Sedum

Sedum palmeri

Sedum palmeri
von Wolfgang Sauber, CC BY-SA 3.0

Sedum auch Fetthenne oder Mauerpfeffer genannt, sind eine Pflanzengattung in der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Der botanische Gattungsname Sedum leitet sich von einem lateinischen Trivialnamen für mehrere Arten der Dickblattgewächse ab. Mit ca. 420 Arten ist Sedum die umfangreichste Gattung in der Familie der Dickblattgewächse.

Die Sedum Pflege ist einfach, die Pflanze verzeiht auch den einen oder anderen kleineren Pflegefehler.

Handelsname: Sedum, Fetthenne, Mauerpfeffer, Affenschaukel, Oktoberli, Schlangen-Fetthenne, Schnapsnäschen
Wissenschaftl. Name: Sedum L.
Familie: Dickblattgewächse (Crassulaceae)
Wuchshöhe: 10 cm und mehr, auch hängend
Verwendung: Blattschmuckpflanze, Ampelpflanze
Hilfreiche Seiten: Sukkulenten pflegen
Lexikon / Übersicht: Sukkulenten
Schwierigkeit: pflegeleicht
minimale Beleuchtung: mind. 1300 Lux u. mehr, je nach Art

Arten / Sorten - Steckbrief

Einige Sedum Arten wachsen in Form große Sträucher, andere wiederum sind flach wachsende, rasenbildende oder hängende Pflanzen. Sedum ist sehr vielgestaltig, die meisten Arten  haben fleischige, kräftige Triebe, die dicht mit fleischigen, stiellosen Blättern besetzt sind.

Die Blüten wachsen meist in hübschen Trugdolden an den Triebspitzen. Die sternförmigen Einzelblüten sind bei den meisten Arten weiß, es gibt aber auch verschiedene rosarote und gelbe Färbungen. Bei vielen Arten fällt die Blütezeit in das Frühjahr oder den Sommer, einige Sedum sind jedoch winterblühend.

Sedum nussbaumerianum

Sedum nussbaumerianum

Sedum nussbaumerianum
The_Titou, CC BY-SA 3.0

Sedum nussbaumerianum, Synonym Sedum adolphi, ist mit einer Höhe und Breite von etwa 20 cm kleinwüchsig. An den aufrecht stehenden Sprossen bilden sich fleischige, breit-lanzettliche Blätter mit einer stumpfer Spitze. Die Blätter sind gelblichgrün gefärbt und haben einen roten Rand. Die weißen Blüten wachsen im Frühjahr in kleinen Trugdolden.


Sedum allantoides

Sedum allantoides

Sedum allantoides
von Salicyna, CC BY-SA 4.0

Sedum allantoides ist ein buschig wachsender, sich reichlich verzweigender, bis zu 30 cm hoher Halbstrauch. Die dickfleischigen, wurstförmigen Blätter wachsen wechselständig an den Trieben. Die Blätter sind blaugrau gefärbt und haben eine mehlartige, grauweiße Bereifung. Die grünlichweißen Blüten treten im Sommer auf.


Sedum bellum

Sedum bellum gilt mit 15 cm Höhe als flachwüchsig, die Pflanze kann einen Durchmesser von etwa 30 cm erreichen. Die flachen Blätter wachsen an den sich nur am Grund verzweigenden Trieben. Die Blätter sind sehr dicht mit feinen, weißlich gefärbten Papillen bereift, so dass die eigentlich grüne Blattfarbe kaum zu erkennen ist. Sedum bellum bildet im ersten Jahr einen Blütenschaft aus, die weißen Blüten treten aber erst im Winter des zweiten Jahres auf.


Sedum lineare

Sedum lineare

Sedum lineare
von HQ, CC BY-SA 2.0

Sedum lineare ist in Wohnungen hauptsächlich mit der buntblättrigen Sorte Sedum lineare "Variegatum" vertreten. Die Triebe wachsen anfänglich aufrecht und später locker überhängend mit graziler Verzweigung. Sedum lineare ist mit 20 bis 50 cm relativ großwüchsig.

