Unkraut vom Rasen fernhalten – so geht’s!

Rasenmähen

Der eigene Rasen ist für viele Gärtner der ganze Stolz.
Doch was tun, wenn sich Unkraut zwischen
den Gräsern breit macht? Mit einigen Maßnahmen
lässt sich das Problem geschickt eindämmen!
Foto: LauraMalkin88, CC BY-SA 4.0

Der eigene Garten ist für viele Deutsche etwas ganz Besonderes. Bereits im Jahr 2010 gab es einem Bericht auf Spiegel.de zufolge 28 Millionen Gartenbesitzer und ihre Zahl dürfte tendenziell eher leicht steigen.

Zusätzlich lieben die Deutschen ihren Rasen, denn in sehr vielen Gärten finden sich ausgedehnte Rasenflächen. Doch was ist zu tun, wenn sich im frisch gesäten oder verlegten Rasen bereits nach einiger Zeit Unkraut breit macht?

Wie lässt sich der Unkrautbefall in Zukunft zudem vermeiden? In diesem Ratgeber werden interessante Tipps und Informationen zu der Thematik aufgezeigt.

Welche Unkräuter siedeln sich besonders gern im Rasen an?

Wer selbst schon die Erfahrung von Unkraut im Rasen gemacht hat, wird sich vor allem über die Moosbildung geärgert haben. Zusätzlich gibt es jedoch noch andere Unkräuter, die sich im Rasen leider allzu wohl fühlen:

Gänseblümchen

Gänseblümchen von Dahola, CC BY-SA 3.0

Auch wenn Gänseblümchen oder Klee durchaus hübsch anzusehen sind, können sie im Rasen leider sehr störend wirken. Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten, dem Wildwuchs entgegenzuwirken.

Was lässt sich gegen Unkraut im Rasen tun?

Wenn der Rasen im Garten bereits Unkraut aufweist, muss die Prophylaxe zunächst warten und es werden akute Maßnahmen nötig. Hierbei kommt es auch auf die jeweilige Art von Rasen an:

1. Unkraut im Rollrasen beseitigen – Tipps für Gartenfreunde

Rollrasen ist vor allem deshalb sehr praktisch, weil er sich problemlos verlegen lässt und die erste Verdichtung nicht abgewartet werden muss. Als Gartenfreund kann man sich also gleich an einem schönen dichten Rasen erfreuen. Leider hat Rollrasen auch seine Schwächen, denn die Grasnarbe muss zunächst anwachsen, bevor sie wirklich ein Teil des Gartens ist. Dies sorgt für Schwachstellen, in die sich Unkraut einnisten kann. Aus diesem Grund sollten Gartenfreunde folgendes beachten:

Rollrasen verlegen

Rollrasen bei der Verlegung auf den zuvor
präparierten Boden
Foto Alexander Gamauf, CC BY-SA 4.0

  • Lückenbildung im Rollrasen vermeiden.
  • Grasnarbenverletzungen durch zu tiefen Rasenschnitt oder aggressive Pflanzenschutzmittel vermeiden.
  • Moosbewuchs kann durch hohe Bodenfeuchtigkeit, zu tiefes Mähen, fehlende Nährstoffzufuhr sowie schattige Lagen im Garten begünstigt werden. Darüber hinaus sollten Gartenfreunde unbedingt eine Verfilzung der Grasnarbe durch liegengelassenen Rasenschnitt vermeiden.
  • Sorgfältiges Vertikutieren löst Verfilzungen im Rasen – der Filz muss nachher entfernt werden.
  • Eine dreimalige Düngung pro Jahr sorgt für eine gute Nährstoffzufuhr des Rollrasens.

Natürlich kann Unkraut im Rollrasen auch durch chemische Präparate entfernt werden, jedoch sollte dies immer nur die letzte Lösung sein. Vertikutieren, Düngen und Mähen sind in vielen Fällen mehr als ausreichend.

2. Unkraut in herkömmlichem Rasen beseitigen

Auch bei herkömmlichem Rasen ist das Vertikutieren und anschließende Jäten definitiv die beste Methode, um das Unkraut wieder loszuwerden. Sollte es allerdings trotz fleißiger Gegenarbeit immer wieder zum Unkrautbefall kommen, sind folgende Möglichkeiten denkbar:

Löwenzahn, Taraxacum officinale

Löwenzahn ist eigentlich ganz hübsch
anzusehen. Trotzdem kann es im Rasen als
Wildkraut den einen oder anderen Gärtner
zur Weißglut treiben!
Vertikutieren ist hier oftmals die richtige Option!
Foto von Isidre, CC BY-SA 4.0

  • Es wird empfohlen, Unkräuter im normalen Gartenboden mit kochendem Wasser zu übergießen. Dies sorgt für die Zerstörung des Organismus und die Pflanze kann nachher entfernt werden. Im Rasen müsste dabei noch vorsichtiger gehandelt werden, um nicht den Rasen selbst zu schädigen.
  • Wenn man auf Herbizide setzt, sollten es zumindest selektive Unkrautvernichtungsmittel sein, die die Gräser möglichst schonen.
  • Ferner gibt es auch Kombipräparate aus Dünger und Moosvernichter, die einerseits das Moos beseitigen und andererseits den Rasen selbst gezielt verstärken.

