Begonien / Zimmerpflanzen pflegen
Begonia

Begonien (Begonia), auch unter der Bezeichnung Schiefblatt bekannt, sind eine Gattung von Pflanzen aus der Familie der Schiefblattgewächse (Begoniaceae). Mit ca. 1400 bis 1500 Arten die dieser Gattung zugeordnet werden, gehört sie zu den artenreichsten Pflanzengattungen. Zahlreiche Begonien Arten und Sorten der werden wegen ihres farbenprächtigen, hübsch gemusterten Laubes oder ihrer prächtigen Blüten als Zimmerpflanzen oder als Beet- und Balkonpflanzen gepflegt.

Wimpernbegonie: Begonia bowerae

Wimpernbegonie (Begonia bowerae)
von Wildfeuer, CC BY-SA 3.0

Deutscher Name: Begonie / Schiefblatt
Wissenschaftl. Name: Begonia
Familie: Schiefblattgewächse (Begoniaceae)
Wuchshöhe: 20 bis 40 cm
Schwierigkeit: pflegeleicht
Verwendung: Blatt- und Blütenschmuckpflanze mit attraktivem Wuchsbild

Arten / Sorten - Steckbrief

Eine Gemeinsamkeit fast aller Begonien ist der wechselständige Wuchs und die asymmetrische Form der Blätter. Da die Gattung der Begonien umfangreich ist, teilt man sie in mehre Gruppen ein:

a) Begonien mit normalem Wurzelwerk (Blattbegonien)
b) Begonien mit dicken, kriechenden Rhizomen (Erdstämmen)
c) Begonien knollenbildend mit verdicktem Speicherorgan am Ende des
     Stammes

Begonia bowerae

Begonia bowerae

Begonia bowerae, Wimpern-Begonie
By PumpkinSky, CC BY-SA 3.0

Begonia bowerae findet man im Handel auch unter den Namen Bower's Begonie oder Wimpern-Begonie.

Begonia bowerae wächst krautig, grundstämmig mit kurzem, kriechendem Spross und langen Blattstielen.

Die unsymmetrischen, langherzförmigen Blätter sind frisch- bis dunkelgrün gefärbt und weisen eine braune Randzeichnung auf.

Über dem gedrungen wachsenden Blattwerk bilden im Winter an langen Stielen rispige Blütenstände.

Begonia bowerae erreicht nichtblühend eine Wuchshöhe zwischen 10 und 20 cm. Blühende Pflanzen haben eine Wuchshöhe von 20 bis 30 cm.

Begonia bowerae ist anfällig für einen Befall mit Blatt- und Wurzelälchen, Milben und Grauschimmelpilze.


Begonia corallina, Begonia maculata

Begonia maculata

Begonia maculata, Korallen-Begonie
Montrealais, CC BY 3.0

Begonia corallina, Synonym: Begonia maculata findet man im Handel auch unter den Namen Korallen-Begonie, Forellenbegonie, oder Korallenrote Begonie.

Begonia corallina wächst als immergrüne, mehrjährige, krautige, an der Basis des Sprosses verholzende, etwa 30 cm hochwachsende Pflanze. Mittlerweile werden auch Hochstammformen mit einer Höhe von bis zu 80 cm zum Kauf angeboten.

Die wie bei allen Begonien unsymmetrischen, langlanzettlichen Blätter sind grün gefärbt. Die Blattoberseiten sind mit kleinen, weißen runden Flecken gezeichnet. Der Blattrand ist deutlich gewellt und schwach gezähnt bis ganzrandig.

Aus den Blattachseln  entspringen weibliche und männliche Blüten in rispigen Blütenständen.
Begonia corallina ist anfällig für einen Befall mit Blatt- und Wurzelälchen, Spinnmilben und Mehltau.


Elatior-Begonien (Begonia × hiemalis)

Begonia hiemalis

Begonia × hiemalis, Elatior-Begonien
Yesodhasekar, CC BY-SA 4.0

Elatior-Begonien findet man im Handel auch unter dem Namen Zimmer-Begonie.

