Apfelsinen / Zimmerpflanzen pflegen
Citrus mitis, Citrus sinensis

Calamondinorange (Citrus mitis)
Agnieszka Kwiecień, CC BY-SA 4.0
Deutscher Name: Apfelsine
Weitere Zitrusfrüchte: Zitrone, Grapefruit, Mandarinen, Limonen
Wissenschaftl. Name: Citrus mitis, Citrus sinensis
Familie: Rutaceae
Wuchshöhe: 2 bis 4,5m
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze, Solitärpflanze
Blütezeit: Mai bis September
Schwierigkeit: pflegeleicht
Steckbrief / Beschreibung
Apfelsinen, Mandarinen, Limonen, Zitronen und Grapefruit sind die Früchte der Pflanzen aus der Gattung Citrus. Citrusgewächse haben ledrig, dunkelgrüne, glänzende, oval geformte Blätter.

Zuchtform: Citrofortunella-Variegata
von K reger, CC BY-SA 3.0
Wegen der leuchtend gefärbten Früchte sind Zitruspflanzen als attraktive Zimmerpflanzen sehr beliebt. Bei fast allen Zitrusgewächsen sind die Triebe und Zweige mit Dornen bewehrt. Die lieblich und stark duftenden, meist weißen, 2 bis 3 cm großen Blüten der Zitrusgewächse haben fünf Kronblätter mit abgerundeten Enden und aus der Blüte herausragende Staubgefäße. Die Blüten stehen, je nach Art, einzeln oder in bis zu fünf kleinen Büscheln. Die Blühzeit ist im späten Frühjahr und im Sommer, je nach Kultivierungsarten aber auch zu anderen Jahreszeiten. Manche Citruspflanzen - insbesondere die Zitrone - blühen unter günstigen Bedingungen ganzjährlich.
Die im jungen Stadium grünen Früchte färben sich langsam gelb, gelblichgrün oder orangerot - abhängig von der Art. Das Reifen der Früchte kann 3 Monate oder länger dauern. Die hübsch gefärbten, reifen Früchte bleiben einige Monate lang an den Zweigen der Zitrusgewächse hängen. Essbare Früchte wachsen an Zitronen- und Apfelsinensträuchern. Zitrusbüsche können gleichzeitig Blüten und auch Früchte in verschiedenen Entwicklungsstadien ausbilden.
Calamondinorange

Calamondinorange (Citrus microcarpa)
von high limitzz, CC BY 2.0
Citrus microcarpa (Synonym Citrus × mitis, Citrofortunella mitis), im Handel unter den Namen Calamondinorange, kleinfrüchtige Kalamondie oder Zwergapfelsine zu finden, ist als Zimmerpflanze eine der beliebtesten Arten.
Citrus microcarpa gilt als natürlich entstandene Hybride. Die Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 120 cm. Ihre Beliebtheit als Zimmerpflanze ergibt sich aus der Fähigkeit bereits im jungen Alter Blüten und Früchte zu bilden.
Citrus microcarpa hat kurze Zweige mit 6 bis 11 cm langen Blättern, hat nur wenig oder keine Dornen und blüht ganzjährlich. Die leuchtend rotorangen Früchte sind klein und erreichen einen Durchmesser von etwa 3 cm.

Citrus sinensis
von DeltaSquad833, CC BY-SA 4.0
Citrus sinensis
Citrus sinensis, bei uns als Apfelsine oder Orange bekannt, hat als einzige dieser Zitrusgewächse süße Früchte.
Die für die Kultur in Wohnungen bevorzugten Arten werden etwa 130 cm hoch. Die gedrungenen Stämme der Citrus sinensis sind mit langen, spitzen Dornen besetzt.
Die Blätter der Pflanze werden bis zu 10 cm lang. Die leuchtend orangeroten, bis 8 cm großen Früchte haben eine glatte Schale.
Otaheiteorange

Citrus limon 'Meyer'
von Debra Roby, CC BY 2.0
Citrus limon, auch Zitrone oder Limone genannt, ist ein Baum, der in Plantagen bis zu 7 m Höhe erreicht.
Für die Wohnungskultur gibt es zwei Sorten, die im Topf nicht höher als 130 cm werden. Citrus limon 'Meyer' bildet bis zu 12 cm lange, leicht rundliche Blätter; die bis zu 9 cm großen Früchte sind hellgelb mit einer dünner Schale.
Citrus limon 'Ponderosa' hat ähnliche Blätter wie Citrus limon 'Meyer'. Die Früchte sind jedoch orange-gelb, mit dicker Schale und einem Durchmesser von bis zu 11 cm.
Zu Citrus limon gehört auch die Sorte Otaheiteorange, die als Hybride der Zitrone und Mandarine Citrus retikulata gilt. Eine Otaheiteorange ist ein kleinwüchsiger, dornenloser Busch mit purpurrot gefärbten Blüten und rundlichen, gelb oder orangerot gefärbten, bis 5 cm großen Früchten.
Standort / Licht
Den Apfelsinenbaum pflegt man an einem möglichst hellen Standort. Wer die Möglichkeit hat sollte die Apfelsinen im Sommer als Kübelpflanze vollsonnig ins Freie stellen. Direkte Sonnenbestrahlung, wenigstens in den Morgen- und Abendstunden und ein wenig Wind ist für das Wachstum und die Blütenbildung wichtig. Die Beleuchtungsstärke am Standort der Apfelsine sollte ganzjährig mindestens 1800 Lux betragen.
Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern
Während der Hauptwachstumsphase gießt man einen Apfelsinenbaum reichlich. Im Inneren des Topfballens sollte während der Wachstumszeit immer eine durchdringende, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen. Selbst kurze Trockenphasen sind zu vermeiden.
Apfelsinenbäume vertragen kein kalkhaltiges Wasser, sie reagieren mit einer Clorose (eine gelbliche Verfärbung der Triebe und Blätter) auf einen zu hohen ph-Wert und stark kalkhaltiges Wasser. Zum Wässern eignet sich am besten Regenwasser.

