Dieffenbachia pflegen

Dieffenbachien sind besonders wegen ihrer dekorativen Blätter sehr beliebt. Die unverzweigten, dicken Stämme dieser Pflanzen tragen fleischige, weiche Blätter an von Scheiden umhüllten Stielen. Obwohl bei den meisten der Arten und Sorten die Blätter eine grüne Grundfarbe haben, wachsen manche mit einer lebhaften, großflächig gelben oder weißen Zeichnung, so das die grüne Grundfarbe fast nicht mehr hervortritt.

Dieffenbachia

Deutscher Name: Dieffenbachie
Wissenschaftl. Name: Dieffenbachia
Wuchshöhe: bis etwa 1 m
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht

Wenn eine Dieffenbachia älter wird, sterben die unteren Blätter meist ab. Bei älteren Exemplaren dieser Pflanzen bilden sich, wie bei anderen Aronstabgewächsen auch, weiße oder cremefarbene unscheinbaren Blüten. Die aus den Regenwäldern Süd- und Mittelamerikas stammenden Dieffenbachien eignen sich gut für die Pflege in einem lichtdurchfluteten Badezimmer mit erhöhter Luftfeuchtigkeit.

Steckbrief / Beschreibung

Dieffenbachia amoena, wächst mit großen, länglich-elliptisch geformten, dunkelgrünen Blättern. Diese sind entlang der mittleren Hauptader cremeweiß marmoriert.

Dieffenbachia X bausei bildet lanzettliche, bis zu 35 cm lange und 15 cm breite Blätter. Die gelblich-grüne Färbung der Blätter weist dunkelgrüne Flecken und weißliche Punkte auf. Die Ränder der Blätter dieser Diffenbachia Hybride sind dunkelgrün gefärbt.

Dieffenbachia bowmannii wächst mit etwa 60 cm langen, oval-elliptisch geformten Blättern. Die Grundfarbe ist sattgrün mit hellgrünen Flecken.

Dieffenbachia  "Exotica", eine attraktive Spielart, besitzt oval geformte, etwa 25 cm lange und 12 cm breite Blätter. Die Grundfarbe ist dunkelgrün und hat eine kräftige weiße und hellgrüne Zeichnung.

Dieffenbachia imperialis bildet länglich-ovale, leicht ledrige Blätter, die eine Länge von 60 cm und eine Breite von 30 cm erreichen können Die dunkelgrüne Grundfarbe der Blätter ist mit unregelmäßig verteilten, gelbgrünen Flecken besetzt.

Dieffenbachia maculata ist eine in Zimmerkultur sehr verbreitete Art mit zahlreichen Untersorten. Die meisten dieser Dieffenbachien haben leicht breite, elliptisch geformte Blätter mit spitz zulaufenden Enden. Die Blätter haben eine dunkelgrüne Grundfarbe und eine unregelmäßige elfenbeinfarbene Zeichnung entlang den seitlichen Adern. Eine der weit verbreiteten Sorten, Dieffenbachia maculata "Julius Roehrs", wächst mit oval-elliptisch geformten Blättern. Diese sind bei jungen Pflanzen creme-weiß und bekommen im Alter grüne Flecken, eine kräftig grün gefärbte Mittelrippe und grüne Ränder.

Standort / Licht

Dieffenbachien wachsen am besten an einem hellen bis halbschattigem Standort. Direkte Sonnenbestrahlung während der Mittagsstunden ist bei diesen Pflanzen zu vermeiden.

Hinweis: Eine Dieffenbachie gedeiht auch mit wenig Licht noch an Standorten, die für die meisten Zimmerpflanzen zu dunkel oder schattig sind.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Man gießt eine Dieffenbachia während der Wachstumsperiode im Sommer gleichmäßig mit zimmerwarmem, weichem Wasser. Im Winter schränkt man das Gießen ein und lässt die Oberfläche der Erde zwischen den einzelnen Wassergaben antrocknen.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Die Pflanzen wachsen unproblematisch bei Temperaturen zwischen 18 und 22 °C. Dieffenbachien vertragen jedoch keine Temperaturen unter 15 °C. Hohe Luftfeuchtigkeit ist für Dieffenbachien wichtig, man sollte die Pflanzen in mit Wasser und Kieselsteinen gefüllte Untersetzer stellen.

