Blechnum pflegen

Blechnum spicant

Deutscher Name: Rippenfarn
Wissenschaftl. Name: Blechnum
Familie: Blechnaceae
Wuchshöhe: bis 100 cm
Schwierigkeit: pflegeleicht bis mittelschwer
Verwendung: Interessante Blattschmuckpflanze, deren Wedel leicht an Palmblätter erinnern

Steckbrief / Beschreibung

Zu der Gattung Blechnum gehören viele unterschiedliche Farne. In dieser Gattung gibt es kleine, kriechende Farne bis zu sehr langsam wachsenden, aufrechten stehenden Pflanzen, die im Laufe der Zeit einen Stamm bilden und damit den echten Baumfarnen sehr ähnlich sehen. Die für die Zimmerkultur verwendeten Blechnum Farne sind meist tropischen oder subtropischen Ursprungs und gedeihen deshalb sehr gut in warmen Räumen. Es ist sicherlich als Vorteil anzusehen, das die Farne der Gattung Blechnum auch trockene Luft besser als die meisten anderen Farngattungen vertragen.

Blechnum brasiliense ist in der freien Natur in Brasilien und Peru anzutreffen. Dieser Farn bildet im jungen Stadium eine Rosette aus schweren, lanzenförmigen Wedeln, die gemeinsam einem schwarz-braunen Rhizom entspringen. Nach einigen Jahren der Kultivierung bildet sich ein dunkelbrauner, geschuppter Stamm aus, der eine Höhe von bis zu 50 cm erreichen kann. Der Stamm dieses hübschen Farnes ist mit bis zu 90 cm langen und 30 cm breiten Wedeln besetzt. Die einzelnen Wedel wiederum sind in zahlreiche ledrige, paarweise angeordnete Fiederblätter unterteilt. Bei jungen Farnen sind die Fiederblätter leicht bronzefarben, bei älteren Pflanzen dunkelgrün gefärbt.

Blechnum crispum ist etwas schwachwüchsiger als Blechnum brasiliense und hat kleinere, gewellte, in der Jugend meist rötlich gefärbte Wedel.

Blechnum gibbum wahrscheinlich mit einer der beliebtesten Rippenfarne. Im Wachstum formt Blechnum gibbum eine sehr symmetrische Rosette aus bis zu 95 cm langen und 25 cm breiten Wedeln. Die Wedel entspringen einem geschuppten, schwarzen und bis zu 1 m hohem Stamm. Die Fiederblätter der Wedel sind glänzend grün gefärbt und leicht gebogen.

Blechnum moorei ist ein kleiner Farn aus dieser Gruppe, die Wedel werden nicht größer als 30 cm.

Blechnum occidentale bildet kriechende, unterirdische Rhizome. Die leicht nach oben gebogenen, kräftig grün gefärbten Wedel dieses Farnes werden bis zu 50 cm lang und 15 cm breit. Die mittlere Rippe der Wedel ist deutlich blasser gefärbt als der übrige Teil der Pflanze.

Standort / Licht

Die Farne der Gattung Blechnum mögen gerne einen etwas helleren Standort mit ein wenig morgendlicher Sonneneinstrahlung. Pralle Mittagssonne vertragen diese Farne jedoch nicht.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Heranwachsende Farne werden reichlich gegossen. Der Ballen muss permanent feucht sein. Nach dem Gießen sollte überschüssiges Wasser aus den Untersetzern entfernt werden, Staunässe ist auf jeden Fall zu vermeiden. Falls die Temperaturen unter 13 °C sinken, gießt man die Farne nur noch mäßig und lässt die oberste Erdschicht des Topfballens zwischen den einzelnen Wassergaben leicht antrocknen. Die Farne sollten nicht mit Wasser eingesprüht werden.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Die Rippenfarne der Gattung Blechnum pflegt man am besten in warmen Räumen mit Temperaturen bis maximal 24 °C.

Luftfeuchtigkeit erhöhen

Obwohl die Farne vorübergehend auch trockene Luft vertragen, sollte man während der Hauptwachstumszeit vom Frühjahr bis zum Herbst für eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. In der Wachstumsphase kann man die Farne in wassergefüllte Schalen auf Kieselsteine stellen. Während der Ruhezeit im Winter sind tiefere Temperaturen um die 15 °C ideal. Temperaturen unter 10 °C sind bei diesen Farnen jedoch zu vermeiden. Generell gilt, je niedriger die Temperatur ist, umso trockener sollte das Substrat der Farne gehalten werden.

Vermehren der Pflanze

Die Rippenfarne Blechnum brasiliense und Blechnum gibbum werden meist aus Sporen herangezogen. Diese Art der Vermehrung ist schwierig und langwierig. Besser sollte man sich im Handel nach jungen Farnen umsehen. Gelegentlich bilden die Farne dieser beiden Arten jedoch auch Basaltriebe. Diese kann man von der Mutterpflanze abtrennen und in Pflanzgefäße einsetzten. Die jungen Farne werden wie ausgewachsenen Exemplare gepflegt.

Bei Blechnum occidentale kann man das unterirdisch wachsende Rhizom zur Vermehrung mit einem scharfen Messer teilen und die Teilstücke einzeln einpflanzen.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

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Für diese Farne verwendet man herkömmliche Blumen- oder Einheitserde. Alternativ benutzt man ein Gemisch aus gleichen Teilen Kompost- und Lauberde. Die Farne werden nur in größere Pflanzgefäße umgetopft, wenn die Wurzeln an der Erdoberfläche sichtbar werden. Da die Farne etwas saure Böden bevorzugen, mischt man der Erde etwa 1/3 Torf bei.

Düngen / Nährstoffbedarf

In der Hauptwachstumszeit vom Frühjahr bis zum Herbst düngt man die Farne der Gattung Blechnum nur ein- bis zweimal mit Flüssigdünger in geringer Konzentration. Nach dem Düngen hält man die Erde einige Tage gleichmäßig feucht, um Schäden durch den Dünger zu vermeiden.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

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Farne neigen zum Befall mit Blattälchen. Hin und wieder sollte man die Pflanzen sorgfältig auf einen Befall mit diesen Nematoden / Fadenwürmern kontrollieren.

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Bilder der Blechnum

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Blechnum brasiliense

Blechnum

Blechnum brasiliense
Foto: Vieux jardin botanique de Göttingen
Lizenz: GFDL

Blechnum gibbum

Blechnum

Blechnum gibbum
Foto: Daderot
Lizenz: Public Domain

Blechnum gibbums

Blechnum

Blechnum gibbum
Foto: Forest & Kim Starr
Public Domain

Blechnum spicant

Blechnum

Blechnum spicant
Foto: James K. Lindsey
Bestimmte Rechte vorbehalten

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5