Odontoglossum

Odontoglossum war der Gattungsname für zahlreiche aus Südamerika stammende Orchideen. Der Gattungsname ist jetzt ein Synonym für die Gattung Oncidium, mit der Odontoglossum zusammengelegt wurde.

Zur ehemaligen Gattung Odontoglossum gehören überwiegend epiphytische Orchideen mit kleinen ei- oder birnenförmigen Pseudobulben. An der Spitze, der in kleinen Gruppen dem Rhizom entspringenden Bulben, bilden sich ein bis drei zungenförmige, lanzettliche, hellgrüne und längs der Mittelrippe v-förmig gefaltete Blätter. An der Basis der Pseudobulben entspringen gebogene Blütenschäfte mit bis zu 30 duftenden und ausdauernd blühenden Blüten.

Odontoglossum crocidipterum

Odontoglossum

Odontoglossum crocidipterum
Foto: Orchi
Lizenz: GFDL

Name: Oncidium syn. Odontoglossum
Wissenschaftl. Name: Odontoglossum
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Wuchshöhe: 30 bis 150 cm
Blütezeit: Winter, Frühjahr, Herbst
Verwendung: Blütenschmuckpflanze
Hilfreiche Seiten: Orchideen pflegen
Lexikon / Übersicht:  Orchideen
Schwierigkeit: anspruchsvoll

Beschreibung & Pflege der Odontoglossum

Die Odontoglossum Pflege ist anspruchsvoll, einige Ansprüche der Orchidee, besonders an Luftfeuchte und Temperatur, sollten möglichst gut erfüllt werden.

Odontoglossum benötigen besonders im Sommer viel Frischluft, eine ziemlich hohe Luftfeuchte und relativ kühle Temerpaturen. Wenn diese Bedingungen nicht zu erfüllen sind, sterben die Odontoglossum schnell ab. Anfänger der Orchdeenpflege sollten mit den robusteren Hybriden beginnen, viele reine Arten sind nur mit ausreichend Erfahrung erfolgreich zu pflegen.

Standort / Licht

Odontoglossum pflegt man an einem hellen Standort. Die Orchideen vertragen keine direkte Sonnenbestrahlung. Bekommen die Odontoglossum viel Licht, verfärben sich die Blätter rötlich. An Tagen mit niedriger Luftfeuchtigkeit oder höheren Temperaturen sollten die Odontoglossum besprüht werden.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Odontoglossum Gießen / Wässern

Während der Vegetationsperiode gießt man die reinen Arten reichlich. Im Herbst beginnt man sparsamer zu gießen, während des Winters wässert man die Odontoglossum sehr sparsam. Das Substrat darf dabei nicht vollständig abtrocknen, Ballentrockenheit und Staunässe ist zu vermeiden.

Als Gießwasser und zum Besprühen nimmt man für die Odontoglossum abgestandenes und zimmerwarmes Wasser. Idealerweise verwendet man sauberes, bei Bedarf gefiltertes Regenwasser.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Odontoglossum überwintern / Ruheperiode

Reine Arten der Odontoglossum legen nach dem Ausreifen der Bulben im Herbst eine Ruheperiode ein. Zur Förderung der Blütenbildung werden die Orchideen solange sparsam gegossen, bis sich der Blütenstand bildet.

Die Ruhezeit der Odontoglossum Hybriden fällt nicht unbedingt in den Winter. Ihre Ruheperiode, kann z.B. auch in den Sommer fallen. Während dieser Zeit sollten die Hybriden möglichst kühl und trockener gepflegt werden. Auf eine Düngung wird gänzlich verzichtet.

Zum Überwintern geeignet sind frostsichere, ungeheizte Räume (auch mit Nordfenster). Ein kühler Kellerraum oder eine frostfreie Garage geben einen perfekten Überwinterungsraum ab. Um das für die Überwinterung notwendige Licht bereitzustellen, eignen sich 20 cm über den Pflanzen angebrachte Leuchtstoffröhren bzw. noch energiesparendere Pflanzlampen mit LED.

Bei einem Standort im Wintergarten oder vor ausreichend großen Süd-, Südwest-, oder Südostfenstern mit ungehindertem Lichteinfall ist in der Regel keine Zusatzbeleuchtung erforderlich. Direkte Sonneneinstrahlung muss durch geeignete Maßnahmen, z.B. Gardinen, vorgestellte, belaubte Pflanzen, abgeschwächt werden.

