Ceropegia
Leuchterblumen
Ceropegia, auch Leuchterblumen genannt, sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae) innerhalb der Familie Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Manche der farbenfrohen Blüten erinnern an Kandelaber. So entstand wohl auch der deutsche Trivialname Leuchterblume.

Ceropegia sandersonii von
KHQ Flower Guide, CC BY-SA 2.0
Deutscher Name: Leuchterblume, kletternde Leuchterblume
Wissenschaftlicher Name: Ceropegia L.
Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
Unterfamilie: Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae))
Wuchshöhe: hängend bis ca. 2 m
Verwendung: Blattschmuckpflanze, Ampelpflanze
Hilfreiche Seiten: Sukkulenten pflegen, Knollenpflanzen pflegen
Lexikon / Übersicht: Sukkulenten
Schwierigkeit: pflegeleicht, für Anfänger geeignet
Ceropegia Arten werden in Spezialgärtnereien kultiviert. Ceropegia sandersonii ist die derzeit im Handel am häufigsten angebotene Art.
Die Ceropegia Pflege ist einfach, die Pflanze verzeiht auch den einen oder anderen Pflegefehler. Ceropegien gehören zu den knollenbildenden, sukkulenten Kräutern oder Halbsträuchern mit herabhängenden Trieben.
Arten / Sorten - Steckbrief
Ceropegia linearis subsp. woodi

Ceropegia linearis ssp. woodii von
Engeser, CC BY-SA 4.0
Als Zimmerpflanze wird meist Ceropegia linearis subsp. woodi (syn. Ceropegia woodii) gepflegt. Diese Sukkulente stammt ursprünglich aus Südafrika. Die Pflanze ist sehr leicht zu pflegen und ist, wie auch Ceropegia sandersonii, besonders als Ampelpflanze gut geeignet.
Der knollige, bis ca. 5 cm Durchmesser erreichende Stamm einer Ceropegia linearis subsp. woodi ist hart, grau gefärbt, etwas verholzt und runzelig. Ihm entwachsen mehrere purpurrot gefärbte, fadendünne, kahle Triebe mit einer Länge von 1 bis 3 m. Entlang der Triebe dieser Sukkulente entwickeln sich in Abständen von etwa 5 bis 7 cm gegenständige, fleischige Blätter an kurzen Stielen. Diese kleinen, nicht größer als 2 bis 3 cm langen, dunkelgrün gefärbten Blätter der Ceropegia sind an der Oberseite leicht silbrig und an der Unterseite purpurfarben, fleckig gefärbt.
Den Blattachseln dieser sukkulenten Pflanze entwachsen etwa 3 cm lange Blüten in Form einer schmalen, fleischfarbenen Röhre, die sich am Grund zu einer kleinen, purpurfarbenen Kugel erweitert. Die Blühzeit dieser Sukkulente fällt in den Spätsommer bis Herbst. An einigen Stellen ihrer Triebe bildet die hübsche Ceropegia kleine Knollen aus, die man sehr gut zur Vermehrung der Sukkulente benutzen kann.
Ceropegia sandersonii

Ceropegia sandersonii von
Maunzi im Pflanzenforum
Ceropegia sandersonii, auch kletternde Leuchterblume manchmal auch Fallschirm-Leuchterblume oder einfach Fallschirmblume genannt, wächst mit bis zu 2 Meter langen, sich windenden oder kletternden Stängel. Diese sind kahl, spärlich verzweigt und messen im Durchmesser ca. 4 bis 5 mm.
Die fleischigen Wurzeln einer Ceropegia sandersonii sind lang und büschelig. Die ausdauernden, fleischigen Laubblätter sind etwa 2,5 cm lang, oval-zugespitzt und gestielt.
Der sitzende oder kurz gestielte Blütenstand bildet sich aus ein- bis vier Blüten. Eine Blüte ist leicht gekrümmt bis annähernd gerade und wird bis 7 cm groß. Die Pflanze bildet immer mehrere Blüten über einen längeren Zeitraums hinweg.
Standort / Licht
Ceropegia brauchen für ein gesundes Wachstum einen hellen, leicht sonnigen Standort. Wird die Pflanze mit zu wenig Licht gepflegt, werden die Blätter blass und die Abstände zwischen den Blattpaaren werden erheblich größer. Trotzdem sollte die Ceropegia vor der kräftigen Mittagssonne geschützt werden.