Die fleischigen, abgeflachten, spitz zulaufenden Blätter sind ca. 1 bis 2 cm lang. Die Blätter sind hellgraugrün mit cremeweißen oder weißen Rändern.

Die hellgelb gefärbten Blüten bilden sich im späten Frühjahr oder Sommer. Sedum lineare ist anfällig für Blattläuse.

Im Handel wird Sedum lineare meist unter den vereinfachten Namen Sedum oder Fetthenne angeboten.


Sedum morganianum

Sedum morganianum

Sedum morganianum
von Hungda, CC0

Sedum morganianum ist mit ihren bis zu 100 cm langen, herabhängenden, vollständig mit kleinen sich überlappenden, runden Blättern bewachsenen Trieben, sehr gut als Ampelpflanze geeignet.

Die etwa 2 cm langen und 1 cm dicken Blätter sind hellgraugrün gefärbt und haben eine weißliche Bereifung. Leider fallen die Blätter leicht ab, man sollte deshalb äußerst vorsichtig mit der Pflanze umgehen.

Im Frühjahr bildet die Sedum morganianum rosarot gefärbte Blüten.  Im Handel wird diese Pflanze meist unter den Namen Affenschaukel, Fetthenne oder Schlangen Fetthenne angeboten.


Sedum pachyphyllum

Sedum pachyphyllum hat aufrecht wachsende, sich reichlich verzweigende, bis zu 30 cm hohe Triebe. Diese sind dicht mit stielrunden, graugrün gefärbten, etwa 4 cm langen Blättern bewachsen.

Die stumpf auslaufenden Blattspitzen sind oft rötlich angehaucht.

Die hellgelben Blüten dieser Art bilden sich im Frühjahr. Wegen der blassgrünen Blättchen mit dem geröteten Blattende nennt man diese Art auch Schnapsnäschen.


Sedum praealtum

Sedum praealtum

Sedum praealtum
Raffi Kojian, CC BY-SA 3.0

Sedum praealtum ist mit 60 cm Höhe recht großwüchsig, die Triebe stehen aufrecht, sind reich verzweigt und mit glänzend grünen, 5 bis 7 cm langen, etwa 2 cm breiten und 6 mm dicken Blättern bewachsen. Sie sitzen zu mehreren an den Spitzen der Triebe und Zweige. Die hellgelb gefärbten Blüten dieser Sedum bilden sich ebenfalls im Frühjahr.


Sedum rubrotinctum

Sedum rubrotinctum

Sedum rubrotinctum
JJ_Harrison, CC BY-SA 2.5

Sedum rubrotinctum wird nur etwa 20 cm hoch und bildet dünne, am Grund verzweigte Triebe mit Büscheln dickfleischiger, stielrunder Blätter an den Zweigspitzen. Die Blätter sind bei kühl und feucht gepflegten Pflanzen hellgrün. Kultiviert man diese Sedum jedoch bei wärmeren Temperaturen und mit einer niedrigen Luftfeuchtigkeit, so färben sich die Blätter rot. Die Triebe bilden Wurzeln an den Blattachseln aus, sobald sie mit der Erde in Berührung kommen. Die rot gefärbten Blüten bilden sich im späten Winter.


Sedum sieboldii

Sedum sieboldii

Sedum sieboldii
von Pelerin, CC BY-SA 4.0

Sedum sieboldii wächst als ca.10 cm Staude mit gedrungenem Wurzelstock und zahlreichen Basistrieben die zur Ablegervermehrung verwendet werden können.

Die Triebe und Nebentriebe wachsen anfänglich aufrecht und später überhängend, Sedum sieboldii ist deshalb gut als Ampelpflanze geeignet.

