Birkenfeige / Zimmerpflanzen pflegen
Ficus benjamina
Birkenfeigen sind beliebte Zimmerbäume mit hell- oder dunkelgrünen, gelbgrün oder weiß marmorierten Blättern.

Ficus benjamina, CC BY-SA 3.0
von KENPEI
Deutscher Name: Birkenfeige
Wissenschaftl. Name: Ficus benjamina, Ficus benjamini
Syn. Ficus comosa Roxb., Ficus nitida Thunb., Ficus pyrifolia Salisb., Ficus retusa var. nitida Thunb.
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)
Wuchshöhe: 2 bis 5 m
Schwierigkeit: pflegeleicht
Beschreibung / Steckbrief
Die Birkenfeige wird in den tropischen Ländern als Zierpflanze in Gärten und Parkanlagen gepflegt. Ein in Innenräumen gepflegter Baum erreicht, bei entsprechendem Platzangebot und ausreichender Beleuchtung in den oberen Bereichen der Krone, Höhen von 5 m und mehr.

Ficus benjamina 'variegata'
CC BY 3.0, F. & K. Starr
Eine Birkenfeige wächst als nicht laubabwerfender immergrüner, Strauch oder Baum. Unter freiem Himmel sind Wuchshöhen von 10 Metern keine Seltenheit. Der Stammdurchmesser beträgt dann 30 bis 50 cm.
Die Borke ist hellgrau und glatt. Manchmal schält sie sich teilweise etwas ab und bietet an diesen Stellen einen guten Schlupfwinkel für Schildläuse. Die Rinde junger Zweige ist bräunlich gefärbt. Die Birkenfeige ist eine relativ kleinblättrige Feigenart. Die leicht gewellten Blätter sind 5 bis 11 cm lang, als junge Triebe hellgrün und im Alter kräftig grün gefärbt. Eine Birkenfeige bildet zahlreiche kurze, rutenartige Zweige.
Birkenfeigen werden in zahlreichen Sorten als Zierpflanzen angeboten. Im Handel findet man die Pflanzen oft mit unterschiedlichen Namensbezeichnungen. Teilweise werden auch Synonyme verwendet, manchmal bezeichnen diese jedoch fälschlicherweise völlig andere Arten aus der Gattung Ficus.
Verwendete Synonyme für Ficus benjamina sind: Ficus comosa Roxb., Ficus nitida Thunb., Ficus pyrifolia Salisb., Ficus retusa var. nitida Thunb.
Standort / Licht

Ficus benjamina 'Golden King'
CC BY 3.0, F. & K. Starr
Birkenfeigen pflegt man an einem hellen Standort. Etwas direktes Sonnenlicht am Morgen wird von den Pflanzen gut vertragen. Die buntblättrigen Arten benötigen etwas mehr Sonnenlicht um die hübsche Färbung der Blätter beizubehalten.
Schnelle Temperaturwechsel, Zugluft, Standortwechsel oder Lichtmangel führen schnell zum Abwurf der Blätter. Die grünen Sorten sind hierbei nicht ganz so empfindlich wie die weißgrün panaschierten Birkenfeigen.
Während der winterlichen Ruheperiode können die Blätter aufgrund des geringen Lichtangebotes teilweise abfallen.
Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern
Eine Birkenfeige sollte mäßig gegossen werden.

