Schildfarn
Schildfarne (Polystichum) sind eine weltweit verbreitete Gattung von Farnen aus der Familie der Wurmfarngewächse (Dryopteridaceae). Der Schildfarn ist als Zierpflanze sehr verbreitet, er sind pflegeleicht und gedeiht auch an lichtarmen, schattigen Standorten noch recht gut. In ihrem Habitat wachsen die Farne meisten auf Waldboden, in erdigen Felsspalten oder auf steinigen Abhängen.
Name: Schildfarn, Filigranfarn
Wissenschaftl. Name: Polystichum
Familie: Wurmfarngewächse (Dryopteridaceae)
Wuchshöhe: ca. 60 cm als Topfpflanze
Verwendung: Blattschmuckpflanze, Ampelpflanze
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Schwierigkeit: pflegeleicht
Pflege der Schildfarne
Die Schildfarn Pflege ist einfach, die Farne verzeihen auch den einen oder anderen Pflegefehler. Im Gegensatz zu anderen Farnen verträgt der Schildfarn auch trockene Zimmerluft und dunklere Standorte.
Bei den Schildfarnen handelt es sich erdbewohnende Farnpflanzen, deren Hauptsprosse aufrecht bis aufsteigend wachsen. Alle Schildfarn Arten sind wintergrün. Die Wedel dieser Farne entwachsen einem Rhizom, das mit schwärzlichen Schuppen bedeckt ist und teilweise über und unter der Erde wächst. Bei älteren Farnen verzweigt sich dieses Rhizom. Dann beginnen sich aus mehreren Vegetationspunkten neue Wedel zu entwickeln.
Bevor sich die anfangs zusammengerollten Wedel der Farne öffnen, sind sie dicht mit silbrig-weißen Schuppen besetzt. Die reifen Wedel sind annähernd dreieckig geformt, bis zu 25 cm lang und an der Basis etwa 7 cm breit. Die Stiele der Farnwedel sind mit dunkelbraunen Schuppen besetzt und werden etwa 10 cm lang. Die Wedel setzen sich aus zahlreichen Paaren länglicher, lanzettlicher, dunkelgrün gefärbter, wechselständig entlang der Mittelrippe wachsender Fiedern zusammen, die jeweils etwa 6 cm lang und 2 bis 3 cm breit werden.
Jede Blattfieder ist nochmals in zahlreiche etwa 12 mm lange und 6 mm breite Fiederblättchen unterteilt. Diese kleinen Fiederblättchen sind am Rand stark gezähnt und haben scharfe Spitzen, ähnlich wie die Blätter der Stechpalme. Auf der Unterseite der Fiederblättchen reifer Wedel bilden sich die winzigen, runden, dunkelbraunen Sporenkapseln.
Standort / Licht
Den Schildfarn pflegt man an einem hellen Standort ohne Sonneneinstrahlung. Die zarten Wedel der Farne müssen vor dem direktem Sonnenlicht geschützt werden. Hat man nur ein sonniges Fenster als Standort zur Verfügung, so hilft die Abschattung mit einem leichtem Vorhang oder einer etwas größeren, abschattenden Pflanze.
An Tagen mit niedriger Luftfeuchtigkeit sollten die Schildfarne öfter besprüht werden.
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Schildfarn Gießen / Wässern
Schildfarne werden reichlich gegossen. Der Ballen muss permanent feucht, aber nicht durchnässt sein. Nach dem Gießen sollte überschüssiges Wasser aus den Untersetzern entfernt werden, Staunässe ist auf jeden Fall zu vermeiden.
Falls die Temperaturen unter 15 °C sinken, gießt man den Schildfarn nur noch mäßig und lässt die oberste Erdschicht des Topfballens zwischen den einzelnen Wassergaben leicht antrocknen. Das Substrat darf nicht durchtrocknen, Schildfarne vertragen keine Ballentrockenheit.
Als Gießwasser und zum Besprühen nimmt man für die Schildfarne weiches, abgestandenes und zimmerwarmes Wasser. Idealerweise verwendet man sauberes, bei Bedarf gefiltertes Regenwasser.
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Schildfarn überwintern / Ruheperiode
Schildfarne sollten zwischen Oktober und März mit 10 bis 12 °Celsius kühler stehen. Während dieser Zeit benötigen die Farne etwas weniger Wasser, die Gießmenge und Häufigkeit muss den Temperaturen angepasst werden. Kontrollieren Sie das Substrat regelmäßig und vermeiden Sie weiterhin Ballentrockenheit und Staunässe. Während der Überwinterung werden die Schildfarne nur ein- bis zweimal gedüngt.