Die rundlichen, dickfleischigen, etwa 2 cm langen, blaugrün gefärbten und mit feinem Reif überhauchten Blätter stehen zu dritt quirlig angeordnet.

Im Herbst, September, Oktober, bildet sich rosafarbene, doldenrispige Blütenstände. Im Handel ist auch eine panaschierte Form erhältlich. Sedum sieboldii ist winterhart und kann auch als Freilandpflanze verwendet werden. Bei zu feuchter Luft kommt es gelegentlich zu Blattfäule. Im Handel wird Sedum sieboldii meist unter den Namen Oktoberli oder Fetthenne angeboten.


Sedum treleasei

Sedum treleasei

Sedum treleasei
von Harlock81, CC BY-SA 3.0

Sedum treleasei ist mit ca. 10 bis 20 cm Höhe ebenfalls flachwüchsig. Die einfachen, gelb-grün gefärbten, ganzrandigen, lanzettlich geformten Blätter sind rosettenförmig angeordnet. Im zeitigen Frühling trägt die Pflanze an Rispen gelbe, fünfzählige Blüten.


Sedum palmeri

Sedum palmeri

Sedum palmeri
von Björn S, CC BY-SA 2.0

Sedum palmeri wird im Handel ebenfalls als Zimmerpflanze angeboten. Die 15 bis 25 cm hohe Pflanze bildet Blattrosetten und leuchtend gelbe Blüten.

Standort / Licht

Sedum Arten pflegt man ganzjährig an einem hellen Standort. Etwas Sonneneinstrahlung während der Morgen- oder Nachmittagsstunden sind notwendig. Der beste Standort liegt in vollem Licht mit einer Hitzeschattierung während der Mittagsstunden.

Südostfenster oder Südwestfenster eignen sich besonders gut. Die minimale Beleuchtungsstärke liegt bei etwa 1300 Lux und mehr, je nach Art.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
Einkaufstipp: Pflanzlampen u. Beleuchtungssysteme für dunkle Standorte, denn lichtarme Ecken in der Wohnung kann man mit einer modernen Beleuchtung und attraktiven Zimmerpflanzen zu einem Blickfang aufwerten.

Sedum Gießen / Wässern

Sedum werden während der Wachstumsphase mäßig gegossen, die Erde wird nur angefeuchtet und nicht durchnässt. Vor der jeweils nächsten Wassergabe prüft man ob die oberste Schicht der Erde gut angetrocknet ist. Die kurze Trockenperiode zwischen den einzelnen Wassergaben fördert die typische Wuchsform und eine kräftige Blattfärbung der Sukkulenten. Das Substrat sollte aber nicht austrocknen.

Mäßiges Gießen von März bis November

  1. Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen, das Substrat darf nicht durchtrocknen.
  2. Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
  3. Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.

Wer die Pflanze von unten bewässern möchte, gibt ein wenig Wasser in den Untersetzer und wartet bis alles aufgesogen wurde. Dies widerholt man je nach Topfgröße mehrmals. Es sollte kein Wasser in dem Untertopf stehenbleiben.

Sedum werden während der Ruheperiode zwischen Oktober und Februar nur sehr sparsam gegossen. Man gibt den Pflanzen gerade so viel Wasser, dass die Erde nicht vollständig austrocknet und keine Ballentrockenheit entsteht.

Sparsames Gießen von Oktober bis Februar

  1. Vor dem Gießen lässt man das Substrat zu ca. 2/3 abtrocknen und feuchtet es danach nur leicht an.
  2. Für die Wassergabe schüttet man etwas Wasser auf die Oberfläche des Topfballens und wartet bis dieses aufgesogen wurde.
  3. Mit einem Feuchtigkeitsmesser oder einem Holzstab prüft man wie weit das Wasser eingedrungen ist. Findet man noch trockene Stellen in der Erde, so widerholt man den Vorgang nochmals. Beim sparsamen Gießen darf das Substrat nicht zu feucht werden. Wenn Wasser aus dem Abzugsloch fließt, so hat man bereits zu viel gegossen.

