Dattelpalme pflegen

Deutscher Name: Dattelpalme, Kanarische Dattelpalme
Wissenschaftl. Name: Phoenix
Phoenix canariensis
Phoenix dactylifera
Phoenix robelenii
Wuchshöhe: 1 bis 1,5 m als Topfpflanze
Verwendung: Blattschmuckpflanze, Solitärpflanze
Schwierigkeit:
pflegeleicht

Dattelpalmen gehören zu den bekanntesten Palmen. Da die Dattelpalme sehr pflegeleicht und robust ist, eignet sie sich als gut geeignete Einstiegspalme für Anfänger. Die Zwerg-Dattelpalmen (Phoenix robelenii) sind ein wenig anspruchsvoller in der Pflege. In Zimmerhaltung gepflegte Dattelpalmen wachsen langsam, es vergehen einige Jahre bis die Palmen eine ansehnliche Größe erreichen. Der Stamm der Dattelpalmen ist an der Basis gedrungen, die gefiederten Wedel der Palmen neigen sich von der Mittelrippe aus leicht bogenförmig zur Seite und nach unten. Die Fiedern junger Blätter sind durch braune Fäden miteinander verbunden. Diese Fäden fallen beim Öffnen der Blätter ab.

Steckbrief / Beschreibung

Phoenix canariensis: Diese Dattelpalme ist die beliebteste aus der Gattung der Phoenix. Phoenix canariensis besitzen einen dicken Stamm, der sich aus den Resten der früheren Blattstiele bildet. An den hellen Blattstielen sitzen bis zu 90 cm lange, fein gefiederte blaugrüne Wedel. Die Phoenix canariensis erreicht in Zimmerkultur eine Höhe von etwa 2 m.

Phoenix dactylifera: Diese Dattelpalmen wächst schneller und wird wesentlich größer als die vorher genannte Phoenix canariensis. Die mit langen Fiedern bewachsenen Wedel der Phoenix dactylifera sind graugrünblau gefärbt und neigen sich bogenförmig stark nach unten.

Phoenix roebelenii (Zwergdattelpalme): Sie ist die kleinste dieser 3 Palmenarten. Aus diesem Grund nennt man diese Phoenix auch Zwergdattelpalme. Der attraktive, sehr dicht wachsende Schopf dieser Dattelpalmen bildet sich aus feinen, schmalen, dunkelgrünen und kräftig nach unten gebogenen Wedeln. Der kurze und schlanke Stamm bildet sich auch bei diesen Dattelpalmen aus den Resten alter Blattstiele. Junge Triebe der Palme sind leicht mehlig bestäubt, an den Fiedern der jungen Wedel findet man weiße Fasern. Die Phoenix roebelenii kann durch seitlichen Austrieb mehrere Stämme bilden. Da die einstämmige Art dieser Dattelpalme jedoch am schönsten aussieht, sollte man seitliche hervorbrechende Triebe möglichst im jungen Alter entfernen. Diese Schösslinge können zur Vermehrung der Palme verwendet werden. Die in Zimmerkultur gehaltenen Zwergdattelpalmen erreichen selten mehr als 1 m an Höhe. Da die Wedel dieser Palme jedoch auch eine Länge von einem Meter erreichen, kann die Breite dieser Dattelpalme ihr Höhe übertreffen.

Standort / Licht

Phoenix canariensis und Phoenix dactylifera bevorzugen einen Standort mit reichlich Sonne.

Die Phoenix roebelenii (Zwergdattelpalme) sollte einen etwas schattigeren aber doch hellen Standort bekommen. Ein wenig Sonne am Morgen oder während der Nachmittagsstunden  wird aber auch von dieser Dattelpalme gut vertragen.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Während der Hauptwachstumsphase werden die Dattelpalmen häufig und kräftig gegossen. Dabei achte man darauf, dass kein Wasser nach dem Gießen in der Unterschale stehen bleibt, die Töpfe der Dattelpalmen dürfen nicht im Wasser stehen bleiben. Zu Beginn der Ruheperiode schränkt man das Gießen langsam ein, während der Ruheperiode im Winter werden die Dattelpalmen nur sehr sparsam gegossen. Im Frühling steigert man die Wassergaben allmählich, bei Eintritt in die Hauptwachstumsphase werden die Dattelpalmen dann wieder reichlich gegossen.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Dattelpalme Überwintern / Ruheperiode

Dattelpalmen gedeihen bei den üblichen Raumtemperaturen. Vorteilhaft ist es, die Dattelpalme im Winter bei Temperaturen zwischen 5 und 13 °C zu halten. Eine im Freien kultivierte und an das Klima gewöhnte Dattelpalme gilt als frostbeständig bis etwa -7 °C.

siehe auch: Frostschutz für Palmen

Phoenix roebelenii (Zwergdattelpalme) sind nicht so kälteresistent und sollten im Winter einen Standort mit etwa 18 °C bekommen.

