Aloen - sukkulente Pflanzen
Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae)
Aloen (Aloe) sind eine etwa 500 sukkulente Arten umfassende Pflanzengattung aus der Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodeloideae) innerhalb der Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae).
Die Aloe Pflege ist einfach, die Pflanze verzeiht auch den einen oder anderen Pflegefehler.

Aloe ferox von Tangopaso, Gemeinfrei
Wuchsbilder & Beschreibung
Deutscher Name: Tiger Aloe, Papageien Aloe, baumartige Aloe, bebänderte Aloe, Echte Aloe
Wissenschaftlicher Name: Aloe L.
Familie: Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae)
Unterfamilie: Affodillgewächse (Asphodeloideae)
Wuchshöhe: 5 bis 100 cm
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht, für Anfänger geeignet
Aloen sind ausdauernde, blattsukulente Pflanzen. Sie wachsen mit dickfleischígen, spitz zulaufenden Blätter, die bei den meisten Arten eine Rosette bilden. Bei manchen Aloen besitzen die Blattspitzen kurze Stacheln, bei anderen sind die Blätter dicht mit spitzen Stacheln und hakenförmigen Zähnen besetzt. Die Blütenstände der Aloen können sich ab Ende des Winters und bis zum Anfang des Sommers in den Blattachseln ausbilden. Ein Blütenstand besteht in der Regel aus einer Traube mit röhrenförmigen, orangefarbenen oder roten Blüten.
Aloe Arten / Sorten

Aloe arborescens von
Consultaplantas, CC BY-SA 4.0
Aloe arborescens
Aloe arborescens, auch als Baum-Aloe bekannt, hat sehr schmale und gezahnte Blätter, die eine lockere Rosette am Ende des kahlen und holzigen Stamms bilden. Wenn die Pflanze ein Alter von zwei bis drei Jahren erreicht hat, bilden sich am Fuß des Stamms Seitensprosse.
An der Spitze eines langen, verzweigten Stamms kann die Aloe ein Blütenstand mit roten Blüten ausbilden.
Aloe aristata

Aloe aristata von
David J. Stang, CC BY-SA 4.0
Aloe aristata wächst stammlos mit fleischigen, dunkelgraugrünen Blättern. Die Blätter dieser Aloen sind 8-15 cm lang, auf der Rückseite knotig-stachelig und bilden eine Rosette. Auch werden zahlreiche weißliche Randstacheln bei dieser Aloen Art ausgebildet.
Die hübschen orangeroten Blüten, die sich im späten Frühling auf einem etwa 35 cm langen Schaft entwickeln, verwelken bereits nach wenigen Tagen.
Ältere Pflanzen der Aloe aristata bilden zahlreiche Seitentriebe.
Aloe vera (Aloe barbadensis)

Aloe vera von
Abi_blu, CC BY-SA 4.0
Aloe Vera, auch als Aloe barbadensis oder Wüstenlilie bekannt, ist seit langem als Heilpflanze bekannt. Der Saft dieser Aloen hat besonders bei Brandwunden eine nachgewiesene, sehr gute Heilwirkung.
Aloe Vera bilden einen 35-55 cm hohen Stamm und lanzettartige, 30-60 cm lange Blätter. Die Färbung hat einen blaugrünen Grund mit zartgrünen und weißen Flecken. Die Ränder der Blätter sind mit weichen, rosarot oder rot gefärbten Zähnen besetzt.
An dem bis zu 60 cm hohen Schaft der Aloe bilden sich gelbe oder orangefarbene röhrenförmige Blüten.
Seitensprosse und Ausläufer breiten sich dicht unter der Erdoberfläche aus.
Aloe brevifolia
Aloe brevifolia besitzt 8 bis 12 cm lange, hellgrüne Blätter, die am Rand mit scharfen Stacheln bewehrt sind. Der Stamm dieser Aloen kann nach einigen Jahren Wachstum zur Seite kippen.
Die Blüten dieser Aloen Art sind kräftig rot und sitzen an einem bis zu 30 cm langem Schaft. Den unteren Blattachseln entwachsen Seitentriebe.
Aloe ferox

Aloe ferox von
Marco_Schmidt, CC BY-SA 2.5
Aloe ferox, auch als Kap Aloe bekannt, ist in den meisten Wohnungen nur als junge als Zimmerpflanze zu kultivieren.
Die grünen Blätter können bis zu 80 cm lang werden. Sie laden weit aus, sind dickfleischig und runzelig geformt. Auf der Ober- und Unterseite besitzen die Blätter hornige Stacheln, an den Rändern sitzen braune, harte Stacheln.
Ausgewachsene Aloen dieser Art bilden bis zu 1,30m hohe Blütentrauben.
Aloe variegata