1. Vor dem Gießen lässt man das Substrat zwischen den einzelnen Wassergaben in der obersten Schicht leicht abtrocknen. Die Fingerprobe funktioniert hier gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen, das Substrat darf nicht durchtrocknen.
2. Wenn die Pflanze dann gegossen wird, feuchtet man das Substrat gut an.
3. Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter.
Hält man die Erde der Birkenfeigen zu feucht, so kann die Pflanze aufgrund von Staunässe ihre Blätter verlieren. Ballentrockenheit ist ebenfalls zu vermeiden. Das Gießwasser sollte zimmerwarm, abgestanden und möglichst kalkarm sein.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode
Von Oktober bis Februar wird eine Birkenfeige sparsamer gegossen und öfter mit kalkfreiem Wasser besprüht. Während dieser Zeit reicht eine Düngung im Abstand von etwa 6 Wochen aus. In dieser Zeit werden auch Temperaturen zwischen 12 und 15 °C ertragen.
Temperatur
Normale Zimmertemperaturen sind für die Pflege einer Birkenfeige geeignet. Der beste Temperaturbereich für Birkenfeigen liegt zwischen 15 °C und 20 °C.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Vermehren der Pflanze
Eine Birkenfeige kann durch Kopfstecklinge vermehrt werden. Im Frühjahr schneidet man Stecklinge mit einer Länge von ca. 15 cm und setzt diese in ein Gemisch aus gleichen Teilen Torf und Sand. Vorher entfernt man die unteren Blätter und achtet darauf, dass der in die Erde gesetzte Teil über einen Blattknoten verfügt.
Um den Steckling bis zur Bewurzelung vor dem Austrocknen zu schützen, sollte man den Steckling der Birkenfeige mit einer Folie abdecken. Nach der Bewurzelung entfernt man die Abdeckung und pflanzt den Steckling in größeren Topf mit der empfohlenen Erdmischung.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat / ph-Wert
Ideal für die Pflege der Birkenfeigen ist ein Boden pH-Wert von 6,0 bis 6,8. Die Pflanzen gedeihen auch in einfacher, handelsüblicher Blumenerde auf Kompostbasis. Der pH-Wert ist auf der Verpackung angegeben und sollte innerhalb der tolerierten Werte von 6,0 bis 6,8 liegen. Bei falschem Boden-pH-Wert wird sich eine Birkenfeige nicht gesund entwickeln. können.
Blumenerde kaufen: Blumenerde aus dem Baumarkt, Gartencenter oder der Gärtnerei sind jedoch nur bedingt empfehlenswert, da einige Anforderungen an Pufferkraft, Wasser- und Nährstoffregulierung, etc. eventuell nicht dauerhaft gewährleistet sind.
Substrat selber mischen: Eine Birkenfeige pflanzt man idealerweise in ein Substrat aus hochwertiger Blumenerde, lehmhaltiger Ackererde und Perliten. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt. Da das eigene Substrat, im Gegensatz zu einfacher Blumenerde, über einen langen Zeitraum nicht zusammensackt und verdichtet, kann man auf ein jährliches Umtopfen verzichten.
Substratmischung für eine Birkenfeige
- 4 Anteile humose Komposterde
- 2 Anteile Ackererde mit Tonanteil
- 1 Anteil Vermiculite oder Blähton
Alles muss gut miteinander vermischt werden.
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Torffreie / Torfreduzierte Rhododendron- und Hortensien Erde dient als Basis für Mischungen mit niedrigem pH-Wert.
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Vermiculite oder Blähton: aufgeblähtes Tonmineral zur Substratverbesserung: Lockerung, großes Anlagerungsvermögen für Nährstoffe und Wasser.
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Landerde / Ackererde mit Tonanteil:
mit den Zuschlagsstoffen Sand und Humus aus Kompost. Mutterboden gesiebt 0-20 mm
Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die richtige Mischung für Zimmerpflanzen
Umtopfen
Die Töpfe für Birkenfeigen sollten wie bei allen Feigenbäumen nicht zu groß gewählt werden. Wenn die Wurzeln einer Birkenfeige etwas eingeschränkt sind, entwickelt sich die Pflanze am buschigsten. Die zum Umtopfen beste Zeit ist das Frühjahr.
Man topft die Birkenfeige um, wenn
- der Topf im Verhältnis zur Pflanze zu klein geworden ist
- das Substrat zusammengesackt ist
- der Topf vollständig durchwurzelt ist
- wenn reichlich Wurzeln an die Oberfläche treten
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Der Nährstoffbedarf einer Birkenfeige ist mäßig. Man düngt Birkenfeigen von März bis September etwa alle 14 Tage mit einem flüssigen Volldünger in mittlerer Konzentration.
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen
Kürzen / Schneiden der Birkenfeige
Bei Bedarf kann man eine Birkenfeige zwischen Frühjahr und Sommer zurückschneiden. Birkenfeigen vertragen auch kräftige Rückschnitte.
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Wer eine Lösung zu einem aktuellen Pflege- oder Schädlingsproblem sucht kann hier im Pflanzenforum mitmachen und Hilfe erhalten.
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Die Rinde der Birkenfeige schält sich teilweise etwas ab und bietet an diesen Stellen einen guten Schlupfwinkel für Schildläuse. Da die Pflanzen gerne von diesen Schädlingen befallen werden, sollte man regelmäßig auf einen Befall hin kontrollieren. Deutliche Anzeichen für den Befall mit Schädlingen sind klebrige, schmutzige Ablagerungen an den Blättern der Pflanze.

