenhaupt sehr gut bei normalen Wohnungstemperaturen.
Vermehren der Pflanze
Cephalocereus senilis wird durch Aussaat vermehrt. Alternativ kann man eine Stecklingsvermehrung vornehmen. Dafür wird die Stammspitze abgeschnitten, die Schnittfläche lässt man bewurzeln. Dies ist aber meist nur die letzte Rettung für zu große Exemplare, bzw. für Cephalocereus senilis die im Wurzelbereich oder an der Stammbasis angefault sind.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
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Für diese Kakteen verwendet man ein Gemisch auf Kompost oder Torfbasis mit einem Zusatz von einem Drittel scharfem Sand um das Substrat locker und wasserdurchlässiger zu machen.
Umtopfen
Die Kakteen können in 7 bis 8 cm großen Pflanzgefäßen bleiben, bis sie 8 bis 10 cm Höhe erreicht haben. In jedem Frühjahr prüft man, ob die Wurzeln der Kaktee den Topf bereits ganz ausfüllen. Ist dies der Fall, muss man die Pflanzen umtopfen.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Nur während der Hauptwachstumszeit gibt man einen Kakteendünger. Das Düngen sollte sparsam vorgenommen werden. Wichtig ist, die feinen Haare der Kaktee nicht mit dem Dünger in Berührung zu bringen. Während der Ruhezeit stellt man die Düngung vollständig ein.
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Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
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Im Lauf der Jahre können sich die silberweißen Haare des Greisenhauptes bräunlich färben. Daran ist teilweise Staub und Schmutz schuld. Man entfernt die Verschmutzungen mit lauwarmem Wasser, dem man etwas Spülmittel zusetzt. Nach der Reinigung muss man die Kaktee mit klarem, lauwarmem Wasser nachspülen. In der Hauptsache sind die Verfärbungen jedoch eine Alterserscheinung und müssen hingenommen werden. Wenn man das Greisenhaupt mit Spülmittel wäscht, muss man die Erde abdecken, damit kein Spülmittel eindringen kann. Das lange, zottige Haar der Kaktee bietet auch Platz für Schädlinge.
Der Befall mit Schmierläusen / Wollläusen wird öfter an Cephalocereus beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der befallenen Pflanzen zu erkennen. > Schmierläuse bekämpfen / Symptome erkennen
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
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Bilder des Cephalocereus
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Cephalocereus senilis
Foto: Olaf Leillinger
Lizenz: GFDL
Cephalocereus
A fruiting Cephalocereus gaumeri cactus
Foto: Jim Conrad
Lizenz: Public Domain