Cuphea / Zimmerpflanzen pflegen
Köcherblümchen, Zigarettenblümchen

Cuphea hyssopifolia

Cuphea hyssopifolia bonsai, Köcherblümchen
Tangopaso, Gemeinfrei

Deutscher Name: Köcherblümchen
Wissenschaftl. Name: Cuphea P.Browne
Familie: Lythraceae
Wuchshöhe: bis 60 cm
Blütezeit: März bis Oktober
Verwendung: Blatt- und Blütenschmuckpflanze
Schwierigkeit:
mittelschwer

Steckbrief / Beschreibung

Cuphea ignea

Zigarettenblümchen, Cuphea ignea
HQ, CC BY-SA 2.0

Die Gattung Cuphea besteht aus über 250 halbstrauchigen, immergrünen Stauden oder Straucharten. Als Zimmerpflanzen pflegt man die langblühenden, buschigen, stark verzweigt wachsenden Sträucher. Diese bilden ledrige, ovale, spitz zulaufende Blätter. Die bis zu 60 cm hohen Pflanzen blühen durchgehend vom zeitigen Frühjahr bis zum späten Herbst.

Cuphea hyssopifolia

Cuphea hyssopifolia, auf Deutsch Köcherblümchen genannt, wächst mit dichtgedrängten 2 cm langen und 0,5 cm breiten Blättern. Die etwa 1 cm großen, purpurroten, weißen oder rosaroten Blüten bilden 6 Kronblätter.

Cuphea ignea

Cuphea ignea, auf Deutsch Zigarettenblümchen genannt, bildet grüne Blätter mit mit etwa 5 cm Länge und 1,5 cm Breite. Bei ausreichender Sonnenbestrahlung färben sich die Ränder der Blätter dieser Cuphea rötlich. Die ohne Kronblätter wachsenden Blüten haben einen kräftig rot gefärbten Kelch mit schwarzem Ring und weißer Mundöffnung.

Standort / Licht

Cuphea pflegt man an einem hellen bis halbschattigen Platz. Eine Cuphea verträgt auch direkte Sonnenbestrahlung, die kräftige Mittagssonne sollte jedoch abgeschattet werden.

Gießen / Wässern

Während der Hauptwachstumsphase gießt man eine Cuphea reichlich. Im Inneren des Topfballens sollte während der Wachstumszeit immer eine durchdringende, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen. Trockenphasen sind zu vermeiden.

Zum Gießen eignet sich am besten zimmerwarmes, abgestandenes Regenwasser.

So gießt man reichlich

Pflanzen reichlich gießen

1. Vor dem Gießen lässt man nur die oberste Schicht des Substrates leicht Antrocknen. Dann gießt man gründlich.

2. Beim Gießen verabreicht man dem Zitronenbaum soviel Wasser, bis dieses aus dem Abzugsloch herausläuft und sich ansammelt.

3. Das in dem Untersetzter verbliebene Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet. Auch Pflanzen mit einem hohen Wasserbedarf leiden wenn die Wurzeln längere Zeit im Wasser stehenbleiben.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Während der von November bis Februar dauernden Ruheperiode gießt man eine Cuphea nur so viel, dass die Erde nicht austrocknet. Der Standort im Winter sollte hell sein und die Temperaturen zwischen 10-13 °C betragen.

Temperatur

Cuphea pflegt man vom zeitigen Frühling bis zum Spätherbst bei normalen Zimmertemperaturen zwischen 18 und 24 °C. Die untere im Winter noch verträgliche Temperaturgrenze liegt bei etwa 7 °C

Vermehren der Pflanze

Zur Vermehrung der Cuphea schneidet man im zeitigen Frühjahr Kopfstecklinge mit einer Länge von 5 bis 7 cm. Zur besseren Bewurzelung taucht man die Stecklinge in ein Bewurzelungshormon* und steckt sie in ein Gemisch aus Torf und Sand. Dann stülpt man einen Plastikbeutel über die Pflanzgefäße und stellt diese an einen warmen Platz. Die Stecklinge müssen bis zur Bewurzelung vor direkter Sonnenbestrahlung geschützt werden. Die Bewurzelung der Cuphea zeigt sich durch erste neue Austriebe an. Nun kann man den Plastikbeutel entfernen und die Pflanzen im Verlauf einiger Wochen langsam an das direkte Sonnenlicht gewöhnen.