Elatior-Begonien gibt es in sehr vielen Sorten mit unterschiedlichen Formen und Blütenfarben in gelb, orange, rot, rosa und weiß. Die Blätter sind jedoch wie bei allen Begonien immer asymmetrisch. Elatiorbegonien sind äußerst dankbare Zimmerpflanzen und blühen oft monatelang.

Zur Vermehrung der Elatior-Begonien können Blatt- oder Kopfstecklinge genutzt werden. Die Vermehrung erfolgt  von März bis September. Die Stecklingsbewurzelung erfolgt unter Folie oder Sprühnebel. Die Bewurzelungsdauer bei Blattstecklingen beträgt etwa vier Wochen, nach weiteren vier bis sechs Wochen sind die Adventivtriebe vorhanden.

Die Bewurzelungsdauer von Kopfstecklingen beträgt etwa zwei Wochen. Die Kulturdauer von Blattstecklingen ist also um etwa acht Wochen länger, man erhält aber eine wesentlich höhere Ausbeute an Tochterpflanzen. Die Bewurzelungstemperatur für beide Stecklingsarten sollte bei 20 °C bis 24 °C liegen.

Seit einigen Jahren gibt es auch so genannte F1-Hybriden. Diese Sorten vermehrt man durch Aussaat. Ein Gramm Samen besteht aus etwa 65.000 winzigen Begonien-Samen. Die Aussaat erfolgt meistens von November bis Januar. Bei 23 °C dauert die Keimung etwa zwei Wochen. Begoniensamen sind Lichtkeimer, die Samen dürfen nicht mit Substrat abgedeckt werden. Pikiert werden die kleinen Sämlinge nach vier bis sieben Wochen. Das Topfen erfolgt etwa drei Monate nach der Aussaat.


Lorraine-Begonien (Begonia × cheimantha)

Lorraine-Begonien

Begonia × cheimantha, Lorraine-Begonien
HQ, CC BY-SA 2.0

Lorraine-Begonien findet man im Handel auch unter dem Namen Winter-Begonie.

Lorraine-Begonien gibt es in Sorten mit unterschiedlichen Formen und Blütenfarben in rosa oder weiß. Die Blätter sind wie bei allen Begonien immer asymmetrisch.

Lorraine-Begonien sind immergrüne, mehrjährige, krautige 20 bis 40 cm hochwachsende Pflanzen.

Lorraine-Begonien pflegt man idealerweise bei 16 bis 18 °C an einem hellen, nicht vollsonnigen Standort.

Zur Vermehrung der Lorraine-Begonien können Blatt- oder Kopfstecklinge genutzt werden. Die Vermehrung erfolgt  von März bis September. Die Stecklingsbewurzelung erfolgt unter Folie oder Sprühnebel. Die Bewurzelungsdauer bei Blattstecklingen beträgt etwa vier, bei Kopfstecklingen etwa 2 Wochen. Vier bis sechs Wochen nach der Bewurzelung sind dann bereits Adventivtriebe vorhanden.

Lorraine-Begonien müssen vorsichtig gegossen werden, ansonsten kommt es schnell zur Stammfäule.


Begonia Rex-Hybriden

Begonia Rex-Hybriden

Königsbegonie, B. Rex-Hybride 'Escargot'
Jerzy Opioła, CC BY-SA 4.0

Rex-Begonien findet man im Handel auch unter den Namen Blattbegonie und Königsbegonie.

Rex-Begonien gibt es in Sorten mit unterschiedlichen Blattzeichnung und -färbung in weiß, rosa, grün und purpur. Die Blütenfarbe ist meist ein hellrosa. Die Blätter sind wie bei allen Begonien immer asymmetrisch.

Begonia Rex-Hybriden sind immergrüne, mehrjährige, krautige 20 bis 30 cm hochwachsende Pflanzen.

Begonia Rex-Hybriden pflegt man idealerweise bei 16 bis 18 °C an einem hellen bis halbschattigen, jedoch nicht vollsonnigen Standort.

Zur Vermehrung der Begonia Rex-Hybriden können Blattstecklinge genutzt werden. Die Vermehrung erfolgt  von März bis September. Die Bewurzelungsdauer bei Blattstecklingen beträgt etwa vier Wochen.

