Fittonia
Fittonia (Fittonien), im Handel auch unter den Namen Silbernetzblatt oder Mosaikpflanzen angeboten, sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Akanthusgewächse (Acanthaceae). Alle Fittonia-Arten stammen aus dem tropischen Südamerika. Einige Arten und deren Sorten werden als Zierpflanzen gepflegt.
Die aus den tropischen Regenwäldern stammenden Fittonien sind kleinblättrig, mit einem flachem, niedrigem Wuchsbild. Die an kurzen Stielen gegenständig wachsenden 4 bis 12 cm langen Blätter sind rundlich oval und Spitz zulaufend. Das sich auf den Blättern bildende filigrane Netz aus bunten Adern ist ein besonderes Merkmal der Fittonia Arten.
Deutscher Name: Silbernetzblatt, Mosaikpflanzen
Wissenschaftl. Name: Fittonia Coem.
Familie: Akanthusgewächse (Acanthaceae)
Wuchshöhe: 5 bis 10 cm, je nach Art auch bis 80 cm
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Schwierigkeit: mittelschwer
Arten & Pflege der Fittonia
Die Fittonia Pflege ist nicht ganz einfach, da die Pflanze einige Ansprüche an den Standort in der Wohnung stellt. Die Fittonia wachsen am besten bei möglichst konstanten Temperaturen, einer hohen Luftfeuchtigkeit, einem hellen Standort, jedoch ohne direkte Sonnenbestrahlung. Fittonien benötigen stets ausreichend Feuchtigkeit, aber Staunässe führt unweigerlich zur Fäulnis der Wurzeln und zum Absterben der Pflanzen.
Fittonia albivenis ( Bild ansehen )
Fittonia albivenis findet man im Handel unter den Namen: Mosaikpflanze oder Silbernetzblatt.
Die von Kolumbien bis Bolivien heimische Fittonia albivenis wächst als krautige Pflanze mit kriechendem Wuchs und flachen Verzweigungen. Die gegenständig angeordneten, ovalen Blätter sind dunkelgrün mit scharf gezeichneten, silberweißen Nerven. Größere Exemplare bilden endständig weiße, aufstrebende Blütenähren. Fittonia albivenis eignet sich als Zierpflanze für schattige Standorte, eine erhöhte Luftfeuchtigkeit ist jedoch notwendig. Fittonia albivenis wird im Handel ganzjährig zum Verkauf angeboten.
Synonyme für diese Art sind: F. verschaffeltii Argyroneura‘ und F. argyroneura, F. verschaffeltii var. argyroneura, Adelaster albivenis und Gymnostachyum verschaffeltii
Fittonia albivenis minima ( Bild ansehen )
Fittonia albivenis minima findet man ganzjährig im Handel unter den Namen Kleinblättrige Fittonie oder Kleine Mosaikpflanze.
Fittonia albivenis minima ist eine Mutationsform aus Fittonia verschaffeltii ‘Argyroneura‘. Die krautige Pflanze wächst sehr flach mit breiten Verzweigungen; sie eignet sich gut als Ampelpflanze. Die gegenständig angeordneten, kleinen, oval geformten Blätter bezaubern mit einer deutlichen, weißen Netzzeichnung auf dunkelgrünem Grund. Fittonia albivenis minima bleibt auch im Alter deutlich kleiner als die Art. Fittonia albivenis minima ist eine ausgesprochene Schattenpflanze, die keine Sonne und keine trockene Luft verträgt
Synonyme für diese Art sind: Fittonia verschaffeltii ‘Argyroneura minima‘, F. verschaffeltii var. Argyroneura minima
Fittonia gigantea ( Bild ansehen )
Fittonia gigantea ist mit bis zu 80 cm Höhe und bis zu 10 cm langen Blättern die größte der als Zimmerpflanzen gepflegten Fittonia Arten. Die dunkelgrünen Blätter haben eine karminrote Färbung und eine deutliche Mosaikzeichnung.
Fittonia verschaffeltii var. verschaffeltii ( Bild ansehen )
Fittonia verschaffeltii var. verschaffeltii wird ganzjährig im Handel unter den Namen Rotblättrige Fittonie oder Mosaikpflanze angeboten.
Fittonia verschaffeltii var. verschaffeltii wächst als krautige, sich breit verzweigende Pflanze mit flachem Wuchs. Die etwa 5 cm langen, ovalen, dunkel- bis olivgrünen Blätter erfreuen mit einem filigran gezeichneten, rotem Adernetz. Ältere Exemplare bilden endständig aufrechte Blütenähren mit weißen Blüten. Fittonia verschaffeltii var. verschaffeltii benötigt als tropische Schattenpflanze eine hohe Luftfeuchtigkeit. Direktes Sonnenlicht muss bei der Pflege dieser Art vermieden werden, sie eignet sich ideal als Bodendecker im Blumenfenster oder unter größeren Solitärpflanzen.