Erde / Substrat

Ideal für die Pflege der Cuphea ist ein humoses Substrat mit einem Zusatz von lehmhaltiger Landerde. Zusätzlich verwendet man etwas groben Sand oder Perlite.

Ein gutes Substrat

Das richtige Substrat-Gemisch gewährleistet einen guten Halt der Pflanze und eine gute Belüftung des Wurzelbereiches. Landerde stellt den pH-Wert ein und verbessert die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe. Ein gutes Substrat verfügt über eine gute Puffereigenschaft und darf über einen längeren Zeitraum seine vorteilhaften Eigenschaften nicht verlieren.

Durch die Fremdstoffe Quarzsand, Bims-Kies, Lavalit, Lavagranulat und andere geeignete Zuschlagstoffe verändert man nicht nur die physikalischen sondern auch die chemischen Eigenschaften des Substrats. Kleine Kiesel, Styromull, Splitt und ähnliches verbessern den Wasserabzug nach dem Gießen. Dies hilft Staunässe und damit Wurzelfäulnis vorzubeugen.

Andere wichtige Eigenschaften für eine gute Topfpflanzenerde werden von den Herstellern aus finanziellen und Transportgründen unzureichend berücksichtigt. Dies betrifft die Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe, die Luftführung innerhalb des Substrats und die Standfestigkeit um ein zusammensacken und verdichten zu verhindern.

Pufferkraft des Substrats

Auch die Pufferkraft eines Substrats ist sehr wichtig, die Pufferkraft verhindert:

  • schnelles Austrocknen der Blumenerde
  • Versalzungen an den Wurzeln
  • Schwankungen im Nährstoffvorrat
  • schnelle Veränderungen des pH-Werts

Ausführliche Informationen, Substratrezepte und Bezugsquellen finden Sie hier: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen

Wenn man eine Cuphea in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber. Die Herstellung ist nicht schwierig.

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Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt. Da das eigene Substrat, im Gegensatz zu einfacher Blumenerde, über einen langen Zeitraum nicht zusammensackt und verdichtet, kann man auf ein jährliches Umtopfen verzichten.

Substratmischung für eine Cuphea

Cuphea pflanzt man in ein humoses Substrat mit einem Zusatz von Landerde. Zusätzlich verwendet man etwas groben Sand oder Perlite.

  • 3 Anteile Humussubstrat
  • 2 Anteile Landerde mit Tonanteil
  • 1 Anteil Bims-Kies, Lavalit, grober Sand oder Lavagranulat

Alles muss gut miteinander vermischt werden.

Als umweltverträgliche Substratgrundlage bietet sich torffreie Bio Komposterde an, z.B:

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Bims als Zuschlagstoff, verbessert den Luftgehalt, die Wasserspeicherfähigkeit und die Durchwurzelbarkeit, fördert die Wurzelentwicklung, Körnung 0-4 mm.
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Lavagranulat: Eifel-Lava, rein mineralisches Material. Körnung ca. 0-12 mm.
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mit den Zuschlagsstoffen Sand und Humus aus Kompost. Mutterboden gesiebt 0-20 mm

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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen

Umtopfen

Bei Bedarf topft man die Cuphea im zeitigen Frühjahr in größere Pflanzgefäße um. Alle 2 Jahre sollte man die Pflanzen durch Stecklinge erneuern, da ältere Exemplare unansehnlich werden und nicht mehr so blühfreudig sind.

Man topft Pflanzen um, wenn

  • der Topf im Verhältnis zur Pflanze zu klein geworden ist
  • das Substrat zusammengesackt ist
  • der Topf vollständig durchwurzelt ist
  • wenn reichlich Wurzeln an die Oberfläche treten

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Der Nährstoffbedarf der Cuphea ist mäßig. Während der Hauptwachstumszeit verabreicht man bei jedem zweiten bis vierten Gießvorgang einen Flüssigdünger für Zimmerpflanzen. Von November bis Februar ist eine schwache Düngergabe ausreichend.

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Die gemeine Spinnmilbe kann an der Cuphea auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.

Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Pflanzen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Cuphea zu erkennen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Köcherblümchen - Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5

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