1. Vor dem Gießen lässt man nur die oberste Schicht des Substrates leicht Antrocknen. Dann gießt man gründlich.
2. Beim Gießen verabreicht man dem Zitronenbaum soviel Wasser, bis dieses aus dem Abzugsloch herausläuft und sich ansammelt.
3. Das in dem Untersetzter verbliebene Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet. Auch Pflanzen mit einem hohen Wasserbedarf leiden wenn die Wurzeln längere Zeit im Wasser stehenbleiben.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode
Die Überwinterung des Apfelsinenbaums ist möglich im:
- Lauwarmhaus 12 - 18 °C, mindestens 1800 Lux / 12 Stunden pro Tag
- Kalthaus 5 -12 °C, mindestens 1800 Lux / 10 Stunden pro Tag
Im Winter muss die Temperatur an die Lichtverhältnisse angepasst werden. Wird ein Apfelsinenbaum hell, aber kalt gestellt, so haben die Blätter zwar noch ausreichend Licht zur Photosynthese, allerdings stellen die Wurzeln bereits bei 12,5 °C die Aktivität fast vollständig ein. Dies hat zur Folge, dass der Baum die Blätter nicht mehr ausreichend versorgen kann und sie infolge dessen abwirft. Es kommt zum sogenannten „Winter Leaf Drop“.
Überwinterung im Lauwarmhaus: In wärmeren Räumlichkeiten überwinternde Apfelsinenbäume benötigen immer so viel Wasser, dass die Erde nicht vollständig austrocknet. Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats bis in eine Tiefe von ca. 2 cm antrocknen, dann wird sparsam gegossen. Der Licht-, Nahrungs- und Wasserbedarf steigt mit der Temperatur.
Während der Überwinterung werden die Apfelsinenbäume nur ein- bis zweimal schwach gedüngt.
Erst wenn längere frostfreie Perioden zu erwarten sind, räumt man die Apfelsinenbäume wieder ins Freie.
Kübelpflanzen müssen sich im Frühjahr, wenn sie aus einem Winterquartier ausgeräumt werden, erst an das kräftige Sonnenlicht gewöhnen. Hierzu stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen schattigen bis halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Pflanze an ihren endgültigen, sonnigeren oder vollsonnigen Standort stellen.
Zu Beginn der Vegetationsperiode werden die Apfelsinenbäume wieder kräftiger gegossen. Beginnt die Pflanze nun kräftig auszutreiben, so fängt man auch wieder mit dem regelmäßigen Düngen an.

Um während der Ruheperiode den Feuchtigkeitsgehalt im Inneren des Topfes richtig einschätzen zu können, benötigt man ein Feuchtigkeitsmessgerät für Zimmerpflanzen. Dies gilt ganz besonders für größere Pflanzgefäße, bzw. für Kübelpflanzen.
Die praktischen Testgeräte findet man in Gartencentern oder wie hier bei Amazon: Feuchtigkeitsmesser*
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Temperatur
Zur Pflege einer Apfelsine eignen sich normale Zimmertemperaturen.