Die Sorte Fittonia verschaffeltii "Argyroneura" hat ähnliche geformte Blätter, die Äderung ist jedoch feiner und silberfarben.
Fittonia verschaffeltii var. pearcei ( Bild ansehen )
Fittonia verschaffeltii var. pearcei findet man ganzjährig im Handel unter der Bezeichnung Großblättrige Fittonie. Wie auch die anderen Fittonia Arten wächst Fittonia verschaffeltii var. pearcei als krautige Pflanze mit flach ausgebreitetem Wuchs. Die Art bildet vierkantigen Sprossen mit gegenständigen, großen, ovalen, dunkelgrünen Blättern und roter Nervenzeichnung. Ausgewachsene Exemplare erfreuen mit endständigen, aufstrebenden Blütenähren in Weiß. Wie auch bei den anderen Fittonien muss man bei der Pflege die volle Sonne, Trockenheit und eine niedrige Luftfeuchte meiden.
Synonyme für diese Art sind: Fittonia argyroneura var. pearcei und F. verschaffeltii Pearcei‘
Fittonia verschaffeltii von Vinayaraj, Fittonia verschaffeltii 'Argyroneura minima von Daniel J. Layton unter der Lizenz CC BY-SA 3.0, alle über Wikimedia Commons.
Standort / Licht
In der Zeit des Hauptwachstums pflegt man die Fittonia an einem möglichst hellen Platz direkt am Fenster. Da Sonnenlicht die Blätter beschädigt sind die Fittonien durch Vorhänge oder vorgestellte Pflanzen vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Im Winter ist die Sonnenintensität wesentlich schwächer und die Pflanzen vertragen während dieser Zeit auch etwas Sonnenbestrahlung ohne Schaden zu nehmen.
Die minimale Beleuchtungsstärke für die Fittonia beträgt etwa 800 Lux.
Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern
Das Gießen einer Fittonia bedarf einiger Erfahrung im Umgang mit Zimmerpflanzen. Die Fittonia wird mäßig, aber gleichmäßig gegossen. Die Erde sollte immer leicht feucht sein. Wenn man eine Fittonia zu trocken gepflegt, rollen sich die Blätter der Pflanze ein und fallen ab. Ist die Erde der Fittonia jedoch zu nass, so entsteht sehr schnell Stängel- und Wurzelfäule, die Pflanze stirbt ab.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur
Die Idealtemperatur zur Pflege einer Fittonia beträgt etwa 18 °C. Die untere Temperaturgrenze für diese Pflanzen liegt bei etwa 15 °C. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, stellt man die Pflanzgefäße in wassergefüllte Schalen auf eine Schicht Kieselsteine. Die Blätter der Fittonia sollten regelmäßig mit weichem, zimmerwarmem Wasser eingesprüht werden.
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Luftfeuchtigkeit
Eine mittlere bis hohe Luftfeuchtigkeit, 65 bis 95%, ist für alle Fittonien vorteilhaft. Bei einer ausreichend hohen Luftfeuchtigkeit gedeihen die Pflanzen gesund und entwickeln sich prächtig, sofern auch die anderen Pflegebedürfnisse ausreichend erfüllt werden.
Fittonia vermehren
Die Fittonia kann man gut mit Kopf- und Triebstecklingen vermehren. Man setzt den Steckling in ein Gemisch aus gleichen Teilen Torf und Sand. Über das Pflanzgefäß stülpt man einen Plastikbeutel oder man stellt es in einen Anzuchtkasten an einen nicht sonnigen aber hellen Platz. Zur Bewurzelung benötigen die Fittonien eine Mindesttemperatur von 17 °C. Das Substrat wird bis zur Bewurzelung, die sich durch den ersten neuen Austrieb zeigt, nur schwach gegossen, die Anzuchterde sollte nur leicht feucht sein.
Man wartet bis die Pflanze sich kräftig bewurzelt hat und topft die Stecklinge dann in Gruppen von 3 bis 6 Exemplaren in ein größeres Pflanzgefäß mit dem empfohlenen Erdgemisch um.