Aloe variegata von
Leonora Enking, CC BY-SA 2.0
Aloe variegata, die Tiger Aloe ist eine sehr beliebte Zwergform der Aloen. Die Pflanzen wachsen mit einem lanzettförmigen Blättern umgebenen Stamm. Die Blätter werden nur 10 bis 15 cm lang und 2 bis 5 cm breit. Anfangs stehen stehen diese Blätter aufrecht, doch bei den älteren Pflanzen rollen sie sich ein. Die Farbe der Blätter dieser Aloen Art ist dunkelgraugrün mit auffallende Zeichnungen oder unregelmäßige weißen Querbändern. Die Aloe variegata wird meist nicht höher als 40 cm. Die erste Blüte beginnt aber oft schon, wenn die Pflanzen erst 10 bis 15 cm hoch sind. Die kräftig roten Blüten werden gegen zu Beginn des Frühjahres an 35 cm langen Schäften ausgebildet. Die Stämme dieser Aloen kippen um, wenn sie allzu kopflastig werden.
Standort / Licht
Alle Aloen Arten lieben helle Standorte und sollten möglichst nah an einem Fenster stehen. Die weichblättrigen Arten der Aloe wachsen am besten, wenn sie nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.
Die minimale Beleuchtungsstärke für den Standort einer Aloe beträgt ca. 2000 Lux.
Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Aloen Gießen / Wässern
Aloen gießt man mäßig, aber gleichmäßig. Der Wurzelballen der Sukkulente darf nur leicht feucht gehalten werden. Vor einer Wassergabe sollten die obersten 1 bis 2 cm des Substrats abtrocknen. Insgesamt sollte man eine Aloe besser einmal zu wenig als zu oft gießen.
Mäßiges Gießen
- Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen, das Substrat darf nicht durchtrocknen.
- Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
- Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.
Wer die Pflanze von unten bewässern möchte, gibt ein wenig Wasser in den Untersetzer und wartet bis alles aufgesogen wurde. Dies widerholt man je nach Topfgröße mehrmals. Es sollte kein Wasser in dem Untertopf stehenbleiben.
Aloen vertragen keine Staunässe. Überschüssiges Wasser muss frei ablaufen können oder spätestens 5 Minuten nach dem Gießen aus dem Übertopf abgeschüttet werden, denn Staunässe führt auch bei diesen Sukkulenten schnell zur Wurzelfäule.
Regenwasser ist für die Aloe günstiger, die Pflanzen nehmen aber auch mit gewöhnlichem, nicht zu kalkhaltigem Leitungswasser vorlieb.
Lesetipp: Sukkulenten richtig Gießen
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Luftfeuchtigkeit
Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Zimmerpflanzen, vertragen die sukkulenten Aloen problemlos auch trockene Luft.
Aloe überwintern / Ruheperiode
Aloen können ganzjährig unter gleichbleibenden Bedingungen gepflegt werden. Im Winter, zwischen November und Februar, sollten die Aloen jedoch vorzugsweise für 5 bis 8 Wochen etwas kühler stehen. Ein heller Platz und Temperaturen zwischen 10 und 13 °Celsius sind nun ideal. Man gießt die Aloe während dieser Zeit gerade so viel, dass die Erde nicht vollständig austrocknet und keine Ballentrockenheit entsteht.
Während der Ruheperiode werden die Aloen nicht gedüngt.
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Standort im Sommer
Wie zahlreiche andere Zimmerpflanzen sind auch die Aloen über einen Platz im Freien sehr dankbar. Aloen die in geschlossenen Räumen überwintert wurden, dürfen zu Beginn der warmen Jahreszeit jedoch nicht sofort dem Sonnenlicht unter freiem Himmel ausgesetzt werden. Die harte UV Strahlung kann die Blätter der Aloe verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken auf den Blättern zu erkennen.
Um die Aloe an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen schattigen bis halbschattigen Platz. Ein wenig Sonne in den Morgen- oder Nachmittagsstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Pflanze an einen sonnigeren, aber nicht vollsonnigen Standort stellen.
Temperatur
Die Aloen Arten pflegt man bei durchschnittlichen Zimmertemperaturen. Um die Blütenbildung einer Aloe anzuregen, hält man eine kurze Winterruhe bei einer Temperatur zwischen 10 und 13°C ein.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Aloe vermehren
Aloen lassen sich am besten durch Seitensprosse vermehren.