Die Luftfeuchtigkeit wird für die Apfelsinen günstig beeinflusst, wenn man die Töpfe auf mit Wasser und Kieselsteine gefüllte Untersetzer stellt. An wärmeren Tagen kann man die Apfelsine mit Wasser besprühen. In der winterlichen Ruhepause sollten die Apfelsinen kühl stehen. Sie vertragen Temperaturen bis zu 4 °C. Die ideale Überwinterungstemperatur liegt zwischen 9 und 15 °C.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Vermehren der Pflanze
Apfelsinen kann man durch 10 bis 15 cm lange Stecklinge vermehren. Man taucht die Schnittfläche des Stecklings in ein Bewurzelungshormon und steckt ihn in ein leicht angefeuchtetes Gemisch aus gleichen Teilen Torf und scharfem Sand. Über die Stecklinge stülpt man einen Plastikbeutel und stellt den Topf bei 19 bis 22 °C an einen hellen, nicht vollsonnigen Standort. Nach der erfolgreichen Bewurzelung entfernt man den Plastikbeutel und gießt die junge Apfelsine bis zum neuen Austrieb nur so viel, dass die Erde nicht vollständig austrocknet. Sobald die Wurzeln der Apfelsinen aus dem Wasserabzugsloch herauswachsen, topft man die Pflanze in ein Substrat auf Kompostbasis. Nun kann man den Nachwuchs wie ausgewachsene Citrusgewächse weiterkultivieren.
Apfelsinen kann man auch aus Samen ziehen. Gibt man den Samen in Aussaaterde und hält sie feucht und warm, keimt er nach vier bis sechs Wochen. Die kleinen Keimlinge stellt man an einen hellen Standort, vermeidet anfangs jedoch die direkte Sonnenbestrahlung. Sobald die Sämlinge eine Höhe von 10 bis 15 cm erreicht haben, setzt man sie einzeln in kleine Töpfe mit Komposterde und behandelt sie wie erwachsene Pflanzen. Apfelsinen entwickeln sich sehr langsam zu attraktiven Blattpflanzen, je nach Art kann es bis zu zehn Jahre dauern, bevor sie im Zimmer blühen und Früchte tragen.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
Ideal für die Pflege eines Apfelsinenbaums ist ein Boden ph-Wert von 4,5 bis 5,5.

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Blumenerde kaufen: Apfelsinenbäume gedeihen auch in handelsüblicher Blumenerde auf Kompostbasis. Der pH-Wert ist auf der Verpackung angegeben und sollte innerhalb der tolerierten Werte liegen. Bei falschem pH-Wert wird sich der Apfelsinenbaum nicht gesund entwickeln können, Clorosen sind oftmals die Folge zu hoher ph-Werte.
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Substrat selber mischen: Einen Apfelsinenbaum pflanzt man idealerweise in ein Substratgemisch aus hochwertiger Blumenerde und lehmhaltiger Acker-oder Gartenerde (die oberste Bodenschicht der Landwirtschaft) und etwas Quarzsand. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt.
Substratmischung für einen Apfelsinenbaum
- 2 Teile torffreie Blumenerde mit niedrigem ph-Wert als Basisgrundlage der Substratmischung, ph-Wert 4,8 bis 5,8
- 2 Teile Acker-oder Gartenerde mit Tonanteil
- 1 Teil grober Sand oder Perlite
Alles muss gut miteinander vermischt werden.
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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen
Umtopfen
Citrus microcarpa (Calamondinorange) setzt bereits in kleinen Töpfen erfolgreich Blüten und Früchte an, die meisten anderen Arten blühen jedoch erst, wenn sie älter und so groß sind, dass sie bereits einen Kübel beanspruchen.
Ein Zitronenbaum wird bei Bedarf im zeitigen Frühjahr umgetopft.
Man topft die Pflanze um, wenn
- der Topf im Verhältnis zur Pflanze zu klein geworden ist
- das Substrat zusammengesackt ist
- der Topf vollständig durchwurzelt ist
- wenn reichlich Wurzeln an die Oberfläche treten
Zum Umtopfen wird die alte Erde aus den Wurzeln geschüttelt, und sämtliche abgestorbenen toten Wurzeln der Pflanze werden abgeschnitten. Auch lebende Wurzeln können bei Bedarf etwas gestutzt werden. Nach dem Umtopfen schützt man die Pflanzen 2 bis 3 Wochen vor direkter Sonnenbestrahlung. Eine gut umgetopfte Pflanze erholt sich schnell und wird bald weiterwachsen.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Der Nährstoffbedarf eines gut wachsenden Apfelsinenbaums ist während des Sommers recht hoch. Während der Hauptwachstumszeit bekommt die Pflanze bei jedem dritten bis vierten Gießvorgang einen Spezialdünger für Zitruspflanzen. Während des Winters düngt man seltener, zwischen November und März reichen meist ein bis zwei Düngergaben aus.
Düngemittel können Sie hier bestellen: Dünger für Zitruspflanzen*
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
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Bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit tritt häufig ein Befall mit Spinnmilben auf. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.
Auch Schildläuse oder Wollläuse befallen Zitruspflanzen recht gerne. Die Läuse hinterlassen eine klebrige Ausscheidung, den sogenannten Honigtau. Darauf siedeln sich Pilze an, die den klebrigen Belag schwärzen. Diesen geschwärzten Belag nennt man Rußtau.
Ein Apfelsinenbaum kann von Thripsen befallen werden. Die von Thripsen befallenen Pflanzen verlieren ihre Vitalität und zeigt Wachstumsstörungen, es zeigen sich helle, später braun gefärbte Blütenflecken. Stark befallenen Blätter sterben ab.
Zu lange Triebe kürzt man im vor Beginn des ersten Austriebs im Frühjahr um etwa 2/3 ihrer Länge. Um ein buschiges Wachstum der Apfelsinen zu fördern, kann man jederzeit während der Wachstumsphase die Triebe einkürzen.
Bildet der Zitronenbaum eine Chlorose aus, so helfen Zugaben von Eisenchelaten. Diese sind hier erhältlich: Eisenchelate, Dünger gegen Eisenmangel/Chlorose *