Lorraine-Begonien müssen vorsichtig gegossen und nicht zu nass gepflegt werden, ansonsten kommt es schnell zur Stammfäule.

Begonia Rex-Hybriden sind anfällig für einen Befall durch Blattläuse, Blatt- und Wurzelälchen, Thripse und bei zu großer Feuchtigkeit Grauschimmel oder Mehltau.


Knollenbegonien (Begonia × tuberhybrida)

Knollenbegonien

Knollenbegonie, Begonia × tuberhybrida
BotBln, CC BY-SA 3.0

Knollenbegonien findet man im Handel unter den Namen Duftbegonie (Begonia tuberhybrida pendula odorata bzw. Begonia odorata) und Hängebegonie (Begonia tuberhybrida pendula bzw. Begonia pendula). Knollenbegonien findet man in den Blütenfarben Weiß, Gelb, Rosa, Orange, Rot und Dunkelrot.

Knollenbegonien bevorzugen einen hellen aber nicht vollsonnigen Standort und werden oft als Beet- und Balkonpflanze angepflanzt.

Pflegt man großblumige Sorten im Freien so sollte der Platz auch möglichst Regen- und Windgeschütz sein.

Die Knollen dieser Begonien werden ab März bei etwa 18 °C angetrieben. Ab Oktober werden die Knollen trocken und bei kühlen Temperaturen überwintert.

Knollenbegonien sind anfällig für Blattläuse, Blatt- und Wurzelälchen und bei zu großer Echter Mehltau.

Die Pflege der knollenbildenden Gruppe c) wird gesondert aufgeführt:
Begonien knollenbildend


Begonia erythrophylla

Begonia erythrophylla

Begonia erythrophylla, Elefantenohr-Begonie
Kor!An, CC BY-SA 3.0

Begonia erythrophylla findet man im Handel auch unter den Namen Elefantenohr-Begonie oder Kidney-Begonie.

Begonia erythrophylla wächst als krautige Pflanze mit einem kurzen, kriechenden Grundstamm und langen, dünnen Blattstielen. Begonia erythrophylla erreicht eine Wuchshöhe von 20 bis 30 cm.

Die wie bei allen Begonien unsymmetrischen, rundlichen Blätter sind glänzend grün gefärbt.

Die sich in lockeren Rispen bildenden Blüten einer Begonia erythrophylla sind zart rosafarben.
Begonia erythrophylla bevorzugt einen hellen aber nicht vollsonnigen Standort und während der Wachstumszeit Temperaturen zwischen 18 und 20 °C. Im Winter sollten diese Begonien mit 13 bis 15 °C etwas kühler stehen.

Die Vermehrung erfolgt durch Blattstecklinge oder durch Teilung größerer Exemplare.
Begonia erythrophylla ist anfällig für einen Befall mit Blatt- und Wurzelälchen, Thripse und Mehltau.


Begonia masoniana

Begonia masoniana

Begonia masoniana, Ordens-Begonie
Salix, CC BY-SA 3.0

Begonia masoniana findet man im Handel auch unter den Namen Eisernes Kreuz-Begonie oder Ordens-Begonie.

Begonia masoniana wächst als krautige Pflanze mit einem kriechenden, fleischigem Grundstamm. Begonia masoniana erreicht eine Wuchshöhe von 20 bis 40 cm.

Die unsymmetrischen, herzförmigen Blätter besitzen eine grüne Grundfarbe und eine handförmige braune Zeichnung im Zentrum.

Die zahlreichen kleinen Blüten einer Begonia masoniana sind weiß.
Begonia masoniana bevorzugt einen hellen aber nicht vollsonnigen Standort und während der Wachstumszeit Temperaturen zwischen 18 und 20 °C. Im Winter sollten diese Begonien mit 15 bis 16 °C etwas kühler stehen.

Die Vermehrung erfolgt durch Blattstecklinge ausgereifter Blätter. Die Bewurzelungstemperatur für Blattstecklinge liegt  bei 20 °C.
Begonia masoniana ist anfällig für einen Befall mit Blatt- und Wurzelälchen, Thripse und Mehltau.