Ficus benjamina
CC BY 3.0, F. & K. Starr
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Eine Birkenfeige kann für Latexallergiker der Auslöser einer allergischen Reaktionen bis hin zu anaphylaktischen Reaktionen sein. Latexallergiker sollten deshalb von der Pflege einer Birkenfeige absehen.
Eine Birkenfeige ist schwach giftig. Die gilt für Mensch und Haustier. Auf eine Vergiftung mit der Birkenfeige können folgenden Symptome hinweisen: Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Bei einem Verdacht darauf, dass Pflanzensaft oder Teile der Pflanze verschluckt wurden, sollte man einen Arzt beziehungsweise den Tierarzt aufzusuchen. Wichtig ist es, die Bezeichnung der Pflanze (Ficus benjamina) zu wissen, sodass die notwendige Therapie eingeleitet werden kann.
Erste Hilfe Maßnahmen und Notrufnummern haben wir Ihnen auf unserer Seite Vergiftung durch Pflanzen zusammengestellt. Besonders wichtig ist es, den Kindern einen richtigen Umgang mit Pflanzen zu vermitteln, denn eine ständige Kontrolle nicht möglich ist. Dies gilt besonders für verlockend aussehende Früchte, Blüten und Beeren. Beispiele für Giftpflanzen im Außenbereich sind Maiglöckchen, Oleander, Pfaffenhütchen, Eibe. In Wohnungen findet man beispielsweise Efeu, Dieffenbachia oder Wandelröschen.
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Weitere Ficus Arten
Gummibaum / Ficus elastica
Pflege des Ficus elastica / Gummibaum
Der Ficus elastica, auch Gummibaum genannt, ist wahrscheinlich der bekannteste und in Kulturhaltung am häufigsten gepflegte Ficus. Der bei gleichmäßigem Lichteinfall gerade wachsende Haupttrieb des Ficus elastica bildet üblicherweise keine Seitentriebe oder Verzweigungen.
Lorbeerfeige / Ficus retusa / Ficus microcarpa
Diese beliebte Ficus-Art wächst mit feinen Blättern und bildet dicke, sich verzweigende Luftwurzeln. Die Lorbeerfeige bildet bei guten Bedingungen in Zimmerkultur hübsche, aber ungenießbare Früchte aus. Ficus microcarpa wächst in kurzen, reich verzweigten Trieben. Die buschige Pflanze hat ovale, kräftig dunkelgrüne, glänzende Blätter.
Kletter Ficus / Ficus pumila / Ficus repens
Dieser Ficus wird von uns Pflanzenfreunden entweder als solitäre Ampelpflanze oder als Bodendecker für größere Solitärpflanzen gehalten. Der Kletter-Ficus ist eine kleine, sich stark verzweigende, klimmende Pflanze. Die dünnen, grünen und herzförmigen Blätter werden 2 cm lang und sind leicht gewellt. Die Unterart Variegata ist buntblättrig mit cremefarbigen oder weißen Tupfern.
Zuletzt aktualisiert:
Quellen
Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Birkenfeige, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5