Wasserpalme pflegen

Elefantenfuß Beaucarnea

Wasserpalme

Foto: Berthold Werner
Lizenz: GFDL 

Deutscher Name: Flaschenbaum / Wasserpalme / Elefantenfuß / Elefantenbaum
Wissenschaftl. Name: Beaucarnea
Familie: Spargelgewächse (Asparagaceae)
Wuchshöhe: 80 bis 150 cm in Wohnungskultur
Schwierigkeit: pflegeleicht
Verwendung: Blattschmuckpflanze mit attraktivem Wuchsbild

Der Ursprung die Wasserpalme liegt im Süden der USA und in Mexiko. Die Gattung Beaucarnea-stricta ist wegen der einfachen Pflege, ihres attraktiven Stammes und des hübschen Blattschopfes als Zimmerpflanze beliebt.

Die Wasserpalme ist ein Verwandter der Yucca
Die Wasserpalme hat einen am Grund rundlich angeschwollenen Stamm und zierliche, bis zu einem Meter lange dicht wachsende, überhängende Blätter. Dieses knorrige Gewächs ist mit der Yucca verwandt. Im Volksmund wird die Pflanze auch Flaschenbaum genannt, da sie eine typische Stammverdickung hat. Eine Wasserpalme wächst sehr langsam und kann sehr alt werden. Im Forum: Beaucarnea läßt Blätter hängen

Standort / Licht

Die Wasserpalme benötigt einen hellen Standort mit Sonne während der Morgen- oder Abendstunden. Auch ein Platz im Freien ist während des Sommers zu empfehlen. Die Wasserpalme sollte aber auf keinen Fall ohne eine Eingewöhnungsphase direkt  in das pralle Sonnenlicht gestellt werden, die Blätter können ansonsten einen Sonnenbrand bekommen. Ein leicht abgeschatteter Platz im Freien ist in den ersten 2 bis 3 Wochen ideal.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Eine Wasserpalme benötigt nicht viel Wasser. Während der Wachstumsperiode gießt man die Wasserpalme mäßig, die Erde sollte nach dem Gießen leicht durchfeuchtet sein. Falls man zu viel wässert und die Erde zu stark vernässt, werden die Blattspitzen nach einiger Zeit braun. Zwischen den einzelnen Wassergaben lässt man die Oberfläche der Erde deshalb gut antrocknen. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Wasserpalme überwintern / Ruheperiode

Von Oktober bis März stellt man das Gießen fast vollständig ein und achte nur darauf, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet. Die Wasserpalme ist stammsukkulent, während der Ruheperiode greift die Pflanze auf die im Stamm gespeicherten Wasserreserven zurück.

Während der winterlichen Ruheperiode sollte die Wasserpalme 3 bis 4 Wochen an einen kühlen, hellen Platz gestellt werden. Temperaturen zwischen 8 und 14 °C sind während dieser Zeit ideal. Von Oktober bis März werden die Pflanzen nicht gedüngt.

Temperatur

Die Pflanzen vertragen normale Zimmertemperaturen die im Sommer auch etwas höher sein können. Während des Winters eignet sich ein kühler und heller Standort für diese Pflanzen. Der gut verträgliche Temperaturbereich für die Wasserpalme liegt zwischen 8 und 22 °C.

Wasserpalme vermehren

Die Wasserpalme kann sehr gut mit Stecklingen vermehrt werden. Nebensprosse werden abgeschnitten und in ein Gemisch aus 2/3 Torf und 1/3 Sand gesteckt. Die Anwurzelung geschieht am besten unter einer Plastikhaube, so ist die Pflanze vor zu großem Feuchtigkeitsverlust geschützt. Nachdem der Steckling Wurzeln gebildet hat, gewöhnt man die Wasserpalme langsam an die trockenere Luft ohne Abdeckung und behandelt den Steckling wie eine voll entwickelte Pflanze.

Hinweis: Besser ist es  die Wasserpalme mit Samen zu vermehren, da sich der Stamm einer so gezüchteten Pflanze besser zu der typischen Form (Caudex) entwickeln kann.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
Einkaufstipp: Aufzucht-, Anzucht u. Gewächshäuser zur Vermehrung

Erde / Substrat

Die Wasserpalme gedeiht gut in einem Gemisch aus Lauberde, kalkhaltigem Lehm und scharfem Sand. Man achte darauf, das der Boden gut wasserdurchlässig bleibt. Die Ansprüche der Wasserpalmen an das Substrat sind mit den Bedürfnissen einer Palme vergleichbar. Am besten verwendet man beim Umtopfen fertig vorgemischte Spezialerde für Palmen. Diese können Sie z.B. über diesen Link bestellen:

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Flaschenbaum umtopfen

Die Wasserpalme braucht nur selten umgetopft zu werden. Alle 4 bis 5 Jahre sind normalerweise ausreichend, falls das Substrat sich nicht im Laufe der Zeit zu sehr verdichtet hat. Umtopfen sollte man nur zu Beginn des zeitigen Frühjahrs, Ende Februar bis Mitte März ist ideal.

Düngen / Nährstoffbedarf

Der Nährstoffbedarf dieser hübschen Pflanzen ist mäßig bis gering. Die Wasserpalme wird nur während der Hauptwachstumsphase alle 3 bis 4 Wochen mit Flüssigdünger in mäßiger Konzentration gedüngt. Von Oktober bis März stellt man das Düngen vollständig ein.

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Kürzen / Schneiden des Flaschenbaum

Eine Wasserpalme kann bei Bedarf gestutzt werden. Der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist das zeitige Frühjahr.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

Forum

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Die unteren Blätter der Wasserpalmen werden im Laufe der Zeit trocken und fallen dann leicht ab. Das ist normal und kein Grund zur Besorgnis.

Bei einem Befall mit der roten Spinne sind die befallenen Blätter der Wasserpalmen  mit einem feinen Gespinst überzogen. Bei einer  genaueren Untersuchung sieht man kleine helle bis gelblich weiße Flecken. Bei stärkerem Befall mit der roten Spinne ändert sich die Farbe der Blätter von grün zu gelb und graugün bis kupferbraun.

Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Pflanzen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der befallenen Pflanzen zu erkennen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.


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Wasserpalme Bilder

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Beaucarnea spec.

Wasserpalme

Beaucarnea spec.
Foto: Aviad Bublil
Lizenz: GFDL

Beaucarneas

Wasserpalme

Beaucarnea pliabilis
Foto: Kurt Stueber
Lizenz: GFDL

Beaucarnea recurvata

Wasserpalme

Beaucarnea recurvata
Foto: iRaS
Lizenz: Public Domain

Zimmerpflanzen mit dem Wuchsbild einer Palme

Obwohl die hier aufgeführten Pflanzen botanisch nicht zu den Palmen gehören, werden sie jedoch von vielen Menschen zu den Palmen gezählt. Der Grund hierfür ist der palmähnliche Wuchs dieser sehr hübschen Pflanzen.

Dracaena / Drachenbaum
Yucca / Palmlilie
Bananenstaude
Palmenfarn / Rhapis
Sagopalmfarn

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Palmengewächse, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5