Begonia radicans

Begonia radicans

Begonia radicans, Hängebegonie
Daderot, CC0

Begonia radicans findet man im Handel unter den Namen Hängebegonie oder Garnelen-Begonie.

Begonia radicans wächst als krautige Pflanze mit einem kriechenden bis hängenden Wuchs aus wechselständig angeordneten, breit-lanzettlichen Blättern in mittlerem Grün. Begonia radicans erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 80 cm.

Die unsymmetrischen, herzförmigen Blätter besitzen eine grüne Grundfarbe und eine handförmige braune Zeichnung im Zentrum.

Aus den Blattachseln entwickeln sich rispige Blütenstände mit rosa- bis orangefarbenen Blüten.

Begonia radicans pflegt man einen hellen Standort mit Temperaturen zwischen 16 und 20 °C. Im Winter vertragen diese Begonien auch volles Sonnenlicht.

Die Vermehrung einer Begonia radicans erfolgt durch Kopf- und Triebteilstecklinge.
Begonia radicans ist bei zu trockener Luft anfällig für einen Befall durch Thripse.


Begonia serratipetala

Begonia serratipetala

Begonia serratipetala, Gesägtblättrige-Begonie
Kenraiz, CC BY-SA 4.0

Begonia serratipetala findet man im Handel auch unter dem Namen Gesägtblättrige-Begonie.

Begonia serratipetala wächst als aufrechte krautige Pflanze mit ausladenden Trieben. Die wechselständig angeordneten, lang-herzförmigen Blätter besitzen eine olivgrüne Grundfarbe mit unregelmäßigen roten Flecken.

Begonia serratipetala erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 60 cm.

Aus den Blattachseln entwickeln sich rispige Blütenstände mit rosafarbenen Blüten.

Begonia serratipetala pflegt man an einem hellen, nicht vollsonnigen Standort mit relativ kühlen Temperaturen zwischen 15 und 18 °C.

Die Vermehrung einer Begonia serratipetala erfolgt durch Kopfstecklinge. Die ideale Temperatur zur Bewurzelung der Stecklinge liegt bei etwa 20 °C.
Begonia serratipetala ist anfällig für einen Befall durch Thripse, Blattläuse, Blattnematoden und Echten Mehltau.

Standort / Licht

Begonien die wegen ihrer schönen Blüten gehalten werden, benötigen einen hellen Standort und morgens oder nachmittags einige Stunden Sonnenlicht.  Begonien mit schönem und farbigem Blattwerk brauchen ebenfalls einen hellen Standort, benötigen aber nicht unbedingt direkte Sonneneinstrahlung. Vollsonnige Standorte sind bei allen Begonien zu vermeiden.

Bei einem Standort mit Lichtmangel werden von der Begonie keine Blüten ausgebildet. Ideal sind freie Ost- oder Westfenster.
Die Beleuchtungsstärke am Standort der Begonie sollte, je nach Sorte mindestens 500 bis 2000 Lux betragen.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Begonie Gießen / Wässern

Eine Begonie wird mäßig aber gleichmäßig gegossen. Die Erde sollte gleichmäßig feucht sein und darf nicht zu stark vernässen, da ansonsten die Wurzeln und Triebe der Pflanze verfaulen. Vor der jeweils nächsten Wassergabe lässt man nur die Oberfläche der Erde antrocknen. Ballentrockenheit muss ebenfalls vermieden werden.

Mäßiges Gießen

  1. Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm, antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt so eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen. Das Substrat darf nicht durchtrocknen.
  2. Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
  3. Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.
Pflanzen mäßig gießen

Wer die Pflanze von unten bewässern möchte, gibt ein wenig Wasser in den Untersetzer und wartet bis alles aufgesogen wurde. Dies widerholt man je nach Topfgröße mehrmals. Es sollte kein Wasser in dem Untertopf stehenbleiben.

