Flaschenputzer pflegen

Callistemon citrinus

Deutscher Name: Pfeifenputzer / Flaschenputzer
Wissenschaftl. Name: Callistemon
Familie: Myrtaceae
Wuchshöhe: bis 100 cm
Schwierigkeit:
pflegeleicht
Verwendung: Blatt- und Blütenschmuckpflanze

Steckbrief / Beschreibung

Flaschenputzer bestechen durch schöne Blüten mit langen, prächtig farbigen Staubfäden. Die in Zimmerkultur gehaltene Art Callistemon Citrinius ist ein graziler, locker wachsender Strauch mit einer Höhe von bis zu 1 Meter. Um die Pflanzen nicht zu groß werden zu lassen, sollte man die Flaschenputzer im Frühjahr kräftig zurückschneiden.

Standort / Licht

Die Flaschenputzer wachsen buschig und bilden ihre schönen Blütenstände nur dann, wenn sie einen hellen Standort mit täglicher direkter Sonneneinstrahlung bekommen.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Während der Hauptwachstumszeit gießt man die Flaschenputzer reichlich, die Erde sollte stets feucht bleiben und nicht antrocknen. Man achte nach dem Gießen darauf, dass kein Wasser im Untersetzer der Pflanze stehenbleibt.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Flaschenputzer  überwintern / Ruheperiode

Während des Winters sollte der Flaschenputzer eine Ruhepause bei Temperaturen zwischen 8 bis 10 °C einlegen. In dieser Zeit der Ruheperiode schränkt man die Wassergaben stark ein und die Pflanze wird nicht mehr gedüngt. Es ist ausreichend darauf zu achten, die Erde nicht vollständig austrocknen zu lassen, Ballentrockenheit muss jedoch vermieden werden.

Temperatur

Der Flaschenputzer wächst gut bei Temperaturen zwischen 18 und 23 °C.

Vermehren der Pflanze

Die Pflanzen werden im Frühling durch Stecklinge vermehrt. Dazu schneidet man  ca. 10 cm lange einjährige, blütenlose Seitentriebe mit einem Stück des alten Stammes an der Basis. Solche Stecklinge nennt man Achselstecklinge.

Die Stecklinge werden in ein leicht feuchtes Gemisch aus gleichen Teilen scharfem Sand und Torferde gesteckt. Die Zöglinge werden an einen hellen Standort gebracht, nach 6 bis 8 Wochen bilden sich dann die ersten Wurzeln. Sobald die Pflanzen so weit gewachsen sind, dass die Wurzeln beginnen aus dem Abzugsloch des Pflanzgefäßes herauszutreten, topft man die jungen Flaschenputzer in größere Pflanzgefäße um.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

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Für die Kultur der Flaschenputzer verwendet man ein Substrat aus Kompost- oder Lauberde.

Flaschenputzer Umtopfen

Gut gedeihende, kräftige Pflanzen werden im Frühjahr in etwas größere Pflanzgefäße umgetopft.

Düngen / Nährstoffbedarf

Der Flaschenputzer wird alle 14 Tage mit Flüssigdünger in mittlerer Konzentration gedüngt. Während der winterlichen Ruheperiode werden die Flaschenputzer nicht gedüngt.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

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Bilder der Flaschenputzer

Klicken Sie zum Vergrößern auf die Vorschaubilder

Callistemon

Flaschenputzer

Callistemon citrinus
Foto: Kurt Stueber
Lizenz: GFD

Callistemon citrinus

Flaschenputzer

Callistemon citrinus
Foto: Garitzko
Lizenz: Public Domain

Callistemon citrinus

Flaschenputzer

Callistemon citrinus
Foto: Chilepine
Lizenz: Public Domain

Callistemon salignus

Flaschenputzer

Callistemon salignus
Foto: Michael Wolf
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5