Die Fingerprobe funktioniert hier nicht mehr. Mit genügend Erfahrung kann man beim Hochheben des Pflanzgefäßes den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats relativ gut einschätzen. Bei großen Pflanzgefäßen oder Pflanzkübeln benötigt man jedoch ein Feuchtigkeitsmessgerät, ansonsten kommt es schnell zu Fehleinschätzungen, die zur Ballentrockenheit oder zur Vernässung des Substrats führen können.

Werden Sedum zu kräftig gegossen, so führt das zu verweichlichtem, schlaffem Wachstum der Blätter. Die Triebe beginnen schlaff herabzuhängen und die Wurzeln faulen.

Regenwasser ist für die Bewässerung aller Sedum Arten optimal, die Pflanzen nehmen aber auch mit gewöhnlichem, nicht zu kalkhaltigem Leitungswasser vorlieb.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

Messgeräte und Bodentester

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Sukkulenten richtig Gießen
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Luftfeuchtigkeit

Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Zimmerpflanzen, vertragen Sedum ohne Probleme auch eine niedrige Luftfeuchte.

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Sedum überwintern / Ruheperiode

Zwischen Oktober und Februar sollten die Sedum eine etwa 3 monatige Ruhepause einlegen. In dieser Zeit reduziert man das Gießen stark und achtet nur darauf, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet. Die Temperatur während der Überwinterung sollte zwischen 5 und 12 ° Celsius liegen. Der Standort sollte sehr hell (mind. 1300 Lux) sein, eventuell muss man für eine künstliche Zusatzbeleuchtung sorgen.

Um das für die Überwinterung notwendige Licht bereitzustellen, eignen sich 20 cm über den Pflanzen angebrachte Leuchtstoffröhren bzw. noch energiesparendere Pflanzlampen mit LED. Bei einem Standort im Wintergarten oder vor ausreichend großen Süd-, Südwest-, oder Südostfenstern mit ungehindertem Lichteinfall ist in der Regel keine Zusatzbeleuchtung erforderlich.

Während der Überwinterung werden die Sedum nicht gedüngt. Zu Beginn der Vegetationsperiode beginnt man wieder etwas mehr zu gießen.

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Lesetipp: Ruhe- und Vegetationsperiode der Pflanzen

Standort im Sommer

Sedum Arten kann man während der warmen Jahreszeit an einem geschützten, hellen bis sonnigen Standort im Freien pflegen. Etwas Morgen- oder Nachmittagssonne ist für ein gesundes Wachstum dieser Pflanze notwendig. Sedum dürfen aber nicht direkt von der prallen Mittagssonne beschienen werden, man sorgt für eine Hitzeabschattung.

Pflanzen die in geschlossenen Räumen überwintert werden, dürfen zu Beginn der warmen Jahreszeit nicht sofort dem vollen Sonnenlicht unter freiem Himmel ausgesetzt werden. Die harte UV Strahlung kann die Blätter verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken auf den Blättern zu erkennen. Um eine Sedum an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen schattigen bis halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Pflanze an ihren endgültigen, sonnigeren Standort stellen.

Temperatur

Sedum wachsen gut bei normalen Wohnungstemperaturen zwischen 18 und 22 °C. Für einige Arten liegt die optimale Temperatur mit 15 bis 18 °Celsius etwas niedriger.

Im Winter, während der Ruheperiode, sollten die Temperaturen zwischen 5 und 12 °C liegen. Die kühlen Temperaturen sind eine Voraussetzung dafür, dass die Sedum Blüten ansetzen.

Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Sedum vermehren

Ableger

Einige Arten bilden Seitensprosse, auch Kindel oder Ableger genannt. Die Ableger kann man ab einer Größe von 2 bis 4 cm zur Vermehrung verwenden.