Als Gießwasser nimmt man für eine Begonie weiches, abgestandenes und zimmerwarmes Wasser. Idealerweise verwendet man sauberes, bei Bedarf gefiltertes Regenwasser

 

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

Messgeräte und Bodentester

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Begonien kommen während der Wachstumsphase mit Temperaturen zwischen 18 und 22 °C sehr gut zurecht. Während der Ruheperiode eignen sich kühlere Temperaturen zwischen 15 und 18°C.

Vermehren der Pflanze

Begonien mit normalen Wurzeln vermehrt man durch 8 bis 10 cm lange Stecklinge von Trieben ohne Blüten. Hierfür entfernt man an der Basis des Stecklings vorsichtig das untere Blatt und steckt den Trieb in ein Gemisch aus gleichen Teilen scharfem Sand und Torf. Das vorherige eintauchen der Schnittstelle in ein Bewurzelungshormon* ist zu empfehlen. Der Steckling wird bis zur Wurzelbildung nur sehr sparsam gegossen - ist die Erde zu feucht, so neigen die Stecklinge zur Fäulnis.

Begonien mit Rhizomen vermehrt man durch Teilung der Rhizome. Die Teilstücke werden wie die vorher beschriebenen Stecklinge behandelt. Falls kein geeignetes Rhizom zur Verfügung steht, ist auch die oben beschriebene Vermehrung durch Triebstecklinge möglich.

Begonien können auch durch Samen vermehrt werden. Man beachte bei dieser Vermehrung, die winzig kleinen Samen nicht mit Erde zu bedecken, Begonien sind Lichtkeimer. Ein vermischen der Samen mit etwas feinem Sand und aufstreuen auf die Anzuchterde hat sich aber bewährt.

Saintpaulia vermehren

Blattstecklinge einer Gesnerie

Die meisten Begonien lassen sich einfach durch Blattstecklinge vermehren. Dazu wird ein reifes und gesundes Blatt abgenommen. Mit einer Rasierklinge wird der Blattstiel auf 2 cm eingekürzt und 12 bis 15 mm tief in einen Topf in ein feuchtes Substrat gesteckt. Am besten eignet sich ein Torf-Sand-Gemisch oder eine torfhaltige Kulturerde.

Um während der Wurzelbildung eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, stülpt man einen Plastikbeutel über den Topf. Alternativ verwendet man einen abdeckbaren Vermehrungskasten.

Saintpaulia vermehren

Blattsteckling einer Saintpaulia

Zur Ausbildung der neuen Pflänzchen wird ein heller, aber nicht sonniger Platz, und eine Temperatur zwischen 18 bis 20 °C benötigt. Es wird nur wenig oder überhaupt nicht gegossen, das Substrat darf aber nicht austrocken und sollte immer etwas feucht sein.

Nach einigen Wochen hat sich eine kleine Pflanze an der Basis des Blattstiels entwickelt und tritt nun an der Erdoberfläche aus. Während der nächsten 2 Monate deckt man die kleinen Pflänzchen allmählich auf, bis sie sich vollständig an die normale Umgebung gewöhnt haben. Während dieser Zeit gießt man leicht an, damit die Erde nicht austrocknet. Einmal pro Woche verabreicht man einen handelsüblichen Flüssigdünger in schwacher Konzentration.

Sobald die Pflänzchen 3 bis 5 cm hoch sind, trennt man sie vorsichtig vom alten Blatt ab, setzt sie einzeln in 5 bis 6 cm durchmessende Töpfe. Die Pflänzchen können nun wie erwachsene Exemplare gepflegt werden.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
Einkaufstipp: Aufzucht-, Anzucht u. Gewächshäuser zur Vermehrung

Erde / Substrat / ph-Wert

Ideal für die Pflege der Begonien ist ein Boden ph-Wert von 5,5 bis 6,5.

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Blumenerde kaufen: Die Pflanzen gedeihen auch in handelsüblicher Blumenerde auf Kompostbasis. Der pH-Wert ist auf der Verpackung angegeben und sollte innerhalb der tolerierten Werte von 5,5 bis 6,5 liegen. Bei falschem pH-Wert des Substrats wird sich die Begonie nicht gesund entwickeln können.

Substrat selber mischen: Eine Begonie pflanzt man idealerweise in ein Substrat aus Blumenerde auf Kompostbasis, lehmhaltiger Ackererde und Perlit. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt.

