Hypoestes phyllostachya pflegen

Hypoestes strigillosa

Hypoestes phyllostachya

Foto: Digigalos
Lizenz: GFDL

Deutscher Name: Punktblume, Tüpfelblume, Hüllenklaue
Wissenschaftl. Name: Hypoestes phyllostachya
Familie: Acanthaceae
Wuchshöhe: 10 bis 60 cm
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Schwierigkeit: mittelschwer

Steckbrief / Beschreibung

Die Pflanzen aus der Gattung Hypoestes sind Halbsträucher mit sehr schönen gefleckten Blättern. Obwohl die Hypoestes sehr groß werden kann, ist sie nur bis zu einer Höhe und Ausladung von rund 50 cm attraktiv. Ältere Exemplare bekommen ein kahles und sparriges Aussehen. Jungpflanzen mit den hübsch gezeichneten Blättern werden aber gerne für bunte Schalen und Körbe verwendet. Die Hypoestes dient gut als Vor- oder Grundpflanzung, meistens vor anderen, höheren Zimmerpflanzen.

Standort / Licht

Man pflegt die Hypoestes phyllostachya an einem hellen bis sehr hellen Standort mit ein wenig Sonne in den Morgen- oder Nachmittagsstunden. Die Pflanzen sollten aber nicht der kräftigen Mittagssonne ausgesetzt werden. Bei unzureichenden Lichtverhältnissen wird die Laubfärbung eintöniger und der Wuchs spärlicher.

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Gießen / Wässern

In der Hauptwachstumszeit wässert man die Hypoestes gleichmäßig, die oberste Schicht der Erde lässt man zwischen den Wassergaben leicht abtrocknen. Zum Gießen verwendet man nur weiches, zimmerwarmes und abgestandenes Wasser. Regenwasser ist ideal, aber nicht unbedingt notwendig.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Hypoestes überwintern / Ruheperiode

Von November bis März wird die Hypoestes gerade so viel gegossen, dass der Wurzelballen nicht austrocknet - die Pflanzen vertragen keine Ballentrockenheit. Die Temperatur sollte nicht unter 18 °C fallen. Während der Überwinterung werden die Pflanzen nicht gedüngt.

Standort im Sommer

Die Hypoestes kann während der warmen Jahreszeit auch im Freien gepflegt werden. Sie benötigt im Garten einen geschützten, sehr hellen, halbschattigen Standort ohne direkte Sonnenbestrahlung.

Temperatur

Die Hypoestes wachsen gut in einem Temperaturbereich zwischen 20 und 25 °C. Die Pflanzen vertragen keine Temperaturen unter 18 °C.

Hypoestes vermehren

Vermehrt wird die Hypoestes entweder durch Aussaat in Aussaaterde oder durch Kopfstecklinge, die man zu jeder Jahreszeit schneiden kann. Die 7 bis 10 cm langen Stecklinge lässt man entweder in Wasser bewurzeln oder man steckt sie direkt in ein angefeuchtetes Gemisch aus gleichen Teilen Torf und Sand. Über den Topf mit den Stecklingen stülpt man einen Plastikbeutel und stellt ihn bei einer Temperatur von 18 bis 21 °C an einen hellen, nicht sonnigen Platz. Weiteres Gießen ist nicht erforderlich.

Sobald sich die junge Pflanze nach sechs bis acht Wochen gut entwickelt hat, entfernt man den Plastikbeutel und gießt die Pflanze so, dass die Erde gerade feucht ist. Im Wasser bewurzelte Stecklinge werden in einen Topf verpflanzt, sobald ihre Wurzeln etwa 5 cm lang sind. Erst wenn sich die junge Pflanze kräftig entwickelt und das Anzuchtgefäß gut durchwurzelt hat, setzt man sie in ein größeres Pflanzgefäß mit einer Erdmischung auf Kompostbasis.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Für die Hypoestes verwendet man eine lockere Erde auf Kompostbasis.

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Hypoestes umtopfen

Sobald der Topf gut durchwurzelt ist wird die Hypoestes umgetopft. Generell benötigt die Hypoestes jedoch keine besonders großen Pflanzgefäße da sich die Wurzeln nicht sehr stark ausbreiten.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Von März bis Oktober verabreicht man einem Hypoestes alle zwei Wochen einen Flüssigdünger.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Kürzen / schneiden der Hypoestes

Der Hypoestes sollte im zeitigen Frühjahr um 1/3 gestutzt werden. Zu lange Triebe kürzt man um etwa 2/3 ihrer Länge. Ältere Pflanzen werden sparrig, neu aus Stecklingen herangezogene Pflanzen wirken attraktiver.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Die im Handel erhältlichen Hypoestes sind mit Hemmstoffen behandelt um ein kompaktes, buschiges Wuchsbild zu erreichen. So lässt sich die Hypoestes besser verkaufen. Im  Laufe der Zeit lässt die Hemmwirkung nach und die Pflanze verliert das kompakt-buschige Wuchsbild.

Bei zu nasser Erde und Wurzelschäden welken die Blätter der Pflanze.

Die gemeine Spinnmilbe kann an der Hypoestes auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.

Die Hypoestes ist anfällig gegenüber einem Befall mit weißer Fliege. Die ausgewachsenen Tiere und die Larven der weißen Fliege saugen Pflanzensaft aus den Blättern, überwiegend sind sie auf den Blattunterseiten zu finden.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Hypoestes Bilder 

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Hypoestes phyllostachya

Hypoestes phyllostachya

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Hypoestes phyllostachya

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5