Alternativ kann man die Fittonia durch Absenken der Triebe vermehren. Hierfür gibt man ein Gemisch aus torfhaltige Erde und scharfem Sand in eine Pflanzschale. Der Topf mit der Fittonia wird mittig in diese Schale versenkt. Nun zieht man die Spitzen der Triebe über das Pflanzgefäß und achtet darauf, dass diese mit der Anzuchterde in Berührung kommen. Um die Triebspitzen auf der Anzuchterde zu fixieren, kann man zusammengebogene Stripes von Gefrierbeutel oder kleine Plastikklammern benutzen. Nach einiger Zeit bilden die Triebe Wurzeln in dem neuen Substrat, nun kann man bewurzelten Triebspitzen von der Mutterpflanze abschneiden. Nach weiteren zwei bis drei Wochen kann man schließlich mehrere junge Pflanzen in das empfohlene Erdgemisch im endgültigen Pflanzgefäß zusammensetzen.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
Ideal für die Pflege der Fittonia Arten ist ein schwach saurer Boden pH-Wert von 5,5 bis 6,5. Die Pflanzen gedeihen auch in handelsüblicher Blumenerde auf Kompostbasis. Der pH-Wert ist auf der Verpackung angegeben und sollte innerhalb der tolerierten Werte von 5,5 bis 6,5 liegen. Bei falschem pH-Wert wird sich eine Fittonia nicht gesund entwickeln.
Die einfachen Blumenerden aus dem Baumarkt, Gartencenter oder der Gärtnerei sind jedoch nur bedingt empfehlenswert, da einige Anforderungen an Pufferkraft, Wasser- und Nährstoffregulierung, etc. nicht gewährleistet sind.
Eine Fittonia pflanzt man mit einem Zusatz von Landerde in ein grobfasriges Torf- oder Humussubstrat unter Beimischung von etwas Quarzsand.
Wenn man die Fittonia in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt. Da das eigene Substrat, im Gegensatz zu einfacher Blumenerde, über einen langen Zeitraum nicht zusammensackt und verdichtet, kann man auf ein jährliches Umtopfen verzichten.
Substratmischung für Fittonien
Fittonien pflanzt man mit einem Zusatz von Landerde in ein Torf- oder Humussubstrat mit Zumischung verschiedener Fremdstoffe.
- 3 Anteile Torfsubstrat (Humussubstrat) = herkömmliche Blumenerde
- 1 Anteil Ackererde mit Tonanteil
- 1 Anteil Quarzsand
Der Boden pH-Wert von 5,5 bis 6,5 wird mit der Zugabe von mehr oder weniger Landerde eingestellt. Wichtig dafür ist das Mischungsverhältnis von Landerde zu saurem Torf oder Humussubstrat (Verpackungsaufdruck pH-Wert beachten). Alles muss gut miteinander vermischt werden. Mit einem pH-Meter oder mit Indikatorstreifen kann man den pH-Wert der fertigen Mischung ermitteln und gegebenenfalls korrigieren.
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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die richtige Mischung für Zimmerpflanzen
Fittonia umtopfen
Die Fittonia muss nur selten umgetopft werden. Da die Pflanzen ein flaches Wurzelwerk ausbilden, sind flache Schalen oder halbhohe Töpfe für die Pflege gut geeignet, Junge Pflanzen oder bewurzelte Stecklinge der Fittonia setzt man in Gruppen von 6 bis 8 Pflanzen in das neue Gefäß.
Zum Umtopfen der Fitonien wird die alte Erde aus den Wurzeln geschüttelt, und sämtliche abgestorbenen toten Wurzeln der Pflanze werden abgeschnitten. Auch lebende Wurzeln können bei Bedarf etwas gestutzt werden. Nach dem Umtopfen schützt man die Pflanzen unbedingt vor direkter Sonnenbestrahlung und niedriger Luftfeuchte. Eine gut umgetopfte Fittonie erholt sich schnell und wird bald weiterwachsen.
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Vom Herbst bis zum Frühjahr düngt man alle 14 Tage mit Flüssigdünger in mäßiger Konzentration. Zwischen Oktober und März reichen 2 Düngergaben aus.
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Durch ein regelmäßiges Entfernen der Triebspitzen fördert man die Ausbildung von Seitentrieben und damit ein schönes, buschiges Wachstum. Da die Fittonia nach einigen Jahren aber nicht mehr schön aussieht, sollte man rechtzeitig aus Kopfstecklingen neue, junge Pflanzen heranziehen.
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
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Die gemeine Spinnmilbe kann an der Fittonia auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.
Eine Fittonia ist für Menschen und Haustiere nicht giftig.
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Fittonia
Foto: NathanBeach
Lizenz: GGFDL