Zu Beginn der Vegetationsperiode werden die Schildfarne wieder kräftiger gegossen. Beginnt der Farn nun kräftig auszutreiben, so fängt man auch wieder mit dem regelmäßigen Düngen der Polystichum an.
Zum Überwintern geeignet sind frostsichere, ungeheizte Räume (auch mit Nordfenster). Ein kühler Kellerraum oder eine frostfreie Garage geben einen perfekten Überwinterungsraum ab. Um das für die Überwinterung notwendige Licht bereitzustellen, eignen sich 20 cm über den Schildfarnen angebrachte Leuchtstoffröhren bzw. noch energiesparendere Pflanzlampen mit LED. Bei einem Standort im Wintergarten oder vor ausreichend großen Süd-, Südwest-, oder Südostfenstern mit ungehindertem Lichteinfall ist in der Regel keine Zusatzbeleuchtung erforderlich.
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Aufenthalt im Sommer
Der Schildfarn kann während der warmen Jahreszeit an einem geschützten, hellen bis halbschattigem Standort im Freien gepflegt werden. Etwas Morgen- oder Nachmittagssonne ist für ein gesundes Wachstum dieser Pflanze von Vorteil. Die Schildfarne sollten nicht direkt von der prallen Mittagssonne beschienen werden.
Temperatur
Den Schildfarn pflegt man am besten in warmen Räumen mit Temperaturen bis maximal 24 °C. Obwohl die Schildfarne vorübergehend auch trockene Luft vertragen, sollte man während der Hauptwachstumszeit vom Frühjahr bis zum Herbst für eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. In dieser Wachstumsphase kann man die Farne in wassergefüllte Schalen auf Kieselsteine stellen. Temperaturen unter 8 °C sind bei diesen Farnen zu vermeiden. Generell gilt, je niedriger die Temperatur ist, umso trockener (keine Ballentrockenheit) sollte das Substrat der Schildfarne gehalten werden.
Schildfarn vermehren
Am erfolgreichsten vermehrt man den Schildfarn zu Beginn des Frühjahres durch Teilung der Wurzelstöcke. Jedes Teilstück sollte mindestens 4 bis 5 Wedel besitzen. Nach der Teilung kann man die einzelnen Teilstücke direkt in das für den Schildfarn empfohlene Erdgemisch pflanzen, die Teilstücke der Rhizome werden dabei waagerecht etwa zur Hälfte in die Erde eingesetzt.
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Erde / Substrat
Zur Pflege des Schildfarns verwendet man torfhaltige Einheitserde oder ein Gemisch aus gleichen Teilen Kompost- und Lauberde dem man etwas Torf beimischt.
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Schildfarn umtopfen
Die Schildfarne werden nur umgetopft, wenn die Wurzeln das Pflanzgefäß gut durchwurzelt haben. Um dies zu kontrollieren, lässt man die Erde etwas antrocknen und stülpt den Farn dann vorsichtig um.
Neu gekaufte, frisch umgetopfte oder neu angezogene Schildfarne müssen erst nach 2 bis 3 Jahren umgetopft werden. Die günstigste Zeit ist das Frühjahr. Ungünstig ist es, wenn die Farne bereits mit kräftigem Wachstum begonnen haben und die neuen Wedel noch sehr klein sind.
Zum Umtopfen wird die alte Erde aus den Wurzeln geschüttelt, und sämtliche abgestorbenen toten Wurzeln und vertrocknete Wedel abgeschnitten. Zur Verbesserung des Wasserabzugs gibt man vor dem Einfüllen des Substrats eine etwa 4 cm hohe Schicht Tonscherben oder grobe Kiesel in das Pflanzgefäß. Ein gut umgetopfter Farn erholt sich schnell und wird bald weiterwachsen.
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Düngen / Nährstoffbedarf
Man düngt den Schildfarn alle drei bis vier Wochen mit einem Dünger in schwacher Konzentration. Zu stark dosierte Düngergaben lassen die Erde versalzen und schädigen die Farne. Nach der Düngung ist der Wurzelballen der Farne einige Tage gleichmäßig feucht zu halten.
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Farne neigen zum Befall mit Blattälchen. Hin und wieder sollte man die Schildfarne sorgfältig auf einen Befall mit diesen Nematoden / Fadenwürmern kontrollieren.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Ein Schildfarn ist vermutlich nicht giftig, da in der Literatur keine Hinweise auf eine potentielle Toxizität gefunden wurden.
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Schildfarn Bilder
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Polystichum setiferum
Foto: Kurt Stueber
Lizenz: GFDL
Polystichum aculeatum
Sporen des Farnes
Foto: Kurt Stueber
Lizenz: GFDL