Vermehren der Dieffenbachia

Im zeitigen Frühjahr kann man Dieffenbachien mit 10 bis 15 cm langen Kopfstecklinge vermehren. Man schneidet einen Steckling direkt unterhalb eines Blattknotens ab, entfernt dann die unteren Blätter und betupft die Schnittstelle mit einem Bewurzelungshormon. Den so vorbereiteten Steckling setzt man in ein Gemisch aus gleichen Teilen Torf und Sand. Über das Pflanzgefäß stülpt man einen Plastikbeutel oder man stellt es in einen beheizten Vermehrungskasten an einen nicht sonnigen aber hellen Platz. Zur Bewurzelung benötigen die Dieffenbachien eine Mindesttemperatur von etwa 21 °C. Das Substrat wird bis zur Bewurzelung nur schwach gegossen, die Anzuchterde sollte nur leicht feucht sein. Man wartet bis die Pflanze sich kräftig bewurzelt hat und topft den Steckling dann in ein größeres Pflanzgefäß mit normaler Blumenerde um.

Alternativ kann man auch die sich meist zahlreich bildenden Kindl zur Vermehrung benutzen. Im Frühjahr trennt man während des Umtopfens die neben dem Hauptstamm wachsenden jungen Pflanzen vorsichtig von der Mutterpflanze. Die Kindel werden direkt in herkömmliche Blumenerde eingetopft und wie ausgewachsene Exemplare behandelt.

Erde / Substrat

Für Dieffenbachien verwendet man eine Blumenerde auf Torf- oder Kompostbasis.

Umtopfen der Dieffenbachia

Dieffenbachien werden im Frühjahr in größere Pflanzgefäße umgetopft.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Der Nährstoffbedarf dieser Pflanzen ist mäßig. Dieffenbachien werden während des Wachstums vom Frühjahr bis zum Herbst alle 14 Tage mit Flüssigdünger in mäßiger Konzentration gedüngt. Von Oktober bis Februar düngt man seltener und sparsamer.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Kürzen / Schneiden der Dieffenbachia

Im Laufe der Jahr entwickeln die Dieffenbachien einen Stamm. Falls dieser im unteren Bereich verkahlt, kann man die Dieffenbachie für einen Neuaustrieb kräftig zurückschneiden.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Die Dieffenbachie ist in allen Teilen sehr giftig. In Haushalten mit kleinen Kindern sollte man die Pflanze deshalb besser nicht pflegen. Auch Haustiere sollten von der Dieffenbachie ferngehalten werden. Wenn man von einer Dieffenbachia verwelkte Blätter oder Stecklinge abgeschnitten hat, sollte man sich sofort die Hände waschen. Der Saft dieser Pflanzen kann bei Berührungen mit Schleimhäuten schmerzhafte Schwellungen hervorrufen. Besser ist es, im Umgang mit Dieffenbachien Handschuhe aus Latex zu tragen.

Bei Lichtmangel vergrünen die buntblättrigen Sorten der Dieffenbachia.

Schildläuse erkennt man bei genauem Hinsehen leicht an den hoch gewölbten, festen Rückenschildern. Da die Schildläuse aufgrund ihrer Färbung jedoch gut getarnt sind, werden sie schnell übersehen. Man sollte seine Pflanzen deshalb regelmäßig und sorgfältig untersuchen.

Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei einigen Dieffenbachien Arten öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der befallenen Pflanzen zu erkennen.

 

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Bilder der Dieffenbachia

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Dieffenbachia

Dieffenbachia

Foto: Jwnabd
Lizenz: GFDL

Dieffenbachia bowmannii var. Camilla

Dieffenbachia

Foto: Jwnabd
Lizenz: GFDL

dieffenbachia amoena

Dieffenbachia amoena

Foto: Franziska
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5