Die Ableger setzt man in ein angefeuchtetes Sukkulentensubstrat. Bis sich die Wurzeln fest im Substrat verankert haben, pflegt man die Zöglinge in gleicher Weise wie die ausgewachsenen Pflanzen. Nur die Wassergaben müssen sparsamer sein, es ist ausreichend wenn das Substrat gerade noch feucht ist.

Stecklinge

Sedum vermehrt man problemlos durch Stecklinge. Es eignen sich Kopfstecklinge, Triebteilstecklinge und Blattstecklinge. Alle bilden leicht Wurzeln, wenn man sie im Frühjahr schneidet und die Schnittstelle vor dem Einsetzten 2 bis 3 Tage antrocknen lässt. Nach der Antrocknungsphase werden die Stecklinge direkt in das für die Sedum empfohlene Sukkulentensubstrat gesetzt. Die Stecklinge bekommen einen hellen, warmen Platz ohne direkte Sonnenbestrahlung. Nach einigen Wochen sollten sich die ersten Wurzeln gebildet haben. Wenn der Nachwuchs die ersten frischen Triebe zeigt, kann man die jungen Pflanzen an den endgültigen, sonnigen bis vollsonnigen Standort stellen und die Pflanzen dann wie ausgewachsene Exemplare weiterpflegen.

Blattstecklinge

Wie bei vielen anderen Dickblattgewächsen kann man auch bei einigen Sedum Arten die fleischigen Blätter zur Vermehrung verwenden. Man bricht oder schneidet ein Blatt an der Basis ab und lässt es zwei oder drei Tage lang antrocknen. Das so vorbehandelte Blatt legt man flach auf leicht angefeuchtetes Substrat. Alternativ steckt man das Blatt mit der Schnittfläche in die Erde. An einen warmen, hellen Platz bilden sich bereitwillig Wurzeln.

Lesetipp: Sukkulenten erfolgreich vermehren
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Erde / Substrat

Ideal für die Pflege der Sedum Arten ist ein Boden ph-Wert von 6,5 bis 7,3. Sedum gedeihen auch in einfacher, handelsüblicher Blumenerde auf Kompostbasis. Der ph-Wert ist auf der Verpackung angegeben und sollte innerhalb der tolerierten Werte von 6,5 bis 7,3 liegen.

Normale Erdmischungen in einer guten Qualität aus dem Baumarkt, Gartencenter oder der Gärtnerei sind jedoch nur bedingt empfehlenswert, da einige Anforderungen an Pufferkraft, Wasser- und Nährstoffregulierung, etc. nicht dauerhaft gewährleistet sind.

Ein gutes Substrat

Das richtige Substrat-Gemisch gewährleistet einen guten Halt der Pflanze und eine gute Belüftung des Wurzelbereiches. Landerde stellt den pH-Wert ein und verbessert die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe. Ein gutes Substrat verfügt über eine gute Puffereigenschaft und darf über einen längeren Zeitraum seine vorteilhaften Eigenschaften nicht verlieren.

Durch die Fremdstoffe Quarzsand, Bims-Kies, Lavalit, Lavagranulat und andere geeignete Zuschlagstoffe verändert man nicht nur die physikalischen sondern auch die chemischen Eigenschaften des Substrats. Kleine Kiesel, Styromull, Splitt und ähnliches verbessern den Wasserabzug nach dem Gießen. Dies hilft Staunässe und damit Wurzelfäulnis vorzubeugen.

Andere wichtige Eigenschaften für eine gute Topfpflanzenerde werden von den Herstellern aus finanziellen und Transportgründen unzureichend berücksichtigt. Dies betrifft die Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe, die Luftführung innerhalb des Substrats und die Standfestigkeit um ein zusammensacken und verdichten zu verhindern.