Die minimale Beleuchtungsstärke für den Standort einer Ceropegia beträgt ca. 1200 Lux.
Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Ceropegia Gießen / Wässern
Während der Hauptwachstumszeit wird die Ceropegia mäßig bis sparsam gegossen. Zwischen den einzelnen Wassergaben sollte das Substrat leicht antrocknen. Die Pflanze darf nicht zu stark gewässert werden, Staunässe ist zu vermeiden.
Mäßiges Gießen
- Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen, das Substrat darf nicht durchtrocknen.
- Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
- Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.
Ceropegien vertragen keine Nässe oder Staunässe. Überschüssiges Wasser muss frei ablaufen können oder spätestens 5 Minuten nach dem Gießen aus dem Übertopf abgeschüttet werden, denn Staunässe führt auch bei diesen Sukkulenten schnell zur Wurzelfäule.
Regenwasser ist zum Gießen einer Ceropegia besser, die Pflanzen nehmen aber auch mit gewöhnlichem, nicht zu kalkhaltigem Leitungswasser vorlieb.
Lesetipp: Sukkulenten richtig Gießen
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Luftfeuchtigkeit
Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Zimmerpflanzen, vertragen die Ceropegien problemlos auch trockene Luft.
Ceropegia überwintern / Ruheperiode
Zwischen November und Februar gießt man die Ceropegia gerade so viel, dass die Erde nicht vollständig austrocknet. Um die Blütenbildung einer Ceropegia anzuregen, hält man eine Winterruhe mit Temperaturen um die 12 bis 18°C ein. Temperaturen von weniger als 8 °C werden von einer Ceropegia nicht vertragen.
Während der Ruheperiode werden die Ceropegien nicht gedüngt.
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Standort im Sommer
Wie zahlreiche andere Zimmerpflanzen sind auch die Ceropegia über einen Platz im Freien sehr dankbar. Ceropegien die in geschlossenen Räumen überwintert wurden, dürfen zu Beginn der warmen Jahreszeit jedoch nicht sofort dem Sonnenlicht unter freiem Himmel ausgesetzt werden. Die harte UV Strahlung kann die Blätter der Ceropegia verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken auf den Blättern zu erkennen.
Um die Ceropegia an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen schattigen bis halbschattigen Platz. Ein wenig Sonne in den Morgen- oder Nachmittagsstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Ceropegien an einen sonnigeren Standort stellen. Ein Standort mit zerstreutem Sonnenlicht ist ideal, die Ceropegia sollte keine pralle Sonnenbestrahlung während der Mittagsstunden bekommen.
Temperatur
Die Ceropegia Arten pflegt man bei durchschnittlichen Zimmertemperaturen. Um die Blütenbildung einer Ceropegia anzuregen, hält man eine kurze Winterruhe bei einer Temperatur zwischen 12 und 18°C ein.
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Ceropegia vermehren
Während des Hauptwachstums vom Frühjahr bis zum Herbst kann man die kleinen Knollen an den Trieben der Ceropegia zur Vermehrung verwenden. Man legt eine solche Knolle in einen kleinen Topf mit der weiter unten empfohlenen Substrat. Die Oberfläche des Substrats wird zusätzlich noch mit einer etwa 1 cm hohen Schicht aus Quarzsand oder Perliten abgedeckt. Auf dieser Schicht ist die Knolle vor Fäulnis geschützt.
Alternativ kann man auch 7 bis 10 cm lange Triebstecklinge der Ceropegia verwenden. Nachdem die Schnittwunden der Stecklinge abgetrocknet sind, steckt man sie in das gleiche Substrat wie die Knollen.
Bei beiden Vermehrungsarten stellt man das Pflanzgefäß an einen möglichst hellen, aber auf keinen Fall sonnigen Platz. In der ersten Zeit gießt man sehr sparsam, die Erde muss zwischen den Wassergaben immer ein wenig abtrocknen. Nach etwa 7 bis 8 Wochen sollten sich dann frische Wurzeln gebildet haben. Nun kommt es zu einem ersten neuen Austrieb. Sobald die jungen Ceropegien gut wachsen, stellt man sie an einen Platz mit direkter Sonneneinstrahlung und pflegt die Pflanzen wie ausgewachsene Exemplare.