Sollte der eigene Rasen also bereits vom Unkraut befallen sein, hilft oftmals nur der Griff zum Vertikutierer. Wer flankierend zudem den Rasen stärkt, kann Unkraut nicht selten auch auf herkömmliche Art und Weise besiegen. In besonders schweren Fällen sind natürlich auch selektive Herbizide möglich, aber hier ist Vorsicht geboten!

Wie lässt sich Unkraut im Rasen von Anfang an vermeiden?

Um den Rasen von Anfang an besser gegen Unkraut zu wappnen, können Gartenfreunde bestimmte Maßnahmen ergreifen (Ein Garten ohne Unkraut – wie geht das? »). Diese zielen vor allem darauf ab, Beeinträchtigungen zu vermeiden und die Nährstoffzufuhr zu gewährleisten. Darüber hinaus ist es wichtig, den Rasen bei bestimmten Witterungen nicht zu sehr zu beanspruchen:

Rasen vertikutieren

Vertikutierter Rasen sollte entfilzt werden
Foto Mehlauge, CC BY-SA 4.0

  1. Unkräuter im Rasen wachsen sehr niedrig, brauchen aber trotzdem Sonne. Wer also beim Mähen die Halme stets auf 4-5 cm Länge belässt, macht es dem Unkraut schwer, genug Licht abzukommen.
  2. Rasen und Gräser gehören nicht zu den stärksten Gartenbewohnern. Liegt also ein Nährstoffmangel vor, können deutlich stärkere Unkräuter schnell die Oberhand gewinnen. Regelmäßiges und vor allem gezieltes Düngen hilft also dabei, dem Rasen genug Nährstoffe zuzuführen und sich gegen andere Pflanzen zu behaupten.
  3. Lücken im Rasen sollten immer möglichst schnell nachgesät werden, um dem Unkraut keinen weiteren Platz zum Ausbreiten zu geben.
  4. Die Bewässerung mit dem Rasensprengler sollte nicht in der prallen Sonne durchgeführt werden, sondern lieber morgens und abends. Dies verhindert den Brennglaseffekt, der Teile des Rasens verbrennen kann. Die Preise für Beregner kleiner Rasenflächen beginnen bei ca.7 Euro und reichen bis 80 Euro bei leistungsstarken Kreisregnern für Beregnungsflächen bis gut 500 m².
  5. Wer im Winter bei Frost den Rasen betritt, verursacht mitunter abgebrochene Halme. Dort können sich Schimmelsporen, Bakterien und auch potenzielle Unkräuter einnisten.
  6. Staunässe im Rasen ist zudem unbedingt zu vermeiden, da dies den Rasen schädigt und Unkraut begünstigt.
Rasen Nahansicht

Rasen aus der Froschperspektive
Foto: carrotmadman6, CC BY 2.0

Wer diese Punkte berücksichtigt, hat gute Chancen, dass der Rasen relativ gut mit potenziellem Unkraut fertig wird. Natürlich lässt sich ein Befall nie zu 100% vermeiden, aber ein gestärkter und gut gepflegter Rasen ist auf jeden Fall deutlich widerstandsfähiger.

Fazit

Rasen ist in vielen deutschen Gärten nach wie vor sehr beliebt. Trotz intensiver Pflege macht sich jedoch nicht selten in vielen Gärten das Unkraut im Rasen breit.

Je nach Art des Rasens (Rollrasen oder herkömmlicher Rasen) gibt es jedoch viele verschiedene Möglichkeiten, Unkraut aus dem Rasen zu entfernen. Ob mechanisch per Vertikutierer oder durch Unkrautvernichtungsmittel – die Wahl der Maßnahmen ist sehr vielfältig.

Wer zudem den eigenen Rasen danach durch bestimmte Kniffe widerstandsfähiger macht, muss sich in Zukunft wesentlich seltener mit Unkraut herumplagen. Auf diese Weise wird die Gartensaison deutlich entspannter und die nächste Grillparty kann kommen!

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