Ein gutes Substrat

Das richtige Substrat-Gemisch gewährleistet einen guten Halt der Pflanze und eine gute Belüftung des Wurzelbereiches. Landerde stellt den pH-Wert ein und verbessert die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe. Ein gutes Substrat verfügt über eine gute Puffereigenschaft und darf über einen längeren Zeitraum seine vorteilhaften Eigenschaften nicht verlieren.

Durch die Fremdstoffe Quarzsand, Bims-Kies, Lavalit, Lavagranulat und andere geeignete Zuschlagstoffe verändert man nicht nur die physikalischen sondern auch die chemischen Eigenschaften des Substrats. Kleine Kiesel, Styromull, Splitt und ähnliches verbessern den Wasserabzug nach dem Gießen. Dies hilft Staunässe und damit Wurzelfäulnis vorzubeugen.

Andere wichtige Eigenschaften für eine gute Topfpflanzenerde werden von den Herstellern aus finanziellen und Transportgründen unzureichend berücksichtigt. Dies betrifft die Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe, die Luftführung innerhalb des Substrats und die Standfestigkeit um ein zusammensacken und verdichten zu verhindern.

Pufferkraft des Substrats

Auch die Pufferkraft eines Substrats ist sehr wichtig, die Pufferkraft verhindert:

  • schnelles Austrocknen der Blumenerde
  • Versalzungen an den Wurzeln
  • Schwankungen im Nährstoffvorrat
  • schnelle Veränderungen des pH-Werts

Ausführliche Informationen, Substratrezepte und Bezugsquellen finden Sie hier: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen

Substratmischung für Begonien

  • 3 Anteile Blumenerde auf Kompostbasis
  • 2 Anteile Ackererde mit Tonanteil
  • 1 Anteil Pflanzton (Blähton für Hydrokultur), 6 mm Grus oder Lavagranulat

Alles muss gut miteinander vermischt werden.

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Bims als Zuschlagstoff, verbessert den Luftgehalt, die Wasserspeicherfähigkeit und die Durchwurzelbarkeit, fördert die Wurzelentwicklung, Körnung 0-4 mm.
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Lavagranulat: Eifel-Lava, rein mineralisches Material. Körnung ca. 0-12 mm.
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Vermiculite oder Blähton: aufgeblähtes Tonmineral zur Substratverbesserung: Lockerung, großes Anlagerungsvermögen für Nährstoffe und Wasser.
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Landerde / Ackererde mit Tonanteil:
mit den Zuschlagsstoffen Sand und Humus aus Kompost. Mutterboden gesiebt 0-20 mm

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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die richtige Mischung für Zimmerpflanzen

Düngen / Nährstoffbedarf

Der Nährstoffbedarf der Begonien ist mäßig. Begonien werden im Sommerhalbjahr alle 2 bis 3 Wochen mit Flüssigdünger nach Herstellerangaben gedüngt.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

Lorraine-Begonien müssen vorsichtig gegossen werden, ansonsten kommt es schnell zur Stammfäule.

Begonien sind anfällig für einen Befall durch Blattläuse, Blatt- und Wurzelälchen und Thripse.

Einige Begonien neigen bei zu großer Feuchtigkeit zum Befall mit Grauschimmel oder Echtem Mehltau. Erste Zeichen sind kleine mehlige Flecken an den Blättern, Blattstielen oder Trieben der Begonie.

Bei zu trockener Luft kann es zu einem Befall mit der Roten Spinne kommen. Die befallenen Blätter der Begonien sind mit einem feinen Gespinst überzogen. In den Blattachseln lässt sich dies besonders gut erkennen.

Bei einer genaueren Untersuchung der Blätter sieht man kleine helle bis gelblich weiße Flecken. Bei stärkerem Befall mit der roten Spinne ändert sich die Farbe der Blätter von grün zu gelb und graugün bis kupferbraun.

Begonien werden manchmal von Cyclamenmilben befallen.

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Begonien, Elatior-Begonien, Begonia corallina, Wimpern-Begonie, Knollenbegonien, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5

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