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Lesetipp: Ruhe- und Vegetationsperiode der Pflanzen

Standort im Sommer

Die Odontoglossum kann während der warmen Jahreszeit an einem geschützten, hellen bis schattigem Standort im Freien gepflegt werden. Die Odontoglossum dürfen nicht direkt von der Sonne beschienen werden.

Temperatur

Die Gattung Odontoglossum ist bei den Temperaturen etwas problematisch. Odontoglossum verlangt nach einem kühl - temperiertem Standort. Während des Sommers sollten die Tagestemperaturen bei 16 bis 22 °Celsius liegen.

Während der Ruheperiode sind Temperaturen zwischen 10 und 18 ° Celsius erwünscht.

Die ideale Luftfeuchte für eine Odontoglossum beträgt 60 bis 90 %. Eine einfach umzusetzende Möglichkeit ist das lockere Ausstopfen des Übertopfes mit Sphagnum (Moos). Das Moos sorgt im Wurzelbereich für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Durch aus dem Sphagnum verdunstendes Wasser wird das Pflanzgefäß und die nähere Umgebung leicht gekühlt und der Topf trocknet nicht so schnell aus.

Alternativ kann man die Töpfe der Orchideen in mit Wasser und Kiesel gefüllte Untersetzer gestellt werden.

Odontoglossum vermehren

Odontoglossum und Hybriden werden zur Vermehrung im Frühjahr geteilt, vorausgesetzt die Pflanze ist zu groß geworden und es sind ausreichend viele Pseudobulben vorhanden. Man zerschneidet die Rhizome in zwei oder mehr Teilstücke. An jedem Teilstück sollten sich mindestens zwei Pseudobulben befinden.

Die Stücke setzt man in kleine Töpfe mit einem Durchmesser von 8 bis 10 cm. Alternativ können die Teilstücke der Rhizome auch an einem Epiphytenstamm befestigt werden. Bis zum neuen Austrieb werden die geteilten Rhizome nur mäßig gegossen. Danach kann man die geteilte Odontoglossum wie ausgewachsene Orchideen weiterkultivieren.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Die Odontoglossum sollten in einem für epiphytische Orchideen geeigneten Substrat gepflegt werden. Ca. 1/3 der Töpfe füllt man mit Tonscherben, darüber gibt man ein Gemisch aus zwei Teilen fein zerkleinerten Osmunda Fasern und einem Teil mit etwas scharfem Sand vermischtem Sphagnum.

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Odontoglossum umtopfen

Die Arten und die Hybriden dieser Gattung kann man bei beginnendem Wurzelwachstum umtopfen. Je nach Art oder Hybride ist dies kurz nach der Blüte, noch bevor sich der erste Trieb bildet. Für andere ist der beste Zeitpunkt dann, wenn der Neuaustrieb einige cm groß ist.

Um den richtigen Zeitpunkt für das Umtopfen zu ermitteln muss man das Wurzelwachstum genau beobachten. Die geht am besten, wenn die Odontoglossum in durchsichtigen Pflanzgefäßen kultiviert werden. Man setzt eine Odontoglossum in einen möglichst kleinen Topf, der noch drei oder vier weiteren Pseudobulben Platz bietet.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Die Orchideen werden während der Wachstumsphase bei jedem vierten Gießen mit einem Orchideendünger gedüngt. Der Dünger darf nur eine geringe Konzentration aufweisen, besonders bei höheren Temperaturen sind etwa 30 % der Herstellerangaben ausreichend, da die dünnen Wurzeln sehr empfindlich gegenüber Salzen sind. Während der Ruheperiode werden die Odontoglossum nicht gedüngt.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Orchideen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Odontoglossum zu erkennen.

Schildläuse erkennt man bei genauem Hinsehen leicht an den hoch gewölbten, festen Rückenschildern. Da die Schildläuse aufgrund ihrer Färbung jedoch gut getarnt sind, werden sie schnell übersehen. Man sollte seine Odontoglossum deshalb regelmäßig und sorgfältig untersuchen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Odontoglossum cordatum

Odontoglossum

Odontoglossum crocidipterum
Foto: Larsen Twins

Odontoglossum grande

Odontoglossum

Odontoglossum grande
Foto: Orchi
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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Orchideen, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5