Cereus pflegen

Cereus

Deutscher Name: Säulenkaktus / Felsenkaktus
Wissenschaftl. Name: Cereus
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Wuchshöhe: Topfpflanzen selten größer 3 bis 5 m, in freier Natur bis 15 m
Blütezeit: zwischen Juli und September
Schwierigkeit: pflegeleicht

Steckbrief / Beschreibung

Die Kakteen aus der Gattung Cereus wachsen mit gerippten Trieben. In der Natur werden diese Kakteen bis zu 15 m hoch. In Wohnungen erreichen diese Kakteen immerhin auch eine stattliche Größe, ihre monumentale Gestalt bildet einen hübschen Kontrast zu anderen Kakteenarten. Ein Cereus kann als schnell wachsende Wüstenkaktee innerhalb von 6 oder 7 Jahren fast 1 m hoch und 20 cm breit werden.

Süß duftende Blüten des Cereus
Nach einigen Jahren erfolgreicher Zimmerkultur beginnen die Kakteen im Sommer ihre trichterförmigen, meist etwas süßlich duftenden, bis 35 cm langen Blüten auszubilden. Diese öffnen sich in der Nacht und verblühen am frühen Morgen.

Cereus jamacaru mit bis zu 2 cm langen Dornen
Cereus jamacaru ist ein bläulich grüner, an der Basis einstämmiger Säulenkaktus, der sich in der freien Natur meist zur Spitze hin verzweigt. In Wohnungskultur ist eine Verzweigung aber nur selten zu beobachten. Cereus jamacaru hat 6 bis 10 kräftig ausgeprägte Rippen, zwischen denen sich tiefe, schmale Einschnitte befinden. Die Areolen dieser Kakteen sind behaart, sitzen auf den Rippen und tragen zahlreiche gelbbraune Dornen, die bei Zimmerpflanzen eine Länge von bis zu 2 cm erreichen können. Nur ältere und größere Exemplare dieser Gattung bilden bis zu 30 cm lange Blüten aus, deren weiße Blütenhüllblätter grünlich schimmern.

Cereus uruguayanus (syn. Cereus peruvianus) mit rot - weiß gefärbten Blüten
Cereus uruguayanus kann man leicht mit dem ähnlichen Cereus jamacaru verwechseln. Cereus uruguayanus hat allerdings nur fünf bis acht Rippen; eine Areole bildet nur 7 bis 8 bräunlich gefärbte Dornen aus. Die bis zu 15 cm langen Blüten dieser Kakteen sind außen rot und im Innern weißlich gefärbt.

Cereus uruguayanus "Monstrosus", die knorrige Gestalt
Cereus uruguayanus "Monstrosus", auch Felsenkaktus genannt, ist für Kakteenfreunde eine sehr beliebte Art. Statt eines Vegetationspunktes am oberen Ende des Triebes hat Cereus uruguayanus "Monstrosus" mehrere Vegetationspunkte, so dass diese Kaktee mit einer sehr unregelmäßigen und knorrigen Gestalt wächst. Cereus uruguayanus "Monstrosus" wächst sehr viel langsamer als die eigentliche Art und ist auch etwas schwerer zu kultivieren. Man achte bei dieser Sorte besonders auf einen guten Wasserabzug in dem Substrat, die Wurzeln dieser Kaktee neigen ansonsten zur Fäulnis und die Kaktee stirbt ab.

Standort / Licht

Kakteen der Gattung Cereus benötigen als Wüstenkakteen volles Sonnenlicht. Da die Kakteen am Fenster jedoch einseitig in die Richtung der Sonneneinstrahlung wachsen, sollte man Cereus ab und zu drehen. Wer die Möglichkeit hat, sollte diese Kakteen im Sommer ins Freie stellen, bei frischer Luft und kräftiger Sonne entwickeln diese Kakteen eine schönere Färbung und längere, kräftigere Stacheln.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

In der Hauptwachstumszeit gießt man die Kakteen mäßig, die Erde muss zwischen den Wassergaben immer leicht abtrocknen.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Während der Ruhezeit im Winter gießt man sehr wenig und achtet nur darauf, dass das Substrat der Kakteen nicht vollständig austrocknet. Im Winter sollte man einen Cereus an einen kühlen Ort mit Temperaturen um die 10 °C stellen. Die Kakteen dieser Gattung vertragen Temperaturen bis 0 °C.

Temperatur

Vom späten Frühjahr bis zum Herbst gedeihen die Kakteen bei normalen Zimmertemperaturen.

Vermehren der Pflanze

Cereus kann durch Samen vermehrt werden. Obwohl die Samen dieser Kakteen schneller keimen und heranwachsen als bei fast allen anderen Kakteen, benötigt man für die Vermehrung ausreichend Geduld. Die Cereus können auch mit Kopfstecklingen vermehrt werden.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

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Man kann zur Kultivierung dieser Kakteen eine Erde auf Kompost- oder Torfbasis verwenden. Für eine gute Dränage gibt man zwei Teilen dieser Erde einen Teil scharfen Sand hinzu.

Umtopfen

Die Kakteen wachsen schnell, deshalb müssen sie etwa einmal im Jahr in einen etwas größeren Topf umgepflanzt werden. Im zeitigen Frühjahr nimmt man die Kaktee aus ihrem Pflanzgefäß heraus und kontrolliert, ob der Ballen bereits gut durchwurzelt ist. Wenn dies der Fall ist, setzt man die Kaktee in einen größeren Topf. Altes Substrat wir dabei vorsichtig entfernt und der Kaktus wird vorsichtig in frisches Substrat eingesetzt. Man achte darauf, die Wurzeln der Kaktee vorsichtig zu behandeln und nicht zu zerdrücken oder abzubrechen. Sollte alte Erde abgelöst werden können, ohne den Wurzelballen zu stören, empfiehlt es sich, den Kaktus in ein frisches Substrat zu pflanzen.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Nur während der Hauptwachstumszeit gibt man der Kaktee einen Kakteen- oder normalen Blumendünger. Die Konzentration des Düngers sollte nicht zu hoch sein.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Trockene, warme Heizungsluft bietet im Winter ein ideales Klima für Spinnmilben. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. > Spinnmilben erkennen und bekämpfen

Der Befall mit Schmierläusen / Wollläusen wird öfter an Cereen beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der befallenen Pflanzen zu erkennen. > Schmierläuse bekämpfen / Symptome erkennen

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Bilder des Cereus

Klicken Sie zum Vergrößern auf die Vorschaubilder

Maceta cactus Cereus

Cereus

Foto: Gorivero
Lizenz: GFDL

Cereus peruvianus monstrose

Cereus uruguayanus "Monstrosus"

Foto: Dragonglow
Lizenz: Public Domain

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Kakteengewächse, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5