Dichorisandra pflegen

Dichorisandra reginae

Die etwa 30 Arten umfassende Gattung der Dichorisandra bilden kleine, meist blauviolett gefärbte Blüten. In Zimmerhaltung wird meist nur die auf dem unteren Bild zu sehende Dichorisandra reginae gepflegt. Diese Art besitzt bis zu 70 cm lange, meist unverzweigte Triebe. Diese jungen Triebe wachsen Anfangs aufrecht und neigen sich später unter ihrem eigenen Gewicht nach unten. Aus diesem Grunde sollten die Triebe gestützt werden, so kommen die effektvoll gefärbten Blätter am besten zur Geltung.

Standort / Licht

Die Dichorisandra liebt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Wird die Dichorisandra mit unzureichenden Lichtverhältnissen gepflegt, verlieren die Blätter ihr schöne Färbung; die Triebe der Dichorisandra wachsen lang und vergeilen.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Die Dichorisandra wird regelmäßig gegossen und der Topfballen dabei gründlich durchfeuchtet. Zwischen den einzelnen Wassergaben lässt man die oberste Erdschicht leicht antrocknen.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Während der Ruheperiode gießt man die Dichorisandra sparsamer und man lässt den Topfballen zwischen den einzelnen Wassergaben etwas abtrocknen. Falls die Dichorisandra im Winter genügend Licht bekommt und die Temperatur nicht abgesenkt wird, legt die Pflanze keine Ruheperiode ein. In diesem Fall gießt man die Dichorisandra wie zuerst beschrieben weiter.

Temperatur

Die Pflanzen wachsen bei Temperaturen zwischen 19 und 22 °C. Falls die Temperatur im Winter nicht abgesenkt wird, legt die Dichorisandra keine oder nur eine sehr kurze Ruheperiode ein.

Vermehren der Dichorisandra

Zur Vermehrung der Dichorisandra schneidet man Kopfstecklinge mit einer Länge von 10 bis 12 cm. Das zwei untersten Blätter werden von dem Stängel entfernt. Man pflanzt etwa fünf bis sieben solcher Stecklinge in einen Topf mit einem Gemisch aus gleichen Teilen Torf und scharfem Sand. Das Substrat wird leicht angefeuchtet und der Topf mit einem Plastikbeutel geschlossen.

Die Stecklinge werden nun an einen hellen, nicht sonnigen Platz gestellt. Die Stecklinge benötigen zur Anwurzelung vier bis sechs Wochen, während dieser Zeit braucht nicht gegossen zu werden. Nach der Bewurzelung entfernt man den Plastikbeutel und fängt an die jungen Pflanzen vorsichtig zu gießen. Nach ca. 12 Wochen können die vermehrten Dichorisandra in größere Töpfe umgetopft und wie ausgewachsene Pflanzen behandelt werden.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

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Zur Pflege der Dichorisandra verwendet man eine Erde aus drei Teilen Komposterde und einem Teil Torf.

Umtopfen der Dichorisandra

Man setzt die Pflanzen in größere Gefäße um, wenn die Wurzeln das alte Pflanzgefäß fast vollkommen ausfüllen. Besser ist es jedoch die Dichorisandra rechtzeitig durch Stecklinge zu vermehren und die Pflanzen nicht älter als zwei Jahre werden zu lassen.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Die Dichorisandra werden während des Wachstums alle zwei Wochen mit Flüssigdünger in mäßiger Konzentration gedüngt.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Man sollte die Dichorisandra gelegentlich mit Wasser besprühen, da die Pflanzen bei zu trockener Luft braune Flecken auf ihren Blättern bekommen können. Alternativ kann der Topf der Pflanze auch in ein mit Wasser und Kieseln gefüllter Untersetzer gestellt werden.

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Bilder der Dichorisandra

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Dichorisandra aubletiana

Dichorisandra aubletiana

Annales de la Société royale d’Agriculture et de Botanique de Gand, Journal d’horticulture
Lizenz: Public Domain

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5