Lesetipp: Sukkulenten erfolgreich vermehren
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Erde / Substrat
Ideal für die Pflege der Ceropegia ist ein Substrat mit einem schwach saurem Boden pH-Wert von etwa 5,8 bis 6,0. Man verwendet eine Mischung aus humosem Substrat und etwas Landerdeanteil. Das Substrat für diese Pflanzen sollte gut wasserdurchlässig sein, damit sich nach dem Gießen kein Wasser stauen kann. Dies erreicht man, indem man etwa 30% mineralische Beimischung verwendet. Es eignet sich Bims-Kies, Lavalit, Lavagranulat oder etwas Quarzsand.
Die offenporigen, mineralischen Bestandteile, Perlite und Granulate unterstützen die Luftführung und Krümelstruktur des Substrats, sie speichern die Nährstoffe und Feuchtigkeit, lassen überschüssiges Wasser nach dem Gießen jedoch zügig ablaufen.
Wenn man die Ceropegia in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen werden ebenfalls erfüllt. Da das eigene Substrat, im Gegensatz zu einfacher Blumenerde, über einen langen Zeitraum nicht zusammensackt und verdichtet, kann man auf ein jährliches Umtopfen verzichten.
- 5 Anteile Blumenerde auf Kompostbasis
- 1,5 Anteile Ackererde mit Tonanteil
- 1,5 Anteile Quarzsand, Bims-Kies, Lavalit, oder Lavagranulat
Alles muss gut miteinander vermischt werden.
Substrat herstellen: Rezepte für Sukkulentensubstrate, Bezugsquellen für die Zutaten
Ceropegia umtopfen
Ceropegien sollten, nur bei Bedarf, im zeitigen Frühjahr in ein größeres Pflanzgefäß umgetopft werden. Eine dünne Schicht Perlite oder Quarzsand auf dem Substrat verhindert Fäulnis an den Stellen, wo die Pflanzen den Boden berühren.
Nach dem Umtopfen schützt man die Ceropegia 2 bis 3 Wochen vor jeder direkten Sonnenbestrahlung. Eine gut umgetopfte Pflanze erholt sich schnell und wird bald weiterwachsen.
Lesetipp: Einpflanzen & Umtopfen von Sukkulenten
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Düngen / Nährstoffbedarf
Ceropegien werden sparsam gedüngt. Ausschließlich ausgereifte und gesund wachsende Pflanzen bekommen während der Wachstumszeit einmal in 4 Wochen einen Kakteendünger nach Herstellerangaben. Während der winterlichen Ruheperiode werden Ceropegien nicht gedüngt.
Wichtig ist, die sparsame Düngergabe auf ein FEUCHTES Substrat zu geben. Das Substrat muss vor dem Düngen vollständig leicht durchfeuchtet sein. Trockenheit und Düngersalze sind eine ungute Kombination, denn sie führen zu Schäden an den Wurzeln.
Lesetipp: Sukkulenten richtig düngen
Kürzen / Schneiden der Ceropegia
Die Ceropegia reagiert auf einen starken Rückschnitt mit kräftigem Austreiben aus den im Topf befindlichen Knollen.
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
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Ceropegia Woodii (String of Hearts)
mit eingerollten Blättern.
von Baenaena
Ceropegia sind, je nach Art, immergrün oder werfen in der Trockenzeit ihre Blätter ab.
Blätter rollen sich ein - Ceropegia Woodii (String of Hearts) - Das Problem wurde hier im Pflanzenforum gelöst.
Blätter werden gelb
Hallo zusammen! Ich habe meine Ceropegia nun sicher schon ein halbes Jahr und sie ist auch richtig gut gewachsen! Doch nun werden ihre Blätter leider gelb!
Spinnmilben und Blattläuse
Ceropegia werden manchmal von Spinnmilben oder Blattläusen befallen. Hin und wieder sollte man die Pflanzen sorgfältig auf einen Befall mit diesen Pflanzenschädlingen kontrollieren.
Im Forum: Alocasia mit Spinnmilben und Blattlausbefall
Wollläuse
Ein Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei Ceropegia öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut zu erkennen.
Im Bild: Wollläuse auf einer Crassula
Meine Pflanzen, Spuckpalme und Leuchterblume (Ceropegia), lassen die Blätter hängen - Wieso?
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Ceropegia sind für Vögel, Katzen, Hunden und Menschen nicht giftig.
Quellen
Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Sukkulente, Leuchterblumen - Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5
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