Standort im Sommer

Während des Sommers sollte die Zwergdattelpalme (Phoenix robelenii) an einem halbschattigen bis schattigen Platz im Freien oder in der Wohnung stehen. Alle anderen Dattelpalmen bevorzugen einen sonnigen bis sehr hellen Standort auf der Terrasse oder dem Balkon.

Temperatur

Dattelpalmen gedeihen bei den üblichen Raumtemperaturen. Vorteilhaft ist es, die Dattelpalme im Winter bei Temperaturen zwischen 10 und 13 °C zu halten.

Vermehren der Dattelpalme

Wenn man Dattelpalmen aus Samen heranziehen möchte, so sollte man für die Keimung im Frühling einen sehr warmen Platz wählen. Die Samen werden 1 bis 2 cm tief in die Erde eingebracht und stets feucht gehalten. Nach der Keimung des Palmensamens erscheint ein ungeteiltes Keimblatt. Bis zur Ausbildung der ersten gefiederten Wedel einer Dattelpalme können 2 bis 3 Jahre vergehen.

Phoenix roebelenii bildet gerne seitlich Ableger aus. Diese kann man abtrennen, sobald sich einige Wurzeln gebildet haben. Die Schösslinge der Dattelpalme werden in kleine Töpfe mit üblicher Blumenerde gepflanzt und nur mäßig gegossen. Frische Austriebe zeigen eine gesunde Bewurzelung der jungen Dattelpalme an, diese kann nun wie eine ausgewachsene Palme behandelt werden.

Erde / Substrat

Zur Pflege von Dattelpalmen verwendet man ein Erdgemisch auf Kompostbasis mit einem Zusatz von etwas scharfem Sand und etwas Kies, Blähtonbruch oder Lavagranulat. Torf- oder Humuserde ohne Zusätze eignen sich nicht, da ein solches Substrat zusammensackt und eine Drainage und Belüftung der Wurzeln nicht mehr gewährleistet ist.

Umtopfen der Dattelpalme

Dattelpalmen werden alle 3 bis 4 Jahre zu Beginn des Frühjahres umgetopft. Man verwendet je nach Wachstum ein Gefäß mit einigen Zentimetern größerem Durchmesser. Ein sicheres Zeichen dafür dass die Dattelpalme umgetopft werden sollte, ist das Austreten feiner Wurzeln der Palme an der Oberfläche der Erde. Beim Einsetzen der Dattelpalmen in das neue Pflanzgefäß sollte man die frische Erde gut andrücken und darauf achten die mittleren und größeren Wurzeln nicht zu beschädigen. Siehe auch: Palmen Umtopfen

Generell sollte man für Palmen möglichst hohe Pflanzgefäße, Töpfe oder Kübel verwenden. Die Pfahlwurzeln der Palmen wachsen senkrecht nach unten, dafür benötigen sie ausreichend Platz. Wenn sich die oberen Wurzeln der Palmen aus dem Pflanzgefäß herausdrücken, wird es für die Wurzelstruktur zu eng. Spätesten zu diesem Zeitpunkt sollte man seine Palme in ein größeres, höheres Gefäß umtopfen. 

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Gut wachsende und gesunde Dattelpalmen erhalten während der Hauptwachstumsphase alle zwei Wochen eine Düngergabe mit üblichem Flüssigdünger.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Blüten der Dattelpalmen

Dattelpalmen können auch in Zimmerkultur Blüten und Früchte hervorbringen. Da die Blüten jedoch erst im höheren Alter einer solchen Palme zu erwarten sind, sind Blüten an einer Dattelpalmen in Zimmerhaltung eine Rarität.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Wenn das Substrat der Dattelpalmen im Sommer austrocknet, wird die Palme gerne von Spinnmilben, Schildläusen oder Thripsen heimgesucht. Der Schädlingsbefall kann auch im Winter, besonders bei zu trockener Heizungsluft, auftreten. Ein regelmäßiges Abbrausen oder Besprühen mit lauwarmem Wasser hilft einem Schädlingsbefall vorzubeugen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Dattelpalme

Dattelpalme
Phoenix roebelenii

Foto: Forest & Kim Starr
Bestimmte Rechte vorbehalten

Dattelpalme

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Foto: Mmcknight4
Public Domain

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5