Pufferkraft des Substrats

Auch die Pufferkraft eines Substrats ist sehr wichtig, die Pufferkraft verhindert:

  • schnelles Austrocknen der Blumenerde
  • Versalzungen an den Wurzeln
  • Schwankungen im Nährstoffvorrat
  • schnelle Veränderungen des pH-Werts

Ausführliche Informationen, Substratrezepte und Bezugsquellen finden Sie hier: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen

Wenn man die Sedum in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber. Die Herstellung ist nicht schwierig.

Substratmischung

Sedum pflanzt man mit einem Zusatz von Landerde in ein Torfsubstrat mit Zumischung verschiedener Fremdstoffe.

  • 3 Anteile Torfsubstrat
  • etwa 1,5 Anteile Ackererde mit Tonanteil (je nach ph-Wert)
  • 1,5 Anteile Quarzsand
  • 1 Anteil Bims-Kies, Lavalit, oder Lavagranulat

Der Boden ph-Wert wird mit der Zugabe von mehr oder weniger Landerde eingestellt. Wichtig dafür ist das Mischungsverhältnis von Landerde zu saurem Torfsubstrat (Verpackungsaufdruck pH-Wert beachten). Alles muss gut miteinander vermischt werden.

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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen

Hinweise

Oft werden Sukkulenten in normaler Torf- oder Blumenerde, vermischt mit einigen Styroporperlen zum Verkauf angeboten. Diese Blumenerde sollte man sollte man gegen ein besser geeignetes Substrat austauschen.

Sedum umtopfen

Sedum wachsen am besten in breiten, flachen Pflanzschalen oder halbhohen Töpfen oder Ampeln. Im zeitigen Frühjahr topft man die Sukkulenten in etwas größere Gefäße. Da die jungen Sedum meist besser aussehen als ältere Pflanzen, sollte man rechtzeitig neue Stecklinge nachziehen.

Sobald das Pflanzgefäß vollständig durchwurzelt ist und die Wurzeln an der Erdoberfläche herauszutreten beginnen, topft man die Pflanzen um. Dabei lässt man zwischen der frisch eingesetzten Pflanze und dem Gefäßrand mindestens 4 cm Platz frei. Ältere Exemplare werden karg und sparrig. In der Regel ersetzt man sie deshalb durch die Nachzucht aus Stecklingen und ein Umtopfen erübrigt sich. Wer die Sedum jedoch zum Blühen bringen möchte, sollte die Pflanze über mehrere Jahre hinweg kultivieren.

Lesetipp: Einpflanzen & Umtopfen von Sukkulenten
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Düngen / Nährstoffbedarf

In der Zeit des Hauptwachstums sollte man eine Sedum alle 8 Wochen mit einem flüssigen Kakteendünger düngen.

Während der Ruheperiode wird nicht gedüngt.

Lesetipp: Sukkulenten richtig düngen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Sedum schneiden

Sedum vertragen problemlos einen Rückschnitt, besonders Jungpflanzen wachsen buschig, wenn man sie mindestens einmal mal pro Jahr leicht stutzt. Der Rückschnitt sollte im zeitigen Frühjahr vorgenommen werden. Zu lange Triebe kürzt man maximal um 2/3 ihrer Länge. Zum Schneiden nicht verholzter Triebe einer Pflanze verwendet man ein scharfes Messer.Verholzte Triebe beschneidet man immer mit einer Gartenschere.

Lesetipp: Der richtige Rückschnitt von Pflanzen
Einkaufstipp: Gartenscheren und Astscheren für den Zimmergärtner

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Der Befall mit Schmier- und Wollläusen kann bei diesen Pflanzen auftreten. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Sedum zu erkennen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Bilder der Sedum

Klicken Sie zum Vergrößern auf die Vorschaubilder

Fetthenne Sedum atratum

Sedum atratum

Foto: Tigerente
Lizenz: GFDL

Fetthenne Sedum album

Sedum pulchellum

Foto: Thomas R. Koll
Lizenz: Public Domain

Fetthenne Sedum album

Sedum floriferum

Foto: Mussklprozz
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Sukkulente, Sedum - Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5

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