Aloe vera mit Seitensprossen
von Stickpen, Public Domain
Die Seitensprosse, auch Kindel genannt, setzt man in ein angefeuchtetes Sukkulentensubstrat. Bis sich die Wurzeln fest im Substrat verankert haben, pflegt man die Kindel in gleicher Weise wie die ausgewachsenen Pflanzen. Nur die Wassergaben müssen sparsamer sein, es ist ausreichend wenn das Substrat gerade noch feucht ist.
Lesetipp: Sukkulenten erfolgreich vermehren
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Erde / Substrat
Ideal für die Pflege der Aloe Arten ist ein Boden ph-Wert von 6,0 bis 7,2. Aloen gedeihen auch in einfacher, handelsüblicher Blumenerde auf Kompostbasis. Der ph-Wert ist auf der Verpackung angegeben und sollte innerhalb der tolerierten Werte von 6,0 bis 7,2 liegen.
Normale Erdmischungen in einer guten Qualität aus dem Baumarkt, Gartencenter oder der Gärtnerei sind jedoch nur bedingt empfehlenswert, da einige Anforderungen an Pufferkraft, Wasser- und Nährstoffregulierung, etc. nicht dauerhaft gewährleistet sind.
Wenn man die Aloe in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber. Die Herstellung ist nicht schwierig.
Substratmischung
Aloe pflanzt man mit einem Zusatz von Landerde in ein Torfsubstrat mit Zumischung verschiedener Fremdstoffe.
- 2,5 Anteile Torfsubstrat
- 1,5 Anteile Quarzsand
- 1,5 Anteile Bims-Kies, Lavalit, oder Lavagranulat
- etwa 0,5 Anteile Ackererde mit Tonanteil.
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Torffreie / Torfreduzierte Rhododendron- und Hortensien Erde dient als Basis für Mischungen mit niedrigem pH-Wert.
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Bims als Zuschlagstoff, verbessert den Luftgehalt, die Wasserspeicherfähigkeit und die Durchwurzelbarkeit, fördert die Wurzelentwicklung, Körnung 0-4 mm.
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Vermiculite oder Blähton: aufgeblähtes Tonmineral zur Substratverbesserung: Lockerung, großes Anlagerungsvermögen für Nährstoffe und Wasser.
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Landerde / Ackererde mit Tonanteil:
mit den Zuschlagsstoffen Sand und Humus aus Kompost. Mutterboden gesiebt 0-20 mm
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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen
Substrat herstellen: Rezepte für Sukkulentensubstrate
Aloe umtopfen
Die meisten Aloe Arten sollten im Frühjahr - aber nur bei Bedarf - in ein größeres Pflanzgefäß umgetopft werden. Pflanzen mit dichter Belaubung bis zur Stammbasis dürfen nicht tiefer im Boden sitzen als zuvor, weil sie sonst faulen. Eine dünne Perlite- oder Sandschicht auf dem Substrat verhindert Fäulnis an den Stellen, wo die Blätter stammloser Aloen den Boden berühren.
Nach dem Umtopfen schützt man die Aloe 2 bis 3 Wochen vor jeder direkten Sonnenbestrahlung. Eine gut umgetopfte Pflanze erholt sich schnell und wird bald weiterwachsen.
Lesetipp: Einpflanzen & Umtopfen von Sukkulenten
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Düngen / Nährstoffbedarf
Man gibt den Aloe während der Wachstumsphase alle vier Wochen eine schwache Lösung aus Kakteendünger. Während der vierwöchigen Ruheperiode wird nicht gedüngt.
Lesetipp: Sukkulenten richtig düngen
Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Wer eine Lösung zu einem aktuellen Pflege- oder Schädlingsproblem sucht kann hier im Pflanzenforum mitmachen und Hilfe erhalten.
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Die Aloen neigen zum Befall mit Schildläusen die meist tief in den Spalten der Blattrosette anzutreffen sind. Wurzelläuse treten bei einer Aloe manchmal unmittelbar unter der Erdoberfläche im oberen Bereich des Wurzelsystems auf.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Einige Aloen wachsen stammlos, bei anderen Arten sind die Stämme von Blättern umgeben. Bei einigen Aloen werden die Stämme kahl wenn sie ihre Blätter verlieren. Andere Arten der Aloe kippen gerne seitlich um, wenn die Pflanzen 35 cm oder höher gewachsen sind. Die umgefallenen Aloen wachsen dann seitlich am Topf nach unten weiter.
Einige Arten der Aloen eignen sich nur einige Jahre für die Zimmerkultur, da die Pflanzen im Alter sehr groß werden. Glücklicherweise gibt aber auch viele zwergwüchsige Aloe-Arten. Alle Aloen sind relativ leicht zu kultivieren.
Bilder der Aloe
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Aloe hemmingii
Foto: Stan Shebs
Lizenz: GFDL

Aloe arborescens
Foto: Didier B
Bestimmte Rechte vorbehalten
Quellen
Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Sukkulente, Aloen - Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5
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